Die „Große Charta“ wurde 1215 von König John auf Betreiben seiner widerspenstigen Barone bei Runnymede am Ufer der Themse unterzeichnet. Es war damals der Versuch, dem unbeliebten König Macht zu entreißen, und wer hätte heute gedacht, dass das Dokument auch 800 Jahre später noch Auswirkungen haben würde. Doch Passagen wie „Wir werden Recht und Gesetz nie veräußern, jemandem verweigern oder zurückstellen“, die in den Rechtssystemen Großbritanniens, der USA und weiterer Länder verankert sind, garantieren, dass das Dokument weiter berühmt und wichtig bleibt.
Details zu den Gedenkveranstaltungen: magnacarta800th.com
Die Schlacht, die Napoleons Herrschaft endgültig beendete, jährt sich zum 200. Mal. Am Sonntag, den 18. Juni 1815, legte der Mann, der Frankreich und Europa über ein Jahrzehnt lang beherrscht hatte, in Waterloo im heutigen Belgien die Waffen nieder. Unter dem Duke of Wellington hielten die Briten den wiederholten Angriffen der Franzosen stand, bis die Preußen unter Blücher erschienen und den Kaiser aus dem Feld schlugen. In Europa begann nun eine lange Zeit des Friedens. Wellington war in England so populär, dass er zum Ministerpräsidenten gewählt wurde, und Napoleon starb 1821 im Exil auf St. Helena. Das Schlachtfeld kann leicht von Brüssel aus besucht werden.
Die Website www.waterloo200.org informiert über Details zu den Zweihundertjahrfeiern.
Die französische Küche ist zwar fein, wird aber heute nicht mehr als gesund angesehen – zu viel leckerer Käse und sahniger Rahm. Doch vor 250 Jahren, als ein Monsieur Boulanger das erste Restaurant der Welt beim Louvre in Paris eröffnete, hatte er zum Ziel, seine Gäste zu stärken („restaurer“), um sie gesünder zu machen. Boulangers Esslokal in der Rue Bailleul zog mit seinen Suppen und Brühen viele Kunden an und begründete einen kulinarischen Trend, der auf der ganzen Welt begeistert aufgenommen wurde. Das Restaurant Boulanger besteht nicht mehr, aber Paris mangelt es nicht an Restaurants.
Top-Empfehlungen: www.lonelyplanet.com/france/paris/restaurants
In einer Welt, in der neue Superwolkenkratzer praktisch täglich gebaut werden, ist es schon erstaunlich, dass ein Gebäude wie das Burj Khalifa in Dubai, schon seit fünf Jahren den Höhenrekord hält. Es erreicht schwindelerregende 830 m Höhe und hat seit seiner Eröffnung 2010 Titelanwärter mit Leichtigkeit geschlagen (das nächsthöhere Gebäude, das Makkah Clock Royal Tower Hotel in Mekka, ist gerade mal bescheidene 601 m hoch). Doch die Konkurrenz schläft nicht: 2019 soll ein weiteres saudi-arabisches Hochhaus, der Kingdom Tower in Dschidda, mit 1007 m eröffnet werden.
Plane deinen Besuch des höchsten künstlichen Aussichtspunkts auf www.burjkhalifa.ae
Als der Zweite Weltkrieg im Pazifik nicht enden wollte, beschlossen die USA, ihre neu entwickelte Atombombe einzusetzen, um die japanische Kapitulation zu erzwingen. Am 6. August warf die Enola Gay die Bombe namens „Little Boy“ über Hiroshima ab, am 9. August wurde eine zweite über Nagasaki abgeworfen. Am 15. August kapitulierten die Japaner bedingungslos. Bis zu 250 000 Menschen starben bei diesen bis heute einzigen Atombombeneinsätzen im Krieg. Die beiden Städte sind erfolgreich wiederauferstanden, doch auch noch siebzig Jahre danach ist unvergessen, was sie durchlitten haben.
In beiden Städten kann man Friedensandachten besuchen; zu Details siehe www.pcf.city.hiroshima.jp und www.peace-nagasaki.go.jp
Nach 18 Jahren Gefangenschaft auf der winzigen Insel Robben Island vor Kapstadt trat Nelson Mandela am 11. Februar 1990 seinen Gang in die Freiheit an, unter den Augen von Millionen Fernsehzuschauern aus der ganzen Welt. Nach Jahren politischer Unruhen und zunehmender Gewalt gegen das Apartheid-Regime war seine Freilassung ein Riesenschritt und ging einher mit der Legalisierung aller politischer Parteien, einschließlich seiner ANC. All dies führte zur ersten demokratischen Wahl des Landes vier Jahre darauf. Heute ist Robben Island für Besucher zugänglich.
Die Website www.robben-island.org.za bietet Informationen.
Nach vier Jahren Konflikt und Kämpfen war das Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs in Sicht, der das Land gespalten und etwa 750 000 Soldaten und Zivilisten das Leben gekostet hatte. Am 9. April 1865 kapitulierte General Lee mit seiner Südstaatenarmee in Appomattox Court House. Das war die erste einer Reihe ähnlicher Kapitulationen überall im Süden, von denen die meisten zu spät kamen für den Nordstaatenpräsidenten Abraham Lincoln, der fünf Tage nach Lees Kapitulation einem Attentat in Ford’s Theatre in Washington zum Opfer fiel. Der letzte Südstaatengeneral Stand Watie gab erst am 23. Juni auf.
Von Fort Sumter in South Carolina, wo die erste Schlacht stattfand, bis zu Appomattox Court House gibt es heute viele informative historische Websites: www.nps.gov/civilwar
Zwölf lange Jahre schrieb er daran, doch dann war Tolkiens episches Fantasy-Werk "Der Herr der Ringe" im Oktober 1955 endlich mit dem letzten Band Die Rückkehr des Königs vollständig veröffentlicht. Der Aufforderung seiner Verleger folgend, dem Bestseller "Der Hobbit" eine Fortsetzung folgen zu lassen, hatte Tolkien einen Zyklus geschaffen, der mit einer Auflage von 150 Mio. auf Platz zwei der meistverkauften Romane aller Zeiten steht. Die Geschichte von Frodo und seinem Versuch, den allmächtigen Einen Ring zu zerstören, wurde zur Inspiration für zahlreiche Fantasy-Romane und zum Ausgangsmaterial für eine der populärste Filmreihen der Kinogeschichte. Neuseeland, wo die Filme gedreht wurden, zog Millionen von Touristen an, die Frodos Fußstapfen folgen wollten.
Plane deinen Besuch in Mittelerde auf www.newzealand.com/int/feature/lord-of-the-rings
Samuel Cunard rief 1840 den ersten regulären Schiffsdienst zwischen Großbritannien und Nordamerika ins Leben und gab damit den Startschuss für das Zeitalter der Ozeandampfer. Sein erstes Schiff, die Britannia, lief am 4. Juli aus und schaffte die Strecke Liverpool−Halifax in nur zwöf Tagen. Zu den Annehmlichkeiten des Schiffs gehörte ein Salon nur für Damen, und der Fahrpreis von 34 Guineas enthielt „Verpflegung und Weine“. Charles Dickens konnte seiner Überfahrt auf der Britannia 1842 nichts abgewinnen, aber er war in der Minderheit, wie der Erfolg von Cunard und seiner Konkurrenten im Lauf des Jahrhunderts bewies.
Infos zum Jubiläum oder zur Buchung für die Gedenk-Überfahrt findest du auf www.cunard.co.uk
Natürlich ist die Hagia Sophia älter als 80 Jahre, aber im Februar 1935 wurde Istanbuls berühmteste Sehenswürdigkeit und eines der architektonischen Meisterwerke der Welt zum Museum erklärt. Der türkische Herrscher Kemal Atatürk säkularisierte das Gebäude im Zuge seiner westlich ausgerichteten Modernisierungspolitik. Seit ihrem Bau 537 n. Chr. bis zur Eroberung von Byzanz durch die Osmanen 1453 war die Hagia Sophia eine Kathedrale und Zentrum der griechisch-orthodoxen Religion. Dann war sie viereinhalb Jahrhunderte lang Moschee, bis sie vor 80 Jahren zum schönsten Museum der Welt wurde.
Informationen zu Deinem Museumsbesuch findest du auf www.ayasofyamuzesi.gov.tr/en • Von Cliff Wilkinson
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