Willkommen in Kensington, Heimat gutsituierter Lords und Ladys, Rolls Royces mit Chauffeur und Londons beliebtesten kostenlosen Museen. Sie sind das Kultur-Triumvirat der Stadt: Der Stolz des Natural History Museum sind von Charles Darwin gesammelte Präparate, während sich das Science Museum mit der ersten Dampflok der Welt brüstet. Das elegante Victoria and Albert Museum hat sich auf fünf Jahrtausende Mode und Design spezialisiert, von der persischen Teppichweberei bis hin zur Post-Punk-Streetwear von Vivienne Westwood. Und das Beste daran: Keines der Museen verlangt Eintritt, aber der Museumsladen im V&A kann den Spartrieb kräftig ins Wanken bringen.
Ein Tunnel verbindet die U-Bahn-Station South Kensington mit den Kensington Museums, doch oben auf der Exhibition Rd. findest du gute Lunch-Stopps.
Die Bedeutung des Wörtchens „Glitzerns“ wird dir erst bewusst, wenn du die Sterne im Nachthimmel über der Wüste siehst. Lässt man die Lichtverschmutzung über Las Vegas hinter sich, bietet der Himmel über Nevada herrliche Gelegenheiten zum Sterne gucken. Pfade durch die Wüste unweit des Ortes Tonopah erlauben einen ungehinderten Blick auf das Firmament – mit der geringen Chance, geheime Flugtests oder gar UFOs vom benachbarten Groom Lake, alias Area 51, zu beobachten. Selbst falls sich ET nicht zeigen sollte, wird man mit dem Anblick von über 7000 Sternen und dem Umriss der Milchstraße belohnt.
Das geschichtsträchtige Mizpah Hotel (www.mizpahhotel.net) in Tonopah bietet Pionierflair; mindestens ein Bett steht auf Wagenrädern!
Man sagt zwar, nichts ist umsonst, aber im Goldenen Tempel von Amritsar in Indien sind Eintritt und Mahlzeiten kostenlos. Gastfreundschaft ist einer der wichtigsten Grundsätze der Sikh-Religion, und täglich kommen etwa 40 000 Pilger zur riesigen, hallenartigen Tempelküche Guru-ka-Langar für eine einfache Mahlzeit aus Chapattis , Gemüsecurry und Reis. Jeder, der rituell den Amrit Sarovar (Nektarsee) um den Goldenen Tempel umrundet hat, darf für Essen anstehen. Eine kleine Spende ist jedoch angebracht, um das gemeinnützige Werk der Tempelstiftung zu unterstützen.
Man kann am Golden Temple nicht nur essen, sondern auch in den niwas (Pilgerherbergen) übernachten. Infos unter www.goldentempleamritsar.org
Hast du es satt, teures Geld für Rock-Festivals auf matschigen Wiesen zu zahlen? Dann gehe einfach nach Kolumbien zum Rock al Parque in Bogotá. Die Wiesen und Toiletten sind auch dort versifft, aber der Eintrittspreis beträgt coole null Pesos. Lateinamerikas erste Adresse für Auftritte von Rocktalenten bietet drei Tage lang alles, von Speed Metal und Powerchord-Stadionrock bis Punk, Blues und Ska. 2011 gaben die Dead Kennedys eine Einlage, das Festival hat also credibility. Kleine Warnung: Alkohol, Rauchen und Nietengürtel sind verboten.
Der Hauptveranstaltungsort für Rock al Parque ist der Simón Bolívar Park; das Programm findest du unter www.rockalparque.gov.co (auf Spanisch).
Unsere Erde bietet uns viele großartige Ausblicke, aber die meisten zu einem Eintrittspreis, der ebenso großartig ist. Nicht so der Tafelberg. Wer den mörderischen Anstieg von Kapstadt zum Plateau nicht scheut, genießt einen der berühmtesten Ausblicke Afrikas, ohne dafür zu bezahlen. Die Seilbahn als Rückkehr-Alternative kannst du den Tafelberg über etwa 350 Routen an den Steilklippen vorbei ersteigen oder der sicheren India-Venster-Route entlang der Seilbahn folgen.
Eine gute Karte ist unerlässlich – locals empfehlen die von Peter Slings- by (www.slingsbymaps.com)
Wenn Rio entspannen will, geht es an den Strand. Die Sandstreifen bei Copacabana, Ipanema, Leme, Leblon und Barra da Tijuca sind Spielwiesen für Surfer, Beachvolleyball-Teams, Sonnenanbeter, Gitarrenspieler und schöne Menschen, die gerne zeigen, was sie haben. Ein wenig Geld für ein Bier am Kiosk genügt schon; der Rest kostet keinen Cent. Im Hinblick auf den Ausbau für die Olympischen Spiele 2016 wird WLAN an den populärsten Stränden gratis angeboten, aber die Leute von Rio bringen keine Gadgets an den Strand, um jederzeit im Handumdrehen ins Wasser springen zu können.
Günstige Busverbindungen fahren zur Küste; die Routen 583 und 584 nach Copacabana und Ipanema.
Hat man einen Hotdog und ein Bier bezahlt, fragt man sich, was Skandinavien auf der Top-Liste kostenloser Erlebnisse zu suchen hat. Aber hier geht es um etwas, das sich für alle sichtbar am Winterhimmel abspielt. Vom Spätherbst bis Anfang des Frühjahrs bemalt die Aurora Borealis den Winterhimmel in hypnotisch-impressionistischen Farbspielen − nördlich des Polarkreises pulsiert es am lebhaftesten. Lappland ist ein guter Ausgangspunkt, besonders die eisigen Ufer des Inarijärvi, der Heimat von Finnlands Samen.
Inari liegt an der Busroute zwischen Ivalo und Rovaniemi, die beide von Helsinki aus angeflogen werden.
Du kannst nicht behaupten, New York gesehen zu haben, wenn du es nicht von Staten Island aus gesehen hast. Der Gratis-Pendelverkehr von St. George auf Staten Island nach Whitehall in Lower Manhattan zeigt, was Tausende von Einwanderer nach der Einreise auf Ellis Island zuerst erblickten. Unbestrittener Höhepunkt ist der Kopf-bis-Fuß-Anblick der Freiheitsstatue, aber die Ankunft am Whitehall Terminal mit seiner Kulisse aus bekannten Wolkenkratzern ist fast ebenso eindrucksvoll.
Die Fähren gehen mindestens stündlich, Tag und Nacht in beide Richtungen – siehe www.siferry.com.
Kostenlose Erlebnisse sind in Australiens teuerster Metropole schwer zu finden, doch wer sein Surfbrett mitbringt, kann gratis surfen. Sydneys Surfstrände stehen allen offen, selbst so bekannte Breaks wie Manly, Curl Curl, Dee Why, Narrabeen und Freshwater, wo die hawaiianische Sportlegende Duke Kahanamoku die Sportart 1914 einst einführte. Wer sich schnell mal ein Board organisieren will, findet sie stapelweise in Second-Hand-Shops entlang der Küste. Wenn Surfen nicht dein Ding ist, spring' einfach in den Bädern Dee Why Rockpools, Bronte oder Freshwater zum Nulltarif ins Wasser.
Surfbretter fahren gratis in Sydneys Bussen und Zügen mit, so lange sie nicht den Weg versperren.
Die leuchtende nächtliche Skyline von Hongkong ist einer der spektakulärsten Anblicke der Welt. Überwältigend wird‘s bei der Symphony of Lights, die jeden Abend ab 20 Uhr im Hafen stattfindet. Am chinesischen Neujahr kommt auch noch ein Feuerwerk hinzu. Die besten Aussichtspunkte für diese visuelle Reizüberflutung sind die Uferpromenade von Tsim Sha Tsui, der Golden Bauhinia Square in Wanchai und die Fähren, die den Victoria Harbour durchkreuzen.
Eine Soundshow begleitet das Lichtspektakel am Tsim-Sha-Tsui-Kai und Golden-Bauhinia-Platz; Kommentare auf Englisch am Montag, Mittwoch und Freitag. • Von Joe Bindloss
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