Dänemark mag die Heimat von Lego sein und die Avantgarde der neuen cuisine nordic, aber wichtig ist, dass es 1998 Geschichte schrieb – als erstes Land der Welt, in dem gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkannt wurden.
Dänemarks Herz schlägt in der entspannten Schönheit seiner kompakten, kopfsteingepflasterten Hauptstadt Kopenhagen, wo Europas älteste Schwulenbar Centralhjornet seit den 1950er-Jahren geöffnet hat; ebenso wie der hippe und supercoole Stadtteil Vesterbro, in dem zufällig auch der Rotlichtbezirk liegt.
Kopenhagens offenes, tolerantes Umfeld aus praktischer und doch ausgefallener Mode, einer Reihe brillanter Cocktail-Bars, ausgezeichneten, gay-freundlichen Boutique-Hotels und einem Kalender voll schwul-lesbischer Events macht diese Stadt zur homosexuellenfreundlichsten Europas.
Mit 105,6 m, ist der Rathausturm eines der höchsten Gebäude in Kopenhagen und bietet einen herrlichen Ausblick. 2014 wurde der benachbarte Platz in „Regenbogenplatz“ umbenannt, als Anerkennung des Kampfes um Gleichberechtigung.
Das Land der Langen Weißen Wolke wird schon seit Langem gelobt für sein integratives und progressives Verhalten gegenüber der LGBTQ-Gemeinde. Neuseeland war 1998 das erste Land, das in Sachen Einkaufen und Unterkunft mit dem Label „Gay/Lesbian Friendly“ warb – eine heute weltweit anerkannte Initiative.
Das Land bietet ein hervorragendes Netzwerk schwulenfreundlicher Unterkünfte, und zwar vom subtropischen Norden bis hinunter in den gletscherüberzogenen Süden. 2013 verabschiedete Neuseeland das Gesetz zur gleichgeschlechtlichen Ehe und bemüht sich aktiv um schwul-lesbischen Hochzeitstourismus, im Gegensatz zu Australien und anderen Pazifik-Ländern, die weniger progressiv sind.
Die Gay Ski Week, Teil der Winter Pride, ist ein alljährliches Highlight und findet im malerischen Queenstown Ende Juli oder Anfang August statt (www.gayskiweekqt.com).
Für LGBTQ-Reisende ist Toronto in Nordamerika ein leuchtendes Vorbild, und Kanada ist das bei Weitem progressivste Land auf dem amerikanischen Kontinent für die Homo-Community.
The Village im Stadtteil Church-Wellesley ist das kulturelle Schwulenzentrum der Stadt, mit Galerien, Theatern und gay-freundlichen Geschäften. Dort finden Events wie die Pride Week Celebrations, der Pride March und Dyke March statt, und die Subkultur in The Village floriert seit Jahren − das weltweit erste Schwulensportzentrum soll an der 519 Church St. eröffnet werden.
Sich als Skelett oder als Hexe zu verkleiden ist beim Besuch der fantastischen Halloween Block Party im Village nicht mehr in, eher Gwyneth Paltrows rosa Oscar-Kleid oder Lady Gagas Hummer-Hut (siehe www.churchwellesleyvillage.ca).
Etwa 100 Meilen südöstlich von Los Angeles liegt Palm Springs, eine Stadt, in der die Sonne fast das ganze Jahr über scheint und die offen ist für alles, was queer ist.
Palm Springs bietet LGBTQ-Reisenden fantastisch vielseitige Outdoor-Aktivitäten, exzellente Läden und Restaurants und die schönsten Pool-Lounges weltweit. Die Stadt hat dazu noch das breiteste Angebot an rein männlichen oder rein weiblichen Unterkünften der Welt (in vielen davon ist Kleidung optional). Mädels, Jungs, macht das Beste aus der Sonne und vergesst nicht den Sonnenschutz.
Für die Jungs: Eins der ältesten Gay Resorts in Palm Springs ist das ’50s-Style Escape Resort (www.escapepalmsprings.com). Für die Mädels: Probiert die vom Kolonialstil inspirierte Casita Laquita (www.casitaslaquita.com).
Sitges ist eine Küstenstadt etwa 35 km südwestlich von Barcelona. Dort eröffnete schon in den 1980ern die allererste Gay-Disco Spaniens. Heute rühmt sich die Stadt am Mittelmeer eine der „Big Four“-Reiseziele in Europa für Homosexuelle zu sein.
Die sandigen Strände, an denen Kleidung oft optional ist, sind hauptsächlich bei den Jungs beliebt, doch das vielseitige Event-Angebot bietet etwas für die gesamte Community. Zu Europas „Big Four“ gehören zudem Mykonos, Gran Canaria und Ibiza, alles Stationen der bei vielen gleichgeschlechtlichen Paaren beliebten exklusiven Mittelmeerkreuzfahrten.
Informationen unter www.gaywelcome.com
Jeder nur denkbare Fetisch ist in Berlin erhältlich. Hier zeigt sich Deutschlands wilde Seite, denn Berlin ist stolz auf seine lebendige, offene Schwulengeschichte, die bis in die Goldenen Zwanzigerjahre zurückreicht.
Die Stadtteile Schöneberg (Gastgeber für die Gay Pride), Kreuzberg und Prenzlauer Berg bieten viele Clubs, Bars und Restaurants zur Auswahl. Und da es keine Polizeistunde in Berlin gibt, hört die Party nie auf!
Für die Abenteuerlustigen unter Ihnen empfiehlt sich die Easter Fetish Week, für Leder-Fans das Folsom Europe (folsomeurope.info).
Seit Jackie Onassis in den 1970er-Jahren nach Mykonos kam, zieht die Insel mit den weißen Häusern und blumenbepflanzten Innenhöfen schwule Männer an, die den Glanz der Schönen und der Mittelmeersonne suchen.
Für einen weniger hedonistischen Urlaub bieten sich die Sandstrände, das klare Wasser und die pinienbestandenen Hügel von Skiathos an, das dem LGBTQ-Reisenden authentische Urlaubserfahrungen bietet.
Das Elysium Hotel, ein Boutique-Hotel nur für Gays, ist die perfekte Spielwiese für Hedonisten auf Mykonos (www.elysiumhotel.com).
Die Stonewall Riots im Greenwich Village der späten 1960er-Jahren markieren die Geburt der Gay-Rights-Bewegung. Die unglaublich offenen Communitys des West-Village, von Chelsea und Hell’s Kitchen, bieten eine breite Vielzahl gay-freundlicher Unterkünfte.
LGBTQ-Wahrzeichen wie Christopher Street, die Harvey-Milk-Schule, die Lesbian Herstory Archives und – aber hallo! – der Broadway und der Theaterbezirk machen New York zum Mekka für schwul-lesbische Reisende.
Wenn Sie sich im Big Apple das Ja- Wort geben wollen: www.cityclerk.nyc.gov/html/marriage/same_sex_couples.shtml
Die nördlichste Hauptstadt der Welt soll auch eine der freundlichsten und freizügigsten sein. 2015 findet in Reykjavik bereits die 17. Gay-Pride-Parade statt (eine der ältesten Europas), und das 11. Bears-on-Ice-Event.
Island hat außerdem einige der progressivsten Gesetze der Welt. 2006 erhielten gleichgeschlechtliche Paare gleiche Rechte wie konventionelle Paare, ohne jede Einschränkung.
Wandern Sie hinter Wasserfällen vorbei, steigen Sie in schlafende Vulkane oder relaxen Sie einen Tag in einer der geothermischen Lagunen der Insel – sie ist ein Paradies für Abenteurer.
Um am Bears-on-Ice-Event teilnehmen zu können, muss man sich registrieren: www.bearsonice.org
Dieser Eintrag in der Liste ist recht umstritten, angesichts der konservativen Haltung vieler Länder Süd- und Mittelamerikas. Aber Uruguay, die kleinste südamerikanische Nation, ist die progressivste und hat 2013 als erstes lateinamerikanisches Land gleichgeschlechtliche Ehen legalisiert.
Homosexualität ist schon seit 1934 keine Straftat mehr. Die entspannte Einstellung, die sich in der Hauptstadt Montevideo manifestiert, ist ein schönes Gegenstück zur geschäftigen Hektik von Städten wie Buenos Aires.
Obwohl das Land sehr fortschrittlich ist beim Schutz der Rechte der LGBTQ-Community, sollte man nicht zu freizügig auftreten. • Von Chris Zeiher
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