Endlich: Die Koffer sind gepackt und es kann losgehen in den lang ersehnten Traumurlaub! Wenn Ihr an diesem Punkt erstmal angekommen seid, habt Ihr schon einigen Aufwand betrieben, um die Reise zu planen und dabei auch den günstigsten Flug zu erwischen. Mit unseren Tipps wird das beim nächsten Urlaub zum Kinderspiel.
Autorin: Yvonne Kreusch
Das Prinzip der Billigflieger wurde 1971 von Southwest-Airlines in den USA entwickelt. In Europa fasste das Modell aber erst in den 90er Jahren Fuß. Ryanair machte dabei den Anfang: Nachdem die Fluggesellschaft eine Basis in Frankfurt-Hahn gegründet und mit Germanwings und Hapag-Lloyd Express (heute TUIfly) von Köln/Bonn zwei deutsche Fluggesellschaften mit eingestiegen sind, begann 2002 der Boom der Billigfliegerei auch in Deutschland. Beliebteste Billigflieger der Deutschen sind momentan Ryanair, Germanwings und easyJet.
Mittlerweile verschwinden die Grenzen zwischen Billig-Airlines und Full-Service-Airlines immer mehr. So bietet Germanwings bspw. ein Vielfliegerprogramm, die Wahl zwischen den drei Serviceklassen BASIC, SMART und BEST, in der z. B. Gepäckgebühren und Verpflegung während des Fluges enthalten sind, und Bereiche mit größerem Sitzabstand.
Die Angebote scheinen auf den ersten Blick allzu verlockend, doch die versteckten Kosten rauben einem schnell den Atem: Service- und Sicherheitsgebühren sowie Kerosinaufschläge, Steuern, Transfer und Gepäckgebühren treiben den günstigen Preis schnell in die Höhe oder übertreffen häufig sogar die Angebote der Full-Service-Airlines.
So setzt sich der Flugpreis zusammen:
Der attraktive Preis, der bei Billig-Airlines so verführerisch ins Auge fällt, ist nur ein geringer Bestandteil des wirklich zu bezahlenden Flugpreises und stellt nur den Preis für das eigentliche Flugticket dar. Die zusätzlichen Kosten hingegen treiben den Endpreis deutlich in die Höhe: Hinzugerechnet werden bspw. Steuern oder Flughafengebühren, die die Fluggesellschaft an den Flughafenbetreiber zahlen muss. Über einen Kerosinzuschlag werden gestiegene Treibstoffkosten auf die Passagiere umgelegt. Für Ausstellung und Vertrieb von Tickets wird eine Servicepauschale fällig, für die Buchung per Kreditkarte werden ebenfalls oft Gebühren erhoben. Zusätzlich verlangen viele Airlines für jedes Gepäckstück, das nicht als Handgepäck mitgeführt wird, eine Gepäckgebühr.
Nur durch drastische Einsparungen in Service und Komfort (Die Einsparungen betreffen nicht die Sicherheit der Flugzeuge!) können die Fluggesellschaften die niedrigen Ticketpreise anbieten. Daher sollte man sich im Vorfeld darüber im Klaren sein, was einen erwartet – oder besser, was man nicht erwarten darf.
Gerade bei längeren Flügen solltet Ihr Euch allerdings gut überlegen, ob der Verzicht auf Komfort und Service wie bspw. Getränke/Essen, größere Sitzabstände zwischen den Sitzreihen oder Platzreservierung wirklich sinnvoll ist. Billigflieger fliegen meist nicht die Hauptflughäfen an. Das kann nicht nur ein zusätzlicher Kostenfaktor sondern auch ein Zeitfaktor sein, wenn es um Anschluss- oder Weiterflüge geht. Informiert Euch daher auch über Angebote wie „Zug zum Flug“ oder "Rail & Fly".
Vor allem auf Mittel- und Langstreckenflügen sollte man sich über die voraussichtliche Reisedauer informieren. Viele und lange Zwischenstopps erschweren die Reise und kosten wertvolle Zeit. Bei Anschlussflügen solltet Ihr euch einen Zeitpuffer von etwa zwei Stunden einplanen.
Ob spontaner Städtetrip in Europa oder von langer Hand geplante Individualreise in den Urwäldern Südamerikas: Am schnellsten und bequemsten erreicht man sein Wunschziel mit dem Flugzeug. Also schnell buchen und fertig? Stürzt Euch nicht gleich auf das erstbeste Angebot, denn häufig entpuppen sich vermeintliche Schnäppchen als Geldschlucker.
Am besten fangt Ihr mit der Recherche so früh wie möglich an. Sobald Euer Reiseziel und die Reisezeit feststehen solltet Ihr für Euch festlegen, welche Abflug- bzw. Ankunft-Flughäfen für Euch in Frage kommen. Je flexibler Ihr dabei seid, umso besser. Viele Suchmaschinen bieten eine Umgebungssuche an, so dass Ihr nicht auf einen bestimmten Flughafen festgelegt seid.
Sucht Euch drei oder vier Suchmaschinen aus, in denen Ihr über einen gewissen Zeitraum die Preisentwicklung der Flüge zu Eurem Reiseziel beobachtet, und zwar zu verschiedenen Tagen und verschiedenen Uhrzeiten. Dadurch erhaltet Ihr einen Überblick über die aktuellen Flugpreise, an denen Ihr Euch orientieren könnt. Hier könnt Ihr natürlich auch unsere Flugsuche nutzen, die Euch den langwierigen Vergleich abnimmt. Zusätzlich dazu könnt Ihr Newsletter der verschiedenen Fluggesellschaften abonnieren, die Eure Zielflughäfen anfliegen, oder den Airlines auf Twitter oder auf Facebook folgen. Auch der regelmäßige Blick direkt auf die Homepage der in Frage kommenden Fluggesellschaften lohnt sich.
Besser als übergeordnete Buchungsportale sind reine Flugsuchmaschinen, da diese Euch zum Buchen direkt auf die Homepage der Fluggesellschaften weiterleiten und für Euch somit die oft teure Portalprovision entfällt. Sinnvoll ist es, wenn Ihr Euch zuvor im Netz informiert, welche Suchmaschinen aktuell empfehlenswert sind, da auch hier die Qualität von Anbieter zu Anbieter stark schwanken kann. Institute wie Stiftung Warentest nehmen regelmäßig Flugsuchmaschinen und Online-Reisebüros unter die Lupe und testen diese auch auf Kriterien wie bspw. voreingestellte Versicherungen sowie unnötige, aber teure Zusatzpakete.
Auf was Ihr bei der Buchung achten solltet, haben wir für Euch im Kurzüberblick zusammengestellt: