Pete Seaward, Fotograf:
Von all meinen Reisen, die ich für Lonely Planet Traveller unternommen habe, war der Trip in die Antarktis der mit Abstand aufregendste. Der Anlass meiner Tour ans andere Ende der Welt: Ich wollte fotografieren, wie die Asche des bereits 70 Jahre zuvor verstorbenen Abenteurers Frank Wild neben dem Grab des weltberühmten Polarforschers Ernest Shackleton in Grytviken begraben wird. Für Antarktis-Begeisterte ein denkwürdiger Augenblick!
Nach diesem Ereignis bin ich weiter Richtung Norden zur Fortuna Bay gereist. Dort leben Kolonien von Königspinguinen. An einem flachen Strand entdeckte ich eine ganze Horde dieser großen Seevögel. Ein Teil war bereits zu einer kleinen Insel durchs Wasser gewatschelt. Ich ahnte, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis sich der nächste Schwung auf den Weg machte.
Wenig später hatte ich Glück: Weitere Königspinguine stolzierten in einer perfekten Reihe durch das seichte Wasser. Für eine Millisekunde hoben einige sogar beide Flügel, wie um die Balance zu halten. Das war pure Magie und mein Warten hatte sich gelohnt!
Die 19-tägige Expeditionskreuzfahrt von Best of Travel Group stoppt u. a. in Südgeorgien (ab ca. 5650 € p. P.). Auch der 21-tägige Trip von G Adventures führt zum Grab des Entdeckers Ernest Shackleton (ab ca. 9450 € p. P.).
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Mark Read, Fotograf:
Das Monument Valley verbindet die Bundesstaaten Utah und Arizona. Dieser Landstrich voll blutroter Felsen und Wüste bietet nicht nur eine atemberaubende Kulisse, hier habe ich als Reisefotograf auch das beste natürliche Licht erlebt. Wenn die Sonne über den Tafelbergen aufgeht, werfen Letztere endlos lange Schatten auf die staubige Prärie.
Zahlreiche Roadmovies und diverse Western wurden in dieser außergewöhnlichen Landschaft gedreht. Zum Beispiel "Ringo" von John Ford. Der Ort, an dem ich dieses Bild schoss, wurde tatsächlich irgendwann nach dem US-Regisseur benannt und heißt heute John Ford's Point. Erinnern Sie sich an die Eröffnungsszene in Fords Streifen "Der schwarze Falke"? Darin ist genau dieser Felsvorsprung zu sehen.
Aber das Monument Valley ist mehr als nur ein berühmter Drehort. Noch heute leben hier viele Navajo-Indianer. Für sie hat dieser Flecken eine spirituelle Bedeutung. Zu fast jedem Stein haben sie eine Geschichte zu erzählen. Interessierten Reisenden zeigen sie, wie ihre Vorfahren gelebt haben. Dieser Mix aus großartiger Natur, Historie und Kultur machte meinen Trip unvergessen.
Djoser bietet eine 23-tägige Rundreise durch den Westen der USA mit Trip ins Monument Valley und Jeep-Tour zu den Navajo-Indianern an (ab ca. 4000 € p. P.).
Fergal Keane, Autor und Nachrichtenkorrespondent:
Als Kind war der Klippenweg in Ardmore für mich ein furchteinflößender Ort mit wild überwachsenen Pfaden, Möwengekreische und einsamen Wanderern. Ich hielt mich lieber an den Stränden in Wassernähe auf. Was ich so verpasst hatte, wurde mir klar, als ich für Lonely Planet Traveller dorthin reiste.
Auf dem Ardmore Head blickt man östlich auf die Küsten von Waterford und Wexford und auf die Seewege nach England. Auf der rechten Seite liegt Cork und in unmittelbarer Nähe auch die Atlantikpassage in Richtung Amerika. Hier gibt es einen kleinen Bunker, der von den Irländern "Pillendose" genannt wird und ein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg ist. Obwohl Irland neutral war, hielten Wachen ständig Ausschau nach U-Booten und spielten sich über Funk stundenlang Geige und Harmonika vor, um die einsamen Nächte zu überbrücken.
Heute blüht dort im Frühjahr strahlend gelber Ginster an den Hängen, durch die Luft fliegen Alpenkrähen, Papageitaucher sowie Silbermöwen, und am Strand wälzen sich faule Robben. Wenn ich hier spazieren gehe, fühle ich mich frei und zu Hause.
Die 7-tägige Wandertour von Explore Ireland Tours geht entlang des Ardmore Küstenweges (ab ca. 650 € p. P.).
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Matt Bolton, Autor:
Jeder kennt den Karneval in Brasilien: die Musik, die Tänze, die rauschenden Federkostüme. Es ist einfach eines der besten Volksfeste der Welt. Besonders toll war, dass ich auf einem Brasilien-Trip die Wurzeln dieses Festes in Salvador da Bahia kennenlernte. Die Stadt gilt als die afrikanischste Metropole in Brasilien. Der Karneval dort wird für einfache Leute von einfachen Leuten gemacht und ist zudem der größte Straßenkarneval der Welt.
Unvorbereitet geriet ich in dieses wundervolle, überschwängliche, laute Chaos. Die Spuren des Sklavenhandels sieht man hier noch immer deutlich. Und auch die Kultur des afrikanischen Kontinents beeinflusst das Leben sehr, vor allem was den Candomblé angeht, eine afrobrasilianische Religion mit Wurzeln in Westafrika. Die Menschen treffen sich in kleinen Candomblé-Kirchen, um zu beten und sich zum Sound von Trommeln in Trance zu tanzen.
Ich war in einer solchen Kirche. Die Geräusche dort erinnerten mich an die Beats, die aus den Lautsprechern bei modernen Karnevalsumzügen zu hören sind. Nachdem ich diese spirituelle Urform erlebt hatte, bekamen die Straßenparaden eine neue Bedeutung für mich.
Die 11-tägige Reise von South America Classic Tours bringt Sie zu den pulsierenden Karnevalshochburgen Salvador da Bahia und Rio de Janeiro (ab ca. 2540 € p. P., ohne Flug).
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Andrew Montgomery, Fotograf:
Für eine Geschichte über die Weinproduktion in Georgien fuhr ich zu einem Winzer in den kaukasischen Bergen. In einem Holzhaus, das aussah wie bei den Waltons, traf ich Herrn Vatsadze und seine Familie. Nach einer gemeinsamen Tour durch die Weinberge wurden wir zum Abendessen eingeladen. Die Frau des Winzers baute auf der Veranda eine Festtafel mit selbst gebackenem Brot, Gemüse, Fleisch, hausgemachtem Käse und Weintrauben aus eigenem Anbau auf. Es sah fantastisch aus!
Nachdem ich das Foto geschossen hatte, wurde sechs Stunden lang gegessen und getrunken. Das beste Gericht war ein Eintopf aus Bärenfleisch. Wie gerne die Georgier Gäste bewirten und gemeinsam feiern, zeigte sich, als der Gastgeber gegen Ende des Abends zwei riesige Hörner herantrug. Alle mussten aufstehen, eine kurze Rede halten und den Wein daraus trinken. An den Rest erinnere ich mich leider nur noch schemenhaft, aber es war definitiv einer der schönsten und herzlichsten Abende, die ich je erlebt habe.
8-tägige Reise mit Kaukasus Reisen durch die Weinregion Kachetien (ab ca. 1280 € p. P., ohne Flug). 14-tägige Rundreise von World Insight mit georgischer Weinverkostung (ab ca. 1800 € p. P.).
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Tom Hall, Autor:
Mit dem Fahrrad von einem Ende Afrikas zum anderen zu radeln war wahrscheinlich eine meiner verrücktesten Ideen bisher. Ohne zu zögern nahm ich an einem Teil der Kult-Radexpedition Tour d'Afrique teil. Die Route führte von den Viktoriafällen über Sambia und Botswana nach Windhoek, der Hauptstadt Namibias.
Der Streckenabschnitt wird nicht umsonst "Elefanten Highway" genannt, denn dort sah ich in zehn Tagen genug wilde Tiere für den Rest meines Lebens. Immer wieder tauchten die Jumbos ganz nah am Straßenrand auf oder kreuzten sogar unseren Weg. Nachts hielt mich das Gebrüll der Löwen wach und große Eidechsen klebten an meinem Zelt.
Nachdem ich über 1600 Kilometer mit staunenden Augen in die Pedale getreten hatte, stieg ich nur äußerst widerwillig im verregneten Windhoek das letzte Mal von meinem Fahrrad. Am liebsten wäre ich sofort wieder losgedüst.
Die 18-tägige Aktivreise von Wikinger Reisen enthält zwei Radtrips durch Botswana und Sim- babwe (ab ca. 4000 € p. P.).
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Charlotte Hobson, Autorin:
Seit Tagen fuhren wir mit dem Auto bei einer Bullenhitze durch den obersten Zipfel des Northern Territory. Dann erreichten wir endlich die Bullo River Station, wo wir einen Schwarm weißer Kakadus und ein Dutzend kleine Kängurus aufschreckten. Mein Körper war bedeckt mit rotem Sandstaub und ich erinnere mich noch an den salzigen Geschmack auf meiner Zunge.
"Wie wär's, wenn ich euch ein bisschen herumführe?", fragte der Ranchbesitzer Franz Ranacher, während er eine Kühltasche voll Bier über die Schulter schwang. "Keine Sorge, wir fahren nicht mit dem Auto." Er brachte uns zu einem Helikopter, mit dem er sonst seine 8000-köpfige Brahman-Rinderherde zusammentreibt. Wir flogen durch die goldene Nachmittagssonne, über den geschwungenen Victoria River und massige Krokodile, die sich im Schlamm sonnten.
Dann drehten wir ab und landeten auf einem tiefroten Sandsteinmassiv. Zu meiner großen Überraschung war in die Mitte des Felsens ein türkisblauer Pool eingelassen. In meinem ganzen Leben fühlte ich mich noch nie so erfrischt wie nach dem Sprung ins kalte Wasser.
Die Bullo River Station bietet z. B. eine 7-tägige Reise inklusive Helikopterflug (ab ca. 5700 € p. P., ohne Flug). Die 8-tägige Erlebnis-Rundreise von Explorer führt von Alice Springs bis Darwin (ab ca. 1200 € p. P., ohne Flug).
Den gesamten Artikel "Die Abenteuer dieser Erde" finden Sie im aktuellen Lonely Planet Traveller Januar/Februar 2014.
Lust auf noch mehr Fotos fürs Fernweh? Lassen Sie sich von den eindrucksvollen Bildern der Lonely-Planet-LeserInnen inspirieren!