Das Schottische Hochland ist übersät mit Festungen jeglicher Art. Ob Anlagen aus Stein oder majestätische Schlösser – sie alle liegen inmitten einer einzigartigen Natur und stecken voller spannender Geschichten Los geht’s!
In dieser Region gibt es gleich drei Highlights: den berühmt-berüchtigten Loch Ness, in dem das Ungeheuer Nessie leben soll. Außerdem Ben Nevis, den mit 1344 Metern höchsten Berg Schottlands, sowie das durch vulkanische Aktivitäten entstandene Tal Glen Coe. „Jacobite Cruises“ organisiert Bootsausflüge über den Loch Ness (Ticket ab ca. 13,50 €, jacobite.co.uk).
Ein verwinkeltes Labyrinth im Garten und geheimnisvolle Gewölbe im Inneren verleihen der aus dem 14. Jahrhundert stammenden Burg eine gruselige Atmosphäre. Die wird fälschlicherweise immer wieder mit Shakespeares Tragödie „Macbeth“ in Verbindung gebracht. Warum, das erklärt Ihnen bei einer Führung (durch Räume und Gärten) ein Mitglied des Cawdor-Clans, der hier seit dem 14. Jahrhundert das Zepter führt (Ticket ca. 12 €, cawdorcastle.com).
13 Kilometer östlich von Nairns, inmitten einer XXL-Parklandschaft mit Teich, liegt Brodie Castle. Eine Besichtigung des Schlosses lohnt sich! Zu den Highlights zählen die Bibliothek mit ihren über 6000 Bänden, die Gemälde- und Uhren- Sammlungen, die riesige viktorianische Küche sowie das mit Möbeln aus dem 17. Jahrhundert eingerichtete Esszimmer. Im Tearoom der Burg werden Lunch und Kuchen serviert (Ticket ca. 12 €, nts.org.uk).
Die epischen Landschaften der nördlichen Highlands gelten unter Wanderern, Mountain- bikern und Kajakfahrern als Paradies. Kletterer zieht es in die Cuillin Hills auf der Insel Skye. Die Querung der Cuillin Ridge gehört zu den aufregendsten Bergtouren Großbritanniens. Ein- bis viertäge Touren bieten die „Skye Guides“ an (Ticket ab ca. 200 €, skyeguides.co.uk).
Wegen seiner spektakulären Insellage auf dem Loch Duich gehört das Schloss, das nach 200-jährigem Dornröschenschlaf 1932 rekonstruiert wurde, zu Schottlands am häufigsten fotografierten Motiven. Kinogänger kennen die romantische Kulisse aus Filmen wie „Braveheart“, „Highlander“ oder aus dem James Bond „Die Welt ist nicht genug“, die hier zum Teil gedreht wurden (Ticket ca. 7,80 €, eileandonancastle.com).
Mit seinen vielen Türmchen, Erkern und Fenstern erscheint Dunrobin Castle wie das schottische Pendant zu Schloss Neuschwanstein. Imposant ist aber nicht nur die weiße Fassade: Im Inneren gibt es 189 Zimmer, voll mit antikem Mobiliar und Ausstellungsstücken wie Dudelsäcken, Trinkgefäßen (Quiachs) und Gemälden. Zweimal täglich finden im Garten Flugshows der Falknerei statt (Ticket ca. 12,80 €, dunrobincastle.co.uk).
Biber, Otter, Zwergwale und Delfine – die Küsten Südwestschottlands sind die Heimat vieler Wildtiere. Für Walbeobachtungen eignen sich die Gewässer um Mull, eine der landschaftlich schönsten Inseln der Inneren Hebriden, besonders gut. Whale-Watching-Touren kann man u. a. bei „Sea Life Surveys“ buchen (Tagesausflüge ab ca. 80 €, sealifesurveys.com).
In der Burgruine der Ostküste der Kintyre-Halbinsel soll der Geist der „Green Lady“ umgehen. Mehr Fee als Gespenst beschützt sie ihre Heimat und die darin lebenden Bewohner – so die Legende. Steigt man den Turm der aus dunkelgrünem Stein errichteten Anlage empor, kann man bis zur am Meer stehenden St. Brendan’s Chapel schauen (Eintritt frei, historic-scotland.gov.uk).
95 Kilometer nördlich von Glasgow thront Iveraray Castle. Der „Neubau“ aus dem 18. Jahrhundert besteht aus vier Rundtürmen und nur einem einzigen Saal. Mit einer Deckenhöhe von stolzen 21 Metern gilt er als Schottlands höchster Raum! Überdimensional ist auch die Waffen-Abteilung mit Tausenden Schwertern, Musketen, Piken und Streitäxten (Tickets ca. 12 €, inveraray-castle.com).
Text: Elena Rudolph, Natalie Millman, Neil Wilson; Titelbild: John Hubble/Alamy
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Der den Highlands am nahesten gelegene Flughafen ist der Airport von Iverness. KLM bietet ab Frankfurt a. M., Wien und Zürich Flüge via Amsterdam an (klm.com). Wer die Highlands mit dem eigenen Auto erkunden möchte, nimmt die Fähre. Zum Beispiel mit DFDS von Amsterdam Ijmuiden nach Newcastle (dfds.de). Vor Ort kommt man sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln voran. Fahrplanauskünfte für Busse gibt’s unter citylink.co.uk, die für Züge auf scotrail.com. Bahntickets buchen kann man allerdings nur auf britrail.com.
Highlands-Whiskys sind meist kräftig im Geschmack, unterscheiden sich aber von Region zu Region nochmals deutlich.
Delikate Whiskys mit komplexen Aromen und besonders herbem Abgang.
Vergleichsweise milde Malts, teilweise mit etwas Rauch, malzig-süß oder aber unüblich cremig und fruchtig.
Hier gibt es nur zwei Brennereien, eine davon steht in Oban, der Hauptstadt der Provinz Argyll and Bute. Dort hat die Spirituose einen salzigen Charakter mit leicht krautig-torfigem Geschmack.
Die Whiskys dieser Region kommen sehr klar, frisch und besonders vielschichtig daher.
Wandern ist schottischer Nationalsport Nummer eins – und der berühmteste Wanderweg des Landes ist der „West Highland Way“. Er führt von Milngavie bei Glasgow bis nach Fort William. Nähere Infos auf west-highland-way.co.uk.
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