Tagsüber genießt man beim Bummel durch die Altstadt badische Gemütlichkeit. Aber nachts grassiert in den schmalen Gässchen und urigen Kellerclubs dann südländisches Partyfieber. Mitmachen erwünscht!
Vorn Buchladen, hinten Café- Bar mit charmantem Garten, spricht das Lokal eher die alternative Szene an. An den Wänden hängen Werke wechselnder Künstler. Abends werden die Tische zur Seite geräumt, man tanzt auf Holzdielen zu Ska, Balkan oder Folk (Wilhelmstr. 15, Mo + Do 10-3 Uhr, Di + Mi 10– 24 Uhr, Fr + Sa 10-3 Uhr, So ab 12 Uhr, josfritzcafe.de).
Breisgau grüßt den Zuckerhut: Das im Kolonialstil eingerichtete Café ist vor allem für sein mehr als 100 Drinks starkes Cocktailangebot bekannt. Chapeau! Die Sofalounge ist Chill-, allerdings gleichzeitig Raucherzone. Hungrige lassen sich im hellen Restaurantbereich nieder und freuen sich an brasilianischem BBQ oder badischen Spezialitäten (Wannerstr. 21, Mo – Fr 9.30-1 Uhr, Sa – So 10-1 Uhr, brasil-freiburg.de).
Das trendige „Coucou“ ist im barocken Breisacher Tor untergebracht. Der Künstler Stefan Strumbel hat dem Laden einen schwarzwälderisch-modernen Anstrich verpasst, natürlich samt namensgebender Kuckucksuhr. Tagsüber gibt’s süße Kuchen vom eigenen Konditor, abends heizt ein DJ den stylischen Gästen ein. Das Motto: sehen und gesehen werden ... (Rempartstr. 4, Mo – Sa ab 9, So ab 10 Uhr, coucou-freiburg.de).
14 Meter lang ist die Theke in einer der bekanntesten Kneipen Freiburgs. Neben dem bodenständigen Essen ist das „Atlantik“ für seine ausgesuchten Live-Konzerte bekannt. Auf der Bühne stehen unentdeckte Newcomer, alteingesessene Country-, Folkund Rockmusiker und immer wieder Poetry Slammer (Schwabentorring 7, Do 11-2 Uhr, Fr + Sa 11-5 Uhr, cafe-atlantik.de).
Wenngleich schon Jazzgrößen wie Joe Zawinul oder Nils Landgren hier waren, ist der Name nicht Programm. Seit 1987 treten in dem freigelegten Sandsteingewölbe auch bekannte Interpreten aus bunt gemischten Genres auf, von Tocotronic über Seeed und H–Blockx bis hin zu Marit Larsen. Neben den Konzerten pilgern tanzwütige Freiburger zu den legendären 60er-, 70er-, 80er- und 90er-Partys (Schnewlinstr. 1, offen je nach Veranstaltung, jazzhaus.de).
In der ehemaligen Backstube des „Café Ruef“ befindet sich das „Ruefetto“, das für seine Donnerstag-Jazz-Sessions geliebt wird. Dann geben sich die Stars der Szene aus der Umgebung in dem lauschigen Keller die Ehre. Sonst dient die Location als lässiger Club, in dem zu Funk, Reggae oder Hip-Hop getanzt wird. Für den Heimweg stärkt man sich oben im Café. Frühstück gibt’s ab 6 Uhr (Granatgässle 3, Do ab 20 Uhr, sonst je nach Veranstaltung, ruefetto.de).
Dieser Kellerclub ist eine wahre Wundertüte: Man bewegt sich zu Country, Sixties Soul, Beat, Funk, Indie oder Rock’n’Roll (oft live), duelliert sich am Kicker, durchforstet die 60 Jahre alte Jukebox oder bestaunt die unfassbar kitschige Tapete. Das Publikum ist um die 30 (Grünwälderstr. 6, Mo–Do 20-3 Uhr, Fr + Sa 20-5 Uhr, raengtengteng.com).
Dank Holzvertäfelung, alter Sofas und Keramiklampen sieht es hier aus wie bei Oma. Doch mit Funk, Hip-Hop und Elektro ist die Musik gar nicht altbacken! Im Hof, wo Strandkörbe und Grills stehen, finden regelmäßig BBQ-Abende und Vintage-Märkte statt. Jeden zweiten Sonntag lädt man zum „Frühtanz“ von 14 bis 22 Uhr (Haslacherstr. 43, Mi ab 22 Uhr, Fr + Sa ab 23 Uhr, schmitz-katze.com).
Nur durch eine Unterführung ist das „White Rabbit“ zu erreichen. Hier spielen regionale Acts von Punk bis Indie, daneben gibt es Abende mit elektronischer Musik vom Plattenteller. Mittwochs kriegen bei „Open Stage“ Laien-DJs die Chance, das Tanzvolk je 20 Minuten lang zu entfesseln. Günstige Eintritts- und Getränkepreise (Leopoldring 1, Mo–Do 21-3 Uhr, Fr + Sa 21-5 Uhr, white-rabbit-club.de)!
Text: Julia Holzapfel; Titelbild: FWTM/Karl-Heinz Rach
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Die ICE-Züge der Deutschen Bahn verbinden Freiburg mit den meisten deutschen Großstädten (bahn.de). Von München verkehren Fernbusse in unter vier Stunden in die Breisgau-Metropole (über fahrtenfuchs.de). Die Zugfahrt aus Zürich dauert weniger als zwei Stunden (sbb.ch). Von Wien fliegt Austrian Airlines nach Basel (austrian.com), von wo es per Zug oder Bus nach Freiburg geht. Die kompakte Altstadt ist gut zu Fuß zu erkunden. Die umliegenden Viertel erreicht man per Straßenbahn, Bus (24h-Ticket 5,50 €, vag-freiburg.de) oder Fahrrad (Tagesgebühr ab 13 €, freiburgbikes.de).
Guten Hunger!
Von der Quietscheente im Schwarzwaldmädel-Look bis zur pinken Kuckucksuhr: Ausgefallene Souvenirs hat das „Schwarzundwald“. Die kitschig-schönen Accessoires kann man auch online kaufen (Rathausgasse 12, schwarzundwald.de).
Der Reise-Know-How- Führer City-Trip Freiburg liefert neben praktischen Tipps Infos zur Geschichte der Stadt (9,95 €). Einen aktuellen Veranstaltungskalender, spannende Kulturtipps sowie kurzweilige Lokal- und Event-Rezensionen gibt’s auf fudder.de. Wer die Region samt Wortschatz und Weinen vorab online kennenlernen will, besucht badische-seiten.de.