In Sachen Schneespaß hat die Alpenrepublik die Nase vorn. Hier brettert man tagsüber auf Skiern und Schlitten talwärts, stapft durch den Tiefschnee und hat am Abend mächtig Gaudi beim Einkehrschwung in urigen Hütten.
Südwestlich von Österreichs Hauptstadt liegt der hügelige Wienerwald. Wo schon Beethoven und Franz Kafka flanierten, wird’s im Winter höchst romantisch. Vorbei an schneebedeckten Buchen und Eichen spaziert man auf Wanderwegen wie dem Eichgrabner Höhenwanderweg oder fährt Langlauf, z. B. auf der Troppbergloipe in Tullnerbach (bpww.at, tullnerbach.gv.at).
Mit der Buslinie 960 fahren Gipfelstürmer aus Ramsau und Schladming zum Lift, der auf das Dachsteinmassiv schwebt. Oben warten ein Panoramarestaurant, ein Eispalast mit Schnitzereien aus Gefrorenem und die jüngst eröffnete, höchste Hängebrücke des Landes (2700 m). Action gefällig? Von der Reiteralm starten Tandemflüge über den östlichsten Gletscher der Alpen (Tandemflug ab ca. 112 €, derdachstein.at, aufwind.at).
Über dem Ort Obertraun erklimmt die Seilbahn die Gipfel des Krippensteins. Skifahrer genießen wenig befahrene Pisten, Freerider rauschen über unverspurte Hänge. Wer sich im Tiefschnee ausprobieren will, bucht einen Skiguide, der einen sicher durchs Gelände bringt (outdoor-leadership.com). Tolles Foto-motiv: die Aussichtsplattform 5fingers, deren Stege wie eine Hand über den Abgrund ragen (dachstein-salzkammergut.com).
Mit Blick auf den höchsten Berg der Republik, den Großglockner, kurven Skifahrer auf dem Schareck in Tirol über 55 Kilometer Pisten und eine Freeride Arena. Gemütlicher ist eine Pferdeschlittenfahrt entlang der Apriacher Almen, bei der man mit zwei PS durch das Winterpanorama gleitet (Pferdetour über Fam. Wallner: Tel. +43- 664-122 18 90, heiligenblut.at).
Aus 18 Quellen sprudelt in Bad Gastein Thermalwasser von den Hohen Tauern. Bei einer Wassertemperatur von ca. 32 °C lockern sich in den Ruhe- und Erlebnisthermen winterfeste Muskeln. Wer’s noch heißer mag, genießt die Saunalandschaft oder Dampfbäder mit Panoramablick auf die verschneiten Bergkuppen. Tipp: In den Gipfelbecken der Stollensauna relaxt man unter freiem Himmel (Bahnhofplatz 5, Tageskarte ab ca. 24 €, felsentherme.com).
Der Millennium-Express ist Österreichs längste Seilbahn. Sie klettert von der Talstation in Tröpolach hoch zum Skiresort Nassfeld, das direkt an der Grenze zu Italien liegt. Knapp 40 Lifte und 80 Pisten von blau (leicht) bis schwarz (schwer) warten hier auf Schneebegeisterte. Keine Lust aufs Wedeln? Dann nichts wie los zum Eisstockschießen. Gespielt wird in Tröpolach, Untervellach und Möderndorf. Die Stöcke kann man leihen (Skipass ab ca. 18 €, nassfeld.at).
4,3 Kilometer lang ist die Natur-Rodelbahn zwischen Gampen und Nasserein im Tal. Nachtschwärmer sausen dienstags und donnerstags über die mit Flutlicht beleuchtete Strecke. Zum zünftigen Einkehrschwung geht’s in die „Rodelalm“, wo man bei einem Stamperl Selbstgebranntem wieder auftaut (Einzelfahrt ab ca. 11 €, stantonamarlberg.com, rodelalm.com).
Mit der von Stararchitektin Zaha Hadid entworfenen Hungerburgbahn gondelt man in Innsbruck bis zur Bergstation und weiter bis zur Hafelekar auf 2256 Höhenmetern. Von dort oben sehen Innsbruck und das umliegende Alpinpanorama wie ein weißes Miniaturland aus (nordkette.com). Stopp auf dem Rückweg: Im Alpenzoo bestaunt man Gämsen, Uhus und Steinadler (Ticket ab ca. 9 €, alpenzoo.at).
Eine super Alternative zum Skifahren auf übervollen Pisten ist ein Spaziergang auf Schneeschuhen. Im Naturpark Kaunergrat z. B. kann man wunderbar Spuren in den Pulverschnee fahren. Verschiedene Routen für gemütliche Anfänger genauso wie für sportliche Stapfer führen durch die beeindruckende Winterlandschaft. Und mit etwas Glück erspäht man auch wilde Tiere (ab ca. 6 €, kaunergrat.at).
Mehr Mini-Guides (u. a. Berlin, Sydney und Österreich) finden Sie im aktuellen Lonely Planet Traveller Magazin oder online.
Innsbruck, Salzburg und Wien werden von Lufthansa (lufthansa.com), Austrian (austrian.com) und Swiss (swiss.com) angeflogen. Von dort geht es weiter mit dem Mietwagen, z. B. von Avis (avis.at) oder Hertz (hertz.at), der Bahn oder dem Bus. Das umfangreiche Streckennetz der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) transportiert Urlauber umweltfreundlich auch in kleinere Orte wie Schladming (oebb.at). Über die Deutsche Bahn kann man Europa-Spezial-Tickets buchen (bahn.de). Vor Ort verkehren auch Postbusse (Einzelfahrt Kurzstrecke ab ca. 2,10 €, postbus.at).
Knödel und Brettljausen mit Wurst, Käse und Speck
Salzburger Nockerln (Brandteigspeise aus Zucker, Ei, Mehl und Puderzucker)
Sterz (bröseliger Schmarrn aus Buchweizenmehl) und nussiges Kürbiskernöl
Kärntner Kasnudeln (Teigtaschen mit einer Füllung aus Topfen, Kartoffeln, Minze)
Tiroler Gröstl (Fleisch, Kartoffeln, Zwiebeln und Spiegeleier aus der Pfanne)
Wiener Schnitzel (paniertes Kalbsschnitzel mit Zitrone)
Urige Entspannung am Gebirgsbach bietet die Waldsauna im steirischen Salzatal (ab ca. 6,50 €, wildalpen.at). In Ebensee in Gmunden vertreiben wild Kostümierte beim traditionellen Glöcklerlauf am 5. Januar böse Geister.
Marco Polos Reiseführer Österreich (11,99 €) bietet viel Hintergrundwissen und Tipps zu den einzelnen Regionen von Vorarlberg bis ins Burgenland. Auf bergfex.at findet man über 15.000 Wandertouren, Skischulen, Unterkünfte und Veranstaltungen. Literarischer Star der Republik ist Thomas Glavinic. Sein neuester Roman Das größere Wunder (Hanser, 22,90€) erzählt von einer Expedition auf den Mount Everest.