Bonn - die Stadt am Rhein ist vielen vor allem aus dem Geschichtsunterricht in der Schule im Gedächtnis. Aber Bonn hat so einiges zu bieten und wird viel zu oft und völlig zu Unrecht auf Reiserouten vernachlässigt. Warum Bonn vor allem in diesem Jahr sehenswert ist verraten wir dir in unserem Beitrag.
Hast du schon gewusst…?
Bonn kann also auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicke und feierte im Jahr 1989 den 2000. Geburtstag. 2020 haben die Stadt und ihre Bewohner erneut etwas zu feiern, denn der 250. Geburtstag des weltberühmten Komponisten Ludwig van Beethoven steht an. Aus diesem Grund wurde Bonn von Lonely Planet ausgewählt, eine der Must See-Städte 2020 zu sein!
Das ganze Jahr finden Konzerte mit weltberühmten Orchestern, Solisten und Dirigenten statt. Darüber hinaus drehen sich Installationen und Wettbewerbe um Beethovens musikalisches Genie, es finden Aufführungen mit Picknick im Grünen statt und lokale Musiker öffnen ihre Türen für Hauskonzerte. Und das Theater Bonn führt Fidelio auf, die einzige Oper des Meisters.
Die attraktive Stadt am Rhein hat nicht nur eine bewegte Historie, sondern ist auch heute eine liebenswerte und reizvolle Stadt für Studierende und Familien. Den Bonnern werden Schlagwörter wie „Brotfabrik“, „Green Juice Festival“, „Pützchens Markt“, „Stadtgartenkonzerte“, „Jazzfest Bonn“, „Bonner Kirschblüte“, „Rhein in Flammen“, „KunstRasen“ und „Bierbörse“ nur allzu vertraut sein und allen Bonn-Neulingen werden sie nach einem Besuch bestimmt noch lange in guter Erinnerung bleiben.
Es ist inzwischen März, die Altstadt ist früh morgens noch wie ausgestorben. Ab und zu fährt ein Auto durch die schmalen Gassen des gemütlichen, kleinen Viertels, das zu den ältesten in Bonn gehört. Ein paar Bonner laufen zu einer der kleinen deutschen oder türkischen Bäckereien, um sich für ihr Frühstück einzudecken und die ersten Cafés öffnen ihre Pforten. Doch so langsam kommt Vorfreude auf, denn ich wenigen Wochen ist es soweit: Die Kirschblüten in der Bonner Altstadt fangen an zu blühen und tauchen ganze Straßenzüge in einen weiß-, rosa- und pinkfarbenen Teppich. Von Ruhe kann dann nicht mehr die Rede sein, denn plötzlich finden sich jeden Morgen Touristen und Einheimische in der Altstadt ein, die die Kirschbäume fotografieren, ein Bier im Café Pawlow oder im Bierhaus Machold trinken oder die ersten Sonnenstrahlen genießen wollen.
Wann die Kirschbäume genau blühen, hängt von den Temperaturen im März und April ab. Meistens blühen die farbenfrohen Bäume jedoch Anfang bis Mitte April. In voller Blüte stehen sie dann etwa ein bis zwei Wochen, je nachdem, wie viel Regen, Wind und Hitze es gibt. In den letzten Jahren hatte Bonn jedoch fast immer Glück: Die Bäume fingen mit den ersten warmen Apriltagen an, zu blühen und das warme Wetter trieb die Menschen vor ihre Haustüren. Die Kioske und Eisdielen (das Eislabor in der Maxstraße hat fantastische Sorten!) verkaufen dann die ersten Eiswaffeln und die Bars in der Altstadt spielen sommerliche Musik. Mit dem Aufblühen der Blüten erwacht Bonn aus seinem Winterschlaf. Die Stimmung ist gut und man spürt, dass mit den Blüten auch der Sommer näher rückt.
In den 1980er Jahren wurden die etwa 300 Zierkirschen in der Bonner Altstadt gepflanzt, seitdem kümmert sich das Amt für Stadtgrün darum, die farbenfrohen Bäume zu pflegen. Während die Blüten in der Max- und Peterstraße weiß/hellrosa sind, blühen sie in der Breite- und Heerstraße in dunklem Rosa. Die Altstadt mit ihren Häusern mit alten Fassaden und bunten Cafés und Bars ist die perfekte Kulisse für die blühenden Bäume. Gäste von nah und fern kommen jedes Jahr nach Bonn, um sich von der Schönheit der Baumalleen selbst zu überzeugen. Wie ein Tuch umhüllen dann die Blüten der Bäume die Breite- und Maxstraße, die Franz- und Heerstraße, die Dorotheen- und Georgstraße und einige mehr. Viele Touristen aus dem Ausland werden vom kurzweiligen Zauber der Blüten angelockt, aber auch immer mehr Deutsche fahren zur Blütezeit der Kirschen nach Bonn. Das rechtzeitige Reservieren eines Hotels- oder Hostelzimmers (direkt in der Altstadt liegt z. B. das Max Hostel) lohnt sich also!
1. Wenn du ein Foto im Blütenmeer schießen möchtest, lohnt es sich, früh aufzustehen. Während sich die Straßen ab 8 Uhr morgens langsam füllen, ist zwischen 6 und 8 Uhr oft noch nicht viel los. Und unter der Woche ist es natürlich ruhiger als am Wochenende.
2. Setz dich in ein Café in der Altstadt und genieß den Trubel. Besonders schön sind die Sitzplätze der Cafés und Restaurants direkt unter den Blüten, wie du sie z.B. im Café Blüte oder bei Frau Holle (hier gibt es selbst gebackenen Kuchen) findest.
3. Wenn du auf der Suche nach einem Souvenir oder einer Erinnerung an die Kirschblüten in Bonn bist, dann besuch auf jeden Fall die kleinen Läden Platzhirsch oder Print and Paint. Hier findest du viele kleine, liebevoll gestaltete Bonn-typische Artikel mit Charme.
4. Lauf die ganze Heerstraße bis zum Ende ab, dort sind in der Regel deutlich weniger Touristen als gleich zu Beginn der Altstadt. Achte aber überall auf die Autos, denn trotz der kleinen Gassen ist die Altstadt keine Fußgängerzone. Respektiere auch, dass nicht alle Einwohner der Altstadt in ihren Fenstern fotografiert werden und mit ihren Fahrrädern trotzdem durch die Straßen fahren wollen.
5. Einen Parkplatz in der Altstadt zu finden, ist immer schwierig und während der Kirschblütenzeit kann dieses Unterfangen fast unmöglich sein. Versuch es stattdessen in einem der Parkhäuser (Stadthaus-Garage, Friedensplatz-Garage, Markt-Garage etc.) oder geh zu Fuß in die Altstadt. Wenn du mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, kannst du innerhalb von 10-15 Minuten vom Bahnhof in die Altstadt spazieren.
Das Fotogeschäft Print and Paint in der Heerstraße organisiert jedes Jahr zur Kirschblüte einen Fotowettbewerb. Wenn du mehr über die Bonner Kirschblüten erfahren möchtest, dann stöbere doch mal auf dem Kirschblütenblog der Inhaberin (hier erfährst du auch, wann die Kirschbäume voraussichtlich blühen werden). Und wenn du auf Instagram die Hashtags #kirschblütenfest, #kirschblütenbonn oder #altstadtbonn verwendest, kannst du deine fotografischen Highlights mit anderen Fans der Bonner Kirschblüte teilen.
Wann? Meistens Anfang oder Mitte April, die Bäume blühen etwa 10-14 Tage lang
Wo? In der Bonner Altstadt (Max-, Franz-, Dorotheen-, Breite- und Heerstraße)
Wo finde ich Infos? z. B. auf www.kirschblüte-bonn.de
Rhein in Flammen, 30. April bis 3. Mai
Am 2. Mai findet das beeindruckende Großfeuerwerk in der Rheinaue statt. Neben dem Feuerwerk am 2. Mai wird in der Rheinaue in Bonn an dem Wochenende ein Unterhaltungs- und Bühnenprogramm geboten.
www.rhein-in-flammen.com
Simultankonzert Bonn Wien, 15. Mai
Im Zuge der Eröffnung der Wiener Festwochen gibt es musikalische Erlebnisse aus Wien via Live-Stream. Parallel hierzu spielt das Beethoven Orchester in Bonn Beethovens neunte Symphonie auf der Hofgartenwiese. Freu dich auf ein einzigartiges, kostenloses Open-Air-Konzert und eine unterhaltsame Live-Brücke, welche die beiden Beethovenstädte miteinander verbindet.
www.bthvn2020.de
Tag der offenen Tür in der Villa Hammerschmidt, 13. Juni
Besuche den Bonner Amtssitz des Bundespräsidenten und sieh dir die historischen Räume und ausgewählte Staatsgeschenke an. Im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung können der Kabinettsaal, Kanzlerzimmer und Kanzlerbungalow besichtigt werden. Im Park der Villa Hammerschmidt und des Palais Schaumburg präsentieren sich Bonner Organisationen, ein buntes Musikprogramm (unter anderem Bläck Föös, Druckluft, Makeda und das Bundesjazzorchester) wird geboten und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.
www.bonn.de
Historisches Spektakel zum 175. Jahrestag der Enthüllung des Beethoven-Denkmals in Bonn, 15. und 16. August
Am 12. August 1845 wurde aus Anlass des 1. Beethovenfestes zum 75. Geburtstag des Komponisten das berühmte Denkmal auf dem Bonner Münsterplatz im Rahmen eines mehrtägigen Festes enthüllt, bei dem Franz Liszt Regie führte. Zum 175. Jahrestag der Einweihung des Beethoven-Denkmals und aus Anlass des 250. Geburtstages von Beethoven als Bonner Bürger werden Bonner Bürgerinnen und Bürger die damalige Szenerie in historischem Ambiente nachstellen.
www.bonn.de
Was Bonn so besonders macht? Die Stadt kombiniert große Grünanlagen, reiche Kulturangebote, Bildungseinrichtungen und attraktive Arbeitgeber. Über 35.000 Studierende studieren hier an der Universität, besonders sie wissen das riesige kulturelle Angebot Bonns und natürlich auch die Nähe zu Köln zu schätzen. Diese fünf Top Spots sind echte Empfehlungen:
1. Die Bonner Rheinaue ist eine der schönsten Ecken von Bonn. Das Herrichten der Rheinauen im Zuge der Bundesgartenschau 1979 kostete damals mehr als 180 Millionen Mark! Besonders schön ist hier auch der kleine versteckte japanische Garten. Hier am Rhein hat man im Übrigen die Möglichkeit, eine Schiffffahrt zu unternehmen. Die Bonner Schiffe „Rheinprinzessin“, „Filia Rheni“ und „Moby-Dick“ fahren beispielsweise bis nach Linz oder die Loreley.
Überhaupt gehört der Mittelrhein zu den bedeutendsten Kulturlandschaften Deutschlands. Nur hier gibt es eine so hohe Dichte an historischen Burgen und Schlössern. Auch das schnell erreichbare Siebengebirge am Rhein ist ideal geeignet, um die Stadt hinter sich zu lassen und sich in die Natur zu begeben. Unzählige Wanderrouten laden ein, hier die Seele baumeln zu lassen!
2. Die Bonner Museumsmeile ist ein Ensemble von fünf Museen und bietet viele Entdeckungsmöglichkeiten: Das Museum Koenig (der „Geburtsort der Bundesrepublik Deutschland“, denn hier wurde das Grundgesetz erarbeitet) an der Adenauerallee, an der Willy-Brandt-Allee das Haus der Geschichte (hier gibt es viele Original-Exponate aus der Geschichte der Bundesrepublik, alle Beschriftungen sind auf Deutsch und Englisch), das Kunstmuseum Bonn und die Bundeskunsthalle an der Helmut-Kohl-Allee und das Deutsche Museum Bonn in der Ahrstraße. Alle Museen liegen in unmittelbarer Nähe zueinander.
3. Der Kottenforst ist ein etwa 40 km² großes Waldgebiet im Südwesten der Stadt Bonn; die beliebte Waldau bildet den nördlichen Teil des Kottenforstes. Dieses spannende Ausflugsziel, etwa acht Kilometer außerhalb der Innenstadt, beheimatet frei lebende Waldkäuze, Fledermäuse und Dachse. In großen Freigehegen leben außerdem Wildschweine (im März und April kann man hier die Frischlinge beim Toben beobachten), Rotwild und Damwild. Ein Waldlehrpfad durch den 250 Jahre alten Buchenwald bringt auch Kinder der Natur näher (Öffnungszeiten täglich von 10 bis 20 Uhr, freier Eintritt).
4. Die Gewächshäuser und Gartenanlagen der Botanischen Gärten der Universität Bonn laden - unter der Woche kostenlos - dazu ein, sich eine Auszeit vom Betrieb der Stadt zu nehmen. Sie liegen direkt neben der sehenswerten Poppelsdorfer Allee (sie ist mit rot- und weißblühenden Rosskastanien gesäumt) und dem Poppelsdorfer Schloss. Sie befinden sich außerdem in Laufnähe zur wunderschönen Bonner Südstadt, die das größte zusammenhängende erhaltene Gründerzeit-Viertel Deutschlands ist.
5. Die Bonner Innenstadt, besonders der historische Markt und Münsterplatz, ziehen nicht nur ausländische Besucher, sondern auch die Bonner an! Auf dem Markt, direkt vor dem Rathaus, findet von montags bis samstags ein bunter Wochenmarkt statt (8 bis 18.30 Uhr, samstags bis 16.00 Uhr). Die Marktbeschicker preisen hier mit lauter Stimme ihre Ware noch genau so an wie vor Hunderten von Jahren.
Ebenfalls in der Innenstadt hat die Versuchung einen Namen, kennst du ihn? Er lautet „Haribo Store Bonn“. Das 1922 in Bonn gegründete Unternehmen für Süßigkeiten ist längst weltberühmt geworden. Haribo steht für Hans Riegel Bonn und bietet neben dem Geschäft auch noch einen großen Bonner Lagerverkauf an. Für Kinder und Erwachsene hat der berühmte Haribo Goldbär etwas zu naschen da.
Viele Touristen bleiben nur für wenige Stunden in Bonn. Sie reisen mit großen Bussen an, nehmen Bonn als einen Stop im Rheinland mit und fahren von dort in Richtung Amsterdam oder Hamburg weiter. Doch obwohl Bonn klein ist und nur 325.000 Einwohner hat, hat die Stadt viele Reize. Das sind fünf echte Local Tipps:
1. Bei einem 2-stündigen Rundgang durch Bonn mit einem „Nachtwächter“ kann man sich schaurig-spannende Geschichten von der Pest, Hexenverbrennungen und Studenten im Karzer der Universität anhören. Die Tour führt am Rhein entlang und durch die historische Innenstadt Bonns. Der Nachtwächter ist selbstverständlich in eine schwarze Kutte gekleidet und führt eine Fackel mit sich.
2. Das Arithmeum zeigt unter dem Motto „rechnen einst und heute“, wie cool Mathematik sein kann. Es beherbergt die weltweit umfassendste Sammlung historischer Rechenmaschinen, mehr als 10.000 Exponate kann man hier bewundern. Für Schulklassen gibt es kostenlose Führungen, bei denen ganz viel angefasst und mitgemacht werden darf!
3. Das Beethoven-Haus in der Bonngasse gehört den 100 beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Deutschland, denn hier wurde 1770 der Künstler Ludwig von Beethoven geboren. Mehr als 200 originale Ausstellungsstücke kann man hier besichtigen, unter anderem seine Bratsche und seinen letzten Flügel (Eintritt für Erwachsene 9 €, jeden Tag von 10 bis 18 Uhr geöffnet).
4. Mach einen Rundgang durch das politische Bonn: Wer mehr über das politische Bonn erfahren möchte, kann den „Weg der Demokratie“ beschreiten. Er besteht aus beschilderten Stationen an bedeutenden Orten im ehemaligen Regierungsviertel Bonns. Der Rundgang beginnt am Haus der Geschichte und führt in knapp zwei Stunden an historischen Stationen vorbei: Mit dabei sind natürlich der Bundesrat, der von 1949 bis 2000 in Bonn tagte, Villa Hammerschmidt (seit 1950 Amtssitz des Bundespräsidenten) und Palais Schaumburg, dem Bonner Dienstsitz der Bundeskanzlerin.
5. Essen gehen – Wenn du einmal so richtig urig Deutsch essen gehen möchtest, solltest du dir die historischen Restaurants „Brauhaus Bönnsch“ und „Em Höttche“ am Bonner Markt nicht entgehen lassen. „Em Höttche“ gibt es seit 1389 echte rheinische Spezialitäten („Strammer Max“, „Halver Hahn“, „Himmel und Äd“, Rinderleber, Pfefferschnitzel und Sauerkrautauflauf). Wer es moderner mag, kann es sich in „Konrad’s Sky Bar“ im 17. Stock des Marriott Hotels oder im „Shaker’s“ gut gehen lassen und einen Cocktail bestellen.
Das Viktoriakarree in Bonn liegt unmittelbar neben der Universität und ist der ideale Ort für Studierende, um zu lernen und die Mittagspause zu verbringen. Hier befinden sich drei Restaurants, die jeder Bonner kennt: Mandu (ein koreanisches Restaurant; Tipp: Menü 2), Iss Dich glücklich (das beste persische Mini-Restaurant in Bonn; Tipp: Die Curry Creme Suppe) und das Café Blau (Tipp: Der Milchkaffee).
Im Frühling (März bis Mai)
Es ist zwar noch recht kühl, aber die ersten Sonnenstrahlen kitzeln im Gesicht und so ist der April die perfekte Zeit für einen Besuch in Bonn. Dann stehen nämlich wie gesagt die 300 japanischen Zierkirschbäume der Bonner Altstadt in voller Blüte. Also schnapp dir deine Kamera, denn dieses wunderschöne Naturschauspiel solltest du unbedingt mit allen deinen Freunden auf Instagram teilen (mehr Infos unter www.kirschbluete-bonn.de).
Nach einem Spaziergang durch die Altstadt knurrt der Magen? Dann genieße doch an diesem erfrischenden Frühlingstag das Frühstücksbuffet im Restaurant „Bon(n)gout“ am Blumenmarkt, direkt neben dem alten Markt und dem historischen Rathaus (reichhaltige Buffet Sonn- und Feiertags für 16,90 € p. P.).
Im Sommer (Juni bis August)
Die schönste Jahreszeit in Bonn ist zweifelsfrei der Sommer! Festivals wie das Panama Open Air in der Rheinaue und das Green Juice in Bonn-Beuel stehen an, ebenso wie lange sonnenreiche Abende am Alten Zoll, der Bastion der Bonner Stadtbefestigung oder dem Hofgarten vor der Universität Bonn, wo man nach dem Feierabend gemütlich ein Bier trinken gehen kann. Besonders beliebt bei Studierenden ist auch die Kneipenszene in der Bonner Altstadt. Aber auch der Park „Hofgarten“ ist ein zentraler Treffpunkt für Jung und Alt. Hier gibt es große Spielplätze für Kinder, Bänke für Pärchen und das ein oder andere Sportangebot, das im Rahmen von „Sport im Park“ kostenlos besucht werden kann.
Jeden Sommer finden außerdem im Arkadenhof der Universität Bonn die „Internationalen Stummfilmtage“ statt, 2020 bereits zum 36. Mal. Hier werden zehn Tage lang Stummfilmschätze aus aller Welt auf einer riesigen Leinwand und mit live-musikalischer Begleitung präsentiert, an lauen Sommerabenden ein unvergessliches Erlebnis. Danach kannst du den Nachmittag in einem von Bonns sechs Schwimmbädern ausklingen lassen.
Im Herbst (September bis November)
Im Herbst zeigt sich Bonn von seiner besten Seite. Das Siebengebirge, das entgegen seines Namens aus mehr als 50 Bergen und Anhöhen besteht, ist von nun an in viele verschiedene Gold- und Brauntöne der Laubbäume getaucht. Besonders ein Besuch des Drachenfelsen (Burgruine), der Löwenburg (Burgruine) und des Petersberges (das ehemalige Gästehaus der Bundesregierung) lohnen sich jetzt. Wer früh morgens ins Siebengebirge fährt, wird im Herbst gegen 7.30 Uhr mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt, der den ganzen Rhein in gleißendes Licht taucht. Oben auf einem der Berge angekommen, kann man bei einem Stück Zwiebelkuchen und einem Glas Federweißer (dem ab September im Rheinland gekelterten neuen Wein) zur Ruhe kommen.
Um den perfekten Tag abzurunden, kann man im Frühherbst das Beethovenfest besuchen. Das Festival stellt den weltbekannten Künstler in den Vordergrund. International renommierte Musiker führen im Gedenken an diesen großen Sohn der Stadt drei Wochen lang im September seine zahlreichen Werke auf (mehr Infos unter www.beethovenfest.de). 2020 feiert Bonn den 250. Geburtstag des weltberühmten Komponisten. Dazu hat sich die Stadt ein paar besondere Highlights ausgedacht! Auch Pützchens Markt, ein Jahrmarkt, der seine Ursprünge im Jahr 1367 hat, findet nun statt (Pützchens Markt 2020: 10 bis 15. September).
Im Winter (Dezember bis Februar)
Der Winter in Bonn ist kalt, aber wunderschön. Morgens ziehen oft dichte Nebelschwaden über den Rhein und das Siebengebirge und wenn man Glück hat, fällt etwas Schnee. Der Bonner Weihnachtsmarkt zieht sich durch die ganze Innenstadt - eine der größten Fußgängerzonen Europas - und gehört zu den schönsten Weihnachtsmärkten des Rheinlands. Danach geht es weiter zu „Bonn on Ice“ zwischen dem Hofgarten und dem Alten Zoll am Rhein, wo man wunderbar Schlittschuhlaufen kann.
Aber auch das Schlossleuchten auf der Drachenburg im Siebengebirge ist ein unvergessliches Erlebnis im Bonner Winter, weitere Infos unter www.schloss-drachenburg.de. Natürlich findet in dieser Zeit auch der rheinländische Karneval statt, bei der die Bonner ganz jeck werden nach dem Motto: „Jede Jeck is anders“.
Samstag
Den Tag beginnst du mit einem leckeren Frühstück in einem echten Bonner Original – der Konditorei „Müller-Langhardt“ am Markt. Die Außenplätze bieten einen schönen Blick auf den geschäftigen Markt und das wunderschöne Alte Rathaus im Rokoko-Stil. Gestärkt für den Tag führt der Weg durch die belebte Sternstraße mit ihren historischen Häusern, vorbei am Sterntor über den Bottlerplatz, der französisches Flair verbreitet, bis hin zur Bonn-Information (Windeckstraße 1). Hier gibt es zahlreiche Broschüren mit Infos und Tipps für das Wochenende. Außerdem erhältst du hier auch die „Bonn Regio Welcome Card“, mit der du kostenlos Bus und Bahn fahren kannst und der Eintritt in viele Museen gratis ist. Von der Bonn-Info ist es ein Katzensprung zum Beethovendenkmal auf dem Münsterplatz. Der weltweit bekannte Komponist wurde 1770 in Bonn geboren und ist der berühmteste Sohn der Stadt. 2020 wird sein 250. Geburtstag groß gefeiert. Am Münsterplatz liegt auch das Bonner Münster. Dessen rund 900 Jahre alter Kreuzgang ist der am vollständigsten erhaltene romanische Kreuzgang nördlich der Alpen (zurzeit leider nur eingeschränkt zu besuchen).
Mit dem Ziel „Schiffsanlegestelle Rheinufer, Alter Zoll“ führt der Weg durch die Straße „Am Neutor“. Hier erblickt man nach ein paar Schritten zur Rechten die Poppelsdorfer Allee, an deren Ende das barocke Poppelsdorfer Schloss liegt. Zur Linken liegt das ehemalige Kurfürstliche Residenzschloss – ebenfalls Barock und heute das Hauptgebäude der Bonner Universität (seit 2019 Exzellenz-Universität, mit mehr als 30.000 Studierenden aus aller Welt). Im angrenzenden Hofgarten treffen sich die Studierenden, in entspannter Stimmung wird Fußball gespielt und mit Freunden gequatscht.
Am „Alten Zoll“ angekommen lädt der Biergarten mit toller Aussicht auf den Rhein und kühlen Getränken zu einer kleinen Pause ein.
Eine Treppe führt hinunter zum Rhein, wo die Ausflugsschiffe ablegen. Bei einer Fahrt Richtung Süden, nach Königswinter, erblickt man vom Sonnendeck aus die Villa Hammerschmidt, den Bonner Amtssitz des Bundespräsidenten, und gleich dahinter das World Conference Center Bonn mit dem ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages. Heute tagen dort unter anderem die Vereinten Nationen, denn Bonn ist deutsche UNO-Stadt mit dem Themenschwerpunkt weltweite Nachhaltigkeit und Sitz von 20 Organisationen der Vereinten Nationen. Die Reise auf dem Rhein führt am „Langen Eugen“ vorbei, Teil des UN Campus, wo auch das Weltklimasekretariat zu Hause ist. Gleich daneben befindet sich unübersehbar der gläserne Post Tower (Konzernzentrale der Deutschen Post DHL Group und höchstes Bürogebäude in NRW).
In Königswinter ist die Talstation der Drachenfelsbahn nach etwa zehn Minuten Fußweg erreicht. Die älteste Zahnradbahn Deutschlands bringt Besucher hinauf auf das Aussichtsplateau – und der Ausblick in das romantische Rheintal lohnt sich! Auf dem Rückweg talabwärts macht man auf halber Strecke Halt und erfährt bei einer Besichtigung des Schloss Drachenburg Interessantes über die wechselhafte Geschichte des Gebäudes und seine kuriosen Besitzer. Von dort aus kann man übrigens auf der anderen Rheinseite die Godesburg sehen, die nördlichste Höhenburg des Rheintales.
Zurück nach Bonn geht es dann mit der Linie 66. Wenn sich jetzt der Magen meldet, kehrt man am besten am Markt in das Restaurant „Em Höttche“ ein. Das Lokal ist die älteste Gaststätte Bonns, schon Ludwig van Beethoven hat hier mit seiner Jugendliebe getanzt. Anschließend schlendert man zum Ausklang des Tages noch ein wenig durch die Bonner Altstadt, die besonders bei den Bonner Studierenden als Kneipenviertel beliebt ist.
Sonntag
Der zweite Tag ist der Kultur gewidmet und los geht es mit einem Besuch des original erhaltenen Geburtshauses Ludwig van Beethovens in der Bonngasse. Das Museum, das zu den weltweit bestbesuchten Musikermuseen zählt, wurde gerade erst neu gestaltet. Besonders beeindrucken die vielen Originale, Handschriften, Alltagsgegenstände wie sein Hörrohr und die Instrumente. In Sinnesräumen mit Audio- und visuellen Erlebnissen kommen Besucher dem Musikgenie nahe. Mit dem Media-Guide, der im Eintrittspreis bereits enthalten ist, taucht man ganz in Beethovens Jugend in Bonn ein. Bevor man das Beethoven-Haus verlässt, lohnt sich auf jeden Fall ein Abstecher in den modernen Museumsshop. Apropos: Hier bietet sich die Gelegenheit, in den Beethoven-Rundgang einzusteigen, der zu insgesamt 11 Stationen führt, die Beethovens Jahre in Bonn lebendig werden lassen. Noch ein Tipp für alle Naschkatzen: In der benachbarten Friedrichstraße liegt das „Eislabor“, das laut eines bekannten Bewertungsportals zu den fünf besten Eisdielen weltweit zählt! Wem der Sinn eher nach Herzhaftem steht, der kann in der Friedrichsstraße auch in eines der schönen Lokale einkehren.
Nächster Stopp ist die Museumsmeile, wo sich in unmittelbarer Nachbarschaft mehrere hochkarätige Museen befinden. Wer erst jetzt Hunger verspürt, kann sich in einem der Museums-Cafés genussvoll stärken. Vor Ort haben Besucher dann die Qual der Wahl: Artenvielfalt erfahren im Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig (hier wurde der Parlamentarische Rat eröffnet, der unser Grundgesetz geschaffen hat), deutsche Geschichte erleben im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, rheinische Expressionisten und neue deutsche Kunst bewundern im Kunstmuseum Bonn oder durch herausragende, abwechslungsreiche Ausstellungen flanieren in der Bundeskunsthalle? Etwas weiter außerhalb lockt außerdem noch das Deutsche Museum Bonn.
Beseelt von den tollen Eindrücken geht es anschließend hoch hinaus in das Restaurant „Konrad's“ in der 17. Etage des Marriott Hotels. Die Aussicht über Bonn und das Siebengebirge ist fantastisch und falls der Speicher deiner Kamera oder deines Smartphones noch nicht voll ist, kannst du hier mit Sicherheit auch noch einige traumhafte Bilder machen. Vielleicht sehen wir ja eines von deinen Fotos aus Bonn auf Instagram? (Verlinke uns gerne: @lonelyplanet_de)
Ein abschließender Abendspaziergang am Rheinufer führt zurück in die quirlige Bonner Innenstadt, wo ein Besuch der Bonner Oper das erlebnisreiche Wochenende perfekt abrundet.