Gerade warst du noch zu Besuch in einem kleinen Dorf und hast dabei zugesehen, wie die Fischer ihre Netze einholen, um den Fang direkt vor Ort auf den Grill legen und somit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Nur kurze Zeit später stehst du in einer Megacity und kommst zwischen blinkenden Billboards, Wolkenkratzern und Food-Ständen aus dem Staunen kaum heraus. Das ist Korea: Hier sind sich Tradition und Moderne unfassbar nah.
Erlebe neueste Hightech-Innovationen, neueste Modetrends und trendigen K-Pop. Wandle auf den Spuren der über 5.000 Jahre alten koreanischen Geschichte und tauche ein in die traditionelle Kultur des Landes. Ob für einen City-Trip nach Seoul oder eine Rundreise durch das Land, Korea ist abwechslungsreich und definitiv eine Reise wert.
Auch Naturbegeisterte werden hier fündig, denn die koreanische Halbinsel hat zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten: Buntes Laub in den Bergregionen im Herbst, Kirschblüten im Frühling oder weite Sandstrände bieten dir überall einen sehenswerten Rückzugsort und ein kleines Wohlfühlparadies.
Apropos Paradies: Wetten, dass Korea auch kulinarisch himmlisch ist? Von Street Food bis zu luxuriösen Michelin-Sterne-Restaurants bekommst du unter anderem mit Bibimbap, Kimchi und Korean BBQ Köstlichkeiten geboten, die du unbedingt probieren solltest.
Mach dich auf den Weg und entdecke die koreanische Vielfalt!
Wenn du an Korea und Städte denkst, kommt dir sicher zuerst Seoul in den Sinn. Das ist verständlich, schließlich handelt es sich seit mehr als 600 Jahren um die Hauptstadt des Landes. Bei deiner koreanischen Reise solltest du hier also auf jeden Fall Halt machen.
Zum einen zieht dich das Nachtleben in seinen Bann, das weit mehr zu bieten hat als Bars und Clubs – wobei du dafür im Studentenviertel Hongdae bestens aufgehoben bist. Wie wäre es alternativ aber zum Beispiel mit einer Runde Nightshopping im Viertel Dongdaemun? Auf dem Markt kannst du bis 3 Uhr in der Nacht von Lebensmitteln über Taschen bis zu Kleidung alles kaufen, was dir Freude macht. Selbst einige Einkaufszentren und Boutiquen haben zu später Stunde noch geöffnet.
Ein Königreich in der Stadt
Ein echter Kontrast wartet um die nächste Ecke, denn Seoul hat bei aller Weiterentwicklung stets seine wertvolle Geschichte bewahrt. Deswegen achte abseits des modernen Lebens an den belebten Hauptadern auch auf die Seitenstraßen: Versteckt zwischen den neuesten Hochhäusern findest du Königspaläste wie den Gyeongbokgung und Changdeokgung oder das Hanok-Dorf Bukchon.
Planstadt in Incheon
Westlich von Seoul liegt die Stadt Incheon, die leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden kann. Oft nur für den Internationalen Flughafen bekannt, beherbergt Incheon zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Wusstest du, dass das Viertel Songdo City als Planstadt innerhalb eines Landrückgewinnungsprojektes entstand? Hier erlebst du live, was eine gute Stadtplanung bewirken kann. Ebenfalls sehens- und erlebenswert: In Incheon befindet sich eines der beliebtesten Chinatowns Koreas.
Ein Hauch von Hollywood in Busan
Busan, die zweitgrößte Stadt und bekannteste Hafenstadt Koreas, erreichst du von Seoul aus in 2,5 Stunden mit dem Schnellzug. Am südöstlichsten Punkt der Halbinsel kannst du gut und gerne einige Tage verbringen, insbesondere als Filmfan: Beim jährlichen Busan International Film Festival treffen sich koreanische und internationale Größen der Branche und bringen Glamour in die Stadt. Wenn du zu einem anderen Termin zu Gast bist, gibt es eine Menge anderer Dinge zu tun: Die traditionellen Märkte der Stadt bieten eine köstliche Auswahl an Gerichten, die Strände von Busan, die zu den beliebtesten in Korea gehören, sind von beeindruckenden Wolkenkratzern gesäumt. Hier lässt es sich aushalten!
Spätestens seit Coldplay mit der koreanischen Band BTS kollaborierte, war auch der älteren Generation klar: K-Pop (Korean Pop) hat es geschafft! In Korea selbst kommst du mit der Musikrichtung überall in Berührung, denn die trendigsten Songs laufen in jedem Shop, Café oder Restaurant. Für Fans der diversen Gruppen und Solokünstler finden sich vor allem in Seoul zahlreiche Möglichkeiten, in die Welt des K-Pop einzutauchen: Besuche eines der Museen, ein Showroom der Entertainment-Agenturen oder sichere dir schon zuhause ein Ticket für eines der Konzerte und Festivals!
Entertainment fürs Auge
Abseits der Musik sind die koreanischen Einflüsse inzwischen faszinierend weit fortgeschritten: Die K-Wave ist längst auch zu uns übergeschwappt! Hattest du auf der Rechnung, dass Serien wie „Kingdom“ und „Squid Game“ aus dem Land der Morgenstille stammen? Da diese sogenannten K-Dramas oft in der Öffentlichkeit gedreht werden, kann es bei deiner Korea-Reise immer mal passieren, dass du einen Blick hinter die Kulissen erhaschst. Du möchtest auf Nummer sicher gehen? Dann besuche das Koreanische Volkskundedorf oder einen der Filmparks.
Alles für die Schönheit
In Südkorea mag man schöne Dinge – und teilt das gerne mit dem Rest der Welt. Modisch ist man hier ganz vorne dabei, viele junge Designer wagen neue und mutige Kreationen, die traditionelle und moderne Stile vermischen. Vor allem in der Gegend um die Ewha Woman’s University und im Viertel Dongdaemun finden sich die aktuellen Styles. Du stehst auf Retro? Dann sieh dich auf einem der zahlreichen Flohmärkte um! Etwas kostspieliger wird es auf der Straße Garosu-gil in Sinsa-dong, denn hier gibt’s schicke Designer-Mode. Ein Highlight ist die Fashion Week Seoul, die von der Seoul Design Foundation jeden März und Oktober organisiert wird und zu den bekanntesten Modewochen der Welt zählt.
Neben Mode kann Korea auch Kosmetik: Selbst in deutschen Drogeriemärkten findest du inzwischen einige hochwertige Markenprodukte koreanischer Herkunft. Vor Ort wirst du besonders im Stadtviertel Myeong-dong fündig: Es reihen sich die Geschäfte der zahlreichen Kosmetikfirmen aneinander und belohnen deine Neugier immer wieder mit speziellen Sonderangeboten, kleinen Geschenke und Gratisproben.
Wenn du zuhause kaum Muße hast, um in dich zu gehen, kann deine Reise nach Korea dir eine Hilfe sein: Ein Aufenthalt in einem der vielen buddhistischen Tempel verschafft dir die Zeit und Ruhe, die du brauchst, um bei dir selbst anzukommen. Diese besonderen Orte sind durchdrungen vom Geist und der Geschichte des mehr als 1.700 Jahre alten koreanischen Buddhismus – und damit optimal geeignet, um den Alltag hinter sich zu lassen. Zurzeit bieten 27 Tempel in ganz Korea den Templestay auf Englisch an.
Meditieren und entspannen
Ob in einem abgelegenen Bergtempel oder mitten in der Hauptstadt Seoul: Während deines Aufenthalts lernst du den Tempelalltag kennen und hast die Möglichkeit, dir etwas von den Lehren des koreanischen Buddhismus abzuschauen. Dafür umfasst dein meist zweitägiger Templestay inklusive einer Übernachtung verschiedene Programmpunkte wie Zen-Meditationen, ein typisch formales Tempelmahl und eine Teezeremonie. Hier konzentrierst du dich voll und ganz auf dich und deinen Körper und schöpfst Kraft für den Alltag.
Für eine längere Auszeit bieten sich verschiedene Freestyle-Programme an, bei denen du über einen längeren Zeitraum hinweg im Tempel leben kannst. Dabei probierst du auch ausgefallenere Dinge aus: Lege den Fokus auf die koreanische Tempelküche oder lerne, dass Meditation auch durch Kampfsport gelingt. Wenn du im Urlaub viel vor, aber wenig Zeit hast, nutze stattdessen die Kurzfassung eines Templestays und bringe dein Selbstfindungsprogramm an einem Nachmittag unter.
Vegan und beliebt
Achte bei der Wahl deines Aufenthalts auf jeden Fall darauf, dass du die Spezialitäten der Tempelküche kostest: Die Gerichte sind rein vegan und werden nur aus saisonalen Zutaten zubereitet – Korea ist hier ein echtes Vorbild, was Nachhaltigkeit anbelangt. Außerdem wird auf eine schonende Zubereitung geachtet und jeder Schritt von der Ernte bis zur gemeinsamen Mahlzeit zelebriert.
Die Tempelküche ist inzwischen so beliebt, dass es auch außerhalb der Tempel spezialisierte Restaurants gibt. Das Balwoo Gongyang in Seoul zum Beispiel hat schon einen Michelin-Stern erhalten! Wenn du dich selbst einmal in der Tempelküche versuchen möchtest, buche einen der Kochkurse des Korea Temple Food Centers. Die Zuhausegebliebenen freuen sich schon auf deine Einladung zum koreanischen Abend!
Aufgrund der Beschaffenheit als Halbinsel durchleben die Koreaner vier ausgeprägte Jahreszeiten. Die Sommer sind meist sehr heiß und schwül, im Juli und August sorgt die Regenzeit für nasse Füße. Der Winter hingegen ist trocken und es herrschen Minusgrade. Für deine Reise empfiehlt es sich also, einen Zeitraum zwischen März und Mai oder September und Oktober anzupeilen. Dann ist es besonders schön an der frischen Luft, denn die angenehmen Temperaturen gehen einher mit sehenswerten Naturschauspielen: Der Frühling besticht mit seinen Kirschblüten und Blumenfestivals, im Herbst lassen sich tolle Bilder mit der bunten Laubfärbung schießen.
Zu Fuß durch Koreas Nationalparks
Wenn du dich gerne bewegst und auch mal einer Herausforderung stellst, bieten dir die insgesamt 17 Nationalparks des Landes alle Möglichkeiten: Du wählst aus einfachen Spaziergängen, etwas schwierigeren Wanderungen oder herausfordernden Klettertouren.
Bei jeder Aktivität hast du die Möglichkeit, Koreas natürliche Gegebenheiten zu bewundern. Als Meisterwerk der Natur gilt zum Beispiel der Berg Seoraksan in der Region Gangwon-do, der mit seinen zerklüfteten Felsen besticht. Für Naturfreunde, die weniger auf den Beinen sein möchten, empfiehlt sich das Railbiking: Diese speziell angefertigten Fahrräder fahren auf stillgelegten Zuggleisen durch die koreanische Landschaft. Jetzt fehlt nur noch der Blick aufs Meer – aber nicht lang: Vier Meeresnationalparks an der Süd- und Westküste des Landes bieten dir intakte Ökosysteme und landschaftliche Besonderheiten.
Von der Halbinsel auf die Insel: Jeju-do
Einplanen solltest du auch einen Ausflug auf die Insel Jeju-do. Sie ist ein beliebtes Ferienziel, weswegen die Flugstrecke zwischen Seoul und Jeju-do auch die am häufigsten geflogene Strecke der Welt ist. Der Ort ist aber nicht überladen, sondern noch immer so schön, dass viele frisch verheiratete Paare hier die Flitterwochen verbringen. Die „feurige“ Stimmung ist auch der Natur zu verdanken: Jeju-do ist eine Vulkaninsel und daher außergewöhnlich! Das hat auch die UNESCO anerkannt und die Triple Crown verliehen: Globaler Geopark, Biosphärenreservat und Weltnaturerbe. Überall siehst du hier das schwarze Lavagestein, das den Bewohnern sogar häufig auch als Grundstücksbegrenzung dient. Besonders sehenswert sind die Manjanggul-Lavahöhle, Vulkankegel Hallasan, der höchste Berg Koreas, und der Sunrise Peak Songsang Ilchulbong.
Um möglichst viel von einem Land zu sehen, ist ein Roadtrip optimal: Du kannst jeden Tag woanders sein, besondere Sehenswürdigkeiten ansteuern und am Wegesrand Dinge entdecken, die dir sonst vielleicht entgangen wären.
Vorbereiten und losfahren
Wenn du dich entscheidest, dich in Korea per Auto auf den Weg zu machen, musst du eine Sache bereits in Deutschland erledigen: Du musst einen internationalen Führerschein beantragen. Hier steckt der Teufel im Detail: Anerkannt ist die „International Driving Permit“, mit einer „International Driving Licence“ ist das Fahren nicht möglich. Die einzelnen Bedingungen solltest du mit deiner Autovermietung abklären und dann deinen Antrag beim Amt stellen.
Per Mietwagen durch das Land
Ab diesem Moment ist dein Roadtrip in Korea einfach umsetzbar: Du holst deinen vorgebuchten Wagen am International Airport Incheon oder Gimpo bei einer der bekannten Autovermietungen ab und es kann losgehen. Falls du von einem anderen Ort starten oder dein Verkehrsmittel wechseln möchtest, findest du auch an den Provinzflughäfen, allen KTX-Bahnhöfen und sonstigen großen Bahnhöfen sowie den Busbahnhöfen die Niederlassungen der Autovermietungen. In Korea sind Lotte Rent-a-Car und SK Rent-a-Car besonders weit verbreitet.
Die Fahrt ist das Ziel
Außerhalb der Metropolen lässt es sich in Korea gut durch die Landschaft fahren: Zahlreiche sehenswerte Strecken offenbaren spektakuläre Aussichten. Plane deinen Roadtrip zum Beispiel von der Hafenstadt Sokcho an der Ostküste entlang nach Busan ganz im Süden des Landes. Dein Interesse gilt mehr dem Landesinneren? Besuche die vielen abgelegenen Tempelanlagen und Naturdenkmäler. Oder unternimm eine Inselrundfahrt über Jeju-do; entlang der Küste ist das ein echtes Highlight!
Zu den besten Roadtrips in Südkorea
Organisiert von A nach B
Ein Roadtrip bedeutet in vielen Fällen, dass du Pläne schmiedest, Routen feststeckst, Unterkünfte buchst. Wenn dir das zu viel Aufwand ist, kannst du diese Arbeit inzwischen auch abgeben: Mittlerweile bieten einige Reiseveranstalter Selbstfahrer-Pakete für Korea an, bei denen die Hotels und das Mietauto für dich vorgebucht werden. Wie du wann wo Halt machst, isst oder den Tag verbringst, bestimmst du weiterhin selbst.
Farbenfroh, saisonal, gesund und besonders lecker: Die koreanische Küche bietet dir in jeder ihrer Formen ein kulinarisches Erlebnis. Hansik bezeichnet die traditionelle Speiseart: Sie basiert auf Reis, der mit einer Schüssel Suppe und verschiedenen Beilagen serviert wird. Die meisten Gerichte verwenden Fleisch und Gemüse als Hauptzutaten, die nicht in Fett angebraten, sondern in (Salz-)Wasser gekocht oder gedämpft werden.
Gesund und lecker: Kimchi
Traditionell ist auch Kimchi. Es stammt aus den Anfängen der koreanischen Landwirtschaft und wird fast wie das deutsche Sauerkraut zubereitet. Vielleicht hat das Superfood deswegen auch hierzulande inzwischen wahre Fans gewonnen. In Korea wird die Beilage zu fast jeder Mahlzeit gereicht: Kimchi ist verschiedenes Gemüse, das gewürzt und fermentiert wird. Das schmeckt fantastisch und unterstützt dank Milchsäurebakterien die Darmgesundheit. Am bekanntesten ist wahrscheinlich das scharfe Kimchi aus Chinakohl; es gibt aber weit mehr als 100 Arten, die sich zum Beispiel regional oder nach Jahreszeit unterscheiden.
Essen als sozialer Aspekt
In Korea genießt man seine Speisen am liebsten in geselliger Runde. Deswegen ist das Korean BBQ auch so beliebt. In der Mitte des Tisches wird ein kleiner Grill aufgestellt – in Restaurants sogar mit Dunstabzug – und jeder bereitet sein Essen darauf selbst zu. Die beliebtesten Gerichte sind Bulgogi (mariniertes Rindfleisch) und Samgyeopsal (Schweinebauch).
Schlemmen für Veganer
Zu viel Fleisch für deinen Geschmack? Neben der traditionellen Tempelküche, die vollständig auf tierische Produkte verzichtet, setzen sich auch im restlichen Korea immer mehr vegane Gerichte und Restaurants durch. So kannst du Gerichte wie Bibimbap oder Gimbap einfach ohne Fleisch und Ei bestellen. Du kannst dich aber auch auf vegane Angebote stürzen. Damit du nicht lange suchen musst, hat die Korea Tourism Organization einen veganen Reiseführer zusammengestellt und bietet diesen online an.
Verlassene Landstriche und lebendige Straßenzüge, kleine Dörfer und riesige Städte, wunderschöne Bergpanoramen oder leuchtende Skylines, geselliges Beisammensein oder zu Ruhe kommen im Tempel: Korea ist ein abwechslungsreicher Allrounder, der dir all das bietet, was du dir von einem echten Sehnsuchtsort wünschst.
Du möchtest nur Großstadtluft schnuppern und auf ein Konzert der angesagten K-Pop-Bands gehen? Dich reizen die Nationalparks und Tempelanlagen? Du möchtest von beiden Welten etwas auf deinem Trip abbilden? Du hast die Wahl – übrigens auch, mit wem und wie Du reist: Du kannst allein, mit Freuden oder Familie im Mietwagen losfahren oder bei einer organisierten Gruppenreise neue nette Menschen kennenlernen. Auch mit Bus und Bahn bist du in Korea einfach und sicher mobil.
Kribbelt es schon? Für eine optimale Planung bietet dir die Website der Korea Tourism Organization eine Menge Infos auch auf Deutsch. Außerdem steht die Frankfurter Zweigstelle bei Fragen gerne zur Verfügung und schickt dir gerne aktuelle Broschüren und Reiseführer zu – kostenfrei!
Disclaimer: Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit der Korea Tourism Organization. Geschrieben und recherchiert wurde er von Lonely Planet Autoren. Alle Meinungen und Empfehlungen sind daher unsere eigenen.