Hollands Hauptstadt ist ein Paradies für Reisende mit schmalem Geldbeutel. Hier kann man Jazz-Konzerte besuchen, in coolen Nachtclubs tanzen und lecker essen – ohne ein Vermögen ausgeben zu müssen.
Auf der Open-Air-Bühne des Vondelparks, dem sogenannten Openluchttheater, werden an Sommerwochenenden zahl- reiche Konzerte, Tanz-Perfor-mances und Theaterstücke geboten – kostenlos! Wer nicht so gern lange steht, kann sich ab etwa zwei Stunden vor Beginn einer Show für 2 Euro einen Sitzplatz reservieren (Mai–August, openluchttheater.nl).
Im „Badcuyp“, einem angesagten Musikcafé im quirligen Viertel De Pijp, treten mitunter absolute Weltstars auf. Und das Beste: Der Eintritt der Jazz-Jam-Sessions am Sonntagabend ist frei. Üblicherweise bestellen die Besucher aber den ein oder anderen Drink, damit auch der nette Wirt auf seine Kosten kommt (Eerste Sweelinckstraat 10, Di–Fr ab 12 Uhr, Sa/So ab 13 Uhr bis spät geöffnet, Hauptgerichte ab ca. 5,50 €, badcuyp.org).
Mitten im Rotlichtviertel liegt das junge Hotel „Winston“ mit seinen poppigen Zimmern. Im Keller des Hauses ist das „Winston Kingdom“ untergebracht – ein populärer Club, der vor allem wegen seiner Indie- Beats und seiner gut gelaunten DJs beliebt ist. Und dafür, dass der Geldbeutel geschont wird – es gibt Drinks zu Schnäppchenpreisen (Warmoesstraat 129, So–Di 21–4 Uhr, Fr/Sa bis 5 Uhr geöffnet, winston.nl).
Hinter einer unscheinbaren Tür im Alten Zentrum erwartet Sie das 14. Jahrhundert: die Wohnanlage der katholischen Frauengemeinde der Beginen mitsamt romantischem Garten, Holzhäusern, Kirche und Kapelle. Ideal zum Schlendern und Ruhetanken (Haupteingang an der Gedempte Begijnensloot, täglich 8–17 Uhr geöffnet, Eintritt frei, begijnhofamsterdam.nl).
Jawohl, Grachtenfahrten sind Touri-Programm. Aber in Amsterdam ein Muss, denn so lernt man die Stadt von ihrer schönsten Seite kennen! Die meisten Veranstalter legen bei der Centraal Station, am Damrak, Rokin und gegenüber des „Rijksmuseums“ ab. Für die 75-minütige Kanalrundfahrt der „Blue Boat Company“ zahlen Erwachsene ca. 13 Euro (Abfahrt am Anleger Stadhouderskade 30, von April–Sept alle 30 Min. von 10–18 Uhr, blueboat.nl).
Die treppenförmige Dachterrasse des „Nemo“, des Museums für Wissenschaft und Technik, wurde von Star-Architekt Renzo Piano entworfen. Wer die 120 Stufen emporgeschnauft ist, wird mit einem grandiosen Blick auf die Altstadt belohnt. Bei gutem Wetter kommt sogar feinste Beach-Atmosphäre auf: Dann werden Sonnenliegen ausgeklappt und eine Eisdiele geöffnet (Oosterdok 2, Juni–Aug täglich 10–19 Uhr, September–Mai bis 17 Uhr, Eintritt frei, e-nemo.nl).
An Markttagen (Mo + Sa) bilden sich im Jordaan-Viertel vor dem Lokal mit den grün-weißen Markisen oft lange Schlangen. Hier kann man hervorragend essen, beispielsweise Erbsensuppe mit Speck und Graubrot. Absolut fantastisch ist der haus- gemachte Apfelkuchen – bitte Nachschlag (Noordermarkt 43, täglich geöffnet, Snacks ab ca. 4,50 €, winkel43.nl)!
Bereits seit 1679 stellt diese im Rotlichtviertel gelegene Destillerie Genever und Liköre her. In der gemütlichen Probierstube der Brennerei, die täglich von 15 bis 21 Uhr geöffnet ist, können die Schnäpse verkostet werden. Besonders süffig ist die Haus-Spezialität „Boswandeling“ (Waldspaziergang), eine Mischung aus Genever, Kräuter- und Orangenlikör (Pijlsteeg 31, wynand-fockink.nl).
Im altehrwürdigen, weiß gekachelten „Van Dobben“ werden die besten Kroket serviert. Die frittierten Teigröllchen mit Füllung sind des Niederländers liebstes Fast-Food. Klar, dass ganz Amsterdam hierherströmt – und das schon seit den 1940er Jahren (Korte Reguliersdwarsstraat 5, Mo–Mi 10–21 Uhr, Do 10–1 Uhr, Fr/Sa 10–2 Uhr, So 10.30–20 Uhr, Snacks ab ca. 2,50 €, eetsalonvandobben.nl).
Text: Elena Rudolph, Natalie Millman, Karla Zimmermann, Sarah Chandler; Titelbild: Mark Read
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Ab Frankfurt a. M., Wien und Zürich gibt es Direktflüge mit KLM (klm.com). Die Deutsche Bahn bietet ICE-Verbindungen nach Amsterdam an, u. a. ab Berlin (6 Std.), Frankfurt a. M. (4 Std.) und Hannover (5 Std.). Auch vom etwa 17 Kilometer südwestlich der Stadt gelegenen Flughafen Schiphol gelangt man am einfachsten per Zug ins Zentrum (Ticket ab ca. 4 €, ns.nl). Vor Ort kommt man mit der Tram (Tageskarte ab ca. 7,50 €, gvb.nl), zu Fuß oder – wie die Einheimischen – mit dem Fahrrad bestens voran. Hollandräder vermietet z. B. „Bike City“ (pro Tag ab ca. 13,50 €, bikecity.nl).
Der Innere GRACHTENGÜRTEL:
Amsterdams Kanäle gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Altstadt wird von vier halbkreisförmigen Grachten umrahmt: Der innerste Ring, Singel genannt, diente einst als Festungsgraben. Die Herengracht wurde nach den „17 Herren“ der Niederlän- dischen Ostindien-Kompagnie benannt, die dort residierte. Hinter ihr liegt die ebenfalls noble Keizersgracht, in der andere reiche Kaufleute ihre Wohnhäuser bauten. Etwas bescheidener ging es in der Prinsengracht zu, die das Arbeiterviertel Jordaan vom Stadtzentrum trennte.
Das Jordaan-Viertel eignet sich perfekt für einen Galerien-Bummel. Bei Fons Welters (fonswelters.nl), Torch (torchgallery.com) und Annet Gelink (annetgelink.com) kann man kostenlos zeitgenössische Kunst bewundern.
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