Mini-GuideArchitektur in Madrid

Das Metropolis-Haus an der Gran Via

In puncto Baukunst kann Madrid es durchaus mit anderen Welt-Metropolen wie Paris, Rom oder London aufnehmen. Die Bandbreite der hier zubewundernden Architekturstile ist riesig.

Plätze & Paläste

Plaza Mayor

Bereits Anfang des 17. Jahr­hunderts nach den Entwürfen des Architekten Juan de Herrera errichtet, ist der 129 x 94 Meter große Platz nach wie vor das Herz der Stadt. Früher fanden hier Stierkämpfe, Hinrichtungen und Volksfeste statt. Und heute sitzen Einheimische wie auch Touristen in den (überteuerten) Lokalen, trinken Café solo und lauschen den Straßenmusikern.

Palacio Real

Der prunkvolle Königspalast bot auf sieben Etagen und über 100.000 Quadratmetern ausreichend Platz für die royale Familie und ihren Hofstaat. Seit die spanischen Regenten imPalacio de la Zarzuela residieren, wird er aber nur noch selten genutzt, etwa für Staatsbesuche. 50 der 280 Zimmer können besichtigt werden (Calle Bailén, täglich 10-18 Uhr geöffnet, April-Sept. bis 20 Uhr, Eintritt ca. 10 €, patrimonionacional.es).

Plaza de la Villa

Auf dem an der Südseite der Calle Mayor gelegenen Platzstehen gleich mehrere bedeutende Gebäude des Madrid-Barocks: das einstige Rathaus, das Casa de la Villa, sowie das Casa Cisneros und das Casa y Torre de los Lujanes, ein Adels-palast aus dem 15. Jahrhundert. Nach der Besichtigung lohnt ein Abstecher an die nahe gelegene Plaza San Miguel. Dort werden im "Emma Cocina" gute Tapas serviert (emmacocina.com).

El-Retiro-Viertel

Parque del Buen Retiro

Seit 1868 steht der ehemalige Königsgarten allen Madrilenen offen. Die 120 Hektar große "grüne Lunge" der Stadt ähnelt dem New Yorker Central Park. Hier trifft man sich zum Picknicken und Sonnenbaden, rudert auf dem künstlich angelegten See oder geht einfach entspannt eine Runde im Rosengarten spazieren (Puerta de Alcalá).

Caixa Forum

Das ultramoderne Ausstellungszentrum "Caixa Forum" ist ein echter Blickfang: Die untere Hälfte des von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron entworfenen Bauwerks ist aus Backstein, die obere aus verrostetem Eisen erbaut. Es steht auf drei Beinen, was dem Gebäude einen schwebenden Charakter verleiht. Eine Fassade schmückt ein hängender Garten, im Inneren dominiert blanker Edelstahl (Paseo del Prado 36, Eintritt frei, fundacio.lacaixa.es).

Plaza de la Cibeles

Von all den hübschen Plätzen, die vom Boulevard Paseo del Prado abgehen, verströmt die Plaza de la Cibeles den imperia­li­stischsten Glanz. Das Kron­juwel des sie umgebenden Belle-Époque-Gebäude-Ensembles ist der Palacio de Cibeles, das Rathaus Madrids. Im Zentrum des vom Verkehr umtosten Platzes steht der Fuente de Cibeles. Ein gigantischer Brunnen, in dem die griechische Fruchtbarkeitsgöttin Kybele einen von zwei Löwen gezogenen Wagen lenkt.

Schöne Ausflüge

Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial

45 Kilometer außerhalb der Stadt ließ Philipp II. von 1563 bis 1584 einen monströsen Palast aus eisgrauem Granit bauen. Dieser beherbergt eine wertvolle Gemäldesammlung mit Werken von Tizian, El Greco und Dürer (täglich 10-18 Uhr geöffnet, April-Sept. bis 20 Uhr, Eintritt ca. 10 €, patrimonionacional.es).

Plaza de Toros Monumental de Las Ventas

In der größten Stierkampfarena Spaniens finden über 23.000 Zuschauer Platz. Sie wurde im Mudéjar-Stil errichtet, der Bauformen und Dekor aus der islamischen Architektur mit gotischen Elementen vereinte (Calle de Alcalá 237, täglich10-18 Uhr geöffnet, Juli/Aug.bis 19 Uhr, 40-minütige Führung ca. 10 €, lasventastour.com).

Chamberí

Westlich des vornehmlich von gut Betuchten bewohnten Barrio de Salamanca liegt das ebenfalls wohlhabende, aber sehr viel authentischere Viertel Chamberí. Wer die von Bäumen gesäumten Chausseen entlangschlendert (etwa die Calle Me­léndez Val­dés) , kann einen einzigartigen Architektur-Mix bewundern, der von Jugendstil über Neugotik und Neo-Mudéjar bis hin zur Moderne reicht (esmadrid.com).

Text: Elena Rudolph, Natalie Millman, Anthony Ham; Titelbild: Mark Read

Noch mehr Mini Guides finden Sie in der Juni-Ausgabe des Lonely Planet Traveller, z.B. Cornwalls Strände, Essen gehen in Florenz und Ausgehen in Brüssel.

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Madrid Basics

Hinkommen

Ab Frankfurt a. M. fliegen Lufthansa (lufthansa.com), Iberia (iberia.com) und Air Europa (aireuropa.com), ab Wien Iberia und Niki (flyniki.com), ab Zürich Swiss (swiss.com) und Iberia nonstop in die spanische Metropole. Der Flughafen liegt 15 Kilo­meter nordöstlich der Stadt. Mit der Metro oder dem Bus dauert eine Fahrt ins Zentrum ca. 15 Minuten (Tickets ca. 2 €, metromadrid.es, emtmadrid.es). Wer in der Stadt nicht nur Bus und U-Bahn fahren, sondern auch Museen besuchen möchte, ist mit der Madrid Card gut bedient (1-, 2- oder 3-Tage-Karte für 47, 60 bzw. 74 €, madridcard.com).

Übernachten
  • Das Hotel Life ist in einem historischen Gebäude im Kiez von Madrid, dem szenigen Malasaña-Viertel, untergebracht. Die 20 Zimmer sind modern, zugleich aber auch sehr gemütlich möbliert (DZ ab ca. 55 €, hotellifemadrid.es).
  • Im Room Mate Óscar wird man vom Design in die 70er-Jahre gebeamt: Es gibt viel Orange, viel Weiß, geschwungenes Mobiliar. Die Lobby sieht aus wie die Filmkulisse zu einem Science- Fiction-Streifen (DZ ab ca. 89 €, oscar.room-matehotels.com).
  • Jede Etage des Silken Puerta América Madrid wurde von einem anderen Architekten gestaltet. Darunter Stars wie Jean Nouvel, Ron Arad, Sir Norman Foster und Zaha Hadid. Ein wunder­barer Mix (DZ ab ca. 127 €, hoteles-silken.com)!

Gut zu wissen

Kunst und Architektur

Auch die Kunstsammlun­gen der Metropole sind in extravaganten Gebäuden untergebracht.

Centro de Arte Reina Sofía

Spaniens Nationalmuseum ist in einem ehemaligen Krankenhaus zu finden, das um moderne Elemente erweitert wurde (museoreinasofia.es).

Museo Thyssen-Bornesmisza

Der einstige Palast des Herzogs von Villahermosa beherbergt die von Heinrich Thyssen begründete Sammlung (museothyssen.org).

Museo Nacional del Prado

Der Prado residiert in einem neoklassizistischen Bau aus dem 18. Jahrhundert, der ursprünglich das "Königliche Mu­seum der Naturwissenschaften" beher­bergte (museodelprado.es).

Top-Tipp

Ein Kontrastprogramm zum Madrid-Barock bildet die 2009 errichtete Cuatro Torres Business Area mit ihren vier futuristischen Wolkenkratzern. Einer da­von, der Torre Caja Madrid, ist der höchste Spaniens (Metrostation: Begoña).

Zum Weiterlesen

Der Lonely-Planet-Reiseführer Spanien enthält ein über 60-seitiges Kapitel zu Madrid (26,99 €). Auf den Spuren von 20 berühmten Madrilenen wie Miguel de Cervantes, Goya und Pedro Almodovar wandelt man mit Wolfhart Bergs Madrid - Eine Stadt in Biografien (Travel House Media, 16,99 €) durch die spanische Metropole. Tolle Gastronomie-, Hotel- und Nightlife-Tipps gibt es auch auf turismomadrid.es.

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