Mini-GuideAusgehen in Madrid

© Roderick Field

Die spanische Hauptstadt ist berühmt für ihr Nachtleben. In den Vierteln reihen sich Bars und Clubs wie Churros aneinander. Schon Ernest Hemingway schwärmte in den 1930er-Jahren: „In Madrid geht keiner ins Bett, bevor er die Nacht zum Tage gemacht hat“

Bars mit Tradition

Café Comercial

Ledersitze, Marmorsäulen, Kronleuchter und Ober alter Schule – dieses Café stemmt sich förmlich gegen den Fortschritt. 1887 eröffnet, gehört das „Comercial“ zu den Traditionshäusern im Viertel Justicia Horario. Unter den Gästen befinden sich Touristen ebenso wie junge Schriftsteller und schachspielende Señores (Tel. +34-91-521 56 55, Glorieta de Bilbao 7)

Cervecería Alemana

Anders als der Name es vielleicht vermuten lässt, ist dies keineswegs eine Kneipe im Ballermann-Stil. Die „Cervecería“ (Bierbar) ist bekannt für ihre beeindruckende Auswahl an spanischen Bieren vom Fass. Drinnen zeugen die holzgetäfelte Bar und Kellner mit Fliege noch von den Zeiten, als Hemingway hier verkehrte. Im Sommer unbedingt versuchen, draußen einen Tisch zu ergattern (cerveceriaalemana.com, Plaza de Santa Ana 6).

Museo Chicote

Angeblich hat der Gründer dieser Bar über hundert Cocktails erfunden, die schon Persönlichkeiten wie Ava Gardner, Grace Kelly, Sophia Loren und Frank Sinatra geschlürft haben sollen. Noch heute gehören Filmstars und andere Promis zum Stammpublikum. Am besten, Sie kommen nach Mitternacht. Dann wird die Atmosphäre familiär und die coolsten DJs der Stadt sorgen an den Plattentellern für entspannte Klangkunst (museo- chicote.com, Gran Vía 12).

Draußen trinken

Gau&Café

Besser geht es kaum: freundliche Einrichtung, Audrey Hepburn und James Bond im Pop-Art-Stil an der Wand, dazu eine Dachterrasse mit Blick über halb Madrid, und das alles vor einer wunderschönen Kirchenruine. 1 a mit Sternchen sind auch die Drinks und Snacks. Kein Wunder, dass dieser Platz unter der Sonne schnell gerappelt voll ist (gaucafe.com, Calle de Tribulete 14).

Delic

Hier lässt es sich von morgens (bei einem grünen Tee mit frischer Minze) bis tief in die Nacht (mit einem Mojito) durchchillen. Tipp: Genießen Sie den Drink draußen auf den roten Stühlen und schauen Sie dem Treiben auf der Plaza de la Paja zu. Wenn der Außenbereich wegen der Ausschankgesetze schließen muss, kommt man in der gemütlichen Bar schnell ins Gespräch mit Einheimischen (delic.es, Costanilla San Andrés 14).

The Roof

Rein in den kleinen Fahrstuhl und rauf ins oberste Stockwerk des schicken Stadthotels „ME Madrid“. Mit Blick über die Plaza de Santa Ana bietet die Freiluft-Cocktailbar eine grandiose Aussicht über Madrids Dächer. Herrlich: Die weich gepolsterten Lounge-Landschaften sind perfekt, um sich nach einem Besuch im nahe gelegenen Museo del Prado vom Sightsee­ing zu erholen (memadrid.com/ the-roof, Plaza de Santa Ana 14).

Tapas, Wein & Wermut

Casa Alberto

Was lange währt, bleibt gut: Das „Casa Alberto“ gibt es schon seit 1827. Das Erfolgsgeheimnis der Taverne? Wermut vom Fass (vermut de grifo), exzellente Tapas, die ohne überkandidelten Schnickschnack auskommen, sowie hochklassige, aufwendigere Gerichte à la carte, die im hinteren Teil des Restaurants serviert werden (casaalberto.es, Calle de las Huertas 18).

Taberna Tempranillo

Manche kommen nur wegen der Tapas hierher. Das riesige Weinangebot ist aber mindestens ebenso empfehlenswert. Für Nachtschwärmer ist die Taverne eher nichts. Aber am frühen Abend und am Sonntagnachmittag herrscht großer Andrang. Für den traditionellen Charme sorgen geriffelte Säu­- len und Weinregale bis unter die Decke (Tel. +34-91-364 15 32, Calle de la Cava Baja 38).

La Venencia

Genau so stellt man sich eine Sherrybar vor: altmodische Einrichtung, Drinks direkt aus den Fässern und keine Spur von Hektik, für die das Viertel Huertas ansonsten ja bekannt ist. „La Venencia“ ist eben ein echter Klassiker. Hier wird feinster Sherry aus Sanlúcar oder Manzanilla aus Jeréz zu einer kleinen Auswahl andalusischer Tapas gereicht (Tel. +34-91-429 73 13, Calle de Echegaray 7).

Madrid Basics

Hinkommen

Der Flughafen Madrid-Barajas liegt etwa 16 Kilometer östlich der Stadt und wird ab Frankfurt, Zürich und Wien von Lufthansa (lufthansa.com), Swiss (swiss.com) und Iberia (iberia.com) angeflogen. Der „Airport Express“ fährt alle 15 Minuten vom Flughafen über O’Donell und Plaza de Cibeles bis Atocha (Ticket ca. 5 €, esmadrid.com/en). Mit dem „Abono Transporte Turístico“ kann man das öffentliche Verkehrsnetz unbegrenzt nutzen (2-Tages-Pass ab ca. 13,60 €, metromadrid.es). Wenn Sie mit dem Taxi fahren, achten Sie darauf, dass das Taxameter läuft, bevor Sie losfahren.

Übernachten

Das Flat 5 Madrid überzeugt mit klaren Linien, Flachbildfernsehern, kostenlosem Wi-Fi und Blumenkästen auf den Fensterbänken. Und damit, dass es mitten im In-Viertel Chueca liegt (flat5madrid.com, Calle de San Bernardo 55, DZ ab ca. 60 €).

Das Hotel Quatro Puerta del Sol ist minimalistisch in Rot, Schwarz und Weiß gehalten. Riesige Fenster sorgen für lichtdurchflutete Zimmer. Einige haben sogar einen Balkon (hotelquatropuertadelsol.com, Calle de Sevilla 4, DZ ab ca. 65 €).

Madrids Grande Dame ist das Hotel Ritz. Es steht für klassischen Stil und makellosen Service. Und ist, wenig überraschend, damit die erste Wahl bei Königen, Präsidenten und Prominenten (ritzmadrid.com, Plaza de la Lealtad 5, ab ca. 320 €).

 

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