Weiße Villen, roter Backstein sowie eine bunte Vielfalt an lässigen Restaurants, Shops und Museen: Wie kaum eine andere Stadt in Deutschland zeigt die elegante Metropole an Alster und Elbe Stilbewusstsein.
Aus der einst verruchten Meile ist längst ein luxuriöses Wohn-, Shopping- und Büroquartier geworden - mit spannender Architektur zwischen den alten Speichern am Fischmarkt und dem megamodernen Dockland von Hadi Teherani (der Blick von oben ist sensationell!). Unterwegs bekommt man alles von nobler Einrichtung bis zur frischen Meeresküche.
Charmante Lädchen und Cafés schmücken die Straße im schicken Eppendorf (nahe den architektonisch interessanten Falkenried-Terrassen). Bummeln Sie ab U-Bahn Hoheluft vom Möbelgeschäft „Octopus“ (Nr. 10 b), vorbei an den Antiquitäten von „Johanna Schultz“ und dem Conceptstore „Lieblingsstücke“ (beide Nr. 34). Tolle Accessoires gibt's bei „Milchmädchen“ (Nr. 47), Originale beim Lehmweg-Flohmarkt (floh-hamburg.de).
Umgeben von Kanälen und Kontorhäusern verströmt die Straße auf der Fleetinsel maritimes Flair mitten in der City. Herrlich schmökern lässt es sich in der Kunstbuchhandlung „Sautter & Lackmann“ (Nr. 71/72). Große (auch günstige) Kunst verkauft die „Multiple Box“ (Nr. 76). Zum Lunch und Zeitschriftenblättern geht es in den sympathischen „Marinehof“ (Nr. 77, Tel. +49- 40-374 25 79, marinehof.de).
Eingebettet in den wunderschönen, weitläufigen Jenischpark nahe der Elbe liegt etwas versteckt dieser klare Museumsbau von 1962. Zu sehen sind Werke des expressionistischen Bildhauers, Zeichners und Schriftstellers Ernst Barlach. Außerdem werden hier auch Konzerte veranstaltet (Baron-Voght-Str. 50 a, Eintritt ca. 6 €, ernst-barlach-haus.de).
Aufregende Gegenwartskunst, die in der ehemaligen Fabrikhalle der Harburger Phoenixwerke genug Platz findet, wie etwa die XXL-Installationen und multimedialen Projekte von Jonathan Meese und Daniel Richter (Wilstorfer Str. 71, Tor 2, Besichtigung ausschließlich im Rahmen einer 90-minütigen Führung möglich. Eintritt ca. 15 €, Reservierung unter Tel. +49-40-32 50 67 62, sammlung-falckenberg.de).
Das Gebäude vis-à-vis des Hauptbahnhofs besitzt eine der weltgrößten Jugendstilsammlungen. Ebenso beeindruckend ist die Designabteilung, u. a. mit dem Ensemble der berühmten „Spiegel“-Kantine, die Verner Panton 1969 für die Verlagsgruppe einrichtete. Die Lütten können sich im liebevoll-stylish eingerichteten „Hubertus Wald Kinderreich“ kreativ ausleben (Steintorplatz, Eintritt ca. 10 €, mkg-hamburg.de).
Das Restaurant mit Austernbar ist im stadtältesten Speicher untergebracht, 1878 erbaut von Architekt Wilhelm Emil Meerwein. Tipp: erst frische Austern zu einem Glas Sancerre schlürfen, dann nebenan das "Maritime Museum" (internationales-maritimes-museum.de) besuchen (Kaispeicher B, Korea-str. 1, Tel. +49-40-30 08 78 00, meerwein-restaurant.de).
Der Name des Restaurants in Altona mit dem riesigen Panoramafenster ist Plattdeutsch und heißt soviel wie "einfache Gastwirtschaft". Ohne Schnickschnack, aber sehr geschmackvoll ist nicht nur das Interieur mit seinen schweren Holztischen, sondern auch die Speisekarte. Hier kann man morgens wie abends verweilen (Gr. Bergstr. 255, Tel. +49-40-57244368, klippkroog.de).
Lassen Sie sich nicht vom unspektakulären Eingang irritieren: Drinnen ist eines der coolsten Etablissements des nächtlichen Hamburgs beheimatet. Die Getränke an der Bar sind so erlesen wie die DJ-Klänge auf der kleinen Tanzfläche im Keller. Hin und wieder finden hier auch Lesungen und Kino statt. Alles sehr bohemian (Große Elbstr. 13, Mi-So ab 20 Uhr, golem.kr).
Text: Andrea Bierle
Mehr Mini-Guides (u. a. Berlin, Sydney und Österreich) finden Sie im aktuellen Lonely Planet Traveller Magazin oder online.
Ab Frankfurt a. M. geht’s nonstop mit Lufthansa (lufthansa.com), ab Wien mit Air Berlin (airberlin.com), Austrian (austrian.com) sowie Germanwings (germanwings.com) und ab Zürich per Lufthansa sowie Swiss (swiss.com) an die Elbe. Mit dem Sparpreis der Bahn reist man schon ab 29 € (einfache Fahrt) in der 2. Klasse bzw. ab 49 € in der 1. Klasse (bahn.de). Tipp: Die „Hamburg Card“ gewährt freie Fahrt nicht nur in Bus und Bahn, sondern auch mit der Hafenfähre. Dazu gibt es bis zu 40 Prozent Rabatt in Theatern und Museen (Tageskarte 8,90 €).
Fatih Akins Film „Soulkitchen“ hat das Viertel jenseits der Elbe bekannt gemacht. Dank der Bundesgartenschau sowie der Internationalen Bauaus-stellung (noch bis zum 3.11.) gibt es in Wilhelmsburg inzwischen viele attraktive Locations: Das „Wälderhaus“ informiert rund um das Thema Nachhaltigkeit und bietet Bistrogerichte im Fair-Trade-Stil (Am Inselpark 19, waelderhaus.de). Weitere Einkehrtipps: „Kaffeeliebe“ (Fährstr. 69), der „Plattenladen“ mit köstlichen Crêpes (Veringstr. 28) sowie das „Café Vu“ im Wilhelmsburger Energiebunker (Neuhöfer Str. 7, vju-hamburg.de).
Müßiggang durch den Venusberg. Das ist ein schmaler Pfad im Schatten des Michel und Lieblingsadresse von Kreativen. Mittendrin: das gemütliche Café „Johanna“ mit kleiner, feiner Speisekarte (Venus- berg 29, cafejohanna.de).
Ein Klassiker in perfektem Unterwegs-Format mit City Map: Hamburg (DuMont direkt, 9,99 €). In dem roten Büchlein 111 Orte in Hamburg, die man gesehen haben muss (Emons, 14,95 €) erfahren selbst Hanseaten noch Überraschendes. Informative Website mit aktuellen Events und Wissenswertem von der Buchung eines Boutiquehotels bis hin zur „historischen Hurentour“: hamburg-tourismus.de.