Dem sehnsüchtigen Klang des Fado lauschen, auf dem Rossioplatz einen Ginja schlürfen und feiern, bis die Sonne über dem Tejo aufgeht. Zu später Stunde ist Portugals melancholische Hauptstadt in Ausgehlaune.
Das unter anderem dem US-Star John Malkovich gehörende „Lux Frágil“ in Santa Apolónia ist ein Muss. In dem coolen, aber nicht hochnäsigen Club legen Szene-DJs Elektro und House auf, am Wochenende wird’s voll. Wer lange genug durchhält, sieht von der Dachterrasse die Sonne über dem Tejo aufgehen. Der Dress-Code ist entspannt (Eintritt ab ca. 12,50 €, luxfragil.com).
Viele Jahre war die Region am Flussufer von Cais do Sodré ein Treffpunkt für Whiskey trinkende Seemänner. Inzwischen hat sich das Viertel zu einem Partyzentrum entwickelt, in dem der Indie-Club „Lounge“ ein besonders beliebter Ort ist. In dem lauschigen Ambiente mit der schwachen Beleuchtung hört sich das junge Publikum erstklassige Gast-DJs, Elektronikmusik und Rock-Auftritte an (loungelisboa.com.pt/blog).
Unter den Brückenbögen der Rua Nova do Carvalho in Cais do Sodré liegt einer der begehrtesten Clubs Lissabons – ein Mix aus Bühne und Tanzfläche. „Musicbox“ arrangiert laute, lange Feiernächte mit Musik von Elektro bis Rock und mit Auftritten von bewährten nationalen und internationalen Bands und Nachwuchskünstlern. Wenn keine Konzerte anstehen, geht es erst ab 2 Uhr richtig los (Eintritt ab ca. 6 €, musicboxlisboa.com).
In Lissabons Top-Weinkeller gibt es das Feinste, was das Land zu bieten hat. Hier werden mehr als 150 Sorten offene Weine aus Portugal sowie geräucherte Gourmet-Fleischspezialitäten, regionaler Käse und Oliven serviert. Die Bar befindet sich nahe des Eingangs zum Castelo São Jorge (Glas Wein ab ca. 5 €, winebardocastelo.blogspot.de).
Zur Abenddämmerung wird es voll auf dem Rossioplatz. Dann strömen die Locals hierher, um sich ihren Kirschlikör in einer der vielen Ginjinha-Bars zu gönnen. Versteckt in einem Hauseingang liegt die winzige Stehbar „A Ginjinha“. Sie ist als Geburtsort des zuckersüßen Getränks bekannt, das im 19. Jahrhundert von dem galicischen Mönch Francisco Espinheira erfunden wurde. Bestellen Sie ihn „com ginja“ oder „sem ginja“, also mit oder ohne Kirsche (Glas ab ca. 1,35 €).
Tolle Aussicht, leckere Cocktails und bestens gelaunte Menschen machen diese Bar zu einer guten Wahl für einen Drink bei Sonnenuntergang. Sie liegt in direkter Nähe zum beliebten Aussichtspunkt Miradouro de Santa Catarina. Trotzdem kennen sie nur wenige. Denn erst wer die Treppe hinuntergeht, erreicht die Terrasse des „Noobai“, wo einem zu Jazz-Klängen ein wunderbarer Blick auf den Tejo geboten wird (Wein mit Tapas ab ca. 12,50 €, noobaicafe.com).
An einem guten Abend haben Sie im „A Baíuca“ das Gefühl, einer Familienfeier beizuwohnen. Hier spielt man Fado Vadio, bei dem einheimische Gäste den Gesang übernehmen und die Zuschauer sich beschweren, wenn dazwischengequatscht wird. Die Küche schließt gegen 22 Uhr, gesungen wird bis Mitternacht. Unbedingt reservieren (Mindestverzehr ca. 25 €).
Dieses beliebte Fado-Lokal befindet sich im Herzen von Alfama, direkt neben der Kathedrale Sé. Im Schummerlicht treten bekannte Fadistas wie Joana Amendoeira und Miguel Capucho mit gefeierten Gitarristen wie José Fontes Rocha auf. Zu den melancholischen Klängen wird traditionelle portugiesische Küche serviert (Eintritt ca. 12,50 €, Hauptgerichte ab ca. 22,50 €, clube-de-fado.com).
Die winzige Taverne „Mesa de Frades“ ist eine ehemalige Kapelle und ein magischer Ort, um dem Fado in intimer Atmosphäre zu lauschen. In dem gemütlichen Restaurant befindet sich nur eine Handvoll Tische. Die Wände sind mit typisch portugiesischen Azulejos dekoriert, handbemalten Keramikfliesen. Die Shows beginnen um 23 Uhr (Mindestverzehr ca. 15 €, facebook.com/mesadefradeslisboa).
Text: Kim Bowman, Natalie Millman, Regis St Louis; Titelbild: SuperStock
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Ab Frankfurt a. M., Wien und Zürich fliegt TAP Air Portugal (flytap.com) nonstop nach Lissabon. Ab Frankfurt a. M. ist die portugiesische Hauptstadt auch mit Lufthansa (lufthansa.de) und Ryanair (ryanair.de) erreichbar, ab Zürich mit Swiss (swiss.com). Vor Ort kommen Sie am schnellsten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln voran. Kaufen Sie an den Ticketautomaten auf den Bahnstationen die Chipkarte „Viva Viagem“ für 0,50 € und laden Sie diese beispielsweise mit einem Tagesticket für 6 € auf, um 24 Stunden Metro, Busse und Straßenbahnen zu nutzen (metrolisboa.pt).
Wo man sich amüsiert
Die Holländerin Helma Geerlings führt Sie auf einer zweistündigen Tour durch die lebendige Streetart-Szene ihrer Wahlheimat. Sie zahlen, was Ihnen die Führung wert war (facebook.com/lisbonstreetarttour).
Im Lonely-Planet-Reiseführer Portugal finden Sie ein ausführliches Kapitel über Lissabon und zudem Wissenswertes zur portugiesischen Kultur (22,99 €). Lissabon bietet außerdem Stadtgeschichte und Hintergründe zum Nachlesen (Michael Müller, 15,90 €). Einen Veranstaltungskalender und weitere Auskünfte für Portugal-Touristen gibt es im Internet auch auf lissabon.com.