Auf einzigartige Outdoor-Erlebnisse mit zahlreichen Wanderwegen, Kletterrouten, Rafting- und Radelmöglichkeiten kann man sich im Yosemite-Nationalpark in der kalifornischen Sierra Nevada freuen. Los geht’s!
Der McGurk Meadow Trail (2,5 Kilometer, ca. 1 Std.) ist eine der gemütlicheren Wanderungen im Park. Im Hochsommer duften die Wiesen voller Wildblumen, ein kleiner Bach bahnt sich seinen Weg durch die Landschaft. Auf dem Trail kommt man an einem historischen Blockhaus vorbei, perfekt zum Pausieren (nps.gov/yose/planyourvisit/glacierhikes.htm).
Ein beliebtes Wanderrevier sind die Tuolumne Meadows auf 2621 Metern Seehöhe. Auf dem Dog Lake Trail (4,5 Kilometer) wandert man zwischen Pinien, erfrischt sich unterwegs beim Schwimmen und stärkt sich beim Picknick. Die Luft ist dünner als im Tal, das macht die knapp dreistündige Wanderung äußerst anspruchsvoll. Der beste Ausgangspunkt: der Parkplatz am Dog Lake (nps.gov/yose/planyourvisit/tmhikes.htm).
Die 27 Kilometer lange Tour von Yosemite Valley entlang des John Muir Trail gilt als extrem schwierig. Am besten nimmt man sich zwei Tage Zeit und übernachtet in Little Yosemite Valley. Auf den letzten 120 Höhenmetern zum Gipfel des Half Dome (2695 m) sind zur Sicherheit der Wanderer Stahlseile angebracht. Für diesen Abschnitt ist eine Genehmigung notwendig (ab ca. 9 €, nps.gov/yose/planyourvisit/valleyhikes.htm).
Mit 2307 Metern steht der El Capitan da wie eine Festung, die urplötzlich aus dem Boden schießt: Seine bis zu 1000 Meter hohen Felswände ziehen Bergfans magisch an. Die Yosemite Mountaineering School bietet neben organisierten Klettertouren für Geübte auch Anfängerkurse an (1-Tages-Kurs ab ca. 108 €, yosemitepark.com/rock-climbing.aspx).
Yosemite Valley Stable, Tuolumne Meadows Stable und Wawona Stable haben geführte Reittouren im Programm. Pferde gibt es selten, meist bekommt man Maulesel, da diese im schwierigen Gelände besser zurechtkommen. Von Wawona aus ist der zweistündige Ritt entlang einer historischen Fuhrwerkstrecke oder der Halbtagesritt zu den Chilnualna Falls empfehlenswert (2 Std. ab ca. 46 €, 1/2 Tag ab ca. 64 €, yosemitepark.com/mule-horseback-rides.aspx).
Das weitgehend flache Yosemite Valley ist gut mit dem Rad zu erkunden. Mountainbiken im Gelände ist nicht erlaubt, stattdessen fährt man auf etwa 20 Kilometern geteerten Wegen. Eine entspannte 8-Kilometer-Tour führt von der Yosemite Lodge vorbei am LeConte Memorial nach Curry Village und zurück. Leihräder gibt es in der Yosemite Lodge at the Falls oder in Curry Village (ca. 8,50 €/Std., ca. 23 €/Tag, yosemitepark.com/biking.aspx).
An einem heißen Sommertag erfrischt man sich am besten im ruhigen Merced River. Eine kalte Alternative ist der Tenaya Lake, an dessen Sandstrand einen die Sonne wieder aufwärmt. In wohltemperiertem Wasser planscht man in den Außenbecken in Curry Village und in der Yosemite Lodge at the Falls (Eintritt ca. 3,70 €, yosemite park.com/swimming.aspx).
Beim Paddeln auf dem malerischen Merced River erlebt man die großartige Landschaft mal aus einer anderen Perspektive. Schlauchboote kann man sich in Curry Village leihen, anschließend geht es fünf Kilometer bis zur Sentinel Bridge, wo sich der gewaltige Half Dome eindrucksvoll im Fluss spiegelt. Das Shuttle zurück zum Curry Village ist inklusive (ca. 22 € p. P., yosemitepark.com/rafting.aspx).
Insgesamt 739 Meter donnern die Wassermassen über die dreiteiligen Yosemite Falls hinunter. Nicht weniger beeindruckend sind Bridalveil Fall und Ribbon Fall, der längste einstufige Wasserfall Nordamerikas. Im Mai ist der Wasserstand am höchsten, dann wird man auf den Trails zu den Kaskaden schon mal von der aufbrausenden Gischt völlig durchnässt (nps.gov/yose/planyourvisit/waterfalls.htm).
Text: Julia Holzapfel, Natalie Millmann, Beth Kohn, Sara Benson; Titelbild: Mark Read
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Ab Frankfurt a. M. geht es nonstop mit Lufthansa (lufthansa.com) und United Airlines (united.com) nach San Francisco. Ebenfalls ohne Zwischenstopp fliegen Swiss (swiss.com) und United Airlines ab Zürich. Ab Wien fliegt Lufthansa über Frankfurt. Von San Francisco aus dauert die Fahrt etwa vier Stunden bis in den Nationalpark (Eintrittsgebühr je Auto ca. 14,70 €). Die Anreise ist auch per Bus (ca. 15 €, greyhound.com) oder Zug (ca. 19 €, amtrak.com) möglich. Im Park selbst fahren regelmäßig kostenlose Shuttlebusse (nps.gov/yose/planyourvisit/publictransportation.htm).
Abseits der Massen
Über dem Half Dome schwebt der Berg Clouds Rest. Der Bus bringt Wanderer zur Tioga Road, vom Tanaya Lake mar- schiert man zurück ins Tal.
Zwei Dutzend Mammut-bäume, darunter der ausgehöhlte „Tunnel Tree“, sorgen für Schnappatmung.
Hier erfrischt nicht nur die Gischt des Wasserfalls, sondern der Ausblick auf den von Kolana Rock und Hetch Hetchy Dome eingefassten Wasserspeicher.
Der Geheimtipp am Fuß des Mount Hoffmann bietet unglaubliche Fernsichten.
Wer mehr über Geologie, Bären oder die ersten Men- schen in Yosemite erfahren möchte, nimmt am besten an einem der kostenlosen „Ranger Walks“ teil, die mehrmals wöchentlich stattfinden (yosemitepark.com/ranger-walks.aspx).
Der Lonely-Planet-Reiseführer Kalifornien (26,99 €) widmet dem Yosemite- Nationalpark und der Sierra Nevada ein ganzes Kapitel. Auf der offiziellen Webseite des National-Park-Service nps.gov/yose findet man unverzichtbare Infos zu wetterbedingten Sperren und Praktisches für den Aufenthalt. Yosemiteblog.com hält neben aktuellen Hinweisen vor allem Insidertipps und Erfahrungsberichte bereit.