Mit ihren engen Gassen, den Brücken und kleinen Palazzi lässt die Lagunenstadt keinen unberührt. Sie verzaubert aber nicht nur mit ihrer Architektur, sondern auch kulinarisch und kulturell.
Wer keine Lust hat, mit einem Gondoliere mühsam um den Fahrpreis zu feilschen (und am Ende trotzdem ein kleines Vermögen auszugeben), sollte einen Segeltörn durch die Kanäle erwägen. Der Veranstalter „Laguna Eco Adventures“ bietet Mini-Kreuzfahrten durch die Inselwelt und die venezianischen Wasserwege an (Tickets ab ca. 40 €, lagunaecoadventures.com).
In dem nach einem Brand im Jahr 1998 für über 90 Millionen Euro restaurierten „Teatro La Fenice“ beginnt die Vorstellung allabendlich schon lange, bevor sich der Vorhang hebt. Denn nicht nur das barocke Dekor, sondern auch das elegante Publikum ist absolut sehenswert. Gespielt werden Opernklassiker wie Verdis „La Traviata“ oder Mozarts „Don Giovanni“ (Campo San Fantin, Tickets ab ca. 40 €, teatrolafenice.it).
Im Vergleich zum hektischen Treiben rund um den Markusplatz geht es in Venedigs nördlichstem Stadtteil Cannaregio entspannt zu. Einer der malerischsten Spazierwege der Stadt führt nahe des ehemaligen jüdischen Ghettos am sonnigen Kanalufer (fondamente) entlang. Nach Sonnenuntergang kehrt man dort zum Abendessen am besten in einer der zahlreichen charmanten Trattorien ein.
Die beste Zeit, um die Basilica di San Marco zu bewundern, ist bei Sonnenauf- und -untergang. Dann erstrahlen die Millionen von bunten Mosaiksteinchen auf goldenem Grund in außerirdisch schönem Licht. Ein wahres Kunstwerk wartet hinter dem Altar: „Pala d’Oro“ mit über 2000 edlen Steinen (Piazza San Marco, Mo–Sa 9.45–17, So 14–16 Uhr, Eintritt frei, basilicasanmarco.it).
Selbst wer mit Sakralbauten nicht viel anfangen kann, wird beeindruckt sein von den Kunstwerken der Basilica Santa Maria Gloriosa dei Frari, kurz Frari (venez.: Brüder) genannt. Neben dem pyramidenförmigen, weißen Marmorgrab des Bildhauers Antonio Canova sind das Triptychon (1488) von Giovanni Bellini sowie Tizians „Mariä Himmelfahrt“ sehenswert (Campo dei Frari, San Polo, Mo–Sa 9–18, So 13–18 Uhr, ab ca. 3 €, basilicadeifrari.it, chorusvenezia.org).
Rund ein Dutzend Bewohner hat die Laguneninsel San Giorgio Maggiore, und das sind die Mönche der gleichnamigen Benediktinerabtei. Vom 60 Meter hohen Glockenturm hat man einen Traumblick auf die Stadt. Übrigens: Das Fest des Heiligen Georg (26.12.) ist wesentlicher Bestandteil der venezianischen Weihnachtsfeierlichkeiten (Mo–Sa 9.30–18.30, So 8.30–14.30 Uhr, Okt–April bis Sonnenuntergang geöffnet, Ticket für die Turmbesteigung ab ca. 5,60 €).
Romantische Stimmung kommt in dieser schnuckeligen Osteria spätestens nach dem ersten Schluck von einem der erstklassigen Weine auf. Abends von sechs bis acht sowie nach der Oper ist die Bar gerappelt voll. Bestellen Sie sich zum Naschen eine Käseplatte (Frezzeria, Mo–Sa 12.30–23 Uhr, Glas Wein ab ca. 3 €, Hauptgerichte ab ca. 25 €, osteriasanmarco.it).
Eigentlich haben die Einheimischen mit Hotelrestaurants nichts am Hut. Das „Met“ im „Metropole“ mögen sie aber. Kein Wunder, denn das Essen ist so sensationell wie das barocke Ambiente. Eine perfekte Adresse für den besonderen Anlass, denn das Lokal spielt auch preislich in der ersten Liga (Riva degli Schiavoni, Di–So abends, Sa/So auch mittags geöffnet, Lunchmenü ab ca. 55 €, hotelmetropole.com).
Luigi, der aus Apulien stammende Chefkoch dieses auf Giudecca gelegenen Restaurants, kocht fantastisch. Angeblich lassen sich manche ob der Genüsse sogar zu einem spontanen Heiratsantrag hinreißen. Bestellen Sie die „Frittura mista di pesce e verdure“ und genießen Sie den Traumblick auf den Markusdom (Zitelle, Do–Di 12.30–14.30 und 19–22 Uhr, Hauptgerichte ab ca. 45 €, ifiglidellestelle.it).
Text: Elena Rudolph, Natalie Millman, Alison Bing, Paula Hardy; Titelbild: Justin Foulkes
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Ab Frankfurt a. M. erreicht man den auf dem Festland vor der Lagunenstadt gelegenen Flughafen Marco Polo nonstop mit Lufthansa (lufthansa.com). Ab Zürich gibt es Direktflüge mit Swiss (swiss.com), ab Wien mit Austrian Airlines (austrian.com). Von dort gelangt man entweder mit einem Vaporetto (Ticket ab ca. 6,50 €, actv.it), mit dem Bus (Ticket ab ca. 1,50 €, Anreise: actv.it, Abreise: atvo.it) oder mit einem Wassertaxi (Ticket ca. 13 €, alilaguna.com) nach Venedig. In der Stadt kommt man zu Fuß, mit einem Vaporetto oder (bei der Überquerung des Canal Grande) einem Traghetto voran.
Abendspaziergänge durch Venedig
Wer Venedig mal wie die Stars der Biennale erleben möchte, der geht auf einen Cappuccino ins „Danieli“. Das pompöse Luxusdomizil ist ein Traum aus Seidentapeten, Orientteppichen und vergoldeten Spiegeln (danielihotelvenice.com).
Der Lonely-Planet-Reiseführer Venedig & Venetien (17,99 €) liefert mehr als 230 Restaurant-, Hotel-, Bar- und Ausflugstipps für die Lagunenstadt. Aktuelle Infos zu Ausstellungen, Konzerten, dem venezianischen Nachtleben und angesagten Designern gibt es auf veneziadavivere.com. Auf maps.veniceconnected.it können Sie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf einem Stadtplan anklicken und virtuell besichtigen.