Portugals Metropole am Tejo betört mit dem Charme vergangener Zeiten, mit prächtigen Palästen, Klöstern und Burgen. Zugleich aber ist Lissabon eine moderne Stadt – dynamisch, weltoffen und szenig. Ein faszinierender, inspirierender Mix
Der ehemalige Wehrturm ist ein Juwel der Manuelinik. Das ist der prunkvolle portugiesische Architekturstil des 16. Jahrhunderts. Der Turm sieht aus wie ein Schiff und liegt direkt am Ufer des Tejo. Auf der Terrasse des steinernen Wahrzeichens Lissabons steht die Statue der Madona do Bom Sucesso, der Schutzheiligen des Erfolges (torrebelem.pt, Av. da Índia).
Die Festung des Heiligen Georg gilt als Wiege der Stadt. Zwar stammen die ältesten Relikte der Burg erst aus maurischer Zeit, archäologische Funde in ihrer Nähe aber bereits aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. Im Inneren der Anlage laden zwei schattige Plätze zum Verweilen ein. Der Aufstieg zur Aussichtsplattform lohnt sich: Sie bietet einen herrlichen Blick über die gesamte Stadt (castelodesaojorge.pt, Rua de Santa Cruz).
Das über 50 Hektar große einstige Expo-Gelände ist zum Symbol des modernen Lissabons geworden. Das östlich des Zentrums am Fluss gelegene Viertel ist im Grunde ein einziger großer Vergnügungspark. Neben zahllosen Restaurants, Bars und einem exklusiven Shopping- center beherbergt es mit dem Oceanário de Lisboa das zweitgrößte Aquarium der Welt. Nicht verpassen: eine Fahrt mit der berühmten Standseilbahn (portaldasnacoes.pt).
Beherbergt in einem Kloster aus dem 16. Jahrhundert. Im Museum sind wunderschöne Beispiele kunstvoll gefertigter Azulejos zu sehen, Portugals berühmte Kachel-Mosaike. Herausragend: das 23 Meter lange Kachel-Bild, das das Panorama Lissabons vor dem großen Erdbeben von 1755 zeigt (mnazulejo.imc-ip.pt, Rua da Madre de Deus 4).
Lissabons antik anmutende Straßenbahnen, die Carros Eléctricos, fahren seit 1901 unermüdlich die sieben Hügel der Stadt hinauf und hinunter. Eine Fahrt mit der Linie 28 ersetzt jede teure Stadtrundfahrt per Bus: In knapp 45 Minuten gelangt man, vorbei an mehreren beliebten Aussichtspunkten, zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten in den Altstadtvierteln Alfama und Baixa (carris.pt).
Cafés, Restaurants, Designer, Galerien, Architekten, Modestylisten, Internet-Startups, Castingagenturen und Schauspielschulen – auf dem 23.000 Quadratmeter großen Gelände einer ehemaligen Textilfabrik in Alcântara befindet sich heute ein riesiges Kulturzentrum. Abends gibt es Konzerte und Theaterauffüh- rungen. Täglich außer sonntags geöffnet (lxfactory.com, Rua Rodrigues Faria 103).
Fado-Lokale gibt es in Lissabon wie Sand am Meer. Eines der angesagtesten ist und bleibt der legendäre „Clube de Fado“. Hier sind Sie richtig, wenn Sie prominente Fadistas hören wollen. Der Guitarrista Mário Pacheco, der Besitzer des urigen Lokals in Alfama, bringt hin und wieder auch neue Talente auf die Bühne (clube-de-fado.com, Rua de Sãon João da Praça 86–94).
Mindestens genauso bunt gemischt wie das Publikum ist hier die Musik: Von Underground House über Electro, Weltmusik bis hin zum Jazz – an diesem Ort landet so gut wie alles auf dem Plattenteller. Der Name der Tanzbar kommt vom englischen „cosy“. Zu Recht, denn gemütlich ist es hier, dafür sorgen Rotlicht und entspanntes Seventies- Interieur (Calçada Marques de Abrantes 142–144).
Trendy, laut und schrill: Eine der zurzeit heißesten Locations der Stadt ist die „Bedroom Bar“. Hier tummeln sich vor allem Lissabons Rich-Kids, die sich in dem im stylishen Boudoir-Look eingerichteten Club ihren Vinho Verde oder klassische Cocktails schmecken lassen. International renommierte DJ-Sets machen regelmäßig Umwege, um hier aufzulegen (Do bis Sa, 22 bis 4 Uhr, Rua do Norte 86).
Nach Lissabon fliegt TAP Air Portugal ab Frankfurt, Wien und Zürich (flytap.com). Eine Taxifahrt vom Aeroporto da Portela, wie der Flughafen der portugiesischen Hauptstadt heißt, ins zehn Kilometer entfernte Zentrum kostet ca. 16 €. Eine billigere Alternative: ist der City-Shuttlebus AeoroBus, der zwischen 7 und 23 Uhr alle 20 Minuten fährt (carris.pt).
Mitten im historischen Zentrum liegt das schmucke Internacional Design Hotel. Das Vier-Sterne-Plus-Boutiquehotel bietet Zimmer in vier Designkategorien an: Zen ist minimalistisch, in der Kategorie Urban ziert freche, bunte Kunst die Wände (idesignhotel.com, Rua da Betesga 3, DZ ab ca. 153 €).
In der freundlichen Pension Lisbon Story ist der Name Programm: Alle Zimmer sind einem portugiesischen Thema gewidmet. Eins steht zum Beispiel ganz im Zeichen der Azulejos, ein anderes huldigt der Schriftstellerei (lisbonstoryguesthouse.com, Largo de São Domingos 18; DZ ab ca. 40 €).
Preisbewusste Traveller checken am besten im Lavra Guest House im historischen Pena Viertel ein. Untergebracht in den über 200 Jahre alten Räumlichkeiten eines ehemaligen Klosters, bietet das zentral gelegene Guesthouse schlichte, aber schöne Unterkünfte für wenig Geld (lavra.pt, Calcada de Santana 198, DZ ab ca. 59 €).
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