69 Wochenmärkte, 13 Markthallen sowie Dutzende Flohmärkte: Paris lockt jenseits der bekannten Warenhäuser und In-Boutiquen mit Freiluft-Shopping, das so bodenständig wie "branché" ist: sehr angesagt!
Bunt wie das Völkergemisch im Bastilleviertel ist das Treiben rund um die Halle des "Marché d'Aligre" auf dem gleichnamigen Platz. Hier findet man alles, was das Herz begehrt: Obst und Gemüse, exotische Gewürze und raffinierten Käse, aber auch Trödel und tunesisches Gebäck (Place d'Aligre, Di-Sa 8-13 Uhr, Markthalle auch 16 -19.30 Uhr, marchedaligre.free.fr).
Der älteste überdachte Markt von Paris (1615) versteckt sich hinter einem unscheinbaren Metalltor im Marais. Umgeben von Gemüseständen und Blumenhändlern bereiten Köche Spezialitäten aus aller Welt zu: marokkanisches Couscous, japanisches Bento, karibische Eintöpfe oder - très francaise - eine Crêpe Suzette (Rue de Bretagne 39, Di-Sa 8-13 + 16-19.30 Uhr, So 8.30-13 Uhr).
Am Sonntag pilgern Jane Birkin, Charlotte Gainsbourg und andere VIPs zum schicken Biomarkt des Rive Gauche. Zwischen den Métrostationen Rennes und Sèvres-Babylone kaufen die Reichen und Schönen von Paris Obst von Kleinbauern aus der Normandie, Biohühner aus der Bresse sowie Kosmetik von Senteurs de Fée - und stärken sich anschließend im nahen, legendären "Café Flore" (Boulevard Raspail, So 9-13 Uhr).
Der kleinste Pariser Flohmarkt ist auch der freundlichste: Die 30 Händler, die am südlichen Stadtrand in zwei Straßen Schuhe, Taschen, Einrichtungsgegenstände aller Art und vielerlei Kurioses verkaufen, haben sichtlich Spaß am Trödeln und Feilschen (Avenue Georges Lafenestre, Sa/So 7-9.30 Uhr, pucesdevanves.typepad.com).
Mit 2500 Ständen soll der 1885 gegründete Flohmarkt jenseits der Stadtautobahn Périphérique der größte Europas sein. Für Überblick sorgt die Aufteilung in Hallen: Mode gibt es im "Marché Malik", Art déco im "Marché des Rosiers". Im Herzen des "Marché Vernaison" schunkelt man bei "Louisette" zu Akkordeonklängen - magnifique (Rue des Rosiers, Sa 9-18, So 10-18, Mo 11-17 Uhr, marcheauxpuces-saintouen.com)!
Eine Fundgrube für Frühaufsteher: Wenn morgens die Stände aufgebaut werden, macht man auf dem volkstümlichen Flohmarkt im Osten von Paris noch echte Schnäppchen. Unter die rund 500 Profi-Händler mit Kunst und Antiquitäten mischen sich private Verkäufer, die neben Vintage-Chic auch Schmuck, Schuhe und Stoffe aus der Mode-Metropole anbieten (Avenue du Professeur André Lemierre, Sa-Mo 7-19.30 Uhr).
Seit 1808 werden auf der Île de la Cité Blumen verkauft. Ein Bummel durch das duftende Meer aus Veilchen, Myrten, Granatapfelbäumchen und Pflanzen der Saison ist überaus inspirierend. Am Sonntag weicht die Pracht dann einem Vogelmarkt mit (seltenen) Piepmätzen und dazugehörenden Accessoires (Place Louis Lépine, Mo-Sa 8-19.30, So 8-19 Uhr).
Paris macht kreativ. Das zeigt sich jeden Sonntag auf dem größten Kunstmarkt der Kapitale. Im Schatten der Bastille verkaufen Maler, Keramiker, Schmuck- und Stoffdesigner, Graveure, Fotografen und Bildhauer ihre Werke direkt. Da gibt es Originale, die man sich leisten kann (Boulevard Edgar-Quinet, So 10 Uhr bis Sonnenuntergang, marchecreation.com).
Dicke Wälzer mit Ledereinband, Postkarten der Belle Époque, alte Illustrierte und Comics in Schwarz-Weiß: Der Büchermarkt am Parc Georges Brassens ist eine Top-Quelle für alle, die antiquarische Bände oder vergriffene Titel suchen. Im Frühsommer versteigern rund 60 Händler ihre Werke kiloweise (104 Rue Brancion, Sa/So 9-18 Uhr, gippe.org).
Zusammengestellt von: Hilke Maunder; Titelbild: Günter Gräfenhain/4Corners
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Ab Frankfurt a. M. fliegen Lufthansa (lufthansa.com) und Air France (airfrance.de) nach Paris, ab Wien geht's dorthin mit Austrian Airlines (austrian.com), Niki (flyniki.com) und Air France, ab Zürich mit Swiss (swiss.com) sowie Air France. Die Highspeedzüge TGV und ICE kommen aus Süddeutschland, Österreich und der Schweiz am Gare de l'Est, der Thalys aus Köln am Gare du Nord an. Die Tageskarte für öffentliche Verkehrsmittel kostet ab ca. 10,85 € (ratp.fr). Beim Stadtradverleih "Vélib" sind die ersten 30 Minuten kostenlos (Tag: ca. 1,70 € zuzüglich Zeitgebühr bis max. 4 €, velib.paris.fr).
Shopping-Viertel
Haute Couture und berühmte Kaufhäuser: "Printemps" sowie die "Galeries Lafayette".
Antiquitäten in den Louvre-Arkaden und bei "E. Dehillerin" im Viertel Les Halles ein Himmel voller Kochgeschirr.
Ausgefallene Deko, angesagte Kunstgalerien und trendige Nachwuchsdesigner.
"Le Bon Marché" ist Paris' ältestes Kaufhaus, seine "Grande Épicerie" die reinste Verführung zum Schlemmen.
Hier kann man Bücher, CDs und Vinyl bis nachts stöbern.
Kleine Boutiquen und beste Feinkost - perfekt für ein Picknick am Seine-Ufer!
Lust, Paris einmal aus der Sicht von Einheimischen kennenzulernen? "Parisien d'un jour" nennt sich das Pariser Angebot des globalen Greeter-Networks. Alle Führungen sind kostenlos, ein Trinkgeld wird gern genommen (parisgreeters.fr).
Der Lonely-Planet-Reiseführer Paris (19,99 €) hat selbst für jene, die glauben, Paris zu kennen, viele Tipps parat. Der Marco-Polo-Reiseführer Low Budget Paris (7,50 €) verrät, wie sich die Seinemetropole auch ganz preiswert entdecken lässt. 40 Spaziergänge und Shoppingtouren stellt das offizielle Tourismusportal de.visitparisregion.com vor. Alle Kulturtermine listet L'Officiel des Spectacles (offi.fr).