Die Pilgerfahrt zum berühmtesten Felsen Australiens ist ein Reiseerlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Es gibt inzwischen verschiedenste Möglichkeiten, den Uluru (Ayers Rock) auf kulturell sensitive und verantwortungsvolle Weise zu erleben, aber auch abseits der bekannten Touristenpfade finden sich in der Wüste des Northern Territory zahlreiche Attraktionen, die die Reise unvergesslich machen.
So kannst du in der Halbwüste Red Centre atemberaubende Kletter- und Wandertouren und eine Fülle faszinierender Kultur und Geschichte genau so erleben wie eine Handvoll skurriler Festivals und Events.
Der Uluru mag wohl der Hauptgrund für den Besuch des "Roten Zentrums" (Red Centre) Australiens sein, aber er ist bei Weitem nicht der einzige große Felsen dort.
Etwa 30 km vom berühmtesten Felsen im Nationalpark Uluru-Kata Tjuta entfernt liegen die 36 markanten roten Kuppeln von Kata Tjuta (The Olgas), die auf jeden Fall eine Reise wert sind.
Kata Tjuta bedeutet "viele Köpfe" und ist für die Tjukurpa (die auch "Traumzeit" genannte Mythologie und Weltanschauung der Aborigines) von großer Bedeutung.
Aus diesem Grund gibt es für Touristen nur zwei zugängliche Routen: die kurze und schöne Tour durch die Walpa-Schlucht (2,6 km hin und zurück, 45 Minuten) und die anspruchsvollere, aber lohnenswertere Tour durch " Valley oft he Winds loop" (7,4 km, zwischen zwei und vier Stunden). Touristen müssen bei der Tour auf den Wegen bleiben und das Klettern auf den Felsen ist verboten.
Genauso wie der Uluru sieht auch Kata Tjuta bei Sonnenuntergang besonders schön aus. Die Aussichtsplattform an den Dünen ist ein fantastischer Ort, um den Sonnenaufgang zu betrachten, wenn die Morgensonne direkt hinter dem majestätischen Uluru in der Ferne aufsteigt.
Die Kuppeln können mit dem Parkticket auf eigene Faust besucht werden oder auf einer der zahlreichen Touren, die über das Ayers Rock Resort gebucht werden können.
Außerdem gibt es noch den "Fool-uru" auch bekannt als Uluru's vergessener Fels. Der Fels mit dem offiziellen Namen Atila (Mt Conner), entstand vor etwa 550 Millionen Jahren, zur gleichen Zeit wie sein größeres Ebenbild. Die majestätische Mesa befindet sich auf dem Gebiet der Curtin Springs-Rinderfarm, 80 km nördlich des Uluru.
Früher konnten Touristen selbst frei durch diese Gegend fahren, heute dürfen sie das Gebiet nur noch mit der Erlaubnis des Farmbesitzers erkunden.
Es wäre schade Uluru zu verlassen, ohne sich die Zeit zu nehmen, etwas über die spirituelle und kulturelle Bedeutung zu lernen, die er für die Anangu-Stämme hat, die traditionellen Hüter von Uluru.
Das exzellente Kulturzentrum (und das ageschlossene Walkatjara Art Center) in der Nähe des Uluru und die Wanderung am Fuße des Felsen (der tägliche "Mala Walk" wird oft von einheimischen Guides durchgeführt) bieten faszinierende Einblicke, die vielen Möglichkeiten, Einblicke in die Kultur zu erhalten, sind damit aber noch lange nicht erschöpft.
Das Ayers Rock Resort bietet zahlreiche kulturelle Erlebnisse, von kostenlosen Gartenwanderungen und Malworkshops bis hin zum Mani-Mani Cultural Theatre, das die Geschichte von Walawuru, Kakalyalya und Kaanka, den Ahnenwesen der Aborigines, zeigt.
Neben dem Desert Gardens Hotel bietet das Wintjiri Arts & Museum mit Kunst und Produkten des Anangu-Stammes Einblicke in die Geschichte, Geologie, Flora und Fauna der Region. Die Mulgara Gallery im Foyer des Sails in the Desert Hotels zeigt faszinierendes einheimisches Kunsthandwerk. Lokale Künstler verkaufen ihre Werke auch auf dem täglichen Kunstmarkt auf dem zentralen Platz der Touristensiedlung.
Interessiert? Derzeit bietet Uluru Family Tours zwei Allrad-Touren an, die durch privates Aboriginal-Land führen und über SEIT Outback Australia gebucht werden können.
Die "Patji-Tour" ermöglicht die Erkundung des "Anangu Country" mit einem Mitglied der Uluru-Familie. Zur Tour gehören der Besuch von heiligen Stätten, traditionelles Nahrungsammeln und Informationen über den Kampf der Familie um Landrechte. Auf der "Cave Hill Tour" wird eine der bedeutendsten Felskunststätten in Zentralaustralien besucht.
Die Tour wird von einem Anangu-Guide begleitet, der die Teilnehmer über die Traumzeit und ihre Bedeutung unterrichtet.
300 Kilometer von Uluru entfernt besteht die Möglichkeit einer Wanderung durch den legendären Kings Canyon im Watarrka National Park, der für einen Tagesausflug in Ayers Rock liegt. Wer mit dem Auto unterwegs ist und die berühmte 6 Kilometer lange Rim Tour (zwischen drei und vier Stunden) machen möchte, sollte an Tagen an denen Temperaturen von 36 °C vorhergesagt sind, vor 9.00 Uhr eintreffen, da die Ranger die Tore dann aus Sicherheitsgründen schließen.
Wer kein eigenes Auto hat, kann eine geführte Wandertour mit AAT Kings buchen, die am Ende des Tages auch eine Weiterfahrt nach Alice Springs (320 km nördlich) anbieten. Die Tour macht zum Frühstück am skurrilen Kings Creek Bahnhof Halt, wo Wasser eingekauft werden kann, wenn die erforderlichen 3 Liter nicht ausreichen oder vergessen wurden und am schönen Kings Canyon Resort kehrt man zum Lunch nach der Wanderung ein.
Der Rim Walk beginnt mit einem steilen, anspruchsvollen Aufstieg (mit dem unheilvollen Spitznamen "Heart Attack Hill"), aber sobald man einmal den Gipfel erreicht hat, führt eine relativ einfache Wanderung durch spektakuläre Landschaften vorbei an den bienenstockartigen Kuppeln der sogenannten "Lost City" bis zur üppigen, "Garden of Eden" genannten Oase im Herzen des Canyons.
Wer es weniger anstrengen mag, der sollte den 2 km langen Creek Bed Walk (eine Stunde) auswählen, der eine beeindruckende Aussicht auf die Umgebung des Canyons bietet.
Für alle die mit dem Auto unterwegs sind, gibt es auch die Kathleen Springs Tour, eine 2,6 km lange Rundstrecke (1,5 Stunden), die zu einer Wasserstelle führt, und sich unweit der Straße zum Kings Canyon befindet.
Ambitioniertere Wanderer können sich auf den Giles Track begeben, eine 22 km lange Route, die üblicherweise als Übernachtwanderung durchgeführt wird. Wie Uluru und Kata Tjuta so ist auch ein Teil dieser Schlucht eine heilige Aboriginal-Stätte und Besucher dürfen sich nicht von den Wanderwegen entfernen.
Mit dem kühleren Herbstklima beginnt in Uluru dieFestivalsaison und den Start mancht das Tjungu Festival im April, das mit lebhaften Märkten, musikalischen Darbietungen, kulinarischen Köstlichkeiten und Sportereignissen die indigene Kultur Australiens feiert.
Ende Mai gibt es den Uluru´s Camel Cup mit viel Programm auf und neben der Rennstrecke. Auch das Ayers Rock Resort bietet verschiedene Sonderveranstaltungen, von Astronomie-Veranstaltungen und Yoga-Kursen bis hin zur exquisiten Ausstellung "Field of Light: Uluru" des britischen Künstlers Bruce Munro, die bis zum 31. Dezember 2020 verlängert wurde.
Text: Sarah Reid, Fotografie: Jon Arnold Images Ltd/Alamy Stock Photo, Maurizio De Mattei/Shutterstock,Chiara Salvadori/Getty Images, Stanislav Fosenbauer/Shutterstock
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