Kein Film hat mehr für dieses Reiseziel getan als die schwarze Komödie „Brügge sehen… und sterben?“ aus dem Jahre 2008. Mit seinen mittelalterlichen Kanälen und Pflastersteinen präsentierte sich die belgische Stadt neben Colin Farrel als Hauptdarstellerin, die sogar eine Geschichte über Mord wunderschön erscheinen ließ. Seitdem strömen noch mehr BesucherInnen in die Hauptstadt Westflanderns im Nordwesten Belgiens.
Das geografische und spirituelle Zentrum von Brügge konzentriert sich auf die angrenzenden Markt- und Burgplätze, zwei stimmungsvolle Treffpunkte. Von hier aus gelangst du auf die Groenerei. Der „grüne Kanal“ ist die schönste von Brügges zahlreichen Wasserstraßen. Umgeben von Schlingpflanzen, Bäumen und mit Efeu bewachsenen Herren- und Armenhäusern, bilden die Türme sowie der Glockenturm der Altstadt eine atemberaubende Kulisse. Obwohl es zweifelsohne touristisch ist, gehört eine halbstündige Kanalbootsfahrt (ca. 8 €) zu jedem Aufenthalt dazu. Fahrt den Spiegelrei hinunter zum Jan-van-Eyck-Platz. Die Boote fahren etwa alle 20 Minuten von den Anlegestellen südlich der Burg ab, darunter Rozenhoedkaai und Dijver.
Bibliophile werden das freundliche Café Books & Brunch (booksandbrunch.be) genießen. Die Regale sind mit (vielen englischen) Taschenbüchern gefüllt, die man kaufen oder ausleihen kann. Neben den klassischen Frühstücksoptionen gibt es auch eine üppige Auswahl an Salaten und Sandwiches aus Bio-Brot. Im Norden der Stadt, versteckt in einer kleinen Gasse, befindet sich Tom’s Diner (tomsdiner.be). Zum zurückhaltenden Dekor werden überraschend verspielte Speisen serviert. Das wunderlich schöne Blackbird verfügt über ein großes Panoramafenster auf den malerischen Jan-van-Eyck-Platz; im Inneren wird man mit Volieren und Lichterketten begrüßt. Die Speisen sind köstlich und ästhetisch zugleich.
Das Wahrzeichen von Brügge erhebt sich 83 Meter über dem Markt: der zum Unesco- Weltkulturerbe gehörende Glockenturm (Brügger Belfried) aus dem 13. Jahrhundert. Wenn du die 366 Stufen hinaufsteigst, passierst du die Schatzkammer und ein manuell betriebener Carillon, der immer noch regelmäßig zu hören ist. Oben angekommen, blickst du über die Kirchtürme und die roten Ziegeldächer in Richtung der Windräder sowie der riesigen Kräne von Zeebrugge. Eine Ruheoase ist der hübsche, weiß getünchte Beginenhof (Wijngaardstraat).
Text: Orla Thomas, mit Beiträgen von Helena Smith. Fotos: Helen Cathcart, Courtesy of Canal Deluxe/ Joris Vanbillemont, Courtesy of Tom's Diner, Blackbird Café, Patrick Devos/Pieter d'Hoop/PDSign
Dann verpasse nicht die Juni/Juli-Ausgabe 2019 des Lonely Planet Magazins. Hier findest du unter anderem Empfehlungen zu Hotels, Trinkpausen und den perfekten Spot für ein köstliches Abendessen.
Alle Infos zum Magazin findest du hier.