Fusion Food, spektakuläre Landschaften, prächtige BarockbautenRundreise Sizilien

Sizilien Küste
© Matt Munro

Spektakuläre Landschaften, prächtige Barockbauten, Fusion Food vom Feinsten – und mittendrin gleich mehrere feuerspuckende Diven. Auf der Mittelmeerinsel und ihren kleinen Schwestern ist was los! Damit sind aber nicht etwa Touristenhorden gemeint, nein, auf Sizilien kann man noch entspannt urlauben – oder auf wilde Entdecker-Tour gehen. Andiamo!

Der Reiseplan

Vulkane, malerische Küstenorte und lukullische Hochburgen

Rund 650 Kilometer führt die Route vom mächtigen Vulkan Ätna über das Schmuckstädtchen Scicli in den malerischen Küstenort Taormina. Nach einem Abstecher zu den Liparischen Inseln vor der Nordküste Siziliens geht es in die Hauptstadt Palermo, der Hochburg für arabisch-italienisches Fusion Food.

Ein Tanz auf dem Vulkan

Vorbei an rund 400 aktiven Kratern geht es hinauf zum Ätna

Als wäre man auf einem fremden Planeten, zumindest aber auf dem Filmset eines Hollywood-Blockbusters à la „Star Wars“ ausgesetzt worden. So fühlt man sich hoch oben in der nahezu vegetationslosen Zone des Ätna oberhalb von 2500 Metern. Rund 400 mehr oder weniger große Krater durchfurchen die steinige Gegend. Beinahe täglich steigen irgendwo Gase aus der mondähnlichen Land schaft auf. Schwefel liegt in der Luft, je höher man kommt, umso intensiver wird der Geruch. Der Hauptkrater, ein 200 Meter breiter Schlund, darf nur mit Guide bestiegen werden und liegt auf ungefähr 3340 Metern. „Ganz exakt kann man das aber nicht sagen“, erklärt Geologe Marco Marcinnò. „ Der Ätna ist der aktivste Vulkan in Europa. Ständig gibt es Eruptionen, die neue Krater bilden und die Oberfläche verändern. Mal ist er ein paar Meter höher, dann wieder kleiner.“

Über drei Magmakammern verfügt der Koloss. Die größte befindet sich in etwa 30 Kilometern Tiefe, die zweite rund zehn Kilometer darüber, die dritte gerade mal zwei Kilometer unterhalb des Hauptkraters. Immer wieder hört man ein Grummeln aus der Tiefe. Gänsehaut kriecht den Rücken hoch, Adrenalin macht sich in den Adern breit. Der Ätna ist einer der gefährlichsten Vulkane der Welt und wird rund um die Uhr überwacht. „Er ist unberechenbar“, erzählt Marco. „Die Fließrichtung des Magmas ändert sich ständig. Niemand kann vorhersagen, aus welcher der vielen Öffnungen er das nächste Mal Lava spucken wird.“ Von den Einheimischen (vermutlich von den Männern, auch wenn das ungesagt bleibt) hat der Vulkan deshalb den Beinamen „A Muntagna“ – Berg der Frau – erhalten. „Der Ätna hat eben oft schlechte Laune!“, scherzt Marco.

Meist werden diese Stimmungsschwankungen nicht zur unmittelbaren Gefahr für Menschen. Sicher, der brodelnde Riese legt in schöner Regelmäßigkeit den Flugverkehr lahm, bietet aber in erster Linie ein Naturspektakel. Erst im Januar dieses Jahres floss leuchtende Lava aus einem der Krater, ebenso im Juni 2014. Im Jahr 2013 war der Vulkan sogar 16 Mal (!) aktiv. Der größte Ausbruch fand vom 8. März bis 11. Juli 1669 statt, bei dem die am Fuß des Berges gelegene Stadt Catania völlig zerstört wurde. 1928 wurde Mascali unter Lava- Fluten begraben. „Der Ätna nimmt viel, gibt aber auch viel zurück“, sagt Marco. Stimmt: Unterhalb der Mondlandschaft, die auf etwa 2500 Metern beginnt, gedeihen Zitrus-, Oliven-, Pistazienbäume, Getreidefelder, Weinberge und dichte Wälder auf den fruchtbaren Hängen. Der Blick von oben auf all das Grün ist einmalig.

Den genießt man zum Beispiel, wenn man von Zafferana entlang der Strada Provinciale 92 zur Basis der Seilbahn Funivia. dell’Etna fährt und sich auf 2500 Meter hochgondeln lässt. Von dort geht es per Bus weiter auf 3000 Meter. Tipp: Ziehen Sie sich warm an. Obwohl es unter der Oberfläche heiß zugeht, ist es oft sehr kalt!

Auf zur nächsten Etappe! Von Zafferana am Fuß des Ätna aus gelangt man via Catania in etwas über zwei Autostunden nach Scicli im Süden Siziliens....

 Text: Oliver Berry; Deutsche Bearbeitung: Stefanie Will; Fotos: Matt Munro.

Den vollständigen Artikel mit dem weiteren Streckenverlauf über die Barockperle Scili, die Küstenstadt Taormina, die Liparischen Inseln und die sizilianischen Hauptstadt Palermo finden Sie in der Juli-Ausgabe 2015 des Lonely Planet Traveller.

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Das Wichtigste

Hinkommen

Ab Frankfurt a. M. und Zürich fliegt Air Berlin (airberlin.de) nonstop nach Catania, ab Wien Niki (flyniki.com). Nach Palermo geht’s ab Frankfurt a. M. mit Lufthansa (lufthansa.de) via München, nonstop ab Wien mit Austrian (austrian.com), ab Zürich mit Swiss (swiss.com).

Herumkommen

Um Sizilien richtig erkunden zu können, mieten Sie am besten ein Auto. Die großen Mietwagenfirmen sind an den Flughäfen Catania und Palermo vertreten (ab ca. 72 € pro Tag, avis.de).

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Im Lonely-Planet-Guide „Sizilien“ (17,99 €) und auf der Homepage der Italienischen Tourismuszentrale (enit.de) sowie der Region Sizilien (regione.sicilia.it) finden Sie weitere Tipps zu Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten.

Übernachten

Das Airone Wellness Hotel liegt etwas außerhalb von Zafferana und bildet den perfekten Ausgangspunkt für eine Ätna-Tour. Nach einem anstrengenden Tag lockt der Spa mit allerlei Saunen, Bädern und Massagen (DZ ab ca. 126 €, hotel-airone.it).

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