Van Gogh Museum
Das Museum mit der größten Van-Gogh-Sammlung weltweit nimmt seine Besucher mit auf eine Reise durch die Werkgeschichte und die Gedankenwelt des getriebenen Malers. Über 200 Gemälde sind chronologisch angeordnet, beginnend mit den Anfängen seiner Karriere in Holland und endend kaum zehn Jahre später in Frankreich, wo er seine bekanntesten Werke produzierte. Arbeiten von Zeitgenossen wie Gauguin, Toulouse-Lautrec, Monet und Bernard runden die Retrospektive ab.
Bruine Cafés
Eine Amsterdamer Institution sind die berühmten bruinen cafés (braune Cafés; traditionelle niederländische Kneipen). Waschechte bruine cafés haben schon einige Jahre auf dem Buckel, und ihre Wände sind vom Qualm vergangener Rauchergenerationen braun gefärbt – daher der Name. Kerzen auf den Tischen, Sand auf den Holzdielen und eine gemütliche Kneipenkatze runden das Bild ab. Vor allem aber sind braune Cafés berühmt wegen ihrer Atmosphäre, die Gäste schon seit 300 Jahren verzaubert und die Zeit vergessen lässt.
Rijksmuseum
Die Schatzkammer der Niederlande quillt über vor Rembrandts, Vermeers und blau-weißen Delfter Fayencen. Über eine Million Kunstgegenstände bilden den Bestand, darunter 5000 Gemälde, von denen die berühmtesten von niederländischen und flämischen Meistern aus dem Goldenen Zeitalter stammen. Die vielen üppigen Stillleben, verträumten Küchenmägde, Herren mit gerafften Kragen und klassischen, in blassgelbes Licht getauchten Landschaften sind eine Augenweide. Während das monumentale Gebäude renoviert wird, ist eine hochkarätige Auswahl, darunter Rembrandts riesige Nachtwache, in einem Seitenflügel zu sehen.
Jordaan
Das ehemalige Arbeiterquartier Jordaan gehört eindeutig zu den charmantesten Amsterdamer Stadtvierteln. Mit seinen bescheidenen alten Häuschen, unkonventionellen Galerien und altmodischen Läden, die in einem Labyrinth winziger Gassen verstreut liegen, zieht es jeden Amsterdam- Besucher in seinen Bann. Wer in gemütlicher Runde Schlager schmettern und bierselige bruine cafés kennenlernen möchte, sollte Jordann ansteuern. Man kann hier tagelang durch die engen Gassen schlendern und immer wieder neue versteckte Innenhöfe und Lokale entdecken. Die Niederländer lieben die gezelligheid – und im Jordaan liegt sie überall in der Luft.
Vondelpark
Was für New York der Central Park ist, ist für Amsterdam der Vondelpark. An sonnigen Tagen scheint sich hier die ganze Stadt zu versammeln: Man trifft sich in den Freiluftcafés auf ein Bier, klimpert ein wenig auf der Gitarre oder rekelt sich schmusend auf den grünen Wiesen. Straßenkünstler halten ihr Publikum in Atem, und Kinder tollen über die Spielplätze. Das Ganze macht einen sehr harmonischen Eindruck und ist perfekt zum Leutebeobachten. Der Landschaftsgarten im englischen Stil ist gespickt mit Teichen, Rasenflächen und Buschwerk. Gewundene Fußwege laden zu ausgiebigen Spaziergängen ein.
Märkte
Die Amsterdamer hegen eine große Leidenschaft für Märkte. Auf den Straßen wird alles Mögliche angeboten – von Seide über Münzen bis hin zu Biokäse und Fahrradschlössern. Auf dem großen Albert Cuypmarkt mischen sich die Einheimischen unter die indonesischen Einwanderer und kaufen Reiskocher, Gewürze oder stroopwafels (Sirupwaffeln). Auf dem Waterlooplein-Flohmarkt gibt’s Porzellan und Krimskrams. Der Oudemanhuis- Büchermarkt lockt mit dicken Wälzern. Und dann gibt’s da noch den Bloemenmarkt, Antikmarkt, Briefmarkenmarkt, Kunstmarkt...
Koninginnedag
Am 30. April kommen über eine Million Feierwütige zur verrücktesten Straßenparty Europas nach Amsterdam. Am Königinnentag wird der Geburtstag der Ex-Monarchin begangen, aber das ist eigentlich nur ein Vorwand für ein riesiges Trinkgelage, und dafür, alberne Outfits in der Nationalfarbe Orange zu tragen. Die Stadt versinkt in Lockenperücken, Bier, Tierballons und Clogs – selbstverständlich alles in Orange. Ein einmaliger Anblick! Dazu gibt’s in der ganzen Stadt einen gebührenfreien Flohmarkt, wo jeder seine alten Dinge verscherbeln kann, sowie kostenlose Konzerte.
Grachtentouren
Amsterdam hat mehr Kanäle als Venedig, und vom Wasser aus ist der Puls der Stadt am besten zu spüren. Die Atmosphäre der Stadt lässt sich aber auch bestens aufsaugen, wenn man es sich am Ufer einer Gracht gemütlich macht und die Boote vorbeigleiten sieht. Unzählige Cafés bieten hervorragende Bedingungen dafür. Ebenfalls empfehlenswert sind Spaziergänge entlang der Grachten, bei denen man die 3300 Hausboote unter die Lupe nehmen kann. Noch schöner ist es allerdings, die Wasserwege per Ausflugsboot zu durchkreuzen. Aus dieser Perspektive lässt sich leicht nachvollziehen, warum die Unesco die Grachten kürzlich zum Welterbe gekürt hat.
Anne Frank Huis
Anne Franks Schlafzimmer und ihr trauriges Tagebuch zu betrachten, das einsam in einer Vitrine liegt, ist eine bewegende Erfahrung, die jährlich eine Million Besucher anzieht. Man gelangt durch ein verschiebbares Bücherregal in den geheimen Anbau und über eine steile Treppe hinauf in den Wohnbereich der Familie. In diesem dunklen und stickigen Raum gaben die Franks tagsüber keinen Laut von sich, wuchsen aus ihren Kleidern heraus, klebten Fotos von Hollywoodstars an die Wände und lasen Dickens, bis ein geheimnisvoller Unbekannter sie verriet.
Rad fahren
In Amsterdam gibt es mehr Fahrräder als Autos. Jeder fährt hier Rad: Junge, Alte, Party-Girls mit Stöckelschuhen, Polizisten im Einsatz und Banker im Anzug mit flatternder Krawatte. Man radelt zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Rendezvous. Wer ein Fahrrad mietet, mischt sich auf diese Weise nicht nur unter die Einheimischen, sondern gelangt auch ganz leicht in die äußeren Stadtviertel mit ihrer schicken Architektur und ihren Museen sowie in die ländlichen Gegenden mit Windmühlen und urigen Dörfern.