Beste Reisezeiten sind der Frühling (März bis April) und der Herbst (September bis Oktober). In diesen Wochen erreichen die Tagestemperaturen Werte zwischen 20 °C und 30 °C, doch je nach Region können die Nächte bitterkalt sein und auch regnerisches und trübes Wetter ist niemals auszuschließen. Am besten meidet man die Zeiten der wichtigen Feste (besonders das chinesische Neujahr), da an solchen Tagen Transporte schwierig zu arrangieren und Unterkünfte äußerst knapp sind.
Wollte man Chinas inoffizielle Symbole aufzählen, so würde mit Sicherheit auch das Fahrrad genannt. Da es über 300 Millionen davon gibt, bereitet es keine Probleme, ein Rad zu leihen. Man findet alles vom klapprigen Drahtesel der Marke "Forever" bis hin zum modernsten Mountainbike. Selbst in den Städten am Rande der Touristenströme gibt es Anbieter, die Fahrradverleih betreiben - schließlich wollen auch auf Durchreise befindliche Einheimische in die Pedale treten. Fahrradreisen gewinnen zunehmend an Popularität. Zahlreiche chinesische und ausländische Veranstalter bieten Programme an. Zelten am Wegrand ist in der Regel gestattet - nur ist es nicht immer leicht, einen geeigneten Platz zu finden.
Ohne die für alles benötigten und absurd überteuerten Bewilligungen wäre China ein Paradies für Bergsteiger, Raftingfreunde, Gleitschirmflieger und andere Abenteurer, doch leider sind Berge und abgelegene Gebiete oft gesperrt. Wenigstens Wanderer aber können in vielen Regionen ohne Sondererlaubnis aufbrechen. Die Möglichkeiten zu ausgedehnten Trekking-Touren in unberührter Natur sind jedoch begrenzt, fast überall sind die Wege mit Geländern gesichert oder mit Stufen versehen, und überall wo Besucher zu erwarten sind, gibt es Restaurants und Souvenirstände. Letzte Abenteuer bietet die unterirdische Welt. Vor allem in den südwestlichen Provinzen sind Höhlenerkundungen möglich, die Spaß machen, wenn man darauf eingestellt ist, nass und schmutzig zu werden.
In der Inneren Mongolei und in den Wüsten Dunhuangs werden Ausritte auf Kamelen angeboten. In Xinjiangs Bergen und auch westlich von Beijing sind Pferde die Alternative. Im Winter laden die Eisflächen auf Beijings Seen zum Schlittschuhlaufen ein, und in den nordöstlichen Provinzen gibt es Skipisten - Menschen mit westlichen Körpermaßen sollten jedoch eigene Schuhe mitbringen.
Zu den geruhsamen Aktivitäten gehört Tai-Chi-Chuan, das Schattenboxen. Frühmorgens kann man den Einheimischen überall in Chinas Parkanlagen bei dieser kontemplativen Art der Körperertüchtigung zuschauen. Auch Anfänger sind stets eingeladen, mitzumachen. Wer sich fortbilden will, kann auf Angebote von Chinas Universitäten zurückgreifen, die gegen Gebühren Kurse in chinesischer Sprache, traditioneller Medizin, Akupunktur, Kalligrafie oder Musik anbieten.
Das drittgrößte Land der Erde wird im Norden von den Wüsten der Mongolei, im Westen vom abweisenden tibetischen Hochplateau und den Gebirgszügen des Himalaya und in den Küstengebieten vom Ost- und Südchinesischen Meer begrenzt. Chinas 22 Provinzen, 5 Autonome Regionen, 4 regierungsunmittelbare Städte und 2 Sonderverwaltungsregionen (Hongkong und Macao) werden zusammen mit rund 5000 Inseln von Beijing aus verwaltet. Vor Chinas Südostküste liegen mehrere umstrittene Gebiete. Das bekannteste und politisch brisanteste Beispiel ist Taiwan. Im Westen weniger bekannt sind die erdölreichen Spratley-Inseln, auf die alle Länder der Region Anspruch erheben, die Diaoyutai-Inseln (japanisch: Senkaku), die Paracel-Inseln (chinesisch: Xisha) und die Pescadoren (auch: Penghu).
Chinas facettenreiches topografisches Erscheinungsbild reicht von in den Himmel ragenden Bergen bis hin zu gleichförmigen Ebenen. Im Westen bildet Tibet das "Dach der Welt", im Norden liegt das Plateau der Inneren Mongolei und im Osten weitet sich das Tal des mächtigen Yangzi zu den dortigen Ebenen. Das Plateau von Yunnan und Guizhou im Südwesten wird von mächtigen Stromschnellen, zahlreichen Wasserfällen, Höhlenlabyrinthen und bizarren Kalksteingebirgen geprägt und zählt damit zu den spektakulärsten Regionen des Landes. Im Landesinneren erstrecken sich die wandernden Salzseen der Taklamakan-Wüste und die Turfan-Senke, Chinas heißeste Region und deshalb "Feueroase" genannt. Der in Chinas Westen und auf dem Tibetischen Hochplateau schmelzende Schnee speist die Oberläufe von Flüssen, die wichtige Handels- und Verkehrswege des Landes sind: Yangzi (Yangtzekiang), Huanghe (Gelber Fluss), Mekong und Salween.
Angesichts der Ausmaße des Landes verwundert es nicht, dass Flora und Fauna äußerst vielfältig sind. Viele Arten sind jedoch bedroht oder bereits ausgestorben, weil Landwirtschaft, Verstädterung und industrielle Umweltverschmutzung Lebensräume zerstören. Zu den bezaubernden endemischen Tierarten (deren Zahl leider rapide abnimmt) gehören Panda, Schneeleopard, Elefant, Argalischaf, Wildyak, Rentier, Elch, Moschustier, Bär, Zobel und Tiger. An Chinas Seen und in den Naturreservaten (es gibt über 300) lassen sich Kraniche, Enten, Trappen, Silberreiher und Schwäne beobachten. Die Pflanzen haben etwas weniger als die Tierwelt unter dem Druck der Bevölkerungszahl von über einer Milliarde Menschen gelitten, doch Abholzung, Überweidung und intensiver Ackerbau haben ihren Preis gefordert. Die letzten großen Waldbestände sind in der subarktischen Nordostregion nahe der russischen Grenze erhalten. Im tropischen Süden, wo es noch Regenwald gibt, präsentiert sich die Pflanzenwelt in der größten Vielfalt. Zu den zahlreichen Nutzpflanzen gehören Bambus, Ginseng, Engelwurz und Fritillariagewächse.
Das Klima schwankt zwischen "bitterkalt" und "unerträglich heiß". Im Winter (Dezember-März) fallen die Temperaturen im Norden bis auf minus 40 °C, während sie im Sommer (Mai-August) im Süden bis auf plus 38 °C klettern. Auch im Yangzibecken sind die Temperaturen sehr unterschiedlich. Im tiefen Süden dauert der heiße, feuchte Sommer von April bis September. In diesen Monaten fällt (wie auch im Norden) reichlich Regen. Die Südostküste kann zwischen Juli und September von Taifunen heimgesucht werden. Im Nordwesten sind die Sommer heiß und trocken. In Chinas heißester Stadt Turfan steigen die Tageswerte auf bis zu 47 °C, doch die Winter sind ebenso fürchterlich kalt wie im restlichen Norden.