Mit einer Einwohnerzahl von fast 1,5 Millionen ist Kopenhagen die größte und lebendigste Stadt Skandinaviens. Die sympathische Hauptstadt hat nicht sehr viele Hochhäuser, sondern besteht größtenteils aus aneinander gereihten Altbaublocks. Die Spitzen der Silhouette werden von Kirchtürmen gebildet, während nur einige wenige moderne Hotels einem den Blick in die Ferne verwehren. Die wichtigsten historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten der Stadt sind auf ein relativ kleines Gebiet beschränkt, während Parks, Gärten, Springbrunnen und Plätze über die gesamte Stadt verteilt sind. Als kosmopolitische Metropole bietet Kopenhagen Unmengen an Sightseeing- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Für Musikliebhaber und andere Nachtschwärmer gibt es ein reges Nightlife, das bis in die frühen Morgenstunden andauert.
An den Hauptbahnhof im Zentrum der Stadt schließt sich westlich das Viertel mit den meisten Hotels und östlich der Vergnügungspark Tivoli an. Gegenüber der nördlichen Ecke des Tivoli befindet sich der Rådhuspladsen, der belebteste Platz im Stadtzentrum und Knotenpunkt für die meisten Busverbindungen. Busse zum neun Kilometer südlich des Stadtzentrums gelegenen Flughafen fahren vom Hauptbahnhof und vom Rådhuspladsen ab. Strøget, die längste Fußgängerzone der Welt, verläuft vom Rådhuspladsen bis zum Kongens Nytorv, dem Platz am oberen Ende des farbenprächtigen Viertels am Nyhavn-Kanal.
Direkt nördlich des Kanals liegt Schloss Amalienborg, seit 1794 Sitz der Königsfamilie. Wenn die Königin zu Hause weilt, kann man die farbenfrohe Wachablösung der Königlichen Garde beobachten. Die vier nahezu identischen Rokokoflügel sind um einen Kopfsteinpflasterplatz angeordnet, auf dem eine enorme Statue König Frederiks V auf dem Rücken eines Pferdes nicht zu übersehen ist. Einer der Flügel beherbergt ein Museum mit den königlichen Gemächern aus drei Generationen von 1863 bis 1947. Sehenswerte klassische Kirchen sind der Dom Vor Frue Kirke mit den berühmten Statuen Christi und seiner Apostel von Bertel Thorvaldsen und die Vor Freslers Kirke in Christianshavn mit einem formvollendeten Barockaltar und einer ebenso kunstvoll geschnitzten Orgel. Wer sich einen hervorragenden Blick über die Stadt nicht entgehen lassen möchte, sollte den Schwindel erregenden Aufstieg über 400 Stufen auf den 95 Meter hohen Turm nicht scheuen. Die letzten 160 Stufen führen über eine außen liegende, zur Spitze hin immer schmaler werdende Wendeltreppe.
Unter Kopenhagens Museen ist zunächst das Ny Carlesberg Glyptotek mit seiner hervorragenden Sammlung griechischer, ägyptischer, etruskischer und römischer Kunstwerke und Skulpturen zu erwähnen. Im Nationalmuseet ist eine umfangreiche Sammlung historischer Gegenstände von der Steinzeit bis Mitte des neunzehnten Jahrhunderts untergebracht. Wer sich lieber ein wenig amüsieren möchte, sollte den Tivoli aufsuchen, einen über 150 Jahre alten Vergnügungspark im Zentrum der Stadt. Dieser verlockende Park wurde 1843 eröffnet und bietet die unterschiedlichsten Attraktionen, ist aber sündhaft teuer. Hier kann der Besucher Achterbahn fahren, Schießbuden unsicher machen, sich an Pantomimen und Konzerten erfreuen oder sich einfach nur hinsetzen und den vielen Menschen zusehen. Natürlich darf bei keinem Kopenhagen-Besuch ein Spaziergang oder eine Bootsfahrt zur Statue der Kleinen Meerjungfrau fehlen, dem berühmtesten Wahrzeichen der Stadt, zehn Minuten nördlich des Zentrums am Wasser gelegen.
Die meisten günstigen Hotels befinden sich westlich des Hauptbahnhofs. Nyhavn, lange Zeit Tummelplatz für Seefahrer und Schriftsteller (darunter auch Hans Christian Andersen), ist ein teils heruntergekommenes, teils modernisiertes Viertel mit schicken Straßencafés und restaurierten Giebelhäusern. Die Gegend hat viel Atmosphäre und eignet sich ausgezeichnet zum Mittagessen oder für ein Bier am Nachmittag. Im nahe gelegenen Kaufparadies Strøget findet man ein schier endloses Fastfood-Angebot. Nördlich der Strøget gibt es einige gute Restaurants im Universitätsviertel Latinerkvarter, das auch mit Straßentheater und Livemusik aufwartet. Nördlich des Stadtzentrums liegt das Viertel Nørrebro. Hier gibt es zahlreiche Clubs, in denen gute Bands ein vorwiegend studentisches Publikum anziehen. In Christianshavn findet man außerdem einige gute Jazzkneipen.
Århus, das kulturelle Zentrum Jütlands, ist eine lebendige Universitätsstadt mit einer der besten Musik- und Unterhaltungsszenen Dänemarks. Hier findet sich alles von Symphoniekonzerten und Theatern bis zu einem pulsierenden Leben für Nachtschwärmer. Die größte Attraktion der Stadt ist Den Gamle By (Die Alte Stadt), ein Freilichtmuseum mit 75 restaurierten Gebäuden, die hier aus ganz Dänemark zusammengetragen und als Provinzstädtchen wieder aufgebaut wurden. Die meisten Gebäude sind Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, doch es gibt auch eine Wassermühle, eine Windmühle und einige Häuser aus der Zeit des Jahrhundertwechsels.
Die Domkirke ist Dänemarks größte Kirche, deren original romanische Kapelle aus dem 12. Jahrhundert stammt. Die übrigen Teile des Doms sind größtenteils Gotikelemente aus dem 15. Jahrhundert. Die Vor Frue Kirke beherbergt Dänemarks älteste Kapelle, die um 1060 herum gebaut wurde. Im Moesgård-Museum finden sich bemerkenswerte Sammlungen aus Bronze- und Eisenzeit sowie ein abwechslungsreicher Wanderpfad, der den Besucher durch eine Landschaft rekonstruierter prähistorischer Sehenswürdigkeiten führt. Höhepunkt des Museums ist der 2000 Jahre alte Grauballe-Mann, der 1952 gut erhalten in einem nahe gelegenen Moor gefunden wurde. Århus liegt an der Ostküste der Halbinsel Jütland und ist per Flugzeug, Bus oder Bahn bequem zu erreichen.
Ribe ist die älteste Stadt Skandinaviens und geht bis ins 9. Jahrhundert zurück. Bei jüngsten Ausgrabungen wurden jedoch einige Silbermünzen zu Tage gefördert, die darauf hindeuten, dass hier bereits um 700 n.Chr. eine Marktsiedlung existierte. Die unaufhörlichen Kriege mit Schweden schnürten den regionalen Handel ab und hatten Ribes Niedergang als wichtiges mittelalterliches Handelszentrum zur Folge. Dieser wirtschaftliche Niedergang bewahrte das Städtchen allerdings auch vor der Modernisierung. Die krummen Kopfsteinpflasterstraßen mit ihren Fachwerkhäuschen aus dem 16. Jahrhundert vermitteln dem Besucher das Gefühl, er befände sich in einem lebenden historischen Museum.
Das Wahrzeichen der Stadt ist die Kathedrale, Zeugnis der glanzvollen Vergangenheit Ribes. Der 27 Meter hohe Turm aus dem 14. Jahrhundert bietet einen schönen Ausblick über die Gegend. Ribes Vikinger ist ein riesiges Museum mit Ausstellungsstücken aus Wikingerzeiten und dem Mittelalter. In einer der Hallen befindet sich die Nachbildung eines Marktplatzes aus dem Jahr 800 n. Chr. mitsamt einem voll beladenen Wikingerschiff. In einer Multimediashow wird eine Fahrt auf einem Wikingerschiff über die alten Handelsrouten reproduziert. Direkt südlich des Stadtzentrums befindet sich das Vikingecenter, wo man versucht hat, Ribe im Stil der Wikingerära wieder aufzubauen, einschließlich eines 34 Meter langen Hauses im Fyrkat-Stil. Ribe liegt im Süden Jütlands und ist per Bahn von Esbjerg (40 Minuten) und Tønder (50 Minuten) aus zu erreichen.
Die spektakulären, aus 128 Metern Höhe steil abfallenden Kreidefelsen zählen zu den größten Naturwundern Dänemarks. Die Klippen entstanden vor 5000 Jahren, als kalkhaltige Schichten vom Meeresboden an die Oberfläche gelangten. Zirka 30 Minuten dauert der Abstieg zum Strand inklusive Wiederaufstieg. Alternativ dazu kann der Besucher auch in beliebiger Richtung am Strand entlang wandern und den Rückweg durch einen dichten, knorrigen Buchenwald einschlagen, was insgesamt etwa eineinhalb Stunden Spaziergang bedeutet. Møns Klint befindet sich auf der Insel Møn, die über eine Brücke mit dem nördlich gelegenen Seeland verbunden ist. Zwischen beiden Inseln verkehren täglich Busse.
Das Schloss Egeskov ('Eichenwald') ist mit seinem Burggraben und seiner Zugbrücke ein wahres Schmuckstück aus der Renaissance. Es wurde 1554 inmitten eines kleinen Sees auf einem Fundament aus mehreren tausend senkrechten Eichenstämmen errichtet. Der 15 Hektar große Park rund um das Wasserschloss wurde Mitte des 18. Jahrhunderts angelegt und beherbergt jahrhundertealte Ligusterhecken, frei laufende Pfauen, formgeschnittenen Buchsbaum und gepflegte englische Gärten. Im Inneren des Schlosses sind antike Einrichtungsgegenstände, großartige alte Gemälde und unzählige Jagdtrophäen zu bewundern. Wer es verwirrend mag, kann sich in das 200 Jahre alte Labyrinth aus drei Meter hohen Bambussprossen wagen. Auf dem Gelände befindet sich außerdem ein Oldtimer-Museum mit zirka 300 alten Autos. Schloss Egeskov liegt südlich von Odense auf der Insel Fünen und ist mit Bahn und Bus zu erreichen.
Der zehn Hektar große Themenpark Legoland liegt einen Kilometer nördlich des jütländischen Städtchens Billund. Er besteht komplett aus Legosteinen und wird nur denjenigen empfohlen, die nicht davor zurückschrecken, ihre Kindheit in Form von 42 Millionen Steinen in großen und kleinen Objekten vor sich ausgebreitet zu sehen. Legoland ist zwar Dänemarks meistbesuchte Attraktion außerhalb Kopenhagens, lohnt sich aber im Grunde nur, wenn man mit Begleitung unter zehn Jahren unterwegs ist oder schon immer die statische Herausforderung gesucht hat, die Freiheitsstatue aus Plastik nachzubauen. Das aufwändigste Objekt ist eine aus drei Millionen Steinen bestehende Nachbildung des Kopenhagener Hafens mit elektronisch gesteuerten Schiffen, Zügen und Kränen.
Legolands Popularität ist mit dafür verantwortlich, dass Billund unter Dänemarks betriebsamsten Flughäfen mittlerweile auf Platz zwei rangiert. Busverbindungen nach Legoland bestehen von Billund und Vejle aus. Zwischen Billund und Vejle verkehren in häufigen Abständen Züge.