Deutschland

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Beste Reisezeit

In Deutschland ist das Wetter wechselhaft, man sollte also das ganze Jahr über auf alles gefasst sein. Das beste Wetter hat man jedoch in der Regel in der Zeit zwischen Mai und Oktober, die, bis auf den Wintersporttourismus, natürlich der Fremdenverkehrssaison entspricht. In der Nebensaison gibt es weniger Touristen und oft überraschend angenehme Temperaturen. Eine besonders verregnete Jahreszeit hat Deutschland nicht.

Kultur in Deutschland

Das reiche kulturelle Erbe Deutschlands spiegelt die Stimmung und die Sorgen seiner Bewohner wider, was bei der bewegten Geschichte dieses Landes kaum überrascht. Von der bedrängenden Schönheit der Kathedralen bis zu Klassikern aus der Stummfilmzeit, von den einflußreichsten Philosophen (lesen Sie doch mal für den Anfang etwas Kant, Hegel, Nietzsche und Marx) bis zu Physikern, die zu den besten der Welt gehörten (Einstein und Planck), von der Crème der klassischen Komponisten (Bach, Beethoven, Brahms, Händel und Wagner) bis zur zeitgenössischen industrial-grunge Music und zum Krautrock, vom literarischen Genie Goethes bis zu Brechts revolutionärem Theater - all dies hat Deutschland zu bieten. Man könnte mit Leichtigkeit den gesamten Besuch nur mit deutscher Kunst und Kultur füllen.

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) nach Ansicht vieler der größte deutsche Künstler überhaupt, war ein Dichter, Dramatiker, Wissenschaftler und Philosoph. Sein größtes Werk, das geniale Drama Faust, handelt von einem Grundbedürfnis der Menschen, der Suche nach Sinn. In Deutschlands Seele lebt der Geist Goethes. Doch auch zahlreiche Maler und Bildhauer hat Deutschland hervorgebracht. Die gotischen Skulpturen Peter Vischers und seiner Söhne, die Renaissance-Porträts Albrecht Dürers und die Barockbauten Balthasar Neumanns sind großartige Meisterwerke. Auch in jüngeren Kunstformen zeigt sich das Streben nach hervorragender Leistung: die provokanten Filme von Rainer Werner Fassbinder und Werner Herzog sind da nur wenige Beispiele von vielen.

Die deutsche Kultur mag ja ein Schwergewicht sein, wird jedoch von der deutschen Küche ganz klar in den Schatten gestellt! Allmählich gibt es zwar mehr vegetarische Restaurants und Lokale für Gesundheitsbewusste, doch bilden immer noch Schweinefleisch und Kartoffeln den Grundstock der Ernährung. Am besten, man vergisst Kalorien und Cholesterinspiegel einfach während der Deutschlandreise! Die Schlemmerkur fängt schon beim üppigen deutschen Frühstück an: Brötchen, Marmelade, Käse, Wurst, ein Frühstücksei und Kaffee oder Tee ist in deutschen Hotels ein Minimum. Fairer Weise muss man zugeben, dass viele Deutsche zu Hause zu einem leichteren Frühstück wie Cornflakes oder Müsli übergegangen sind. Die Hauptmahlzeit ist das Mittagessen, nach einem so umfangreichen Frühstück kann man sich als Reisender jedoch getrost mit einer Bratwurst von einer der zahllosen Imbiss-Stuben begnügen. Traditionell besteht das Abendessen aus einer sehr leichteren Mahlzeit oder nur belegten Broten. Die Gastfreundschaft verlangt jedoch, dass man Reisende nicht mit leerem Magen entläßt, somit sollte man sich immer darauf gefaßt machen, das es doch noch auf einen Teller voll Frankfurter Würstchen mit Kartoffelsalat oder Braten und Klöße hinausläuft. Wer leichte Küche vorzieht, sollte vielleicht in einem der guten italienischen, griechischen oder türkischen Lokale zu Abend essen. Bier ist das Nationalgetränk und gehört zu jenen kulturellen Errungenschaften, die man unbedingt im Detail untersuchen sollte! Das nach dem Reinheitsgebot gebraute deutsche Bier ist hervorragend und relativ billig. Jede Gegend und Brauerei braut ihr eigenes Bier von unterschiedlichem Geschmack und Stärke. Ab und zu einer kleinen Brauerei einen Besuch abzustatten ist besser, als sich zu den organisierten Riesenmassen der Volksfeste wie dem Münchner Oktoberfest zu gesellen. Im Winter sollte man den köstlichen, würzigen Glühwein probieren, der zuverlässig die Kälte aus den Knochen treibt.

Trotz ihres Hangs zu unablässiger Verbesserung und Modernisierung, liegen den Deutschen die alten Bräuche am Herzen. Viele Jäger tragen noch Grün, Schornsteinfeger machen ihre Runde in pechschwarzem Anzug und Zylinder, viele Bayerinnen tragen mit Stolz ihr Dirndl, und ihre Männer finden noch Gelegenheit, ihre typisch bayerischen Lederhosen mit Lodenjacke und Filzhut zu tragen. Auch in anderen Bundesländern wie z.B. Hessen kann man auf den Dörfern noch Frauen in Tracht sehen und Trachtenfeste sind vielerorts beliebt. Im Alltagsleben sind die Deutschen relativ förmlich, im mehrheitlich evangelischen Norden jedoch mehr als im bierseligen Süden oder am weinseligen Rhein. In Ostdeutschland sind viele ältere Menschen noch wenig an Touristen gewöhnt, deshalb sollte man da besonders höflich sein. Außer mit besonders engen Freunden benutzen ältere Menschen immer noch die Anrede Herr und Frau beim täglichen Schwätzchen. Der Übergang vom förmlichen Sie zum informellen Du wird in der Regel von der älteren Person angeboten und durch Zutrinken und Händedruck besiegelt. Dies zu initiieren sollte man als Ausländer aber unbedingt dem deutschen Gastgeber überlassen. Mit Unter-40jährigen ist das alles weniger kompliziert; übertriebene Höflichkeit wird von ihnen eher als Anfängerfehler belächelt.

Natur & Umwelt

Die norddeutsche Tiefebene erstreckt sich von den Niederlanden über den Süden Dänemarks, wo sie Nord- und Ostsee miteinander verbindet, bis Polen. Der industrialisierte Gürtel im Zentrum Deutschlands führt von Belgien und Luxemburg bis zur Westspitze der Tschechischen Republik. Rhein und Main, die lange eine bedeutende Rolle für den deutschen Binnenverkehr spielten, graben sich durch die Schluchten und Schlünde der Mittelgebirge. Im Süden verläuft die Donau, die nicht weit der französischen und der Schweizer Grenze im Schwarzwald entspringt, parallel zu den Bayerischen Alpen nach Osten. Die Südhänge der Bayerischen Alpen erstrecken sich bis nach Österreich.

Große Temperaturschwankungen kennt Deutschland nicht, doch gibt es durchaus regionale Unterschiede. Auf gutes Wetter kann man sich am ehesten von Mai bis Oktober verlassen. Im Hochsommer wird man selbst im Norden mit Shorts und T-Shirt auskommen. Der Herbst eignet sich gut als Reisezeit für den Deutschlandbesuch. Wenn die Touristenschwärme nachlassen und der Wald sich golden färbt, ist es kühl genug, um das Besuchsprogramm durchzuziehen, gleichzeitig aber noch warm genug, um den Tag mit ein paar wohl verdienten Bierchen abzuschließen. Vor allem im Süden ist der Winter meist regnerisch, außer in den Hochlagen bleibt Schnee nur selten lange liegen.

Ein so dicht bevölkertes und industrialisiertes Land wie Deutschland scheint auf den ersten Blick kein Paradies für Naturliebhaber zu sein. Über ein Drittel des Landes ist so dicht besiedelt, dass man nie weit fährt, ohne auf die nächste Stadt zu stoßen. Besonders viele wild lebende Tiere gibt es hier nicht (den Vogelbeobachtern darf man das natürlich nicht sagen!), und die Wälder sind zum größten Teil wie alles andere in Deutschland: ordentlich! Dennoch: Der Bayerische Wald im Südosten Deutschlands ist der größte Bergwald Europas, und der Schwarzwald ist so groß, dass man hier wenigstens noch ein wenig wilde Natur hat. Vielerorts werden jedoch vereinte Anstrengungen unternommen, um die ursprünglichen Wälder wiederherzustellen. In den Wäldern leben Wildschweine, Füchse und Rehe, sie treten sich jedoch nicht gerade gegenseitig auf die Füße.

Aktivitäten

Jeder dritte Deutsche gehört einem Sportverein an - da ist es also keine Überraschung, dass auch Touristen sportliche Aktivitäten angeboten werden. Radfahren ist sehr beliebt und in vielen westdeutschen Städten und auf dem Land durch komfortable Radwege erleichtert. Im Osten eignen sich die wenig befahrenen Seitenstraßen oft gut zum Radfahren. Da sie oft interessanter sind als die Hauptstraßen, könnte man Wochen damit verbringen, von einem Ort in den anderen zu radeln. Auch für Wanderer ist gesorgt: Markierte Wanderwege durchziehen den Schwarzwald, den Harz, die Bayerischen Alpen und viele andere Gebiete. Am beliebtesten sind zum Wandern die Alpen, doch wird es dadurch vor allem zur Ferienzeit voll auf den Wanderwegen! Im Winter fährt man hier Ski (Lang- und Abfahrtslauf). Auch der weniger hohe Schwarzwald ist ein beliebtes Skigebiet, während man in den Harz vor allem zum Langlaufen fährt. Auf den deutschen Flüssen und Seen kann man Boot fahren, und um Berlin und Potsdam, auf den riesigen Seen in Süddeutschland und in der Ostsee gibt es sogar Kreuzfahrten. Segeln und Windsurfen sind, vor allem auf dem Bodensee im Süden, ebenfalls beliebte Freizeitbeschäftigungen.

Verkehrsmittel

An- & Weiterreise

Die wichtigsten Flughäfen für die An- und Abreise sind Frankfurt-am-Main, München und Düsseldorf. Frankfurt ist nach Heathrow der zweitgrößte Flughafen Europas. Wer aus Europa nach Deutschland kommt, reist in der Regel billiger mit dem Zug oder Bus an. Zugfahrten sind zwar oft teurer als Busreisen, dafür aber meist schneller und effizienter, sowie, vor allem bei Nachtfahrten, bequemer. Das vorzügliche deutsche Autobahn-Netz ist mit den anderen westdeutschen Autobahnen verbunden. Die Straßen aus Osteuropa werden gegenwärtig ausgebaut und verbessert, an manchen Grenzübergangsstellen muss man jedoch mit Warteschlangen rechnen, vor allem wenn man aus Polen kommt. Für die Einreise mit dem Auto oder Motorrad braucht man eine Haftpflichtversicherung. Zwischen dem Norden Deutschlands und Skandinavien und Großbritannien verkehren auch Fähren.

Unterwegs vor Ort

Durch Deutschland zu reisen ist einfach. Die größeren Städte haben Flugplätze, doch wer es nicht ganz so schrecklich eilig hat, sollte sein Geld sparen und dem Flugzeug das vorzügliche deutsche Eisenbahnnetz vorziehen. Das ost- und das westdeutsche Liniennetz sind heute gänzlich vereint, im Osten ist die Fahrt jedoch immer noch billiger. Für die Reise stehen viele verschiedene Tarife und Bahnkarten zur Verfügung. Für den InterCity Express (ICE) ist meist ein Zuschlag zu entrichten, doch es lohnt sich, mit 250km/h durch die deutsche Landschaft zu düsen. Auf Busse steigt man erst in Gegenden um, in denen kein Zug fährt.

Auf den hervorragenden deutschen Straßen ist das Auto oft das beste Verkehrsmittel für eine Rundreise, nur gibt es in den meisten Städten zu wenig Parkplätze. Auf dem berühmt-berüchtigen deutschen Autobahn-Netz kommt man oft gut voran, doch wenn von einer Sekunde zur anderen plötzlich ein Porsche oder BMW im Rückspiegel auftaucht und man auf den Mittelstreifen gescheucht und dann mit Lichtgeschwindigkeit überholt wird oder wenn man im stundenlangen, nervenaufreibenden Stau steckenbleibt, sind starke Nerven gefragt. Theoretisch besteht auf der Autobahn keine offizielle Geschwindigkeitsbegrenzung, doch für Sicherheit und Lärmschutz ist an vielen Stellen die Geschwindigkeit auf 100-130km/h beschränkt. Auf anderen Strecken wiederum wird man mit über 250 km/h von kraftstrotzenden Sportwagen überholt. Also Vorsicht!

Radwanderungen sind in Deutschland sehr beliebt. In Städten, Dörfern und auf dem Land finden sich allerorts sehr gute und sichere Radwege, auf der Autobahn ist Radfahren natürlich streng verboten

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