Die erste Assoziation, die man häufig mit Chile hat, ist der Wein. Auch hier spielt die ungewöhnliche Geografie des Landes den Chilenen wieder in die Hände: Aufgrund der Meeres- und Bergwinde, dem Ausmaß der Sonnenbestrahlung an Hang- oder Tal-Lage, Bodenbeschaffenheit, Temperaturen sowie der Niederschlagsmenge bietet Chile vielen verschiedenen Rebsorten die idealen Bedingungen.
Mittlerweile hat es der chilenische Wein zu Weltruhm gebracht: Ein besonderer Genuss für Weinliebhaber ist daher die Weinstraße (Ruta del Vino) im Colchagua-Tal, in dem die renommiertesten Weingüter des Landes ihren Sitz haben. Auf der Fahrt mit dem "Tren del Vino", dem Weinzug, mit der Kutsche, zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet ihr die chilenischen Weinberge, erfahrt Wissenswertes über den chilenischen Weinbau, besichtigt Kellereien und könnt natürlich auch den ein oder anderen edlen Tropfen verkosten. Ganz in der Nähe der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile, liegt das Valle de Casablanca, neben Maipo und Colchagua eines der drei ebenso berühmten wie traditionsreichen Weinbaugebiete in der Umgebung von Santiago. Das unumstrittene Nationalgetränk Chiles ist und bleibt aber der "Pisco Sour". Diesen Aperitif aus Traubenmost, Limettensaft, Zuckersirup und Eiklar solltet Ihr also auf jeden Fall probieren.
Die bekanntesten Weinanbaugebiete befinden sich rund um die Hauptstadt Santiago de Chile. Doch Santiago ist mehr als nur der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge zu den Weinlesefesten in der Region: Santiago ist eine moderne und kosmopolitische Metropole und kultureller sowie wirtschaftlicher Mittelpunkt des Landes. Vom gemütlichen Kaffeetrinken und Ausgehen im Viertel "Bellavista" über den Besuch von Galerien und Museen wie der chilenischen Nationalgalerie "Museo de Bellas Artes" bis zum "Lollapalooza-Festival" im O'Higgins-Park – Santiago trifft jeden Geschmack.
Auf jeden Fall sollte man Santiagos berühmtesten Markt, den Mercado Central besuchen. Dieser ist besonders bekannt für seinen Fischmarkt und schaffte es 2012 auf die Liste der zehn weltbesten Lebensmittelmärkte (gewählt von National Geographic). Neben dem Mercado Central sind auch die Märkte Tirso de Molina und La Vega Chica (Obst und Gemüse) einen Besuch wert.
Und wer plant, den 18. Oktober in Chile zu verbringen, trifft außerdem am Unabhängigkeitstag auf extra ausgerichtete Militärparaden, Rodeos und Volkstänze und hat die Möglichkeit, mit den Chilenen diesen ganz besonderen Tag angemessen zu feiern.
Wer in ein Land mit ewigen Küsten reist, erwartet vor allem schmackhafte Fischgerichte, zubereitet nach alter, landestypischer Tradition. Insbesondere im Inland findet Ihr zudem viele traditionelle Fleischgerichte meist mit Huhn oder Rind, für Patagonien sind auch Lammgerichte charakteristisch. Typisch für den Norden ist "Charquicán de llama", ein dicker Kartoffel- und Gemüseeintopf mit Lamafleisch, für Zentralchile der in Knoblauch und Essig marinierte Rinderbraten "Plateada" mit Zwiebeln und Möhren.
Eine Spezialität des südlichen Inlands ist "Cordero", ein Lammgericht. Dass Fleisch eine wichtige Rolle spielt, zeigen auch die sogenannten "Asados". Hierbei handelt es sich um ein geselliges Grillfest, das ein echtes Ereignis ist. Wenn der Holzkohlegrill "Parilla" erst einmal angeworfen ist, sind die Chilenen ganz in ihrem Element. Wer die Chance bekommt, an einem Asado teilzunehmen, sollte sich diese Einladung nicht entgehen lassen.
Auch, wenn im Inland eher Fleischgerichte zur lokalen Küche gehören: Das Meer vor der 4.300 Kilometer langen Küste liefert eine unglaubliche Auswahl an Fischen und Meeresfrüchten. Zubereitet werden diese entweder in der Pfanne oder auf dem Grill. Eine Spezialität des Nordens ist der "Pez Hacha", der Axtfisch, der nur in dieser Region vorkommt. Auch Pulpo, Tintenfisch, Erizo, Seeigel und Loco, eine delikate Riesenmuschel, stehen hier auf dem Speiseplan. Typisch für den Küstenbereich Zentralchiles ist frittierter Hecht oder Seeaal mit Salat aus Tomaten, Zwiebelringen und grünen Pfefferschoten. "Pollo marinero", Huhn mit Muscheln und geräucherten Knackwürstchen in Weißwein, sowie "Paila marina", ein Eintopf aus Muscheln, Krustentieren und Fisch, dagegen könnt Ihr im Küstengebiet Südchiles genießen.
Wie in fast jedem südamerikanischen Land sind auch in Chile "Empanadas", Teigtaschen mit Fleisch, Fisch, Käse oder Meeresfrüchten, überall zu bekommen. Ergänzt wird die gute Hausmannskost durch frisches Obst und Gemüse, das aus den landeseigenen Anbaugebieten stammt. Aufgrund der unterschiedlichen Klimazonen des Landes gedeihen hier nämlich nahezu alle Obst- und Gemüsesorten. Chile ist zudem eines der Ursprungsländer der Kartoffel. Kein Wunder also, dass Ihr diese in vielen verschiedenen Sorten und verarbeitet in Gerichten wiederfindet. Zu empfehlen ist zum Beispiel das traditionelle "Milcao", ein Brot aus Kartoffeln, Schmalz und Schweinehaut.
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