Palast von Knossos
Das bronzezeitliche Volk der Minoer besaß eine bemerkenswert hoch entwickelte Zivilisation und herrschte vor etwa 4000 Jahren von seiner Hauptstadt Knossos aus über weite Teile der Ägäis. Bis zur Freilegung der Stätte im frühen 20. Jh. schlummerte ein Schatz an Fresken, Skulpturen, Geschmeide, Siegeln und anderen Zeugnissen verborgen unter der kretischen Erde. Ungeachtet einer umstrittenen Teilrekonstruktion ist Knossos eine der bedeutendsten archäologischen Stätten im Mittelmeerraum und Kretas meistbesuchte Touristenattraktion.
Archäologisches Museum Iraklion
Antike Schätze aus mehreren tausend Jahren sind in diesem faszinierenden Museum versammelt. Absolutes Highlight ist die weltweit größte und beste minoische Sammlung, aber auch exquisite Funde aus anderen Epochen gibt es zu bestaunen (wenn erst einmal der Haupttrakt des Museums wiedereröffnet ist). Wer Knossos und die anderen berühmten archäologischen Stätten auf der Insel besser verstehen möchte, sollte definitiv hier einen Besuch einplanen.
Altstadt von Chania
Sie mag überlaufen sein, doch dem Zauber der Altstadt Chanias erliegt jeder. Griechische Kirchen und osmanische Minarette ragen hier über dem bulligen Gemäuer der Venezianer auf. In den verschlungenen alten Gassen verstecken sich kleine feine Hotels und einige der besten Restaurants der Insel. Im geradezu pariserisch anmutenden Splantzia-Viertel locken schattige Cafés und Läden, die wahre Fundgruben für Traditionelles sind. Das Sahnehäubchen der Idylle ist der Blick zum Sonnenuntergang über die geschützte Bucht mit dem Leuchtturm an der Hafeneinfahrt.
Elafonisi
Wohl jeder Kreta-Besucher ist fest entschlossen, Elafonisi einen Besuch abzustatten, doch längst nicht jeder nimmt den Aufwand am Ende auf sich, liegt der Strand doch im rauen Südwesten der Insel, jenseits zerklüfteter Berge und kleiner Dörfer. Himmlisch ist es an dem langen Strand mit rosa schimmerndem Sand und kristallklarem Wasser im Herbst, wenn die sommerlichen Besucherscharen verschwunden sind. Dann watet man durch das flache Wasser zur winzigen Gezeiteninsel und fragt sich: Ist das wirklich Kreta oder doch die Karibik?
Samaria & die Schluchten im Westen
Die grandiose Samaria-Schlucht, die bei Omalos beginnt und sich durch ein urzeitliches Flussbett bis zum Libyschen Meer zieht, ist Kretas Wanderziel Nummer eins – und das aus gutem Grund. Eine bunte Tierwelt ist hier ebenso zu Hause wie zahlreiche Raubvögel, und im Frühjahr entfaltet ein ganzes Meer an Wildblumen seine Pracht. Rund sechs Stunden bergab dauert der Marsch (früh aufbrechen). Einsamer ist es in unbekannteren Schluchten wie Tripiti und Aradena, die grob parallel zur Samaria verlaufen.
Altstadt von Rethymnon
Zu einem leisen Brummen verebbt der Verkehr im Gassenlabyrinth dieses historischen Viertels mit stilvollen venezianischen Renaissancebauten, zu denen sich Elemente aus osmanischer Zeit gesellen, Überraschungen sind bei einem Bummel garantiert: ein romantischer Innenhof voller Blumen vielleicht, ein idyllischer Platz, ein türkisches Badehaus oder eine venezianische Villa, die jetzt ein Boutique-Hotel ist. Die massive Festung sollte auf jeden Fall auf dem Programm stehen, ebenso ein Abendessen in einem der vielen exzellenten Altstadt-Restaurants.
Mit dem Schiff entlang der Südküste
Der Tipp für Zivilisationsmüde, Strandliebhaber und Abenteurer – und dabei so einfach! Weite Teile der bergigen Südküste Kretas sind nur per Boot zugänglich, aber dank dieser Schiffsverbindung sind so herrliche Winkel wie das zwischen einsamen Stränden eingezwängte Loutro oder das heiter entspannte Sougia bequem zu erreichen. Paleochora und Chora Sfakion, zwei Orte voller ursprünglicher Menschen und kretischer Livemusik am Beginn bzw. am Ende der Route, zählen zu den bekanntesten (und erschwinglichsten) Zielen auf der Insel.
Spinalonga
Ihren heutigen Ruhm verdankt die Insel, die früher eine Leprakolonie war, dem Bestsellerroman Insel der Vergessenen der britischen Schriftstellerin Victoria Hislop. Das Buch wurde als griechische Fernsehserie (To Nisi) verfilmt und heimste viel Kritikerlob für die gelungene wie stimmungsvolle Umsetzung der Inselgeschichte ein. Ganz für sich wird man Spinalonga bei einem Besuch nicht haben, aber der beeindruckenden Wirkung der venezianischen Festungsruinen und der rekonstruierten Gebäude aus der im Roman beschriebenen Epoche tut das keinen Abbruch.
Moni Preveli & Strand von Preveli
Berauschend ist der Ausblick von diesem Kloster aus dem 17. Jh. hoch über dem Libyschen Meer. Unten erstreckt sich hinter Palmen der beliebte Preveli-Strand. Zum Schwimmen ist es hier phantastisch, in der Hochsaison ist man aber nicht allein. Das Kloster selbst ist wiederholt in die Annalen der Geschichte eingegangen, zuletzt im Zweiten Weltkrieg, als der hiesige Abt die Evakuierung von 5000 Soldaten der Alliierten ermöglichte, die während der Besatzung durch die Nazis auf Kreta festsaßen.
Agios Nikolaos
Agios Nikolaos ist unbestritten einer der hübschesten Orte auf Kreta. Dazu trägt zum einen die Lage am Golf von Mirabello – der „schönen Aussicht“ der Venezianer – bei, den Rest übernimmt das reizvoll um einen kleinen Hafen und einen kreisrunden See arrangierte Häusergewimmel. Tagsüber lässt es sich prima in einem der Cafés am Seeufer entspannen, abends trifft sich eine bunte Szene aus Besuchern der nahen Ferienanlagen und modisch aufgestylten jungen Einheimischen in den Bars am Hafen.
Lassithi-Hochebene & Dikti-Höhle
Als wollten sie nie enden, schrauben sich die Hauptrouten zur Lassithi-Hochebene von der Küste immer steiler und immer kurviger mit wundervoller Aussicht in die Höhe; eingefasst von aufragenden Bergen breitet sich dann schließlich die weite grüne Ebene aus. Ähnlich spektakulär präsentiert sich die berühmte Dikti-Höhle, nach der griechischen Mythologie der Geburtsort des Zeus und ein kathedralengleicher Raum voller phantastisch geformter Kalksteingebilde.
Strand von Vai
Die Südsee lässt grüßen an diesem exotischen, goldgelben Sandstrand, den ein dichter Palmenhain säumt. Vai bedeutet im lokalen Dialekt „Palmwedel“, und angeblich waren es von römischen Soldaten oder Piraten weggeworfene Dattelkerne, aus denen die Palmen sprossen. Vai ist natürlich ein beliebtes Ziel, aber im entspannteren Früh- oder Spätsommer angenehm, und auch während der Saison ist am einen oder anderen Ende ein ruhiges Plätzchen zu finden.