Los Angeles

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Sehenswertes in Los Angeles

 

Downtown Los Angeles

Die Innenstadt von Los Angeles wird von zahlreichen Stadtautobahnen ('Freeways') eingerahmt. Der Hollywood Freeway liegt im Norden, der Harbor Freeway im Westen, der Santa Monica Freeway im Süden, und ein ganzes Bündel weiterer miteinander verflochtener Freeways führt jenseits des Los Angeles River Richtung Osten. Inmitten dieser Betonwüste findet der unerschrockene urbane Forscher dennoch eine ganze Reihe verborgener Schätze, sie es zu entdecken lohnt.

Das Civic Center erstreckt sich über acht Blocks in Ost-West-Richtung und ist nach Washington D.C. Amerikas größter Komplex von Regierungsgebäuden. Hier befinden sich die meisten Amtsgebäude auf Kommunal-, Bezirks-, Bundesstaats- und Bundesebene, darunter auch das US Federal Courthouse, wo 1995 der medienträchtige Mordprozess gegen O.J. Simpson stattfand, und das Rathaus aus dem Jahre 1928, das als 'Daily Planet'-Gebäude in Superman und als Polizeigebäude in der Serie Dragnet als Kulisse diente. Die Temple Street nördlich des Rathauses führt zum ausgezeichneten L.A. Children's Museum.

Ein paar Blocks östlich des Civic Center liegt El Pueblo de Los Angeles, ein historisches Viertel und der Ort, an dem die Stadt 1781 gegründet wurde. Hier stehen noch zahlreiche Gebäude der ersten Stunde. Hauptattraktion ist für die meisten Besucher Olvera Street, eine schmale Gasse, die 1930 nach Art eines mexikanischen Marktplatzes restauriert wurde. Neben einigen Restaurants befinden sich in der Olvera Street Unmengen kleiner Läden und Stände, in denen die Händler alle möglichen mexikanischen Waren anbieten, von Ledergürteln und Taschen bis zu handgemachten Kerzen und farbenfrohen Piñatas.

Direkt gegenüber von El Pueblo liegt Union Station, einer von L.A.s häufig übersehenen architektonischen Schätzen. Der 1939 im spanischen Missionsstil gebaute und mit maurischen und modernen Details versehene Bahnhof lohnt auch dann einen Besuch, wenn man gar keinen Zug besteigen möchte. Einige Blocks nördlich des Bahnhofs liegt die 16 Blocks im Quadrat umfassende Chinatown, das soziale und kulturelle Zentrum der 200 000 chinesischen Bewohner von Los Angeles. Hier mischen sich die Läden traditioneller Akupunkteure und Naturheilkundler mit Restaurants und unzähligen Geschäften, deren Angebot von billigem Kitsch bis zu exklusiver Seidenbekleidung, reich verzierten Möbeln, ausgesuchtem Porzellan und anspruchsvoller religiöser Kunst reicht.

Unmittelbar südöstlich des Civic Center liegt Little Tokyo . Das Viertel wurde ursprünglich in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts von japanischen Einwanderer besiedelt und erlebte seine Blütezeit in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, wurde jedoch im Zuge der antijapanischen Hysterie während des Zweiten Weltkriegs arg dezimiert. Nicht zuletzt dank erheblicher japanischer Investitionen ist Little Tokyo heute wieder der Mittelpunkt der knapp 250 000 japanischen Einwohner von Los Angeles. Hier findet man Einkaufszentren unter freiem Himmel, Sushi-Bars, Bento-Häuser und traditionelle japanische Gärten. In einem historischen buddhistischen Tempel befindet sich das Japanisch-Amerikanische Nationalmuseum mit Ausstellungsstücken und Kunstobjekten zur Geschichte der japanischen Einwanderer und ihrer Lebensweise in den USA.

Direkt südwestlich des Civic Center befindet sich das von dem japanischen Architekten Arata Isozaki entworfene Museum of Contemporary Art . Es beherbergt nach Meinung vieler eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen an Gemälden, Skulpturen und Fotografien von den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts bis heute. Unmittelbar westlich des MOCA steht das aus fünf zylindrischen Glastürmen bestehende Hotel The Westin Bonaventure, das jeder passionierte Kinogänger auf der Stelle wiedererkennt.

Südlich des Civic Center bietet das hispanische Einkaufsviertel ein köstliches Durcheinander von billigen Restaurants, rüschigen Brautmodengeschäften und grell plärrendem Latin Pop. In krassem Gegensatz zu dem geschäftigen Treiben auf der Straße steht das Innere des 1893 erbauten Bradbury Building mit seinem lichtdurchfluteten, fünfstöckigen Atrium, in dem man belgischen Marmor, mexikanische Fliesen, reich verzierte, schmiedeeiserne Geländer aus Frankreich, verglaste Ziegelsteinwände, Eichenvertäfelungen und zwei Paternoster bewundern kann. Wer die Filme Blade Runner oder Wolf gesehen hat, wird sich sicher an zahlreiche Details erinnern. Gegenüber dem Bradbury Building liegt zwischen Broadway und Hill Street der Grand Central Market, L.A.s ältester (1917) und größter Lebensmittelmarkt unter freiem Himmel.

Hollywood

Seinen Ruhm hat Los Angeles dem Glanz und Glamour der Filmwelt zu verdanken, und die meisten Besucher möchten zumindest ein kleines bisschen von diesem Glitzer auf sich abfärben lassen. Das im Nordwesten der Stadt gelegene Hollywood selbst ist heute nicht mehr das Kinomekka, das es einmal war, bietet aber immer noch viele Sehenswürdigkeiten von historischem Interesse. Bei einem Spaziergang über den Hollywood Boulevard kommt man zum Beispiel an der Stelle vorbei, wo mehr als 150 Showstars auf dem Bürgersteig vor Mann's (ehemals Grauman's) Chinese Theater ihre Abdrücke im 'Walk of Fame' verewigt haben. Spaziert man in östlicher Richtung über die berühmten Bronzestars hinweg, kommt man zum Roosevelt Hotel, wo man noch ein wenig Atmosphäre der 30er Jahre atmen kann. Hier wurde 1928 der erste Oscar verliehen, und an der Bar saßen schon Berühmtheiten wie Errol Flynn, Salvador Dalí und F. Scott Fitzgerald.

Die Ecke Hollywood/Vine bildete einst das Herzstück der Filmindustrie abseits des Bildschirms, woran heute allerdings kaum noch etwas erinnert. Wer die goldenen Zeiten etwas wieder aufleben lassen möchte, findet im Collectors Book Store an der Ecke eine wahre Schatztruhe mit Erinnerungsstücken. Wer Pech hat und bei seinem Aufenthalt in Hollywood keinen echten Star zu Gesicht bekommt, dem bleiben noch die Wachsfiguren des Hollywood Wax Museum oder die Dessous echter Filmstars in Frederick's of Hollywood Lingerie Museum.

Disneyland

Gibt es jemanden, der bei einer Reise nach Los Angeles nicht in Disneyland vorbeischaut? Dieser angeblich fröhlichste Ort auf Erden (angesichts der kreischenden Kinderhorden und völlig entnervter Eltern mögen hier leise Zweifel aufkommen), ist bis ins kleinste Detail perfekt durchgestylt - selbst die Abfalleimer sind thematisch gestaltet. Der Themenpark gliedert sich in vier Bereiche: Adventureland bietet eine Dschungelwelt mit Themen aus Indiana Jones, Frontierland zelebriert den Mythos des Wilden Westens, Fantasyland ist den beliebtesten Disney-Figuren gewidmet und in Tomorrowland dreht sich alles um die Zukunft. Im Sommer verbringt man die meiste Zeit seines Disneyland-Aufenthalts in der Warteschlange. Wer ohne Kinder unterwegs ist, sollte daher die Abendstunden für den Besuch nutzen. Die Wunderwelt des alten Walt liegt in Anaheim, eine halbe Stunde Autofahrt südlich des Zentrums von Los Angeles, und ist per Bus, Hotel-Shuttle oder mit dem Auto über den I-5 zu erreichen.

Universal City

Die Aussichten, einem leibhaftigen Schauspieler bei der Arbeit über den Weg zu laufen, steigen mit einem Besuch in Universal City, der Heimat der betriebsamen Universal Studios und einer der größten Themenparks in Los Angeles. Die Studios wurden 1915 erbaut, öffentliche Führungen gibt es seit 1964. Auf einer Fahrt mit der Trambahn kommt man an den Kulissen mehrerer berühmter Spielfilme und Fernsehshows vorbei. Daneben gibt es zahlreiche mit dem Thema Film zusammenhängende Fahrten und Attraktionen, Vorführungen von Spezialeffekten, Musicals und Comedy-Revuen und eine Bühne für Vorführungen mit schauspielernden Tieren. In den acht über das Gelände verteilten Restaurants hat man die besten Chancen, einem echten Star zu begegnen. Universal City liegt im San Fernando Valley nördlich der Stadt.

Beverly Hills

Zu einer Tour auf den Spuren der Stars gehört auf jeden Fall ein Besuch in Beverly Hills, dem Wohnbezirk der Reichen und Berühmten. Die unmittelbar westlich von Hollywood gelegene Stadt-in-einer-Stadt trägt ihren immensen Reichtum in Form von prächtigen Anwesen auf sorgsam gepflegten Grundstücken und von Designerläden im Überfluss offen zur Schau. Das 'Goldene Dreieck' von Beverly Hills wird durch die Konsummeile Rodeo Drive in zwei Hälften geteilt, wo bei Tiffany, Armani und Vuitton die Attribute des luxuriösen Lebens zu erstehen sind.

North Beverly Hills ist die absolut erste Adresse, hier wohnen Stars wie Jack Nicholson, Warren Beatty und Harrison Ford - wo genau, ist in dem Magazin 'Star Home Map' nachzulesen, das es an den Straßenecken zu kaufen gibt. Wer sein Verlangen, bei fremden Leuten über den Zaun zu gucken, in Beverly Hills noch nicht ausreichend stillen konnte, dem sei ein Abstecher nach Bel Air empfohlen, einem weiteren Nobelvorort im Westen von Los Angeles, oder der etwas weniger lebendige (aber starbesetzte) Friedhof Hollywood Memorial Cemetery, letzte Ruhestätte von Rudolph Valentino, Jayne Mansfield und Cecil B. De Mille.

Malibu

Die Strände von Los Angeles hecheln ständig ihrem von der Filmindustrie geschaffenen Image hinterher und verlieren dabei meistens den Anschluss. Unsterblichen Ruhm erlangten sie zum Beispiel durch die Beach Boys und Baywatch als meilenlange, goldene, mit Schönheiten beiderlei Geschlechts übersäte Sandstrände. In Wirklichkeit sind die Strände der Stadt häufig verschmutzt und wenig frequentiert. Trotzdem ist es durchaus lohnenswert, sich einige davon anzusehen. Malibu ist der urtypische südkalifornische Strand Marke 'Baywatch' mit den besten Möglichkeiten zum Sonnenbaden und Schwimmen. Die im Westen der Stadt gelegenen Strände Malibus werden von den zerklüfteten Bergen des Erholungsgebiets Santa Monica Mountains National Recreation Area geschützt. Es ist gar nicht so einfach, ein freies Stück Sandstrand zu finden, denn ein großer Teil des Küstenstreifens befindet sich in Privatbesitz, doch es gibt auch einige angenehme öffentliche Strände.

Santa Monica

Unmittelbar nördlich des Flughafens liegt Santa Monica, eines der attraktivsten Viertel der Stadt. Der Strand erwacht zwar nur an den heißesten Sommertagen zum Leben, doch in der Umgebung kann man sehr schön einen angenehmen Nachmittag verbringen. Herzstück von Santa Monica ist die belebte Fußgängerzone 3rd Street Promenade, in der es von Straßenmusikanten, Kinos, Bars und Cafés wimmelt. Der zwischen 1908 und 1921 erbaute Santa Monica Pier ist der älteste Vergnügungspier an der Westküste. Hier gibt es zahlreiche historische Volksfestattraktionen (zum Beispiel ein Karussell aus den 20er Jahren) und einige Fischrestaurants. Außerdem gibt es in der Gegend einige ausgezeichnete Museen für moderne Kunst.

Venice Beach

Venice Beach ist so etwas wie die Quintessenz des L.A. Lifestyle. Das bunte Strandtreiben am Ocean Front Walk erinnert an einen Zirkus, mit seinen Jongleuren, Akrobaten, Tarot-Lesern, Trommelgruppen, Streetballern, ölglänzenden Fitnessfreaks und Sammlern von Unterschriften für irgendwelche Aktionen. Noch vor hundert Jahren gab es hier nur Sumpfland, bis ein unternehmungsfreudiger Zigaretten-Tycoon daraus ein Netz von Kanälen mit anmutigem Gondelverkehr machte, das er 'Playland of the Pacific' taufte. Die meisten Kanäle sind inzwischen asphaltierten Straßen gewichen, doch die Spielwiesenatmosphäre ist nach wir vor spürbar. Die Gegend eignet sich hervorragend zum Einkaufen und noch besser zum Schlürfen eines frisch gepressten Fruchtsafts, während man die Menschenwellen über sich hinwegschwappen lässt.

Getty Center

Entgegen der landläufigen Meinung hat Los Angeles sehr wohl eine intellektuelle und feinere Seite. Wer von Shopping, Glitzer, Sonnenöl und Karussells die Nase voll hat, findet hier einige der besten Museen in den USA. Ganz oben auf der Liste sollte dabei die Reihe der John Paul Getty Museen stehen. Die europäische Sammlung, die fotografische Sammlung und zahlreiche weitere Kollektionen befinden sich jetzt in dem neuen, atemberaubenden Getty Center in den Santa Monica Mountains auf ca. 450 000 qm Ausstellungsfläche. Zumal der Eintritt auch noch frei ist, gehört das Museum zu den lohnenswertesten Zielen der Stadt.

Weitere interessante Museen sind das Museum of Contemporary Art im Stadtzentrum, das eine der weltbesten Sammlungen moderner Kunst beherbergt, und das direkt südlich von Beverly Hills gelegene Museum of Tolerance, in dem sich angesichts der hier gezeigten Beispielen menschlicher Grausamkeit manch einem der Magen umdreht. Bei den interaktiven Hightech-Ausstellungsstücken dreht sich alles um die Unterdrückung der Schwarzen in Amerika und den jüdischen Holocaust. Die andere Seite des Spektrums repräsentiert zum Beispiel das Max Factor Beauty Museum in Hollywood, ein Lobgesang auf die Rolle der Kosmetikindustrie bei der Erschaffung so mancher L.A.-Schönheit.

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