Die meisten Touristen besuchen Miami Beach wegen seiner Strände, Clubs und Bars und um das Ergebnis eines der spektakulärsten Restaurierungsprojekte der modernen Architekturgeschichte zu bewundern. Der Art Deco Historic District, ein Stadtviertel aus rosa-, flieder- und türkisfarbenen Pastelltönen getünchten Gebäuden aus den 1920er Jahren, ist eines der größten unter staatlichem Denkmalschutz stehenden Flächen in den USA. Der Schutz und die Restaurierung des Bezirks ist einer der Hauptgründe für Miamis Wiedergeburt als Touristenattraktion ersten Ranges. Der Deco District liegt mitten im Herzen des attraktiven Stadtteils South Beach (SoBe) im Südwesten von Miami Beach.
Unter den Stadtstränden sucht Miami Beach seinesgleichen. Das Wasser ist klar und warm, der Strand ziemlich weiß und - was noch besser ist - breit genug, um auch größere Menschenmengen verkraften zu können. Die Promenade, ein von Art-déco-Gebäuden gesäumtes, geschwungenes Asphaltband bildet die Kulisse. Wer jemals ein Modemagazin aufgeschlagen hat, erkennt sie sofort wieder. Es ist der Ort für Modefotoaufnahmen schlechthin. Wer frühmorgens kommt, wird wahrscheinlich ein paar Fotografen und Models in Aktion sehen können. Die Promenade ist außerdem der angesagteste Ort für Inline-Skater, Radfahrer, Skateboarder und Hundebesitzer.
Miami Beach besitzt eine starke, mit einer Prise lateinamerikanischem Flair gewürzte jüdische Gemeinschaft. In der Stadt gibt es sogar eine kubanisch-jüdische Kirchengemeinde. Das im Herzen von Miami Beach gelegene Holocaust Memorial wurde dank des Engagements der in Miami Beach ansässigen Überlebenden der Judenverfolgung errichtet. Es handelt sich um eine mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitete und äußerst bewegende Gedenkstätte. Ähnlich wie das Kaddisch (das Gebet der Juden für ihre Verstorbenen) nicht mit einer Silbe den Tod erwähnt, sondern nur vom Leben spricht, so weckt auch das Holocaust Memorial gleichzeitig die Hoffnung auf eine bessere Welt.
Miami Beach ist ca. 20 km lang und durch mehrere Dämme (Causeways) mit dem 6 km westlich gelegenen Miami verbunden.
Nach dem Mariel-Exodus entwickelte sich die Gegend der Stadt, die seit jeher die größte Anziehungskraft auf Exilkubaner ausgeübt hatte, endgültig zu einem rein kubanischen Viertel, das heute unter der Bezeichnung Little Havanna bekannt ist. Hier wird nicht nur überwiegend Spanisch gesprochen, sehr viele Menschen sprechen sogar überhaupt kein Englisch. Zentrum von Little Havanna ist die Calle Ocho (span. "Achte Straße") oder SW 8th Street. Über die gesamte Länge der Calle Ocho reiht sich ein Geschäft an das andere. Man findet hier kubanische Shops, Cafés, Plattenläden, Apotheken, Boutiquen und die äußerst amüsanten Brautmodengeschäfte.
Little Havanna sperrt sich dagegen, von Besuchern als "Sehenswürdigkeit" abgehakt zu werden. Es ist nicht so konzentriert wie zum Beispiel eine Chinatown und wartet auch nicht mit touristischen Anziehungspunkten auf. Es ist im Grunde ein ganz normales kubanisches Stadtviertel, in dem man (vielleicht mit Ausnahme des ein oder anderen Straßenfestes) nicht erwarten sollte, dass einem plötzlich Tito Puente und Celia Cruz über den Weg laufen, gefolgt von bunt gekleideten Männern in engen Hosen und halbnackten Frauen wie bei einem Karnevalsumzug in Río. Wahrscheinlicher ist es, dass man hier alte Männer antrifft, die im Máximo Gómez Park Domino spielen.
Little Havanna erstreckt sich südwestlich von Downtown Miami über 10 Häuserblocks im Quadrat, mit der Calle Ocho als Zentrum.
Südlich der Innenstadt von Miami befinden sich am Ufer der Biscayne Bay einige der besten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sie liegen nicht gerade dicht beieinander, doch wer sich für Naturwissenschaft und Tiere interessiert, sollte diesen Teil von Miami auf keinen Fall verpassen.
Am südlichen Stadtrand Miamis teilen sich die beiden Einrichtungen Miami Museum of Science and Space Transit Planetarium ein gemeinsames Gebäude. Es liegt in der Nähe der Auffahrt zum Rickenbacker Causeway, der Brücke, die Miami und Key Biscayne miteinander verbindet. Das Science Museum beherbergt ausgezeichnete Ausstellungsstücke zu den Everglades und dem Korallenriff von Florida. Die Exponate zum Anfassen sind besonders bei den Kindern ein Renner.
Richtung Osten führt der Causeway zunächst über die kleine Insel Virginia Key, wo sich das hervorragende Miami Seaquarium befindet. Star der Show ist Lolita, der 3150 kg schwere Killerwal, doch weitaus beeindruckender ist das große Engagement, das die Betreiber und Mitarbeiter an den Tag legen, um die im Wasser beheimateten Lebewesen zu schützen und sie den Besuchern nahe zu bringen. Bestes Beispiel dafür ist das Manatee Presentation and Exhibit, wo die durch Schiffsschrauben verletzten Seekühe gesund gepflegt und teilweise wieder in die Freiheit entlassen werden. Zu den weiteren Besucherhöhepunkten zählen die Delphinshow und eine Vorführung mit dem Seelöwen Salty als Hauptdarsteller.
Das Erholungsgebiet Bill Baggs Cape Florida State Recreation Area am südlichen Ende von Key Biscayne bietet dem Besucher mehrere Hektar exotische Vegetation, Naturwanderwege und weiße Sandstrände. An der Südspitze des Parks steht der 1845 erbaute Leuchtturm Cape Florida Lighthouse . Key Biscayne liegt etwa 8 km südöstlich von Miami.