Bevor es losgeht Namibia ist ein Land der Extreme – verlassenes Ödland ist ebenso prägend wie die klimatischen Gegensätze. Hinzu kommen aber auch einige der größten Nationalparks der Welt, seien es nun die Wüsten von Namib- Naukluft oder der Etosha-Nationalpark mit seiner reichen Tierwelt. Mit seinen knapp 2 Mio. Einwohnern, die überwiegend an der östlichen Grenze leben, scheint der Binnenstaat Botsuana zu großen Teilen fast nur den Tieren zu gehören. Wer dort mit dem Auto unterwegs ist, entdeckt hinter jeder Kurve neue herrliche Landschaften, die sich bis in nahezu unendliche Weiten ausdehnen. Namibia und Botsuana mögen wirklich noch romantisch und unverdorben sein; trotzdem braucht man reichlich Zeit und das nötige Kleingeld, um die Länder richtig kennenzulernen. Hat man genug von beidem zur Verfügung, kann man hier die afrikanischen Großtiere auf eine Weise erleben, die man nie wieder vergisst. Wer aber nur mit einer begrenzten Urlaubszeit und einem bestimmten Reisebudget rechnen muss, kann seine Reise hier trotzdem so anlegen, dass er zumindest ein paar weltberühmte Attraktionen zu sehen bekommt. Fliegt man nach Namibia, sollte man übrigens nicht vergessen, sich schon vorab einen Mietwagen reservieren zu lassen und die ersten Nachtquartiere bereits im Voraus zu buchen.
Namibia
Die weite Wüstenebene Namibias ist trocken und ausgedörrt, wobei das bergige Central Plateau (dazu gehört auch Windhoek) generell etwas kühler ist als der Rest des Landes. Bei 300 Sonnentagen im Jahr gibt es eigentlich keine „ideale“ Reisezeit für Namibia – schön ist es hier immer.
Die Trockenzeit (Mai–Okt.) eignet sich allerdings am besten für die Beobachtung von Tieren: In diesen Monaten prägen klare, sonnige Tage mit Temperaturen um die 25 ºC und kalte Wüstennächte das Klima. Die Morgenstunden eignen sich am besten. Zwischen Juni und August werden die Küstenorte Swakopmund und Walvis Bay von warmen Ostwinden heimgesucht, die sich häufig zu unangenehmen Sandstürmen entwickeln.
In Namibia gibt es zwei Regenzeiten, die „kleine Regenzeit“ von Oktober bis Dezember und die Hauptregenzeit zwischen Januar und April. Letztere besteht hauptsächlich aus kurzen Schauern und gelegentlichen Gewittern.
In Windhoek können die Januar-Temperaturen schon einmal auf 40 ºC hochschnellen, und zwischen Dezember und März ist es im Namib-Naukluft Park und im Etosha National Park sehr heiß, sodass sogar einige Wanderpfade geschlossen werden müssen. Nach Norden hin nehmen die Regenfälle kontinuierlich zu und erreichen mit 600 mm pro Jahr am Okavango River ihren Höhepunkt – hier herrscht ein subtropisches Klima.
Zwischen Januar und März können die nordöstlichen Flüsse des Caprivizipfels über die Ufer treten, sodass einige Straßen unpassierbar oder nur schwer zu bewältigen sind. In den Schulferien wird auch in Nambia viel im Inland umhergereist; Ferienorte wie Swakopmund sind beispielsweise über Weihnachten und Ostern komplett ausgebucht.
Botsuana
Eine der besten Reisezeiten ist ganz sicher das Frühjahr (Sept.–Okt.), wenn die ersten Zugvögel in der Region haltmachen und die Pflanzen in Botsuana blühen. Allerdings sind diese Monate in weiten Teilen des Landes auch die heißesten und schwülsten des Jahres.
Die Überschwemmung des Okavango-Deltas von Ende Dezember bis in den März hinein (der Sommer in Botsuana) verwandelt die Landschaft in ein fruchtbares Paradies – leider ist dies jedoch die ungünstige Regenzeit: Lang anhaltende Regenfälle machen selbst Pfade für Geländefahrzeuge unpassierbar, und Nationalparks wie der Chobe National Park und das Moremi Game Reserve müssen mitunter teilweise geschlossen werden. Einige Lodges in und um den Okavango, in Moremi und Chobe schließen daher auch zwischen Dezember und Februar.
Im Herbst (März und April) erreicht das Hochwasser das obere Flussdelta: Die Tage sind klar, trocken und sonnig, nachts wird es jedoch recht kalt. Diese Zeit ist ideal für die Wildtierbeobachtung, da sich die Tiere jetzt kaum weit von den Wasserstellen entfernen. In der Übergangsphase vom Herbst zum Winter (Mai–Aug.) strömt das Hochwasser weiter durch das Delta und erreicht Maun meist gegen Ende Juni. In der Kalahari sind im Juli und August frostige Nachttemperaturen ganz normal. Nicht vergessen sollte man die Schulferien im Land, d. h. zwei Wochen im April, einen Monat zwischen Juli und September und noch einmal zwei Monate im Dezember/Januar. .
Die meisten Besucher Namibias werden von den Wildparks und Wildreservaten angezogen, wo sie die afrikanische Tierwelt in ihrer natürlichen Umgebung beobachten können. Die unendliche Weite des Landes und seine abwechslungsreichen Landschaften eignen sich vorzüglich für Wanderungen aller Art. Genehmigungen für mehrtägige Touren in den Schutzgebieten sollte man langfristig im Voraus buchen, das gilt insbesondere für das Waterberg Plateau, das Naukluft Gebirge, den Ugab River und den Fish River Canyon. Eine Wandertruppe muss aus mindestens drei Leuten bestehen und das Permit erhält nur, wer in einem ärztlichen Zeugnis die Befähigung für solch eine Unternehmung attestiert bekommt. Innerhalb der Parks und Reservate ist Zelten erlaubt. Auf den Flüssen Oranje und Kunene werden Raftingtrips angeboten und Pferdefreunde können sich einer Reittour anschließen. Safaris, von einem bis zu mehreren Tagen, starten von verschiedenen Orten im Land.
Namibia liegt an Afrikas südwestlicher Küste und hat als Nachbarn Südafrika im Süden, Botswana im Osten und Angola im Norden. Das schmale Anhängsel im Nordosten ist der Caprivi Strip, der Namibia mit Zimbabwe und Zambia verbindet. Das Land ist weitgehend trocken, besitzt aber eine ganze Bandbreite geografisch unterschiedlicher Landschaften und wird üblicherweise in vier Regionen unterteilt: Die Namib-Wüste mit den Küstenebenen; das gestrüppreiche Zentrale Hochland, das sich gen Osten zieht; die sandreichen Böden der Kalahari entlang der Grenzen zu Südafrika und Botswana; und der dichte Busch am nordöstlichen Kavango und im Caprivi. Das einzige regenreiche Gebiet liegt an Namibias nördlicher Grenze, von dort wird fast das ganze Land mit Wasser versorgt.
Entlang der Küste am Atlantik erstreckt sich die Namib-Wüste, eine der ältesten und trockensten Wüsten der Welt, die wohl schon über 80 Millionen Jahre existiert. Die Landschaftsformen der Namib reichen von riesigen roten Dünen über weite Ebenen bis zu den so genannten "Inselbergen", einsam in der Landschaft stehende Hügel mit steilen Flanken, die auf Grund ihrer flachen Gipfel wie abgeschnitten wirken. Die Wüste wird von einigen Flusstälern durchzogen; wenn es im Gebirge im Landesinnern heftig geregnet hat, füllen sich die sonst ausgetrockneten Flussbetten mit Wasser, das die Wüste über Nacht in eine Art Paradies zu verwandeln scheint. Östlich der Wüste steigt die Landschaft allmählich an und die Dünen weichen Geröllebenen. Im Norden finden sich Höhlen und schützende Felsformationen, die frühen Bewohnern der Region einst als Wohnstätten dienten.
Dank seiner Vielfalt von Habitaten gehört Namibias Tierwelt zu einer der abwechslungsreichsten Afrikas. Sogar in der Wüste leben Elefanten, Giraffen und Zebras; selbst Löwen kamen einst bis zum Wasser des Atlantiks - sie wurden allerdings von Wilderern über die Jahre hinweg vertrieben oder erschossen. Im nördlichen Etoscha Nationalpark sind große Flamingo-Kolonien beheimatet und im Cape Cross Naturreservat an der Küste tummeln sich bis zu 100 000 Robben.
Obwohl Namibia hauptsächlich aus Wüste besteht, gibt es verschiedene Klimazonen. Das trockenste Klima herrscht in der Zentral-Namib, wo die sommerlichen Temperaturen tagsüber auf bis zu 40°C steigen, aber abends auf den Gefrierpunkt absinken können. Die Tagestemperaturen in denBergen und dem Zentralen Hochland, wo auch die Hauptstadt Windhoek liegt, sind meist niedriger als im restlichen Land. Nebel ist an der Küste durchaus üblich. Mit 30°C - durchschnittlich wohlgemerkt - werden im Dezember die höchsten Temperaturen gemessen. Es gibt zwei Regenzeiten in Namibia: Die kleine Regenzeit beginnt im Oktober und endet im Dezember, die große startet im Januar und hört im April wieder auf. Die niedriger liegenden Gebiete im Osten des Landes sind um einiges heißer als das Zentrale Hochland und nur mit wenig Regenfällen gesegnet (außer am Kavango und im Caprivi im Nordosten).