New Orleans

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Sehenswertes in New Orleans

 

French Quarter

Das French Quarter (oder Vieux Carré), das einstige Stadtzentrum, ist der touristische Hauptanziehungspunkt. Hier finden sich nahezu sämtliche Wahrzeichen und touristischen Pilgerstätten von New Orleans. Schuld am lasterhaften Ruf der Stadt ist einzig die Bourbon Street, in der sich Bars und Striplokale aneinander reihen. Aber auch für Abstinenzler ist ein Rundgang durch das Viertel ein absolutes Muss.

Für die meisten Neuankömmlinge überraschend, ist das Viertel ungeachtet seines Namens nicht von französischer, sondern von spanischer Architektur geprägt. Mit Ausnahme des Ursulinenklosters, des ältesten Gebäudes der Stadt aus dem Jahr 1745, fielen sämtliche von den Franzosen errichtete Bauten den großen Bränden der Jahre 1786 und 1745 zum Opfer. Der vorherrschend spanische Charakter, der aus dem Wiederaufbau resultierte, zeigt sich etwa an den breiten, von eleganten Bögen gekrönten Fensterfronten mit hübschen fächerförmigen Fensterblenden. Besonders typisch sind überdachte Balkone mit verschnörkelten schmiedeeisernen Gittern.

Die Royal Street, die Hauptstraße des French Quarter, verleiht dem Viertel sein Postkartenimage: Die schmiedeeisernen Balkone und Gebäude im klassizistischen Greek Revival-Stil sind immer wieder ein beliebtes Fotomotiv. Der Jackson Square mit seiner bunten Mischung aus Straßenkünstlern und Wahrsagern ist Ausgangspunkt für fast alle Besucher.

In der benachbarten Chartres Street sind im Cabildo, dem einstigen Sitz der spanischen Regierung, und im Presbytère zwei sehenswerte Geschichtsmuseen angesiedelt. Während Ersteres sich auf die politische Geschichte des Bundesstaates konzentriert, hat Letzteres vorwiegend kulturelle Aspekte und die Stadtgeschichte zum Thema.

Auch wer sich nicht unbedingt für Münzanstalten interessiert, könnte Gefallen am Mardi Gras Museum in der Old US Mint mit Ausstellungsstücken über den Karneval in New Orleans und seine Geschichte finden. Im New Orleans Jazz Exhibit im Obergeschoss wird die Entwicklung des Jazz veranschaulicht - von seinen Wurzeln in den Rhythmen afrikanischer Sklaven bis hin zum heutigen Jazz & Heritage Festival.

Gleich hinter dem Eingang zum St. Louis Cemetery No 1 liegt das meistbesuchte Grab von New Orleans, die geheimnisumwitterte letzte Ruhestätte der Voodoo-Königin Marie Laveau. Die Grabstätte ist unschwer an den von ihren Anhängern aufgemalten magischen Kreidekreuzen zu erkennen. Stadtgeschichte im Schnelldurchgang bietet die vom National Park Service kostenlos angebotene Führung "History of New Orleans". Treffpunkt ist das Visitor Center in der N Peters Street.

Der Garden District

Wie das French Quarter ist auch dieses Viertel als National Historic District eingestuft, um den ursprünglichen Charakter des historischen Kerns zu bewahren. Die vom National Park Service kostenlos angebotene Führung "Faubourg Promenade" vermittelt einen Überblick, mehr Spaß macht aber die Erkundung auf eigene Faust, die sich auch hervorragend mit dem Fahrrad in Angriff nehmen lässt.

Das überall herabhängende Louisianamoos, das dem Viertel einen düsteren Charme verleiht, und die ehrwürdigen georgianischen Anwesen sind an sich schon sehenswert. Lohnende Ziele sind die Audubon Zoological Gardens, einer der artenreichsten Zoos des Landes, die Tulane University mit Museen zu afroamerikanischer Geschichte und den Anfängen des Jazz sowie der Lafayette Cemetery No. 1, zwischen dessen Grabhäusern sich die schaurige Atmosphäre aus Anne Rice's hier angesiedelter Vampirchronik (Interview mit einem Vampir) hautnah erleben lässt. Der Garden District liegt etwa 2,5 km südwestlich des French Quarter; die Straßenbahn ab der Canal Street durchquert das Viertel entlang der der St. Charles Ave.

Der Voodoo Spiritual Temple

Eine dem Wort Voodoo zugeschriebene Bedeutung, "sich in Trance befinden", ist darauf zurückzuführen, dass Sklaven ein ordentliches Begräbnis verwehrt blieb. Dies führte dem Volksglauben nach zu ruhelos herumirrenden Seelen oder lebenden Toten, die Zombies oder plat-eyes genannt wurden. In New Orleans werden die Geister der Verstorbenen durch Rituale wie Jazz-Begräbnisse mit Blaskapellen und einer "zweiten Reihe" Trauernder mit Zylinderhüten und Regenschirmen beschützt.

Im Voodoo Spiritual Temple in der N Rampart Street im French Quarter praktiziert die Priesterin Miriam Chamani in erster Linie solche spirituellen Heilrituale, die auf afroamerikanischem Voodoozauber beruhen. In ihrem Tempel wird weder weiße noch schwarze Magie betrieben, sondern nur "echte spirituelle Kraft für freundliche Menschen" eingesetzt. Miriam Chamani setzt damit die Tradition fort, die von ihren Vorläufern Dr. John, Marie Laveau und Leafy Anderson begründet wurde. In dem kleinen Tempel mit angeschlossenem Laden kann man sich näher zum Thema informieren, in Büchern stöbern oder sich die aus aller Welt zusammengetragene kleine Sammlung ansehen.

Ebenfalls im French Quarter liegt das Historic Voodoo Museum in der Dumaine Street, halb Museum, halb Kramladen. Ob man nun gris-gris gegen Omas Arthritis oder eine Penispuppe benötigt, um den eigenen Mann vom Fremdgehen abzuhalten - im Historic Voodoo Museum ist alles zu haben. Ein Besuch des Museums lohnt sich jedoch nur dann, wenn es nicht überfüllt ist und ein Führer frei ist, der etwas über Zaubertränke und Rituale erzählen kann, denn die Ausstellungsstücke allein sind wenig aussagekräftig.

Aquarium of the Americas

Beglückwünschen sollte man die Wähler von New Orleans zu ihrer Entscheidung, das vom Audubon Institute betriebene Aquarium of the Americas zu fördern. Hier findet man sich Auge in Auge mit riesenhaften Tropenwesen aus dem Amazonasbecken und kann aus einem gläsernen Tunnel die Unterwasserwelt eines karibischen Riffs beobachten, darunter Tüpfelmuränen und Echte Karettschildkröten. Selbstredend werden auch die Lebensräume des Mississippi und seines Deltas vorgestellt, während die "Americas" im Norden anscheinend bis in entlegene arktische Regionen reichen.

Das klimatisierte Aquarium liegt am Ende der Canal Street neben dem Fähranleger und in der Nähe des Woldenberg Parks. Wer nicht zu Fuß gehen möchte, kann vom French Quarter aus auch die Straßenbahn nehmen. Der Ausflug lässt sich gut mit einer Fahrt zum Zoo kombinieren, da beides auf einer Strecke liegt, und man unter einer Vielzahl von Kombinationstickets für beide Fahrtziele einschließlich der Eintrittsgelder wählen kann.

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