Die Altstadt ist eine malerische charmante, schöne Mischung aus winkeligen Gassen, belebten Plätzen und dem Gemisch aus Genueser, provenzalischer, mittelalterlicher und barocker Architektur. Der Stadtkern wird von dem 92 m hohen Château überragt. Der Park auf dem Berg gewährt einen eindrucksvollen Blick auf die Altstadt, die Bucht und den Hafen mit dem Île-de-Beauté Platz, der von ockerfarbenen Häusern gesäumt wird. In der Altstadt gibt es natürlich unzählige Cafés und Restaurants. Am Abend geht es in den Bars und Discos hoch her.
Keinesfalls verpassen dürfen Sie die barocken Kirchen der Stadt: Saint-Martin-Saint-Augustin (die älteste Kirche Nizzas), Saint-François-de-Paule (barock und klassizistisch), Saint-Giuame (auch Saint-Jacques, l'Annonciation et Sainte-Rita genannt) und die elegante Chapelle de la Miséricorde. Die Cathédrale Sainte Réparate (1650-80) am Place Rossetti ist dem Schutzheiligen der Stadt geweiht. Der Kirchturm stammt aus dem 18. Jh.
Der Palais Lascaris ist ein herrliches Beispiel des Genueser Barocks. Das Treppenhaus ist mit herrlichen Fresken geschmückt. Der Palais beherbergt ferner eine Apotheke aus dem 18. Jh. und ein Heimatkunde-Museum. Wenn Sie vom Palast in Richtung Meer gehen, gelangen Sie auf den geschäftigen Cours Saleya mit einem Blumen- und Gemüsemarkt. Die Esplanade du Paillon bildet die Grenze zwischen der alten und der neuen Stadt. Das Opernhaus aus der Belle époque liegt unweit des Cours Saleya.
Die schneeweißen Fassaden, die grünen Palmen und der tiefblaue Himmel, die man immer auf den Ansichtskarten sieht, sind keine künstlichen Kulissen. Die exotische Strandpromenade ist wirklich so blitzsauber und exotisch. Sie wurde 1820 von dem Engländer Lewis Way für Nachmittagsspaziergänge angelegt. Heute geht es hier weniger gemütlich zu. Die Promenade ist bei Joggern, Inline-Skatern und Spaziergängern gleichermaßen beliebt. Lassen Sie sich nicht von den Sportlern beirren und schlendern Sie gemächlich durch den Jardin Albert 1er aus dem 19. Jh., werfen Sie einen Blick auf die dekadente Schönheit des Art-déco-Kasinos im Palais de la Méditerranée, das seit den Korruptionsskandalen in den siebziger Jahren geschlossen ist. Das prunkvolle Hôtel Negresco wurde 1906 errichtet. Es ist das berühmteste Gebäude an der Promenade. Wenn man nicht gerade in Shorts, Gesundheitslatschen und weißen Socken daherkommt, kann man problemlos hereinschauen und die elegant ausgestatteten Salons (Salon Louis XIV und Salon Royal) bewundern.
Nördlich des Stadtzentrums liegt der reiche Stadtteil Cimiez, der an vielen Stellen noch an die römische Vergangenheit der Stadt erinnert. Die Ruinen der römischen Provinzhauptstadt Cemenelum können teilweise im archäologischen Museum und an der Ausgrabungsstätte selbst besichtigt werden. Besonders interessant ist das römische Bad und das Amphitheater. Dahinter liegt der malerische Olivenhain, in dem im Juli das Jazz Festival abgehalten wird. Unweit der Ausgrabungsstätte erhebt sich das Kloster aus dem 16. Jh., das einen herrlichen Blick auf die Bucht gewährt. Es beherbergt auch eine beeindruckende Kunstsammlung. Die Maler Henri Matisse und Raoul Dufy sind hier auf dem Friedhof begraben. Das benachbarte Museum schildert die Geschichte der Franziskaner.
Das Matisse Museum ist wohl die wichtigste Sehenswürdigkeit in Cimiez. Vom Wetter, der Landschaft und der Nähe seiner hier lebenden Freunde (Picasso, Renoir und Bonnard lebten in der Umgebung) angezogen, überwinterte Henri Matisse (1869-1954) von 1916 bis 1954 in Nizza. Das Museum gibt einen Überblick über das gesamte Schaffen des Malers, von seinen Früh- bis zu seinen Spätwerken. Die permanente Sammlung umfaßt zudem alle Aspekte seines Schaffens wie Zeichnungen, Bronzen, Ölgemälde und Scherenschnitt-Collagen. Sie ist in einer ockerfarbenen Genueser Villa aus dem 17. Jh. untergebracht, die einen Olivenhain und den Parc des Arènes überragt. Die Wanderausstellungen werden in dem futuristisch anmutenden Nebengebäude gezeigt.
Das Museum beherbergt die reichste staatliche Sammlung der Werke des russischen Malers Marc Chagall (1887-1985), der von 1950 bis zu seinem Tod im benachbarten Saint-Paul-de-Vence lebte. Das Museum wurde 1972 für die 17 vom alten Testament inspirierten Gemälde aus dem Bibel-Zyklus errichtet. Die strengen Linien des Baus unterstreichen die farbenfrohen Ziegen, Geigen und fliegenden Menschen, die Chagalls Stil prägen. Auch die Skizzen zu den Gemälden sind ausgestellt.
Das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst (MAMAC) ist architektonisch gesehen das interessanteste Bauwerk Nizzas. Die vier hohen Marmortürme sind über verglaste Fußgängerbrücken miteinander verbunden. Der Panoramablick vom Dachrestaurant ist atemberaubend. Das 1990 eröffnete Museum ist auf europäische und amerikanische Kunst ab den sechziger Jahren spezialisiert. Der neue Realismus nimmt eine bedeutende Stellung ein. Daniel Spoerri und Arman sind mit mehreren Werken vertreten. Ein Saal ist dem in Nizza geborenen Yves Klein (1928-62) gewidmet. Im Erdgeschoss und im 1. Stock finden Wanderausstellungen statt. Im Auditorium werden regelmäßig Kunstfilme gezeigt. Das nahe Jardin Maréchal Juin lädt nach dem Kunstgenuss zu einem erquickenden Spaziergang ein.