Senegal

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Beste Reisezeit

 

Die beste Jahreszeit für eine Reise nach Senegal liegt zwischen November und März, wenn es kühl und trocken ist. Allerdings wehen in dieser Zeit auch die trockenen und staubigen Winde des Harmattan aus der Sahara. Wer zum Tauchen nach Senegal fährt, findet zwischen Februar und April das klarste Wasser vor. Für Vogelfreunde empfiehlt sich die Zeit der Anwesenheit der Zugvögel von November bis April.

Kultur im Senegal

 

Wie zahlreiche andere afrikanische Stämme, so zeichnen sich auch die Wolof, die wichtigste einheimische Bevölkerungsgruppe in Senegal, durch eine vielschichtige Gesellschaftsstruktur aus, in der der Status von Geburt an bestimmt ist. An der Spitze der Gesellschaft stehen die traditionsreichen Adels- und Kriegerfamilien, gefolgt von Bauern, Händlern und Mitgliedern bestimmter Kasten - Schmieden, Leder verarbeitenden Handwerkern, Holzarbeitern, Webern und den Griots, den Musikern. Die Griots bilden die niedrigste aller Kasten, sind aber sehr hoch angesehen, weil sie dafür verantwortlich sind, die Traditionen des Landes mündlich weiterzutragen und in der Regel als Einzige in der Lage sind, die Geschichte einer Familie oder eines Dorfes zu überliefern. Früher war es ihre Aufgabe, für die Unterhaltung der königlichen Familien zu sorgen. Wer heutzutage das Glück hat, noch jemanden auf der kora spielen zu hören, wird so gut wie sicher einen Musiker aus einer Griot-Familie vor sich haben. Sklaven stehen auf der untersten Sprosse der sozialen Leiter. Zwar wurde die Sklaverei offiziell längst abgeschafft, doch arbeiten heute noch viele Nachfahren ehemaliger Sklaven als kleine Pachtbauern für die früheren Herren.

Über 80% der Bevölkerung Senegals sind Moslems, einschließlich der Wolof, Toucouleur und Mandingo. (Die Fulani, oder Peul, und die Diola haben eine animistische Tradition, während es unter den Sérèr zahlreiche Katholiken gibt.) Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem orthodoxen Islam und der senegalesischen Variante besteht darin, dass Letztere ihre Großen Kalifen bzw. Marabuts (religiöse Führer) verehren, die als Bindeglied zwischen ihren Schülern und Allah gelten. Kaum ein Senegalese würde eine Entscheidung von großer Tragweite treffen, ohne vorher den Großen Marabut des Ortes um Rat gefragt zu haben.

Französisch ist die offizielle Landessprache, Wolof die am weitesten verbreitete afrikanische Sprache. Die Toucouleur und Fulani sprechen Pulaar (Fula), die Sérèr sprechen Sérèr. Arabische Ausdrücke sind ebenfalls weit verbreitet und können für den Reisenden in bestimmten Situationen sehr nützlich sein.

Das Essen ist in Senegal im Allgemeinen recht schmackhaft. Zu den regionalen Spezialitäten zählen poulet oder poisson yassa (Hühnchen oder Fisch mariniert und gegrillt), maffé (ein Eintopf auf Erdnussbasis) und tié-bou-dienne (Reis mit Fisch und Gemüsesoße). Das senegalesische Bier ist ebenfalls von guter Qualität. Bekannte Marken sind Gazelle und Flag.

Die senegalesische Musik lässt sich grob in zwei Kategorien einteilen: traditionell und modern. Die Musik der Popstars von heute, die zu den berühmtesten Afrikas zählen, basiert auf traditionellen Sounds und Rhythmen. Der Vater der modernen senegalesischen Musik ist Ibra Kassé, der in den frühen 60er Jahren die Star Band de Dakar gründete. An der Spitze der Rangliste der heutigen Stars steht Youssou N'Dour, der die traditionelle Mbalax-Musik mit westlichem Pop, Rock und Soul kombiniert und von einer internationalen Fangemeinde verehrt wird. Touré Kunda ist ein weiterer international bekannter Vertreter der Mbalax-Musik, während Baaba Maal, ein Peul aus dem nördlichen Senegal, in seiner Muttersprache singt und sich einem traditionelleren "afrikanischen" Sound verschrieben hat.

Natur & Umwelt

Senegal liegt im äußersten Westen des afrikanischen Kontinents und sieht auf der Landkarte aus wie die Karikatur einer kichernden Frau mit eckigem Kinn, die Gambia im Mund hat. Das Land grenzt im Süden an Guinea und Guinea-Bissau, im Osten an Mali, im Norden an Mauretanien und im Westen an den Atlantischen Ozean. Der unabhängige Staat Gambia wird komplett (außer an der Atlantikküste) vom Südwesten Senegals umschlossen und trennt das senegalesische Kernland im Norden von der im Süden des Landes gelegenen Region Casamance. Das gesamte Staatsgebiet ist etwas kleiner als Großbritannien.

In Senegal herrscht ein angenehm tropisches Klima, wobei Dakar als eine der kühlsten und windigsten Städte Westafrikas gilt. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen liegen landesweit zwischen 18°C und 31°C. Im Norden und im Landesinneren dauert die Regenzeit von Juli bis September, in der Casamance setzt sie etwa einen Monat früher ein und dauert einen Monat länger. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 300 mm jährlich im Norden und etwa 1800 mm im Süden. In Dakar fallen jährlich etwa 600 mm Regen. Eine unangenehme Begleiterscheinung der Trockenzeit (Dezember bis April) sind die heißen und trockenen Winde des Harmattan.

Senegal wird von drei Flüssen durchzogen: Der Senegal im Norden bildet die Grenze zu Mauretanien, der Gambia in der Mitte wird bis auf seine Quelle ganz im Osten komplett vom Staat Gambia umgeben, und dem Casamance im Süden verdankt diese Region nicht nur ihren Namen, sonder auch ihre außergewöhnliche Fruchtbarkeit. Die fortschreitende Ausbreitung der Wüste im gesamten Norden des Landes wird immer problematischer und kann vom Manantali-Staudamm und vom Fluss Senegal nur bedingt aufgefangen werden. Die am niedrigsten gelegenen Landesteile befinden sich an der Atlantikküste, die am höchsten gelegene Region ist die Hügelkette des Futa-Djalon-Massivs mit der höchsten Erhebung Senegals (ca. 580 m).

Senegal ist mit über 550 Tierarten das Land mit dem größten biologischen Artenreichtum im Sahel, der halbtrockenen Region südlich der Wüste Sahara. Das Land ist außerdem ein bedeutendes Ziel für Zugvögel (vor allem Wasservögel), die jeden Winter in großer Zahl aus Europa nach Afrika kommen und im Parc National aux Oiseaux du Djoudj Station machen, einem der größten Vogelschutzgebiete der Welt, nördlich der Stadt St. Louis gelegen.

Aktivitäten

Die besten Strände Senegals liegen in der Casamance in der Umgebung von Cap Skirring. Näher an Dakar liegen die sehenswerten Strände Plage Bel-Air, N'Gor, Malika-sur-Mer und Yoff. An einigen der genannten Strände kann man Bretter zum Windsurfen ausleihen oder Wasserski fahren. Der Kajak-Club in Dakar veranstaltet jeden Monat im ganzen Land Kajakfahrten auf den Flüssen und entlang der Küste. Der Küstenabschnitt bei Pointe des Almadies bietet eines der besten Tauchreviere Westafrikas. Besonders zu empfehlen zum Tauchen sind die Insel N'Gor, die Gegend um Almadies und die Insel Gorée. Am klarsten ist das Wasser in der Zeit zwischen Februar und April. Wer lieber im Swimmingpool planscht, hat dazu in allen besseren Hotels der Hauptstadt Dakar Gelegenheit.

Dank des frischen Klimas ist Joggen in Dakar eine echte Option, was in Afrika absoluten Seltenheitswert hat. Die meisten größeren Hotels haben Tennisplätze und (seltener) Squash-Courts . Wandern kann man besonders gut in der Casamance, vor allem im Parc National de Basse Casamance. Für Vogelfreunde gibt es im Senegal eine Menge zu sehen, zum Beispiel im Parc National aux Oiseaux du Djoudj, im Parc National de la Langue de Barbarie und im Siné-Saloum-Delta. Wer etwas Pelzigeres vorzieht, sollte sein Glück im Parc National de Niokolo-Koba versuchen.

Verkehrsmittel

An- & Weiterreise

Für die Anreise aus Europa hat man die Auswahl zwischen zahlreichen Fluglinien, ebenso bei Flügen in andere afrikanische Großstädte, z.B. Bamako, Banjul, Abidjan und Bissau. Die Büros der meisten Fluglinien befinden sich am oder in der Nähe des Place de l'Indépendance in Dakar, doch manchmal ist die Buchung über ein Reisebüro billiger und einfacher.

Die wichtigsten Grenzübergänge nach Gambia befinden sich am Trans Gambia Highway, bei Karang und zwischen Velingara und Basse Sante Su. Daneben gibt es allerdings noch zahlreiche andere Strecken. Zwischen Dakar, Banjul und Ziguinchor existiert neuerdings eine ausgezeichnete Fährverbindung, L'Express du Senegal. Die Kassoumay Kep ist schneller und dabei auch noch wesentlich komfortabler als Bus oder Buschtaxi, die die gleiche Strecke über Land zurücklegen. Zieht man die Spannungen in der senegalesischen Casamance-Region in Betracht, ist die Fähre das mit Abstand sicherste Verkehrsmittel nach Ziguinchor, wenn man einmal vom Fliegen absieht.

Buschtaxis fahren regelmäßig von Dakar nach Rosso an der mauretanischen Grenze; dort kann man dann eine Piroge über den Fluss nehmen. Die Strecke ist in einem Tag zu bewältigen wenn man früh aufbricht. Buschtaxis verkehren außerdem zwischen Dakar und Labé (Guinea) und zwischen Ziguinchor und Bissau (Guinea-Bissau) über São Domingos und Ingore.

Der Schnellzug Dakar-Bamako ist die beste Landverbindung nach Mali, denn die Straße ist in äußerst schlechtem Zustand. Der Zug fährt mittwochs und sonnabends aus Dakar ab und benötigt 30 bis 35 Stunden. Breite und komfortable Sitze der 1. Klasse können im Voraus reserviert werden. In der 2. Klasse ist es voller, und auch die Sitze sind nicht so bequem, aber auf jeden Fall noch akzeptabel. Der Zug hat auch einen Waggon mit Bar und Restaurant, Verpflegung ist zu günstigen Preisen an der Strecke zu haben. Hinweis: An allen Grenzposten muss man sich einen Stempel in den Reisepass drücken lassen. Wird der Pass von einem Kontrolleur im Zug zur Inspektion einbehalten, muss man ihn persönlich im Büro an der Grenze wieder abholen. Über diesen Umstand wird man allerdings nirgends und von niemandem informiert. Also, falls einem der Reisepass abgenommen wird, sollte man nachfragen, wo und wann man ihn sich wieder abholen muss. Bisweilen wird auch ein Stempel von der Polizeistation in Kayes verlangt, das scheint aber recht willkürlich gehandhabt zu werden.

Unterwegs vor Ort

Air Senegal bietet täglich Flüge von Dakar nach Ziguinchor (mit Anschluss nach Cap Skirring).

Auf den Hauptstrecken zwischen Dakar, Kaolack, Ziguinchor und anderen großen Städten gibt es regelmäßige Busverbindungen (30 bis 40 Sitzplätze) und bequeme Minibusse (15 bis 30 Sitzplätze). Auf zahlreichen Strecken verkehren aber auch weniger gute Minibusse, die manchmal die etwas irreführende Bezeichnung cars rapides tragen. Sie sind in schlechtem Zustand, langsam, oft überfüllt und nach Möglichkeit zu meiden.

Ein anderes Transportmittel zur Bewältigung längerer Strecken ist das Buschtaxi (taxi brousse). Auf den Hauptstrecken ist das in der Regel ein Peugeot 504 mit drei Sitzreihen, ein komfortables, sicheres und zuverlässiges Fahrzeug. Auf ländlichen Strecken sind die Buschtaxis meistens Pick-Ups (manchmal als bachés bezeichnet), auf deren Ladefläche bis zu zwölf Fahrgäste auf Bänken Platz finden. Die Fahrpreise sind angemessen.

Eine Fahrt mit dem Buschtaxi kostet etwa das Dreifache wie ein Busticket, die Minibusse liegen preislich irgendwo dazwischen. Für Gepäck wird in der Regel ein geringer Zuschlag erhoben.

Innerhalb Senegals gibt es nicht mehr viele Eisenbahnverbindungen. Lediglich zweimal in der Woche fahren Züge nach Thiès und Tambacounda (und von dort aus weiter nach Bamako in Mali).

Ein Auto zu mieten ist in Senegal nicht gerade billig und kostet oft doppelt so viel wie eine Überlandfahrt mit dem Taxi. Die meisten internationalen Autovermietungen haben Niederlassungen in Dakar. Einige kleinere Anbieter haben günstigere Preise.

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