Dieses soziale Unternehmen in Siem Reap mischt gesunde Khmer-Küche mit einer einzigartigen Herangehensweise an Co-Working und ermöglicht so Einheimischen, ihre Geschäftsträume zu verwirklichen.
Als Tor zu den uralten Tempeln von Angkor ist Siem Reap zu einem der beliebtesten Reiseziele Südostasiens geworden, seit sich das Land Mitte der 1990er Jahre für den Tourismus zu öffnen begann. Dennoch ist die Provinz nach wie vor eine der ärmsten des Landes und schätzungsweise 45 % ihrer Einwohner:innen leben unterhalb der Armutsgrenze.
Sozialunternehmen, die durch ihre Geschäfte soziale Probleme bewältigen, das Gemeinwesen stärken und Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Ausbildungen schaffen wollen, haben sich in der Stadt am Fluss in den letzten Jahren ausgebreitet. Sie stellen einen Rettungsanker für Menschen dar, die darum ringen, dem Kreislauf der Armut zu entkommen. Das von der Britin Georgina Hemmingway 2016 gegründete und von Einheimischen geleitete Footprint Café ist eine der größten Erfolgsgeschichten.
Untermauert von seinem „3P“-Modell (People, Planet, Profit) beherbergt das Gebäude im Erdgeschoss ein stilvolles, einladend gestaltetes Café, das einige der leckersten Khmer-Gerichte der Stadt serviert und von seinem eigenen Anspruch zeugt, nur ethisch einwandfreie lokale Produkte zu verwenden. Aber das ist nur ein Teil des Geschäfts: Im ersten Stock befindet sich ein hipper Co-Working-Space, der zu 50 % kostenlos oder mit starkem Preisnachlass an kambodschanische Start-Ups vermietet wird, die expandieren wollen.
„Als meine Memoiren, A Proper Woman, 2017 erschienen, erklärte sich das Team des Footprint Café nicht nur bereit, mein Buch zu verkaufen, sondern half mir auch bei der Werbung dafür, indem es mir kostenlos einen Raum zur Verfügung stellte, in dem ich einen Vortrag für Fans des Buchs halten konnte. Ich liebe die Art und Weise, wie Footprint so lokale Kunstschaffende unterstützt.“
– Thavry Thon, Motivationsrednerin und Autorin von A Proper Woman
Während der Co-Working-Space eine Bühne bietet, auf der lokale Unternehmer:innen ihre Karriereziele verwirklichen können, werden dort – wie auch im Café – 100 % der Nettogewinne wieder in Bildungs- oder unternehmerische Projekte für das lokale Gemeinwesen investiert, wie zum Beispiel ein Bildungsprogramm für schutzbedürftige Mädchen der Kinderschutzorganisation Free to Shine. Als Zentrum, das der örtlichen Gemeinschaft offensteht, finden im Co-Working-Space regelmäßig Vorträge und Veranstaltungen statt, mit einer großzügigen Happy Hour für Mitglieder. Darauf choul mouy (Prost)!
Text: Sarah Reid
Übersetzung: Sarah Uhrig