Wenn weiß-blaue Häuschen sich an Felsen klammern und darunter schwarze Strände blitzen, befinden Sie sich womöglich auf Santorin. Auch dank seiner antiken Schätze ist das Kykladen-Eiland ein kleiner Urlaubstraum.
Der Lava-Strand von Perissa erstreckt sich vom Mesa Vouno fünf Kilometer gen Süden bis Vlichada. Unbedingt eine Sonnenmatte mitnehmen – der schwarze Sand wird heiß wie Grillkohle! Oder wassersporteln: Der „Wave Sports Club“ in Perissa vermietet Jet-Skis, Wind-, Wakeboards, Kanus, Tretboote und bietet Parasailing-Trips an (wavesports.gr).
Kristallklares Wasser und rote Klippen erwarten Sie am Roten Strand in der Nähe des antiken Akrotiri. Von der Straße aus sieht sogar das Wasser spektakulär rot aus. Um hierherzugelangen, muss man einen steilen und manchmal nicht ganz ungefährlichen Weg entlangkraxeln. Wer dazu keine Lust hat, kann bequem per Boot anlanden. Da es weder Kiosk noch Restaurant gibt, Snacks und Getränke mitnehmen.
Am fünf Kilometer langen, schwarzsandigen Kamari Beach reiht sich in Ortsnähe ein Bar-Restaurant ans andere. In der Hochsaison ist hier ordentlich was los. Zu viel Trubel? Weiter nördlich kann man sich problemlos ein einsameres Plätzchen suchen. „Watersports Kamari Beach“ vermietet Segelboote, Surfbretter und Kite-Boards. Außerdem kann man hier Surf- oder Segelunterricht buchen (3sxsport.gr).
Malerisch, malerischer … Oia! Im äußersten Norden der Insel liegt eines der bezauberndsten Dörfer der Kykladen. Viele der Behausungen sind in den Vulkanfels hineingebaut worden. Zum Sonnenuntergang wird es hier rappelvoll. Im Fischerdorf Ammoudi, 300 Treppenstufen unterhalb des Örtchens, gibt es großartige Tavernen sowie einen niedlichen Hafen.
Im um 900 v. Chr. von den Dorern gegründeten antiken Thera finden sich auch römische, hellenistische und byzantinische Ruinen. Darunter die Überreste von Tempeln, Privathäuser mit prächtigen Mosaiken, eine Agora (Markt), ein Theater sowie ein Gymnasion. Von März bis Oktober fährt dienstags bis sonntags zwischen 9 und 13 Uhr stündlich ein Bus von Kamari aus zur Ausgrabungsstätte, die bis 14.30 Uhr geöffnet ist (Ticket ca. 4 €, ancient-thira.gr).
Bis zu drei Stockwerke hoch sind die gut erhaltenen Gebäude der antiken Stadt Akrotiri, mit deren Ausgrabung 1967 begonnen wurde. Dass von dem kretisch-minoischen Stützpunkt so viel bestehen blieb, ist einem Vulkanausbruch um 1613 v. Chr. zu verdanken, bei dem die Siedlung unter Aschebergen verschüttet – und konserviert wurde. Kunstwerke aus Akrotiri findet man im „Prähistorischen Museum“ von Fira (Di–So 8.30–20 Uhr, Ticket ca. 3 Euro, santorini.gr).
Für seine hervorragende Küche heimst Nikos Pouliasis bereits seit Jahrzehnten Auszeichnungen ein. In seinem Restaurant „Koukoumavlos“ in Fira mit Blick auf den Vulkankessel zaubert er Leckereien wie gebratene Flusskrebse in weißer Schokoladen-Sauce oder Okra-Risotto (April–Okt. täglich ab 19.30 Uhr geöffnet, Hauptgerichte ab ca. 28 €, koukoumavlos.eu).
Dieses direkt am Agia Paraskevi, dem traumhaften Strand von Monolithos, gelegene Restaurant ist eines der besten auf Santorin. Den Fisch bestellt man hier per Kilo, vorweg gibt es köstliche Mezedhes (griechische Tapas) wie „Muscheln Saganaki“ (mit Käse überbackene Muscheln) oder gefüllte Paprika mit Feta, Knoblauch, Tomaten und Petersilie (Hauptgerichte ab ca. 7 €, santorinirestaurant.gr).
Auf einer schattigen Terrasse, die ein grandioses Panorama über die karge Landschaft bietet, speist man im „Selene“ in Pyrgos. Auf den Tisch kommen kreative Gerichte wie Lamm in Weinblättern mit zitronisierten Kartoffel-Kroketten. Monatsende im Portemonnaie? Im Bistro im Erdgeschoss, in dem man fast genauso gut isst, sind die Preise etwas moderater (Hauptgerichte ab ca. 30 €, selene.gr).
Text: Elena Rudolph, Natalie Millman, Korina Miller, Des Hannigan; Titelbild: Justin Foulkes / Superstock
Noch mehr Mini Guides finden Sie in der September-Ausgabe des Lonely Planet Traveller.
Ab Frankfurt a. M. fliegt Condor via Mykonos (condor.com) nach Santorin. Ab Wien erreicht man die Insel nonstop mit Austrian (austrian.com) oder Niki (flyniki.com), ab Zürich mit Edelweiss Air (edelweissair.ch). Außerdem ist die Insel per Fähre zu erreichen (ferries-greece.com). Vom Flughafen, der im Osten der Insel zwischen Kamari und Monolithos liegt, sind es ca. 10 Minuten Fahrt bis in die Hauptstadt Fira. Auf der Kykladen-Insel selbst kommt man gut per Bus voran. Das Linienbusnetz ist engmaschig, die Ticketpreise sind niedrig (Fahrplanauskunft auf ktel-santorini.gr).
Nicht verpassen!
Weitere Perlen der Kykladen
Das „Santorini Dive Center“ in Perissa bietet Tauchgänge in der Caldera an. Drei- bis viertägige Tauchkurse für Anfänger kosten ca. 380 Euro, einen halbtägigen Schnorchelausflug gibt es schon ab ca. 25 Euro (divecenter.gr).
Der Lonely-Planet-Reiseführer Griechenland enthält auch ein Kapitel über die kykladischen Inseln und Santorin (26,99 €). Auf über 130 Seiten widmet sich der Marco-Polo-Reiseführer Santorin (11,99 €) von Klaus Bötig dem Eiland in der Ägäis. Der Autor bloggt auch auf traum-santorin.de, einer Website mit tollen Restaurant- und Hoteltipps sowie interessanten Infos zu den Sehenswürdigkeiten der Insel.