Schon Dante und Boccaccio sangen literarische Lobgesänge auf die berühmten Tropfen. Wer einmal vor Ort einen Brunello di Montalcino oder einen Vino Nobile gekostet hat, wird ganz beschwipst vor Glück.
Das Weingut „Castello di Ama“ nahe Gaiole ist nicht nur für seinen ausgezeichneten Chianti Classico berühmt. Auch die im Garten veranstalteten Ausstellungen moderner Kunst sind eine Attraktion. Zuletzt wurden hier Werke des britischen Bildhauers Anish Kapoor präsentiert (Führungen mit Tasting ab ca. 10 €, castellodiama.com).
Das westlich von Montefioralle gelegene „Badia a Passignano“ gehört der bekannten Winzerfamilie Antinori. Auf dem Gut, das sich um eine Abtei aus dem 11. Jahrhundert gruppiert, werden Touren durch die Weinberge und den Keller angeboten. Die Weinprobe mit Dinner im Michelin-Stern-gekrönten Restaurant ist nicht ganz billig, aber ein Erlebnis (Tasting Menu ca. 120 €, osteriadipassignano.com).
1814 verbrachte Napoleon sein einjähriges Elba-Exil auf dem ältesten Weingut der Insel, der „Tenuta La Chiusa“. Eine gute Wahl, denn auf dem direkt am Meer gelegenen Anwesen werden edle Tropfen produziert. Sie können im Rahmen einer Führung probiert werden. Praktisch: Wer es damit übertreibt, kann hinterher in einem der Apartments einchecken (Weinproben ab ca. 16 €, tenutalachiusa.it).
Im „Gustavino“ kann man nicht nur großartig essen, auch der Keller mit 800 ausgesuchten Weinen macht Spaß. Kombinieren Sie einen samtweichen Terricci vom hauseigenen Gut zu den köstlichen Pecorino-Birnen-Tortelli oder Tintenfisch mit Auberginen-Parmigiana. Noch Wünsche offen (Via della Condotta 37R, Glas Wein ab ca. 3,20 €, gustavino.it)?
Das schmucke Örtchen Montalcino im Val d’Orcia nahe Siena ist die Heimat eines der besten Roten der Welt, des „Brunello di Montalcino“. Eine Riesenauswahl dieses nach Veilchen, Iris und Vanille duftenden Edelschlucks hat diese Enoteca und Osteria im Angebot. Wer bei der Probe seinen Favoriten gefunden hat, ordert dazu eine Käseplatte im Restaurant (Via Matteotti 23, Weinprobe mit drei Brunellos, ab ca. 14,50 €, osticcio.it).
Die schicke Weinbar mitten auf dem Dorfplatz ist der perfekte Ort, um einen der „Super-Toskaner“, den Sassicaia, zu verkosten. Denn rundherum wird der lange mit vollen 100 Parker-Punkten eingestufte Edeltropfen produziert. Natürlich gibt’s auch 40 andere gute Rote und Weiße zu probieren. Bestellen Sie gemischte Crostini dazu, und das Leben ist ein Sommertraum (Via Lauretta 5, Glas Wein ab ca. 8,50 €, enotecatognoni.it).
Die 150 Kilometer lange „Strada del Vino e dell’Olio“ führt durch idyllische Bergdörfer und eine malerische Hügellandschaft von Livorno südwärts bis nach Elba. In Sassetta können Sie auf dem Biohof „La Cerreta“ (lacerreta.it) nächtigen. Am nächsten Tag stehen dann „Val di Cornia“-Weine in Suvereto auf dem Programm (lastradadelvino.com).
Die Schätze der Maremma sind noch dabei, entdeckt zu werden. Darum ist es hier nicht so rummelig wie im Chianti. Die Weinstraße führt vom Meer bis in die Ausläufer des Monte Amiata. Dringend testen: einen Morellino di Scansano, einen Ansonica Costa dell’Argentario und einen Bianco di Pitigliano (stradavinimaremma.it).
Aus Montepulciano kommt nicht nur der hochgelobte Vino Nobile, sondern auch das überaus leckere Chianina-Rindfleisch. Wo man Wein und Steaks in feiner Kombination genießen kann, verrät das Büro der „Strada del Vino Montepulciano“ auf der Piazza Grande. Dort kann man übrigens auch gute Weintouren und -kurse buchen (stradavinonobile.it).
Text: Elena Rudolph, Natalie Millman, Virginia Maxwell, Nicola Williams; Titelbild: Massimo Ripani/SIME
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Ab Frankfurt a. M. geht es mit Lufthansa (lufthansa.com), ab Zürich mit Swiss (swiss.com) oder Etihad (etihad.com), ab Wien mit Niki Air (flyniki.com), Air Berlin (airberlin.com) oder Austrian Airlines (austrian.com) im Direktflug nach Florenz. Die Weinregionen kann man gut per Bus oder Zug erreichen. Mit einem Mietwagen ist man allerdings flexibler. Aber Achtung: In den Altstädten vieler toskanischer Städte wurde eine Zona a Traffico Limitato (ZLT) eingerichtet. Wer diese verkehrsberuhigten Gebiete unerlaubt befährt, muss mit saftigen Strafzetteln rechnen.
Pasta, basta! Regionaler Genuss direkt vom Erzeuger
Die Toskana lässt sich auch bestens mit dem Fahrrad erkunden. „I Bike Florence“ veranstaltet Touren ins Florentiner Umland, die eine Weinverkostung und ein Mittagessen beinhalten (7-stündige Tagestour ab ca. 80 €, ibikeflorence.com).
Der Lonely-Planet-Reiseführer Toskana (19,99 €) ist ein versierter Begleiter durch die Region. Er enthält 50 detaillierte Karten und über 700 Hotel- und Restaurant-Tipps sowie ausführliche Informationen zu allen Sehenswürdigkeiten. Für historisch und kunstgeschichtlich Interessierte ist der Baedeker Allianz Reiseführer Toskana (24,99 €) besonders zu empfehlen. Online wird man umfassend auf italia.it informiert.