Mini-GuideKunst in Florenz
Die Stadt am Arno gilt als Wiege der Renaissance. Neben den Werken Botticellis, Michelangelos und Co lockt aber auch moderne Kunst Kulturbeflissene aus aller Welt in Scharen in die toskanische Metropole.
Geheimtipps
Museo di San Marco
Das Museum im Kloster San Marco ist berühmt für die farbenfrohen Fresken von Fra Angelico. Im Pilgerhospiz ist die „Kreuzabnahme“ zu bewundern, im Kapitelsaal die „Kreuzigung“. Das Treppenhaus schmückt die „Verkündigung“, sein bekanntestes Werk (Piazza San Marco 1, Mo–Fr 8.15–13.50 Uhr, Sa + So 8.15–16.50 Uhr, Eintritt ca. 4 €, polomuseale.firenze.it).
Museo degli Innocenti
Das „Ospedale degli Innocenti“, Europas ältestes Waisenhaus, eröffnet 1421, beherbergt eine imposante Kunstsammlung. Zu den Highlights zählen Domenico Ghirlandaios „Anbetung der Könige“, Skulpturen Marco della Robbias sowie die bezaubernde „Madonna der Unschuldigen“ von Domenico di Michelino (Piazza della Santissima Annunziata 12, tägl. 10–19 Uhr, Eintritt ca. 4 €, museomudifirenze.it).
Galleria Dell’accademia
Der größte Schatz der Akademie ist fraglos Michelangelos weltberühmter „David“, der seit 1873 im Rotundensaal steht. Die kolossale Marmorstatue des Goliath-Bezwingers gilt in Florenz als Symbol des Freiheitssinns. Außerdem sind hier Werke von Filippo Lippi, Fra Bartolomeo, Botticelli und Perugino zu sehen (Via Bettino Ricasoli 60, Di–So 8.15–18.50 Uhr, Eintritt ca. 6,50 €, uffizi.firenze.it).
Publikumsmagneten
Museo dell’Opera del Duomo
In diesem Museum sind die Originalskulpturen ausgestellt, die an Dom, Baptisterium und Campanile durch Kopien ersetzt wurden, darunter Werke von Donatello und Nanni di Banco. Nicht verpassen sollten Sie Michelangelos „Pietà“ (Piazza del Duomo 9, Mo–Sa 9–19.30 Uhr, So 9–13.40 Uhr, Eintritt ca. 6 €, museo.operaduomo.fi.it).
Palazzo Vecchio
Zwischen 1300 und 1540 Sitz der Kommunalregierung, diente der zinnenbewehrte Palast ab 1540 kurzzeitig als herzögliche Residenz, bis der florentinische Hofstaat 1550 in den Palazzo Pitti umzog. Sehenswert sind vor allem die Quarteri Monumentali, die Prunkräume. Im Saal der Fünfhundert etwa ist Michelangelos Marmorstatue „Genius des Sieges“ zu sehen (Piazza della Signoria, Fr–Mi 9–19 Uhr, Do 9–14 Uhr, Eintritt ca. 10 €, museicivicifiorentini.it).
Galleria degli Uffizi
Die Uffizien beherbergen eine der größten Gemäldesammlungen der Welt. Den Schwerpunkt der Ausstellung bildet die italienische Renaissance mit Werken wie Botticellis „Geburt der Venus“. Zu sehen sind aber auch antike Statuen sowie flämische Gobelins (Piazzale degli Uffizi 6, Di–So 8.15–18.50 Uhr, Eintritt ca. 6,50 €, uffizi.firenze.it). Tipp: Buchen Sie Ihr Ticket vorab online, dann müssen Sie nicht lange anstehen (Gebühr ca. 4 €, firenzemusei.it).
Moderne Kunst
Private Galerien
Alessandro Poggiali und Natale Forconi zeigen in ihrer „Galleria Poggiali e Forconi“ die jungen Wilden der Italo-Künstler wie Roberto Coda Zabetta (Via della Scala 35/A, poggialieforconi.it). Auf Grafiken spezialisiert ist die „Galleria Il Bisonte“ (Via San Niccolò 24/r, ilbisonte.it), auf moderne Kunst die „Galleria del Palazzo“ (Lungarno Guicciardini 19, galleriadelpalazzo.com).
Palazzo Strozzi
In den Kellerräumen des „Palazzo Strozzi“ ist das Kulturzentrum „Centro di Cultura Contemporanea a Palazzo Strozzi“ untergebracht, das sich durch sein engagiertes Programm mit Ausstellungen, Installationen, Filmen, Videos, Workshops und Performances in der Szene einen Namen gemacht hat (Piazza Strozzi, Di–So 10–20 Uhr, Do von 18–23 Uhr freier Eintritt, Tickets ab ca. 5 €, strozzina.org).
Galleria D’arte Moderna
Die Kunstgalerie im zweiten Stock des Pitti-Palastes ist der toskanischen Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts gewidmet. Besonders interessant sind die Werke der Macchiaioli (Fleckenmaler), die wegen ihrer unakademischen Pinselführung so genannt wurden (Piazza Pitti, Di–So 8.15–18.50 Uhr, Eintritt ca. 8,50 €, polomuseale.firenze.it).
Text: Elena Rudolph
Mehr Mini-Guides (u. a. Berlin, Sydney und Österreich) finden Sie im aktuellen Lonely Planet Traveller Magazin oder online.
Florenz Basics
Hinkommen
Ab Frankfurt a. M. geht’s mit Lufthansa (lufthansa.com), ab Wien mit Austrian (austrian.com) und Niki (flyniki.com), ab Zürich mit Swiss (swiss.com) nonstop nach Florenz. Der Flughafen liegt nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt. Mit dem Airport-Shuttle „Vola in Bus!“ dauert es nur ca. 30 Minuten bis zum Hauptbahnhof (Hin- und Rückfahrt ca. 8 €, ataf.net). In der Innenstadt kommt man am besten zu Fuß beziehungsweise mit dem Fahrrad voran (Citybikes ca. 3 €/Std, ca. 14,50 €/Tag, florencebybike.it) oder per Vespa (Vespa 125 ab ca. 60 €/Tag, tuscanyvesparental.com).
Übernachten
- Die charmante Pensione Scoti ist in einem Palazzo aus dem 16. Jahrhundert untergebracht. Sie bietet ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Die 16 Zimmer sind sauber und komfortabel (Via de’ Tornabuoni 7, DZ ab ca. 45 €, hotelscoti.com).
- Wer im Hotel Morandi alla Crocetta eincheckt, nächtigt in einem ehemaligen Dominikaner-Kloster. Einige der geschmackvoll eingerichteten Zimmer haben einen eigenen Minigarten (Via Laura 50, DZ ab ca. 100 €, hotelmorandi.it).
- Direkt am südlichen Ufer des Arno liegen die Riva Lofts – acht modern gestaltete Studios zwischen 30 und 100 Quadratmetern. Zum Haus gehört ein Pool (Via Baccio Bandinelli 98, Standard-Studio ab ca. 189 €, rivalofts.com).
Top-Tipp
Fans moderner Kunst pilgern in der Zeit vom 30.11.-8.12. zur „Biennale d'Arte Contemporanea di Firenze“. Hier wird Zeitgenössisches aus den Bereichen Video, Malerei, Fotografie und Skulptur gezeigt (florencebiennale.org).
Zum Weiterlesen
Der Lonely-Planet-Reiseführer Toskana enthält ein großes Kapitel über Florenz (19,99 €). Für Kunstinteressierte ist der Baedecker-Reiseführer Toskana ein Muss (MairDumont, 24,99 €). Aktuelle Veranstaltungstipps gibt es beim offiziellen Portal der Stadt auf firenzeturismo.it. Einen Überblick über die Region Toskana sowie Ausflugstipps finden Sie unter turismo.intoscana.it sowie unter emmeti.it.
