Die Industrie- und Metropolregion in Nordrhein-Westfalen brodelt: Zwischen Fördertürmen und rauchenden Schloten schlemmt man Currywurst und kalten Hund, feiert in trendigen Clubs und erlebt echte Pottkultur.
Im Gebiet zwischen Südring und Konrad-Adenauer-Platz reiht sich ein Lokal ans nächste, dazu gibt’s zahlreiche Clubs, Partys und Konzerte (bermuda3eck.de). Bier vom Fass oder hausgemachte Crêpes bietet der Kultladen „Mandragora“ (mandragora-bochum.de). Im „Riff“ ist Sängerin Pamela Falcon mit ihren „New York Nights“ eine Institution (riff-bochum.de).
Selbst gebackene Kuchen, heiße Schokolade, Yogitee und Frühstück mit allem Drum und Dran – ein paar Stunden bei „Fräulein Coffea“ sind wie ein Besuch bei der Freundin. Die Möbel sind bunt zusammengewürfelt, die Damen hinter der Theke zauberhaft (Oskar-Hoffmann-Str. 34, fraeulein-coffea.de). Kunst-Tipp in der Nähe: In der Galerie „chrom“ hängen Street Art, Illustrationen und Fotografien (Ehrenfeldstr. 2, chrom.tv).
In gemütlicher Brauhaus-Atmosphäre kommt Deftiges auf den Tisch: von Klassikern wie Schnitzel, Gulaschsuppe oder warmem Leberkäse bis hin zu regionalen Spezialitäten wie Himmel und Erde (Hattinger Str. 237, Tel. +49-234-43 10 09, hopfengarten-bochum.de). Vielversprechendes Zweitprojekt des Inhabers Mirko Wuttig: das jüngst eröffnete Lokal „Heimat“ in Stiepel (Gräfin-Imma-Str. 212, Tel. +49-234-43 10 09, heimat-bochum.de).
Was sich Dessert-Restaurant nennt, muss einfach gut sein. Zwischen coolem Interieur mit Stechuhr und Grubenlampe nascht man hier vegane Cookies, kalten Hund, Frozen Yogurt zum Selbermischen und natürlich Schichtdesserts. Vorbildlich: Der Fair-Trade-Kaffee stammt aus der hauseigenen Röstung (Rüttenscheider Str. 91, facebook.com/Schichtbetrieb).
Auf dem Areal des Unesco-Welterbes Zollverein befindet sich diese spektakuläre Location. Hier treffen Betonpfeiler auf Lüster und Spitzenküche auf Industrievergangenheit. In der ehemaligen Maschinenhalle werden interessant komponierte Gerichte wie „Entenbrust an Stachelbeer-Kompott, Gorgonzola und Gnocchi“ serviert (Gelsenkirchener Str. 181, Tel. +49-201-83 02 40, sonntags gibt’s für ca. 24,50 € p. P. Lunchbuffet, casino-zollverein.de).
Romy Schneider, Heinz Rühmann und Pierre Brice – sie alle saßen schon in den Sesseln des historischen Lichtburg-Kinos. Neben aktuellen Blockbustern werden auf der Bühne hinter der Leinwand auch Konzerte und Theaterstücke aufgeführt. Platzmangel gibt’s nicht, denn in Deutschlands größten Kinosaal passen 1250 Zuschauer. Tipp für Cineasten: Einmal im Monat findet eine Tour durch die heiligen Hallen des Filmpalastes statt (Kettwiger Str. 36, lichtburg-essen.de).
„Wat Schönret jibt et nich als wie Currywurst“, bekennt selbst Pop-Ikone Herbert Grönemeyer in seiner Ode an den Imbiss-Klassiker. Im Traditionsladen hinter der U-Bahn-Station Münchener Straße in Duisburg-Buchholz warten Schaschlik, Pommes rot-weiß, Frikadellen und Currywurst vom Allerfeinsten. Ein Muss für Liebhaber der schnellen Küche.
Nachdem man sich mit der Retro-Schreibmaschine namens Erika im Gästebuch verewigt hat, geht es auf die Tanzfläche. Es gibt verschiedene Partyformate mit DJs, die alle Stilrichtungen bedienen. Keine Lust zu tanzen? Im November trägt z. B. der Kabarettist Frank Goosen aus seinen Kolumnen vor. Beim „Science Slam“ unterhalten Jungwissenschaftler (Dellplatz 16 A, grammatikoff.de).
Kartoffel-Erdnuss-Curry, Spinatquiche oder Käsekuchen mit Johannisbeerhaube, hier wird echte Handarbeit abgeliefert. Und das nicht nur in kulinarischer Hinsicht. Zu dem charmanten Café gehört auch ein Friseursalon, abgetrennt durch eine Glasscheibe. Wer mag, lässt sich dort gleich einen neuen Look verpassen (Obermauerstr. 39, Tel. +49-203-60 45 90 99, 9-18 Uhr).
Text: Alina Halbe
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Absolut sehenswert ist die Zeche Zollverein in Essen, die seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört (zollverein.de). Wahnsinnsblick und Achterbahnfeeling bietet die Großskulptur „Tiger & Turtle - Magic Mountain“ in Duisburg.
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