Seit 2013 rollen sie durchs Land und transportierten schon neun
Millionen Fahrgäste. Die steigen vor allem wegen der guten Preise ein.
Selina steht an Steig 6 des Hamburger ZOB, ihr Bus nach Rostock hat 20 Minuten Verspätung. Doch die 21-Jährige ist bester Laune: „Das ist bei dem Preis nicht schlimm.“ Für die Fahrt zahlt sie 11 Euro, ein Spar-Ticket der Bahn hätte ganze 27 Euro gekostet. Laut IGES-Forschungsinstitut sind die günstigen Ticketpreise der Hauptgrund, warum Reisende den Fernbus wählen. Und oft toppen Firmen wie Tchibo oder Lidl die Konditionen noch durch Schnäppchen. „Langfristig werden die Tickets zwar teurer, doch sie bleiben günstiger als eine Autofahrt“, weiß Matthias Schröter, Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer. 38 Prozent der Reisenden sind sonst Selbst- oder Mitfahrer. „Wir holen viele Leute aus den Autos, nicht aus den Zügen“, so Schröter. Ein gut besetzter Fernbus ersetze 30 Pkw, und durch die hohe Auslastung ist der Schadstoffausstoß geringer als bei der Bahn. Und der Komfort? Klar, bei einer Kernzielgruppe von 18- bis 29-Jährigen sind WLAN und Steckdosen fast überall Standard. Ansonsten reicht die Bandbreite von Surfbrett-Transport bis Catering (s. r.).
Sebastian (36) und Janine (32): „Statt Auto nehmen wir für die Strecke Berlin–Hamburg immer öfter den Bus. Nicht selber fahren zu müssen, ist einfach entspannter.“
Pauline (24): „Mir haben bei der Mitfahrzentrale Fahrer oft erst im letzten Moment abgesagt. Der Fernbus ist verlässlich, und man muss sich nicht zwanghaft unterhalten.“
René (40): „Neben dem niedrigen Ticketpreis finde ich die Rabatt-Aktionen mancher Anbieter gut. Wünschen würde ich mir mehr und spätere Verbindungen.“
Text und Interview: Julia Holzapfel; Titelbild: PR
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