Durban in Südafrika ist seit der Fußballweltmeisterschaft 2010 vielen ein Begriff. Doch was gibt es dort außer Fußball? Wir zeigen die faszinierenden Seiten Durbans.
Das kosmopolitische Durban ist vor allem für seine afrikanischen, indischen und kolonialzeitlichen Einflüsse bekannt, die sich sowohl kulturell als auch kulinarisch niedergeschlagen haben. Die großzügige Uferpromenade beginnt an der uShaka Marine World, einem riesigen Freizeitpark mit imposanten Aquarium.
Von dort ist es nicht mehr weit zum futuristischen Moses-Mabhida-Stadion und auch der Botanische Garten Durbans kann sich sehen lassen. Das lebenslustige Durbs ist das Tor zu den Naturwundern von KwaZulu-Natal. Zugleich ist die Stadt ein Ort, an dem die Strände des Indischen Ozeans, die kosmopolitische Küche sowie eine bewegte Geschichte und frische Gegenwart miteinander zu einem attraktiven Konglomerat verschmelzen.
Die Küste der drittgrößten Stadt Südafrikas ist gesäumt von herrlich goldenem Sand. Aber die sogenannte Goldene Meile ist viel mehr als das. Der beliebteste Abschnitt misst allein schon etwa anderthalb Kilometer, insgesamt ist die Strandmeile am Ufer sogar dreimal so lang. Und im Gegensatz zu den Stränden vor Kapstadt, die vom eisigen Südatlantik gekühlt werden, liegt Durban am Indischen Ozean. Der sorgt ganzjährig für angenehme Badetemperaturen. Jeder einzelne Strandabschnitt hat seinen eigenen, unverwechselbaren Charme. Deshalb hat die Stadt für anschauliches Kartenmaterial und eine hervorragende Beschilderung gesorgt, damit die Besucher sich gut orientieren können.
Der Laguna Beach bietet beispielsweise perfekte Möglichkeiten zum Jet-Ski fahren, während der Dairy Beach bei herrlich gleichmäßigen Wellen ein idealer Ort zum Surfen ist. Wer einfach nur nach Herzenslust schwimmen möchte, wird den South Beach lieben. Der Bay of Plenty Beach wiederum bietet eine Reihe von Strandsportarten an und Familien werden das ruhige Wasser des uShaka Beach lieben. Dort gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Kajakfahren und Stand-Up-Paddle-Boarding. Unser Tipp: Wer nach der Ankunft erst einmal auf einer Liege am Strand relaxen und die Sonne genießen möchte, spaziert direkt zum Suncoast Beach.
Sowohl die natürliche sowie auch die architektonische Landschaft von Durban macht die Stadt zu einem außergewöhnlich interessanten Ort. Für Besucher, die sich ihrer Höhenangst stellen möchten, gibt es kein besseres Übungsfeld als das bautechnisch atemberaubende Moses Mabhida-Stadion. Errichtet für die FIFA Fußballweltmeisterschaft 2010, bietet sein hoch aufragender Y-förmiger Bogen eine gute Möglichkeit, der Schwerkraft zu trotzen. Wer nach einer noch höheren Dosis Adrenalin sucht, entscheidet sich für den Big Swing, einen 106 Meter hohen Bungee-Sprungturm über dem Fußballplatz. Die Leiter zur schmalen Sprungplattform ist erfahrungsgemäß fast genauso so spannend wie der Sprung selbst.
Auch für diejenigen, die zwar ein bisschen Höhenrausch und die Aussicht genießen, aber nicht selbst springen möchten, ist die Anlage interessant. Mit dem SkyCar können Besucher auf den höchsten Punkt des Bogens fahren und einen spektakulären Blick über die Stadt und die Küste genießen. Alternativ kann man sogar hinauflaufen: Es sind genau 550 Stufen bis zur Spitze des Bogens.
Bekanntlich gibt es ja für alles noch eine Steigerung. Wer also noch höher hinaus und noch tiefer hinunter springen möchte als beim Bungee-Jumping, ist bei Skydive KZN goldrichtig. Der freie Fall mit dem Fallschirm über der traumhaft schönen Küste ist zweifelsohne ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst. Also: Augen offen halten. Und zwar nicht nur beim Sprung mit dem Fallschirm, sondern auch auf einer der beliebten Natal Sharks Board Boat Touren. Der Anblick eines weißen Haies gehört sicherlich ebenso zu den unvergesslichen Momenten auf dieser Reise in Südafrika. Oft befreien die Bootsleute auf diesen Touren sogar weiße Haie, die sich in den Netzen verfangen haben, die dem Küstenschutz dienen.
Auch PADI-zertifizierte Taucher erleben vor der Küste Durbans ein seltenes Abenteuer in einem der interessantesten Hai-Gebiete der Welt. Aber nicht nur unter Wasser, auch auf der Oberfläche locken allerhand sportliche Abenteuer: von Surfen über Kitesurfen und Kajakfahren bis Stand-Up-Paddle-Boarding.
Angesichts der unermesslichen Fülle des Lebens im Meer wäre es überraschend, hätte eine Stadt wie Durban an Land nichts erschaffen, was den Besuchern die Faszination des Ozeans näherbringt. Das uShaka Marine World beherbergt eines der größten Aquarien der Welt überhaupt. Am faszinierendsten aber ist die größte Population von Haien auf der südlichen Hemisphäre sowie zahlreiche andere, bemerkenswerte marine Lebewesen, bis hin zu den "dangerous creatures" in den Reptiliengehegen.
Die uShaka Marine World ist sowohl für Wissensvermittlung, als auch - und vor allem - für die Unterhaltung konzipiert. Für letztere sorgt beispielsweise der beliebte Wet'n'Wild-Wasserpark, eine der Haupt-Attraktionen innerhalb des Freizeitparks. Genauso erfrischend und lustig, aber über Wasser, sind die zahlreichen Hochseilgärten und Hängebrücken im Chimp & Zee Rope Adventure Park. Das Eldorado für die kleinsten Sprösslinge ist die Kids World, wo es viele spaßige und interessante Abenteuer zu erleben gibt.
Mit dem Ziel, Schätze zu sammeln, zu teilen und zu inspirieren präsentiert das Phansi Museum eine bemerkenswerte private Sammlung von Ubuntu-Kunst. Die Stammesperlen, Skulpturen und historischen sowie zeitgenössischen Kunstwerke und Artefakte sind im Roberts House, einem hübschen viktorianischen Herrenhaus, untergebracht. Jedes Jahr zeigt das Museum fünf große Ausstellungen und auch die Dauerausstellung bietet immer wieder interessante, neue Exponate.
Die Strände sind nicht die einzige natürliche Oase der Erholung im Stadtbild. Zu den Top-Attraktionen Durbans gehört auch der 2.000 Quadratmeter große Botanischen Garten. Ein Teil der Fauna ist endemisch und äußerst selten. Aber selbst wer sich nicht in die botanischen Details vertiefen möchte, wird den Ort lieben. Die Schönheit des üppig grünen Gartens lässt sich auf ausgedehnten Spaziergängen entdecken. Lohnenswert ist auch die jährliche Konzertreihe, die hier veranstaltet wird. Dabei dürfen sich die Gäste auf hochkarätige Konzerte des KwaZulu-Natal Philharmonic Orchestra freuen.
Bei derart vielfältigen Aktivitäten bleiben Appetit und gar Hunger nicht aus. Glücklicherweise ist die Stadt für ihre hervorragende kosmopolitische Küche bekannt. Frische Meeresfrüchte sind zwar an vielen Orten ziemlich teuer. Der große Anteil der indischstämmigen Bevölkerung Durbans sorgt jedoch dafür, dass es auch ohne marine Zutaten eine geschmackliche Vielfalt gibt, die ihresgleichen sucht.
Wer Durban verlässt, ohne das beliebteste Gericht der Stadt gegessen zu haben, Bunny Chow, hat tatsächlich etwas verpasst. Das Curry aus Lammfleisch, Hühnchen oder - vegetarisch - aus Bohnen wird in einem ausgehöhlten Brot serviert. Es führt schier konkurrenzlos die kulinarische Hitliste Durbans an. Je nach Größe des Hungers kann man Portionen in einem viertel oder halben Brotlaib bestellen. Das Gericht eignet sich auch bestens zum Mitnehmen. Die "Verpackung", sprich der Brotlaib, wird schließlich mitgegessen. Der legendärste Ort allerdings, ein Bunny Chow zu genießen, ist das Hollywood Bets.
Im angesagten Viertel Station Drive lassen sich die jeweils neuesten kulinarischen Trends entdecken und probieren. Dort gibt es unzählige kleine Cafés, Restaurants und Brennereien, wie beispielsweise die preisgekrönte Distillery 031.
Das Klima in Durban ist subtropisch. Darum erfreut sich die Stadt als ganzjähriges Reiseziel großer Beliebtheit. Der klimatisch angenehmste Zeitraum ist jedoch von Mai bis November und darum auch die beste Zeit für Safaris im Hluhluwe-iMfolozi-Park, der Heimat von zahlreichen Spitz- und Breitmaulnashörnern, Löwen und Giraffen. Im November und im Februar müssen Besucher hingegen mit feuchten Bedingungen und kurzen täglichen Regengüssen rechnen.
Der einfachste Weg nach Durban führt über den King Shaka International Airport. Er liegt etwa 40 km südlich von Durban. Eine Taxifahrt kostet ungefähr 450 Südafrikanische Rand (ca. 30 Euro). Einige Hotels und Hostels bieten Shuttleservices zu annehmbaren Preisen an, vergleichen lohnt sich.
Südafrika verzaubert mit seinen Landschaften und Städten. Unser Reiseführer zeigt die schönsten Sehenswürdigkeiten und mehr.
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Original-Artikel: Matt Phillips/Lonely Planet international
Deutsche Fassung: Ines Wagner