Die Stadt mit ihrer wechselhaften Geschichte und der Lage am Meer hat viel zu bieten - und das muss nicht immer teuer sein. Viele Attraktionen sind kostenlos.
Kapstadt ist im Vergleich zu vielen anderen großen Weltstädten ziemlich erschwinglich. Essengehen ist für europäische Verhältnisse sogar ausgesprochen billig und viele Museen und kleinere Attraktionen erheben nur eine bescheidene Eintrittsgebühr. Wer noch etwas mehr sparen möchten, hat die Gelegenheit, viele Highlights der Kunst, Kultur und natürlichen Schönheit der faszinierenden Stadt zu erleben, ohne die Brieftasche überhaupt zu öffnen. Damit bleibt mehr Geld für die regionale Küche, Souvenirs oder die Unterstützung eines der vielen kommunalen Tourismusprojekte.
Die meisten Besucher Kapstadts nutzen die Seilbahn, um auf den Tafelberg zu gelangen. Dabei gibt es zahlreiche schöne Wanderwege - und die sind allesamt kostenlos. Die beliebteste Wanderung führt durch die Platteklip-Schlucht. Der etwa zweieinhalbstündige Aufstieg ist ziemlich steil und der Rückweg kann durchaus die Knie strapazieren, aber es gibt verschiedene alternative Routen. Die gesamte Region ist von einem attraktiven Netz aus Wanderwegen durchzogen, vom sanften Pipe-Treck über den zweistündigen Weg bis zur Elephant's Eye Cave.
Die Wanderung mit der besten Aussicht auf den Tafelberg führt über den Lions Head und ist sehr beliebt. Daher ist der kurze, aber steile Klettersteig, der mit Seilen und Leitern gesichert ist, ziemlich frequentiert. Aber er lohnt sich, denn die Aussicht vom Gipfel ist einfach sagenhaft. Entsprechend der örtlichen Sicherheitsempfehlungen sollte die Wanderung möglichst nicht allein unternommen werden. Hin und wieder kommt es auf bestimmten Wegabschnitten zu Zwischenfällen, es lohnt also, sich vorab noch einmal tagesaktuell zu informieren.
Interessenten an der heimischen Flora kommen hier genauso auf ihre Kosten wie Besucher, die etwas für ihre Fitness tun wollen. Der Green Point’s Park ist auch zum Picknicken sehr beliebt und die Kinder werden von den Spielplätzen begeistert sein. Kurzum, in diesem erholsamen Park kann man sich gut und gerne einen halben Tag lang kostenlos vergnügen.
Ursprünglich wurde er für Kapstadt als Austragungsort der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika hergerichtet. Heute dient er sowohl als Rad-, Jogging- und Wander-Eldorado als auch als Freiluftmuseum mit zahlreichen Informationstafeln, welche anschaulich die bemerkenswerte Artenvielfalt am Westkap beschreiben.
Normalerweise ist die Norval Foundation eine der teuersten Attraktionen der Stadt. Dienstags jedoch ist in dem privaten zeitgenössischen Kunstmuseum der Eintritt zu den Ausstellungsräumen und zum Skulpturengarten frei. Das große, eher strenge Gebäude beherbergt mehrere Galerien, in denen wechselnde Ausstellungen afrikanischer Künstler gezeigt werden. Der Garten ist ein wunderbarer Ort zum Spazieren, in dem es allerlei Erstaunliches zu entdecken gibt. Zwischen heimischen Vögeln und üppigen Pflanzen scheinen die unterschiedlichsten Kunstskulpturen quasi aus dem Boden zu wachsen.
Nach einem jahrzehntelangen Erneuerungsprojekt ist Muizenberg heute ein Schmuckstück geworden, das mit seinen farbenfrohen viktorianischen Badehütten zum Verweilen einlädt. Entlang der hübschen Flaniermeile stehen zahlreiche Restaurants und Surfshops. Über zehn Kilometer schmiegt sich ein gewundener Pfad malerisch an die Küste. Es lohnt sich, eine Pause in den Gezeitenpools von St. James einzulegen, um zu paddeln.
Danach vergeht die Zeit wie im Fluge beim Stöbern in den Antiquitätengeschäften an der Hauptstraße von Kalk Bay. Zu diesen unvergesslichen Stunden am Strand von Muizenberg gehört unbedingt ein erfrischendes Bad im Meer am schönen weißen Sandstrand von Fish Hoek.
Wer sich für Architektur interessiert, bekommt im Zentrum von Kapstadt viel zu sehen. Besonders beliebt sind die farbenfrohen Häuser des Bo-Kaap, deren Bewohner es bereits gewohnt sind, dass sie oft fotografiert werden. Nur einen kurzen Spaziergang entfernt befinden sich die Artdeco-Fassaden am Greenmarket Square, der dank des täglich stattfindenden Kunsthandwerksmarkts immer rege besucht und voller Leben ist.
Ein paar Blocks südöstlich befindet sich die Edwardian City Hall mit Blick auf die Grand Parade. Von hier aus sind es nur zwei Minuten zu Fuß zum ältesten Gebäude der Stadt, dem im späten 17. Jahrhundert erbauten Castle Of Good Hope. Die fünfeckige Burg mit ihren dicken Mauern wurde einst von den Holländern zur Verteidigung der Stadt erbaut. Montag bis Samstag gibt es kostenlose Führungen über das imposante Gelände.
Unterschiedliche Unternehmen bieten kostenlose Stadtführungen an. Einige der beliebten Touren führen zu Sehenswürdigkeiten wie dem Greenmarket Square, den Company's Gardens, Bo Kaap und der Grand Parade. Andere wiederum haben sich auf Themen spezialisiert, wie beispielsweise die Taste of Cape Town-Tour, bei der traditionelle Snacks probiert sowie Galerien und Straßenkünstler besucht werden. Obwohl die Touren kostenlos angeboten werden, wird üblicherweise ein Trinkgeld für den Reiseleiter erwartet. Und das ist dann eigentlich auch recht und billig.
Die jüngste politische Geschichte Südafrikas ist so faszinierend wie turbulent. Die kostenlose Führung durch das Parlament bietet interessante Einblicke in die Funktionsweise des parlamentarischen Systems des Landes und vermittelt Wissenswertes zur Geschichte. Das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert mit seiner neoklassizistischen Fassade und der oft fotografierten Büste von Nelson Mandela ist auch architektonisch eine Betrachtung wert. Die Führungen finden nur an Wochentagen statt und müssen im Voraus gebucht werden. Beim Betreten des Parlamentsgebäudes wird der Reisepass vorgezeigt.
Das Nelson Mandela Gateway liegt am alten Clock Tower, umgeben von zahlreichen Restaurants, Cafés und Einkaufsgeschäften an der V & A Waterfront. Es ist der Startpunkt für die Fähren nach Robben Island, die alle Namen von ehemaligen Flüchtlingen der Insel tragen. Der Eintritt in das Besucherzentrum am Gateway Center ist kostenlos. Hier befinden sich Informationstafeln zur Geschichte des Kampfes gegen die Apartheid, wobei Nelson Mandela natürlich im Mittelpunkt steht.
An warmen Abenden ist die breite Promenade am Atlantik von Spaziergängern mit Kindern und Hunden belebt. Sonnenanbeter genießen die letzten Strahlen, Skateboarder treffen sich und Kitesurfer tummeln sich in den Wellen. Wenn der Blick auf das Meer nicht Grund genug für einen Bummel ist, gibt es zahlreiche faszinierende Kunstinstallationen, Open-Air-Sportfelder und viele Kinderspielplätze. Bei günstiger Thermik ist hier auch der Landeplatz für Gleitschirme, die vom Löwenkopf starten und malerisch über der Stadt, der Küste und dem Meer kreisen.
Kapstadt hat viele großartige, frei zugängliche und öffentliche Parks sowie Gärten. Company’s Garden ist der älteste und mit Abstand beliebteste darunter. Im 17. Jahrhundert diente er als Gemüsegarten für die Dutch East India Company. Eine kleine Version dessen erinnert noch heute an den ursprünglichen Zweck. An anderer Stelle gibt es eine Voliere, einen duftenden Rosengarten, ein kleines Infozentrum, mehrere Monumente und Skulpturen sowie unzählige Eichhörnchen. Am Rande des Parks schließt sich Auswahl an Museen, Galerien und markanten Parlamentsgebäuden an.
Kapstadt bietet noch so viel mehr. Unser Reiseführer zeigt die schönsten Sehenswürdigkeiten und mehr.
Schau ihn dir doch hier einmal an.
Original-Artikel: Lucy Corne/Lonely Planet international
Deutsche Fassung: Ines Wagner