Warane, Schildkröten, Mantas und endlose Strände - der Nationalpark Komodo ist wahrlich ein Paradies auf Erden. Wir zeigen seine Wunder.
Fällt der Name Komodo, denken viele Menschen sofort an die Warane - die riesengroßen Echsen. Doch der Nationalpark Komodo besteht aus vielen Inseln und kleinen Orten, die mit unglaublicher Schönheit verzaubern.
Der Nationalpark erstreckt sich zwischen zwei der Sundainseln Indonesiens, zwischen Sumbawa im Westen und Flores im Osten. Die Hafenstadt Labuan Bajo auf Flores ist der Startpunkt für die Ausflüge nach Komodo.
Hier nun einige, nicht alle, bezaubernden Flecken im Nationalpark Komodo.
Eine viertel bis eine halbe Stunde anstrengenden Aufstiegs unter der glühenden Sonne Indonesiens wird am Ende belohnt durch eine Aussicht, die ihresgleichen sucht. Denn oben auf dem Berg kann der Besucher über mehrere Buchten und Berge der Insel Padar blicken. Ein Blick für Götter!
Nach dem Abstieg beeilen sich Händler am Fuße des Berges einem eine erfrischende Kokosnuss anzubieten. Wer dann noch nicht abgekühlt ist, hüpft kurz ins Meer, ehe es weitergeht.
Der Pink Beach ist gar nicht berühmt für seine Farbe, wie es einem der Name suggeriert. Zwar schimmert der Sand tatsächlich rötlich, weil hier die Reste vieler roter Korallen abgelagert wurden. Doch das eigentlich Sehenswerte liegt unter der Wasseroberfläche.
Nur wenige Meter vom Strand beginnt eine einzigartige Unterwasserlandschaft aus Korallen-Gärten, die von allerlei Meerestieren bewohnt ist. Farben satt, wohin man sieht.
Freilich soll Komodo mit seinen Waranen auf der Tour nicht fehlen. Besucher dürfen nur auf einen kleinen Teil der Insel, wo sie von Rangern auf Rundwegen durch die Vegetation geführt werden. Die Guides wissen auch, wo die Tiere zu finden sind. Einen Abstand von einigen Metern sollte man als Besucher von den Komodowaranen stets halten. Die Tiere können nämlich schnell sein, die Bisse sind giftig und ein Schwanzschlag heftig. Doch keine Sorge: die Guides achten auch auf die Sicherheit der Gruppe.
Allerdings: Im Jahr 2020 schließt die Insel für den Tourismus. Der Bestand der Warane soll sich dadurch erholen. Auch ohne diese Insel bleibt die Tour aber lohnenswert, zumal die Boote auch die Chance haben, nach Rinca auszuweichen, wo es ebenfalls Warane gibt.
Mitten im türkisblauen Wasser erhebt sich ein sichelförmiger Strand, der Taka Makasar. An seinen Seiten liegen große von den Wellen angespülte Korallenstücke und Muscheln. Ansonsten gibt es hier keine Bäume, keine Felsen, keine Gebäude, die Schatten spenden könnten. Nur Sand und Meer.
Begibt man sich über die sichtbare Spitze hinaus, wandert man ins Wasser hinein, das hier sanft die Beine umspielt. Abkühlung im Nationalpark Komodo ist immer willkommen.
Als Manta, also "Decke", bezeichnen wir diese Tiere. Ein Name, der ihnen nicht gerecht wird - "Engel der Meere" sollten sie heißen. Wer den riesigen Rochen einmal nahe gekommen ist, wird von ihnen verzaubert sein. Ohne Hast drehen sie mit bedächtigem Flügelschlag ihre Kreise am Manta Point. Oft schweben sie, wie an einer Perlenkette aufgereiht, durch das Wasser.
Am Manta-Point ist die Wahrscheinlichkeit, diese Tiere anzutreffen, sehr hoch - darum der Name. Und es reicht, hier zu schnorcheln, um sie fast berühren zu können. Aber eben nur fast. Denn Anfassen ist nicht erlaubt - zurecht.
Ähnlich wie sich am Manta Point die Rochen versammeln, leben in der Turtle City oder Turtle Bay die Schildkröten. Beim Schnorcheln lassen sich die großen Meeresechsen beim Fressen beobachten. Manche liegen auch nur faul zwischen den Korallen versteckt und dösen vor sich hin.
Danach reichen die Eindrücke des Ausflugs auch - für den Rest des Lebens.
Zurück in Labuan Bajo, dem Tor zum Nationalpark Komodo, lässt sich der Tag kulinarisch abschließen. Zum Beispiel auf dem allabendlichen Fischmarkt. Die Fischer bauen hier ihre kleinen Stände auf und jeweils einen Grill. Der Gast sucht aus der Auslage das Meerestier aus, das er zubereitet haben möchte. Gegessen wird an überdachten Tischen direkt hinter dem Stand. Dazu gibt es frische Säfte oder Wasser.
Wer Fisch nicht so gerne mag, geht in einen der vielen Warungs und Restaurants an der Hauptstraße. Eine Möglichkeit bietet das Artomoro Restaurant, das gute Fleischgerichte aber auch Vegetarisches anbietet. Gleich nebenan befindet sich das Le Pirate, das neben Unterkünften auch über ein Restaurant und eine Rooftopbar mit Blick über die Bucht verfügt.
Einen guten Überblick bekommt der Besucher durch einen Tagesausflug vom Hafen Labuan Bajo aus. Die Boote steuern dabei die Sehenswürdigkeiten an, die wir hier vorgestellt haben. Doch wäre das alleine zu wenig Zeit für diesen wunderbaren Park. So können Urlauber auch mehrtägige Fahrten mit einem Liveaboard, einem Hotel auf dem Wasser, unternehmen.
Für Taucher lohnt es sich auch, weitere Tagesausflüge zu den vielen Tauchspots zu unternehmen. Meist sind pro Tag drei Tauchgänge, Equipment und Verpflegung bei den vielen Anbietern in Labuan Bajo eingeplant.
Die Indonesier sind sich der Schätze, die im Nationalpark Komodo zu finden sind, sehr bewusst. Sie achten hier auf die Umwelt und es gibt feste Regeln für Touristen. Muscheln, Steine oder Korallenstücke dürfen keinesfalls mitgenommen werden. Spätestens am Flughafen werden etwaige Verstöße aufgedeckt.
Es reichen aber eben auch die himmlischen Bilder, die sich auf ewig in das Gedächtnis gebrannt haben.
Der riesige Inselstaat Indonesien hat noch viele schöne Seiten. Unser Reiseführer zeigt sie Dir.
Schau ihn dir doch hier einmal an.
Text und Bilder: Stephan Goldmann