Am Rande der Irischen See liegen die Küsten von Irland und Wales. Ihre Schönheit kann auf den Celtic Routes erkundet werden. Impressionen einer Reise.
Für Reisende ist die Küste meist das Ziel – ein Ort zum Entspannen, zum Auftanken oder einfach zum Starren in die Weite. Für die Menschen der Vergangenheit war die Küste hingegen oft der Beginn einer Reise. Denn das Meer trennte die Menschen damals nicht. Es verband sie mit anderen Küsten, an denen sie Handel trieben, neue Möglichkeiten suchten oder sich spirituelle Erleuchtung versprachen.
Heute versuchen Wales und Irland, diese uralten Verbindungen für Reisende wieder aufzunehmen. Die Bezirke Wicklow, Wexford und Waterford auf irischer Seite sowie Pembrokeshire, Carmarthenshire und Ceredigion auf walisischer Seite haben sich zusammengetan, um ihr gemeinsames keltisches Erbe zu feiern. Unter der Vereinigung Celtic Routes zeigen sie aufregende Landschaft, bewegende Geschichte und lebendige Kultur.
Wir haben uns auf die Entdeckung dieser keltischen Verbindungen begeben. Hier einige der Highlights und Routen auf beiden Seiten der Irischen See.
Die Grafschaft Wicklow schmückt sich mit dem Beinamen "Garten Irlands" – und das zurecht. Wicklow ist weniger wild als die Westküste, aber voller saftiger Wiesen, die sich über sanfte Hügel in die Ferne erstrecken. Die typischen Mauern und Graswälle grenzen die einzelnen Weiden voneinander ab und überziehen die Landschaft mit einem Schachbrettmuster. Dazwischen verlaufen schmale Straßen, auf denen sich Autos nur selten begegnen.
Eines der ältesten noch erhaltenen Häuser Irlands präsentiert Prunk der gehobenen Sorte. Im Inneren von Russborough House hängen etliche Bilder alter Meister, gesammelt von mehreren Besitzern des Anwesens (inklusive eines Deutschen). Sie sind nicht nur wunderschön, sondern auch sehr wertvoll – ein Grund dafür, warum Russborough House schon mehrfach der Schauplatz abenteuerlicher Überfälle war. Zu sehen sind Gemälde aus Italien, Frankreich, England, Irland und den Niederlanden. Neben den Bildern beeindrucken die Stuckdecken, die originalen Böden, die Kronleuchter und viele weitere Möbel. Im neuen Café des Hauses können Besucher sich nach der Tour stärken.
"Gleann dá Loch", so der gälische Name, bedeutet "Tal der zwei Seen". Rund um diese beiden Lochs erheben sich szenische Bergflanken, an denen Wanderwege verschiedener Schwierigkeitsgrade und Länge entlangführen. Es gibt Routen, die gerade mal eine halbe Stunde bis eine Stunde benötigen und entlang malerischer Wasserfälle führen. Längere Schleifen hingegen können zehn Kilometer mit rund drei Stunden oder mehr in Beschlag nehmen. Beeindruckende Landschaft ist bei allen Wegen gegeben.
Tipp: Glendalough ist wunderschön, aber kein Geheimtipp. An Wochenenden sind die beiden Seen Ausflugsziel für viele Menschen aus Dublin. Und so können sich am großen Parkplatz im Tal Warteschlangen bilden. Darum Glendalough am besten unter der Woche und sehr früh besuchen.
An der Ostküste Irlands ziehen sich einige der schönsten Sandstrände des Landes entlang. Berühmt (und darum auch entsprechend besucht) ist Brittas Bay Beach. Allerdings ist auch er an Wochenenden gut besucht. Darum am besten unter der Woche hier auftauchen.
Tipp: Wer statt nach Muscheln und Seeglas lieber nach Antiquitäten sucht, kann das gleich ums Eck bei Brittas Bay Antiques.
Schlafen in einem alten irischen Cottage geht mit The Perch im kleinen Ort Kilquiggin. Für Feinschmecker empfiehlt sich ein Abendessen im Sha Roe Bistro in Huntington. Es gibt Fisch, Fleisch und Vegetarisches sowie leckere Desserts. Eine authentische Land-Spelunke ist das Dying Cow Pub bei Mullinacuffe. Es ist winzig und dennoch gibt es hier freitags alle zwei Wochen Livemusik. Die Inneneinrichtung kann nur als einzigartig bezeichnet werden. Der Wirt scheint zunächst wortkarg, entpuppt sich aber bald als herzlich.
Sie markiert Irlands uralten Osten – die Grafschaft Wexford. Spuren von Zivilisationen gehen hier zurück bis in die Jungsteinzeit und weiter. Sie war eine der ersten Gegenden, die christianisiert wurde. Stark verschränkt ist sie mit der walisischen Grafschaft Pembrokeshire, denn der walisische Heilige David war der Lehrmeister des Heiligen Aidan, der in Wexford verehrt wurde. Hier gehen die keltischen Verbindungen tief. Kein Wunder also, dass der Bezirk Teil der Celtic Routes ist.
Die Lange Einkaufsstraße mit bunten Fassaden zieht sich parallel zum Hafen entlang. Hier finden sich Sweet-Shops neben Trödlern und Top-Modeketten. Dazwischen immer wieder Cafés. Im Sommer erwacht dann die Hafenzeile zum Leben.
Übrigens: Gut Mittagessen oder Kaffee trinken in besonderem Ambiente lässt sich im Untergeschoss von Westgate Design.
Tipp: Das Irish Heritage Centre zeigt die ganze Geschichte Irlands von der Steinzeit bis heute in einem Park. Am besten mindestens zwei eher drei Stunden einplanen. Wir durften schon nicht mehr rein, eine Stunde vor Schluss.
Federvieh beobachten lässt sich für Groß und Klein im nahen Vogelschutzgebiet. Der große Turm des Haupthauses bietet einen Blick über das Marschland. Hier überwintern jedes Jahr bis zu 40 Prozent der Weltpopulation der Grönlandgänse. Zu sehen sind noch Schnee-, Saat- und Ringelgänse, Schwäne und viele andere. Das Vogelschutzgebiet kann zu Fuß leicht erkundet werden, richtig Spaß machen die Vogelbeobachtungen aus dem Turm.
Tipp: Gleich ums Eck liegt noch das Raven Nature Reserve, das aus wunderbaren Waldgebieten besteht und einen längeren Spaziergang bietet.
Der Leuchtturm am Hook Head bewacht das Zusammentreffen dreier Gewässer: dem St George’s Channel im Norden, der Keltischen See im Osten und dem Atlantik im Westen. Darin ergießt sich noch das Süßwasser dreier Flüsse. Es entsteht eine Mischung, die über tausend Schiffen hier zum Verhängnis wurde. Das Leuchtfeuer am Hook Head gibt den gebeutelten Seefahrern schon seit dem 6. Jahrhundert Orientierung, denn damals hat sich ein Mönch aus Wales hier angesiedelt.
Der heutige Leuchtturm sieht modern aus, doch – und das macht ihn so sehenswert – im Inneren steckt Architektur aus dem 12. Jahrhundert. Baumeister war William Marshal, der erste Earl of Pembroke, der durch seine Heirat Land hier und in Wales besaß.
Tipp: Wenn möglich eine Führung mit John unternehmen, einem echten irischen Geschichten-Erzähler – fast ein Einmann-Theaterstück.
Neben vielen Hotels und Bed & Breakfasts gibt es bei Wexford auch eine Glamping-Anlage von Further Space mit Blick über Pferdekoppeln tief ins Hinterland hinein. Abendessen und Frühstück als Fresskorb im The Farmshop zusammenstellen. Und gleichzeitig kann das ein oder andere Mitbringsel gekauft werden.
Sie ist die älteste Stadt Irlands, und natürlich wurde sie in den Jahrhunderten hart umkämpft. Unter anderem die Wikinger drückten dem Ort ihren Stempel auf, der sich noch heute im Viking Triangle widerspiegelt. Im umgebenden County Waterford liegen weitere verträumte Orte und auch die Gebirgskette Comeragh.
In diesem Viertel der Stadt Waterford sammeln sich vier Museen: The Medieval Museum Bishop’s Palace, The Irish Museum of Time und das Irish Silver Museum. Hinzu kommt der Reginald’s Tower und Kings of the Vikings. Vor allem Letzteres lohnt sich, um die Geschichte in Virtual Reality zu erleben. Zwischen den Museen verlaufen Straßen voller Geschäfte und Pubs mit bunten Fassaden. Dazwischen immer wieder Häuser, auf denen moderne Murals prangen. Ein toller Mix!
Tipp: Museen lassen sich mit einem Tagespass verbinden, der deutlich günstiger kommt als die Einzeleintritte. Das Glasmuseum zeigt beileibe nicht nur Glas, sondern auch die Geschichte des Bishop's Palace. Es lohnt sich, eine Reenactment Tour mitzumachen. Sie findet sieben Tage die Woche stündlich zwischen 9 und 17 Uhr statt (außer 13 Uhr).
Wie kunstvoll geschliffenes Kristallglas entsteht, zeigen die Glasmacher im House of Waterford. Der gesamte Prozess von Herstellung durch Glasblasen bis hin zur Veredelung durch den Schliff können Besucher bei einer Tour erleben. Spannend dabei: Das Wiederaufnehmen der Glasproduktion in Waterford wurde auch durch deutsche und tschechische Glasbläser unterstützt.
Im Südwesten Waterfords liegt die Hafenstadt Dungarvan. Sie lohnt sich nicht nur wegen der malerischen Kulisse. Sie ist auch Ausgangspunkt für Aktivitäten, wie etwa in die Comaragh Mountains. Einmal im Jahr treffen sich hier Feinschmecker zum West Waterford Festival Of Food.
In Dungarvan gibt es eine Reihe guter Lokale, wie zum Beispiel The Tannery. Dieses Restaurant wurde in einer ehemalige Gerberei gebaut. Eine weitere Liste an Restaurants in Dungarvan findet sich hier. Die Tannery bietet auch Gästezimmer an in einem extra Gebäude.
Als westlichster der drei Bezirke finden sich hier die stärksten Verbindungen nach Irland. Der einstige Graf von Pembroke etwa wirkte hüben wie drüben als Baumeister und Politiker. Die frühen keltischen Klöster pflegten enge Beziehungen auf beiden Seiten der See. Und heute liegen beide Fährhäfen, die Wales mit Irland verbinden, ebenfalls in Pembrokeshire. Hier leben die Celtic Routes also im wahrsten Sinne des Wortes.
Sie ist ein Koloss: Die normannische Burg von Pembroke ist riesig und dazu noch an drei Seiten mit Wasser umgeben. Was früher Feinde in Furcht und Schrecken versetzte, verzückt heute Klein und Groß beim Besuch. In der Burg kann nicht nur die Geschichte und das Gebäude erkundet werden. Es gibt für Kinder eine Ritterausbildung und mehr.
Tipp: Wenn nach dem Besuch der Festung noch Zeit ist, lohnt sich ein Spaziergang am Mill Pond, der sich entlang der alten Stadtmauer entlangzieht. Der Rückweg lässt sich über die Hauptstraße von Pembroke nehmen. Dabei entdecken Besucher alte Häuser und spannende Geschäfte.
Sie war einer der Gründe, warum viele Iren im Mittelalter nach Wales pilgerten. In der St Davids Cathedral lagen einst die Reliquien des Heiligen David und für viele Iren und Waliser war St Davids fast gleichwertig mit einer Pilgerreise nach Rom – auf jeden Fall aber billiger. Um die Kirche entstanden Bauten, die heute einzigartig sind: Ein riesiges Areal mit einem Bischofspalast und einer in mehreren Phasen erweiterten Kirche. Im Hauptschiff sind vor allem die kunstvollen Decken ein Hingucker. Sie bestehen aus Holz und wölben sich nicht nach oben, wie bei den meisten Kathedralen.
Ein weiteres Highlight: Die Bibliothek der Kathedrale. Hier finden sich Werke von Luther, Darwin und frühe Bibeldrucke in verschiedenen Sprachen und Auslegungen. Spannend! Auch der Ort St Davids lässt sich sehen, mit seinem uralten Marktkreuz und den mittelalterlichen Häusern. Er ist die kleinste City im Vereinigten Königreich.
Tipp: Am besten eine Tour in der Kirche mit der Bibliothekarin buchen. Danach verstehen Besucher noch besser, wie fantastisch diese Anlage ist. Sie kann einem dann auch Zugang zu den Büchern gewähren. Aber Vorsicht: Lieber etwas mehr Zeit einplanen, als angegeben wird.
Ein Rundweg führt vom großen Sandstrand weg durch die raue Natur. Unterwegs begegnen den Wandernden wilde Ponys, die friedlich grasen. Es eröffnen sich Blicke auf eine eindrucksvolle Klippenlandschaft. Zudem kann man das kleine neolithische Grab Coetan Arthur bestaunen. Die Runde zum St David’s Head ist zwar nicht sonderlich schwer, aber auch nichts für Menschen, die schlecht zu Fuß sind. Wanderschuhe sind hier ein Muss.
Tipp: Nach der Wanderung Fish & Chips im Whitesands Beach House beim Parkplatz kaufen und mit Blick auf den großen Strand verzehren.
5000 Jahre stehen sie hier bereits – was an ein Wunder grenzt, angesichts der Bauweise: Ein riesiger liegender Stein, getragen von den Spitzen vier freistehender Monolithen. Wozu diese Steine genau so errichtet wurden, können auch Wissenschaftler nicht mit Sicherheit sagen. Vielleicht ist es aber genau das Geheimnisvolle und die schiere Größe, die Pentre Irfan so eindrucksvoll machen.
Das Hotel Llys Meddyg im Ort Newport bietet einen guten Ausgangspunkt für Aktivitäten. Gäste können hier E-Bikes mieten, um die Umgebung zu erkunden. Das Restaurant versorgt hungrige Mägen mit ausgewählten Speisen der Region. Zudem gibt es einen Außenbereich mit Einzelhütten und eine Kellerbar.
Von Pembrokeshire zieht sich in einem Halbmond-förmigen Schwung die Cardigan Bucht nach Norden. Auf Walisisch heißt sie Ceredigion Bae und gibt der Grafschaft hier ihren Namen. Die Küstenlandschaft lohnt sich, doch auch im Hinterland verstecken sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten.
Whisky aus Wales? Gibt es schon eine Weile aus der Brennerei Penderyn. Aber die kleine Distillery Dà Mhìle geht einen Schritt weiter und produzierte all ihre Spirituosen rein biologisch – also ohne Pestizide und möglichst lokal. Neben dem Single Malt Whisky gibt es noch Gin verschiedener Sorten hier. Die Brennerei ist Teil der Glynhynod Farm, auf der weitere Produkte erzeugt werden: Käse, Honig, Senf und vieles mehr.
Der Besuch beim Shop alleine ist schon ein Erlebnis für Feinschmecker. Es können aber auch Gin und Whisky Tastings gebucht werden. Übrigens schließt sich mit der Brennerei der keltische Kreis weiter. Denn der Name "Dà Mhìle" kommt aus dem schottisch Gälischen und bedeutet "2000". Ein Elternteil des Gründers kommt aus Schottland und die Brennerei hat ihren ersten Whisky zum Millennium herausgebracht.
Wer es etwas abgeschieden in einem alten Herrenhaus mag, wird in Noyadd Trefawr fündig. Große Zimmer mit geschmackvoller Einrichtung. Zum Abendessen geht es dann in den Ort Cardigan. Eines der Trendlokale dort ist Yr Hen Printworks. Hier suchen sich Gäste mehrere kleine Gerichte aus, die sie kombinieren und teilen können – quasi wie Tapas.
Dylan Thomas gilt als wichtigster Dichter der walisischen Neuzeit. Die Landschaft des County Cartmarthenshire hat sein Schaffen maßgeblich beeinflusst. Kein Wunder. Bietet die südliche Grafschaft doch ländliche Idylle und lebendige Küsten.
Auch wenn der berühmte Poet Dylan Thomas in Laugharne (gesprochen etwa "Larn") fast alles überschattet, gibt es weitere interessante Sehenswürdigkeiten. Alleine die alten Häuser an der Hauptstraße durch den Ort strahlen eine Idylle aus. Und die Burgruine sitzt zwischen den Häusern und dem Meer, fast wie ein Wächter, der die Gezeiten in Schach halten will. Erbaut von den Normannen im Jahr 1116 hat das Gebäude sich über die Zeit zu einem Herrenhaus der Tudors entwickelt, ehe der Verfall einsetzte.
Tipp: Der große Parkplatz unterhalb des Schlosses wird oft von der Flut überspült. In einigen Fällen kann das Wasser so hoch steigen, dass ein hier parkendes Auto hinüber ist. Darum möglichst weit oben oder ganz woanders parken.
Wer sich für das Leben des Poeten Dylan Thomas interessiert oder auch nur einfach die Natur mit herrlichen Ausblicken genießen will, absolviert den Dylan Thomas Birthday Walk mit rund neun Kilometern Länge. Er führt vorbei an seiner Schreibhütte, dem Bootshaus, in dem er und seine Familie lebte, und seinem Grab. Der zweite Teil passiert die Burg und steigt auf den Hügel Sir John’s Hill, von wo aus sich herrliche Blicke auf das weite Marschland ergeben, das durch das Meer und den River Taf gebildet wird. Es lohnt sich früh aufzubrechen und am frühen Nachmittag dann im Bootshaus von Dylan Thomas zu enden. Hier können Wandernde dann mit einem Gemüse-Cawl Kraft tanken. "Cawl" ist die walisische Bezeichnung für einen Eintopf.
Wenn schon auf den Spuren des Poeten wandeln, dann ganz: Im Brown’s Hotel in Laugharne hat Dylan Thomas gerne Tee oder Bier mit Freunden getrunken. Heutige Gäste schlafen in einem der Zimmer und essen im Dexters at Brown’s.
Unsere Reise fand im Februar statt. Das Wetter wechselte gefühlt alle fünf Minuten, doch genau darin lag der Reiz. Zudem waren viele Parkplätze kostenlos. Dafür gab es einige wenige Sehenswürdigkeiten, die geschlossen hatten. Hier gilt es, sich vorher zu informieren.
Wer die Celtic Routes tatsächlich verbinden will, muss mit der Fähre zwischen Irland und Wales wechseln. Was früher kaum ein Problem war, ist seit dem Brexit nur mit wenigen Mietwagenanbietern möglich. Beim Start von Dublin Airport aus machte das lediglich Enterprise gegen Aufpreis möglich.
In Irland und Wales kommen Besucher mit Englisch-Kenntnissen bestens zurecht. Irisches Gälisch und Walisisch sind zwar beide keltische Sprachen, gehören aber beide unterschiedlichen Familien an. In Wales wird Walisisch stark gefördert. So sind Sprachkenntnisse des Walisischen in manchen Teilen des Landes eine Voraussetzung für Anstellungen.
Viele, die Wales oder Irland besuchen wollen, haben Bedenken wegen des Linksverkehrs. An den gewöhnen sich die Meisten allerdings sehr schnell – die ersten Minuten sind vielleicht ein wenig ungewohnt und brauchen die ganze Konzentration. Am kniffligsten ist der Umgang mit der manuellen Schaltung, sie fühlt sich ungewohnt an. So liegt der erste Gang eben "weg vom Knie" – eher da, wo gefühlt oft der Rückwärtsgang liegt. Falls es das Budget hergibt, lohnt sich da eine Automatikschaltung durchaus.
Eine Besonderheit sind die Singletrack-Roads, die auf den Celtic Routes anzutreffen sind. Diese schmalen Straßen bieten nur Platz für ein Auto. Bei Gegenverkehr müssen Ausweichbuchten angesteuert werden, oder eben vorsichtig aneinander vorbeimanövriert werden. Die Einheimischen können das perfekt. Darum defensiv, vorausschauend fahren und immer ein Auge auf mögliche Ausweichstellen haben.
Die Verkehrsschilder sind übrigens jeweils zweisprachig, oft steht die wichtige Information auf Englisch unten.
Fast überall erheben die Parkplatzbetreiber Gebühren. Die können in den meisten Fällen mit Kreditkarte bezahlt werden. Selten ist Kleingeld noch nötig – bei unserer Reise konnten wir in Irland und in Wales jedes Mal mit Kreditkarte zahlen. Das gilt übrigens auch für alle Geschäfte und fast alle Unterkünfte.
Entlang der Celtic Routes existieren unzählige sehr gute Speiserestaurants, wir haben einige davon ja aufgezählt. Wichtig dabei: Grundsätzlich sollten alle Abendessen-Locations im Beitrag zuvor reserviert werden. Sonst kann es gerade an Wochenenden oder während der Hauptsaison passieren, dass kein Platz frei ist.
Mehr Info zu den Celtic Routes hier.
Noch mehr großartige Tipps für deine Reise nach Irland findest du im Reiseführer Lonely Planet Irland.
Text: Stephan Goldmann/Lonely Planet Deutschland
Fotos: Katrin Goldmann