Die Stadt in der Region Emilia Romagna ist berühmt für ihre Universität. Studieren kann man hier überhaupt eine Menge, vor allem das Dolce Vita und leckeres Essen.
„La Rossa“, die Rote, wird Italiens traditionell linke Universitätsstadt genannt. Der Name bezieht sich auch auf den allgegenwärtigen Terrakotta-Farbton der mittelalterlichen Bauwerke. Einen einzigartigen Blick auf die Kulisse hat man von der Basilica Santuario della Madonna di San Luca, die mit dem längsten Säulengang der Welt aufwarten kann. Er beginnt an der Piazza di Porta Saragozza und führt durch 666 Arkaden zum Altarraum mit dem sagenumwobenen Madonnengemälde. Das wird regelmäßig von den Bewohnern aufgesucht – durchaus auch mal, um für den Klassenerhalt des FC Bologna zu bitten. Aber vor allem ist der rund vier Kilometer lange Weg zur Kapelle am Wochenende beliebt – dann treffen Familien mit Kind und Kegel auf Jogger, denn der Lauf unter den Lauben macht selbst bei Regen Spaß.
Mehr Infos: unter bolognawelcome.com
Brot und Bildung für alle – unter diesem Motto ließ der Bürgermeister Francesco Zanardi im Jahr 1916 eine gigantische Bäckerei errichten. Statt Teigwaren wird dort inzwischen Kunst produziert, denn 2007 eröffnete in der einstigen Brotfabrik das „Museo d’arte moderna di Bologna“, abgekürzt „MAMbo“, eines der interessantesten italienischen Museen für moderne Kunst. In den weitläufigen Räumen geht es nicht chronologisch zu, sondern die Stile werden gleichwertig behandelt. Neben der Dauerausstellung sind besondere Shows zu sehen, wie derzeit die über David Bowie (noch bis 13.11.2016, davidbowieis.it). Wer die sehr sehenswerte Werkschau in Berlin verpasst hat, bekommt nun ein letztes Mal in Europa die Gelegenheit, sich die Bühnenkostüme, Fotografien und Originalsongtexte des am 10. Januar 2016 verstorbenen Ausnahmemusikers aus England anzuschauen.
Mehr Infos: Eintritt ca. 6 €, mambo-bologna.org
Bologna war das Manhattan des Mittelalters: Rund 180 Türme ragten einst gen Himmel, und es wird vermutet, dass die reichsten Familien sie anno dazumal als Angriffs- und Verteidigungsmittel nutzten, aber vor allem auch als Machtsymbole. Immerhin haben etwa 20 „torri“ die Zeit überlebt, wenn auch – wie die Wahrzeichen, die an der Piazza di Porta Ravegnanna Wache halten – in windschiefer Position: der 48 Meter hohe Torre Garisenda und sein doppelt so hoher Kompagnon Asinelli. Letzteren kann man sogar besteigen. Oben wird man mit einem Panorama-Blick belohnt. Aber wehe dem, der während seines Studiums die Spitze erklimmt. Laut eines alten Aberglaubens wird man nie ein Diplom in der Hand halten, wenn man schon vorher die 498 Stufen der Holztreppe emporklettert.
Mehr Infos: 2-stündige Turm-Tour ca. 15 €, buchbar über bolognawelcome.com
Text: Orla Thomas, Deutsche Bearbeitung: Andrea Bierle, Fotos: Susan Wright
Den vollständigen Artikel mit Infos zu einmaligen Erlebnissen in Bologna, Übernachtungsmöglichkeiten und dem Kultdrink finden Sie in der September-Ausgabe des Lonely Planet Traveller.