Du musst keine Berge versetzen, auf unserem Ösi-Alpen-Ausflug ist alles inklusive: ein schöner Citytrip, wahlweise eine Kletteroder Wandertour, ein Großglockner-Sightseeing für Auto-Enthusiasten und traumhafte Seen zum Baden oder für Wassersport. Gemma!
Lass dich in Tirols Alpen-Metropole von der entzückenden Altstadt verzaubern und stelle beim Bob- und Gondelfahren gleich mal deine Bergtauglichkeit auf die Probe.
Der Tag erwacht in Innsbruck. Die milchige Morgensonne kriecht die Fassaden der pastellfarbenen Häuser hinunter, lässt die roten Geranien leuchten und bahnt sich ihren Weg über das schattige Kopfsteinpflaster der Altstadt. Die ersten Bewohner sind auf den Beinen und kehren zum Frühstück in die Straßencafés ein. Frisch gebackener Apfelstrudel dampft auf den Tellern, dazu ein starker schwarzer Kaffee. Im Norden der Altstadt surrt die erste Seilbahn den Berg hinauf und bringt Wanderer auf die schroffen 2000er der Nordkette. Innsbruck haben viele schon von oben gesehen. Wer über die Brennerautobahn hoch über der von mächtigen Bergketten umgebenen Stadt gen Süden nach Italien braust, fährt an der Alpenmetropole vorbei. Cleverer wäre es allerdings, einen längeren Stopp in Tirols Hauptstadt einzulegen.
Über Jahrhunderte querten Händler, Pilger und Armeen die Alpen über den Brenner und die Innbrücke, was Innsbruck zu einem bedeutenden Marktplatz machte und zu großem Reichtum verhalf. Die Habsburger kürten sie 1420 zur Residenzstadt und hinterließen ein prächtiges architektonisches Erbe. Allein die elegante Altstadt ist mit ihren hübschen Gassen und den reich verschnörkelten Fassaden der barocken Herrenund Kaufmannshäuser ein Fest fürs Auge.
Das Sightseeing startet man am besten an der Annasäule auf der Pracht- und Shoppingmeile Maria-Theresien-Straße. Von hier aus bummelt man bis zum Goldenen Dachl, dem Wahrzeichen von Innsbruck. Den prunkvollen Erker ließ sich Kaiser Maximilian I ums Jahr 1500 bauen, um bei Turnieren und Spielfesten in der ersten Reihe zu sitzen. 2657 vergoldete Schindeln zieren die kaiserliche Loge. Gleich um die Ecke liegen die Hofburg mit Gemälden alter Meister und prächtigen Fresken in den Prunksälen sowie die Hofkirche mit ihren Bronze- "guren und der üppig barocke Dom St. Jakob. Noch beeindruckender ist allerdings die Wiltener Basilika im bombastischen Rokokostil südlich der Altstadt. Wer schon mal hier ist, besucht in der Nähe unbedingt auch die älteste Glockengießerei Österreichs (Leopoldstraße 53). Die Familie von Peter Grassmayr fertigt hier seit 1599 Glocken für Kirchen, Tempel und Heiligtümer auf der ganzen Welt. „Wir produzieren für acht Religionen in 50 Ländern. Unsere Glocken hören Sie von Jerusalem bis nach Japan“, doziert er stolz, während er an den Exponaten der Gießerei entlangschreitet. Durch eine Glasscheibe kann man sich die Produktion anschauen – interessant.
Bevor man die abenteuerliche Seite von Innsbruck entdeckt, wird erst mal der knurrende Magen versorgt. Eine erstklassige Adresse ist die Markthalle Innsbruck, wo man sich mit kulinarischen Mitbringseln wie Kaminwurzen und Tiroler Speck eindeckt und selbige an den Gastroständen gleich verkostet. Nun zum sportlichen Part, Innsbruck war immerhin schon zweimal Olympiastadt (1964 und 1976). Man kann auf den „Bergisel“ fahren und weiche Knie beim Blick hinunter von der Skisprungschanze bekommen. Oder man kachelt im Sommerbob mit 100 Sachen die Olympiabahn hinunter und schießt sich dabei haufenweise Adrenalin in die Blutbahn (aber keine Sorge, ein Profi lenkt; knauseder-event.at). In jedem Fall aber empfiehlt sich eine Seilbahnfahrt hinauf auf die Nordkette. Binnen 20 Minuten gondelt man vom nördlichen Stadtzentrum hinauf zur Station Seegrube auf 2000 Metern Höhe, wo Wanderwege und Mountainbike-Trails warten und im Sommer Festivals mit Live-Musik stattfinden. Oder man fährt noch 300 Meter höher zum Hefelekar. Von dort wandert man in 20 Minuten bis zum Gipfelkreuz und genießt die grandiose Aussicht über die Alpen und hinunter nach Innsbruck. Man sollte vor lauter Begeisterung allerdings nicht vergessen, wann die letzte Gondel zurück ins Tal surrt. Sonst wird es nämlich richtig sportlich.
Text: Oliver Berry, deutsche Bearbeitung: Olaf Heise, Fotos: Matt Munro
Die vollständige Reportage zum perfekten Trip durch Österreich findet ihr in der Juni-Ausgabe des Lonely Planet Traveller.
Starte in der heimlichen Alpenhauptstadt Innsbruck, bevor du deine Kletterkünste im Zillertal testest. Danach locken eine spektakuläre Autotour und eine Höhlenexpedition sowie zum Abschluss die herrlichen Seen im Salzkammergut.
1. Innsbruck
Reich verzierte Häuser in pastellrosa und -blau, goldene Erker, prächtige Rokoko-Kirchen - Innsbruck ist eine Augenweide.
2. Zillertal
Zillertal - erinnert irgendwie an Volksmusikparade, ist im Sommer aber vor allem ein erstklassiges Kletter- und Wanderrevier.
3. Großglockner
PKW-Maut? Auf der Hochalpenstraße Großglockner mit ihren vielen Kurven bezahlt man sie liebend gerne.
ran ans Steuer.
4. Salzburger Land
Der Tourist, der aus der Kälte kam - erlebe im Salzburger Land das spektakuläre Höhlenlabyrinth der Eisriesenwelt.
5. Salzkammergut
Was hatten Ex-Kanzler Helmut Kohl, Gustav Klimt und Kaiser Franz Joseph gemein? Ihre Liebe zu den Seen im Salzkammergut.