Spannende Ausflugsziele gibt es in allen vier Himmelsrichtungen Europas zu entdecken. Der neue Lonely Planet Bildband präsentiert dazu 75 Ideen. Nie war eine kurze Auszeit so einfach!
Quer durch Europa – ob Kultur oder Natur, Abenteuer oder Citytrip: Der nächste Miniurlaub wartet. Und dessen Reiseplanung ist kinderleicht, statt Kopfzerbrechen zu bereiten. Denn der neue Bildband von Lonely Planet "Die besten Kurztrips durch Europa" umfasst 75 tolle Ausflugsideen für jeden Geschmack. Unterteilt in die vier Himmelsrichtungen, haben die Reiseautorinnen und -autoren unterschiedliche Ziele ausgewählt. Dazu gehören Naturerlebnisse ebenso wie Museums-Hopping, Kulinarik-Highlights oder Städtetrips mit Wellness-Auszeit. Zu jeder Destination gibt es fünf unverzichtbare Aktivitäten, ergänzt durch weitere Optionen für längere Aufenthalte. Praktische Informationen zu Reisezeit und Festivalterminen runden jedes Kapitel ab. Wir haben diese Tipps herausgepickt:
Den Puls von Sizilien spüren
Sizilien ist als Insel aller Leidenschaften bekannt. Wer Naturschönheiten und Authentisches sucht, findet insbesondere an der Ost- und Südostküste ein Kaleidoskop faszinierender Orte, die entdeckt werden möchten. In wenigen Tagen kann man dort wahlweise den Ätna, den größten aktiven Vulkan Europas, besteigen, mit einem Boot längs der Grotten und schwarzen Lavafelsen der Zyklopenküste fahren oder sich auf dem Fischmarkt von Catania umsehen. Der vermutlich schönste Strand befindet sich in Taormina, auf der Isola Bella. Das dortige antike Amphitheater hat eine in der Musikwelt höchst geschätzte Akustik und der Blick auf die Bühne und das Meer ist einfach spektakulär.
Von Europa nach Asien pendeln
Istanbul, die einzige Stadt der Welt, die auf zwei Kontinenten liegt, lockt mit ihrer einzigartigen Kombination aus geschäftigem Treiben und atemberaubender Kulisse. Auf sieben Hügeln erbaut, gilt das einstige Konstantinopel vielen Menschen als schönste Stadt der Welt. Beeindruckend ist auch ihre geschichtsträchtige Vergangenheit, die ebenso reich ist wie die von Rom oder Jerusalem. Unbedingt sehenswert sind der Topkapi-Palast, die Hagia Sophia, die Blaue Moschee und die Moschee des Sultans – Süleymaniye Camii. Ein entspannender Aufenthalt in einem türkischen Hamam rundet das Erlebnis ab. Mit der Fähre oder auf einer der drei Bosporusbrücken überquert man die Meerenge und gelangt von Europa nach Asien.
In schwindelerregenden Höhen wandern
Wer die Schweiz von Heidi und Peter erleben möchte, ist in Graubünden richtig. Der Kanton ist noch immer wild und ursprünglich – was auch dem ersten Nationalpark der Alpen und seinen grandiosen Wanderwegen auf 172 Quadratkilometern zu verdanken ist. Für Liebhaber eindrucksvoller Landschaften bietet sich eine Zugfahrt mit der Rhätischen Bahn an – auf der steilsten Schienenstrecke in den Alpen und einer der steilsten weltweit. Bei einer Fahrt mit dem Glacier Express zieht der ewige Schnee an den Fenstern vorüber. Die Kantonshauptstadt Chur blickt auf eine Siedlungsgeschichte zurück, die bis 2.200 vor Christus zurückreicht. Entlang des Grand Canyon der Schweiz, die 400 Meter tiefe Rheinschlucht, führen mehrere Wanderungen mit beeindruckenden Aussichtspunkten.
Das „Belgische“ verstehen
Ein Ausflug nach Antwerpen in Flandern ist fast zwangsläufig von Kunst und Mode geprägt. In der Stadt von Rubens kann man Schönheit in all ihren Formen bewundern, sei es im Plantin-Moretus-Museum mit seinem Kupferstichkabinett oder in der Liebfrauenkathedrale mit ihren Kunstschätzen. Das Herz von Antwerpen bildete im Mittelalter ein Netz aus Wasserwegen, die heute von der Oberfläche verschwunden sind. Man kann sie dennoch besuchen: in einer Gruppe mit Führer oder auf eigene Faust, mit einem Tablet als interaktivem Begleiter (schau mal hier vorbei: https://de.ruien.be/) oder bei einer zehnminütigen Bootsfahrt. Die originellste Art, das architektonische Erbe der Stadt kennenzulernen, ist die neue Architectuurroute. Unweit von Antwerpen liegt am Ufer der Dyle das verkannte Städtchen Mechelen mit großartiger UNESCO-Weltkulturerbe-Architektur.
Eintauchen in die Avantgarde
Ljubljana ist die Hauptstadt Sloweniens, der ersten Republik Ex-Jugoslawiens, die der Europäischen Union beigetreten ist. Die Stadt sprüht vor Energie und Avantgardismus. Neben dem malerischen Fluss Ljubljanica hat die Stadt ein bemerkenswertes architektonisches Erbe. Es reicht vom Mittelalter über prachtvolle Barockgebäude bis hin zu der wegweisenden Ästhetik der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Hauptstadt Sloweniens wurde 2016 zur Grünen Hauptstadt Europas gewählt und bietet zudem ein breites Spektrum an unterschiedlichsten Museen, Restaurants und Bars. Von Ljubljana aus lohnt sich eine 40- bis 60-minütige Zugfahrt zum Bleder See. Nur drei Stunden mit dem Bus von der Hauptstadt entfernt liegt auch die Stadt Piran mit dem historischen venezianischen Hafen, wo man entspannt Fisch essen und flanieren kann.
Burgen entdecken in Transsilvanien
Der Norden Siebenbürgens, besser bekannt als Transsilvanien, bietet einen bemerkenswerten Reichtum an Natur und Kultur. Abseits der Massen gibt es herrliche Wanderwege durch die Karpaten und prachtvolle Kirchen und Schlösser in bewaldeten Tälern zu entdecken. Die berühmte Burg Bran war einer Legende zufolge der Wohnsitz des Grafen Dracula. In dieser Region im Nordwesten Rumäniens liegen auch hübsche Städte wie Sibiu, Bistrița, Brașov, das pittoreske Sighișoara und abgelegene Dörfer mit historischen Holzkirchen. In Cluj-Napoca stehen außergewöhnliche gotische und barocke Gebäude. Das Gewirr der kopfsteingepflasterten Gassen mit studentischem Flair und zahlreichen Galerien verleiht der Altstadt einen unvergleichlichen Charme. Es lohnt sich auch ein Wanderausflug ins Apuseni-Gebirge mit zahlreichen Grotten und Wasserfällen.
Rückbesinnung auf das Wesentliche
Jersey, Guernsey, Aurigny, Sark und Herm sind, obwohl nur wenige Seemeilen von der französischen Halbinsel Cotentin entfernt, very british. Die Kombination aus insularer Abgeschiedenheit und britischem Temperament schafft eine eigene Welt fernab von Verkehr und Großstadtstress. Die größte Insel Jersey beherbergt knapp 100.000 Einwohner, viele Geschäfte und eine Vielzahl an Pubs. An der Küste wechseln sich Strände und Klippen ab, das Inselinnere präsentiert sich wild. Auf der „Grünen Insel“ Guernsey verbrachte Victor Hugo die letzten 14 Jahre seines Exils. Er schrieb dort „Die Elenden“. Die anderen grünen und hügeligen Inseln bieten eine autofreie Flucht aus der Zivilisation. Jenseits des Ärmelkanals erstrecken sich in der Normandie die 70 Kilometer langen Landungsstrände der Alliierten, wo man nicht nur der vielen Toten gedenken, sondern auch Strandsegeln kann. Die Überfahrt nach St. Malo dauert nur eine Stunde und 30 Minuten.
Kunst und Kulturerbe erleben
Die litauische Hauptstadt Vilnius lockt mit ihrer Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, und der Neustadt mit ihren faszinierenden Museen und bietet damit genügend Attraktionen für ein abwechslungsreiches Wochenende. Im Labyrinth aus kopfsteingepflasterten Gassen verstecken sich Höfe und barocke Kirchen, locken sonnige Terrassen, erstklassige Restaurants, gemütliche Cafés, Kunsthandwerksläden und Designer-Boutiquen. Alles lässt sich bequem zu Fuß erkunden. In einer Schleife des Flusses Vilnia liegt die Freie Republik Užupis mit unzähligen Ateliers, Restaurants und Galerien. Užupis hat eine eigene Nationalhymne, eine Verfassung mit 41 Artikeln und feiert am 1. April ihren Nationalfeiertag. Nur 28 Kilometer von der Hauptstadt steht im hübschen Dorf Trakai ein gleichnamiges Märchenschloss idyllisch im Wasser des Sees.
Dieses Buch bietet 75 spannende Ideen für ein Wochenende in Europa mit fünf Aktivitäten, die man auf keinen Fall verpassen darf. Mach dir dein Wochenende besonders und schau doch einmal hier hinein.
Text: Ines Wagner