London ist teuer? Stimmt. Aber es gibt kaum eine andere Stadt, in der noch mehr attraktive kostenlose Aktivitäten möglich sind. Wir zeigen, wo.
Neben zahlreichen Museen von Weltklasse, von denen fast alle freien Eintritt haben, gibt es in der Themse-Metropole wunderschöne Parks und lebhafte Märkte. Romantische Friedhöfe, beeindruckende Kirchen und phänomenale Aussichtspunkte laden zum Verweilen ein. Wir haben ein paar der unzähligen kostenlosen Attraktionen in der britischen Hauptstadt zusammengestellt.
Neben den Meisterwerken von Malern wie Vincent van Gogh, Auguste Renoir, Leonardo da Vinci und Michelangelo beherbergt die National Gallery eine der beeindruckendsten Kunstsammlungen der Welt. Damit zieht sie zu Recht jedes Jahr über sechs Millionen Besucher an. Lange Warteschlangen und dichtes Gedränge lassen sich vermeiden, wenn man morgens an Wochentagen oder freitagabends die Nationalgalerie besucht. Die ständigen Sammlungen sind immer kostenlos.
Das British Museum ist eine der Top-Attraktionen Londons und absolut kostenlos. Aus allen Teilen der Welt wurden für das British Museum faszinierende Exponate zusammengetragen, die ihresgleichen suchen. Die Sammlungen reichen von ägyptischen Mumien über historische japanische Samurai-Rüstungen und Exponate historischer angelsächsischer Grabstätten bis hin zum berühmten Stein von Rosetta: Dieses Fragment einer steinernen Stele aus dem Jahr 196 vor Christus aus Ägypten trägt eine Inschrift, die maßgeblich zur Entschlüsselung der ägyptischen Hieroglyphen beitrug.
Die 80.000 Objekte, die zu jeder Zeit ausgestellt werden, machen sogar nur ein Prozent der unglaublichen acht Millionen Objekte aus, die sich im Besitz des Museums befinden.
Der Palace of Westminster ist der Sitz der "Houses of Parliament". Zum Gebäudekomplex gehört auch der bekannteste Turm Londons mit der berühmtesten Turmglocke der Welt, dem Big Ben. Offiziell heißt der ehemalige Clock Tower seit 2012 Elizabeth Tower. Das Wunderwerk neugotischer Baukunst wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut.
Die "Houses of Parliament" bestehen aus zwei Häusern, den Commons und den Lords. Wer im Voraus reserviert oder möglicherweise sogar spontan Glück hat, darf hineingehen, um der britischen Demokratie in Aktion über die Schulter zu schauen.
Die Tate Gallery of Modern Art in London ist eines der weltweit größten Museen für zeitgenössische und surrealistische Kunst. Sie befindet sich im ehemaligen Kraftwerk Bankside Power Station am Südufer der Themse und ist eine der beliebtesten Attraktionen der Stadt. Der Eintritt in die Dauerausstellung mit Werken von beispielsweise Jackson Pollock, Andy Warhol, Henri Matisse und Pablo Picasso ist kostenlos.
Ebenfalls empfehlenswert: Das Café im Obergeschoss hat eine wunderbare Aussicht auf die Themse.
Wer auf die Spitze des Hügels im Zentrum des Greenwich Parks hinauf spaziert, wird mit einem spektakulären, freien Blick auf die Stadt verwöhnt. Die Wolkenkratzer von Canary Warf ragen hinter dem Queen's House aus dem 17. Jahrhundert auf. Noch weiter dahinter sucht sich die Themse ihren Weg in das Herz von London. Beim Royal Observatory, das man ebenfalls erspähen kann, verläuft bekannterweise der Null-Meridian. An einem schönen Sommertag ist der Greenwich Park ein perfekter Ort für ein Picknick inmitten der Hauptstadt.
Die flüchtige Natur der Straßenkunst macht es schwierig, mit Gewissheit zu sagen, wo sich zu einem bestimmten Zeitpunkt welches Kunstwerk befindet. In einigen Gegenden von East London lassen sich jedoch immer spannende Kunstwerke entdecken, insbesondere aussagekräftige und beeindruckende Graffitis. Dazu gehören beispielsweise Shoreditch, die Seitenstraßen um die Brick Lane, Middlesex und Sclater Street.
Er hat im Jahr 2014 seinen 1.000. Geburtstag gefeiert und ist einer der etabliertesten und beliebtesten Märkte in London: der Borough Market. Unter einem Labyrinth von viktorianischen Eisenbahnbögen ist der Markt besonders idyllisch gelegen. Von Montag bis Samstag kommt täglich ein quirliges Markttreiben auf.
Besonders berühmt ist der Borough Market für seine zahlreichen kulinarischen Köstlichkeiten aus der ganzen Welt. Dort findet sich alles, was man für ein unvergessliches Frühstück oder Mittagessen zum Mitnehmen benötigt, um es sich damit in einem Park gemütlich zu machen. Der Markt ist aber auch ein guter Ort, um sich gleich dort zwischen den Ständen hindurch zu probieren oder einfach einen schönen Spaziergang zu machen.
Das Museum of London ist eine weitere kostenlose Attraktion für die Besucher der britischen Hauptstadt. Es bietet einen Rundgang durch die verschiedenen Zeitalter Londons – von der geologischen Geschichte des Themsetals über die ersten angelsächsischen Bewohner bis hin zu den modernen Bankiers. Im Museumsgarten gibt es ein nettes Café, in dem man sich von den Strapazen der Geschichtskunde bestens erholen kann.
London ist eine grüne Stadt mit zahlreiche Gärten. Unter ihnen sind die Kensington Gardens mit ihrer Fülle von Schätzen unbedingt einen Besuch wert. Zwischen den Grünanlagen befindet sich das Albert Memorial, die Peter Pan Statue, die Serpentine Gallery, der schöne Round Pond und vor allem – Fans aufgepasst – der Diana Memorial Playground. Der Besuch aller dieser Sehenswürdigkeiten ist kostenlos.
Es lohnt sich aber auch, einfach nur entlang der mit großen Bäumen gesäumten Wege zu spazieren, die den ganzen Park durchziehen. Von den Kensington Gardens aus im Osten und Norden gelegen, gibt es eine ganze Menge weiterer lohnenswerter Royal Parks, die alle kostenfrei sind: Regent's Park, Hyde Park, Green Park und St. James’ Park.
Eine der berühmtesten Zeremonien in der Stadt, die Wachablösung, findet jeden Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag um 10:30 Uhr außerhalb des Buckingham Palace statt. Mit ihren Bärenfellhauben und roten Tuniken stampfen die Wächter der Königin im Takt der Musik in einer prächtigen Show über den Platz, während sie die Wach-Verantwortung wechseln. Das ist auf jeden Fall einmal sehenswert.
Das wohl weltbeste Museum für dekorative Kunst ist seit über 150 Jahren geöffnet und enthält unglaubliche 4,5 Millionen Stücke. Der erste Stock des V&A, wie es allgemein heißt, konzentriert sich auf asiatische Kunst. Dort gibt es vor allem japanische Schwerter und alte chinesische Keramik zu sehen. Dazu kommen einige bemerkenswerte Stücke europäischer Kunst, einschließlich Gipsabgüssen von Michelangelos berühmten David.
Die Jameel Gallery widmet sich der Kunst des Nahen Ostens. Ihr Prachtstück ist der Ardabil-Teppich. Er stammt aus dem Iran des 16. Jahrhunderts und gilt als ältester Teppich der Welt. Man kann sich Stunde um Stunde in den weitläufigen Ausstellungen verlieren.
Die Aussichtsplattformen und Restaurants in den oberen drei Etagen der Fenchurch Street 20 sind auch bekannt als "Walkie Talkie". In jedem Fall sind sie ein großartiger Ort, um sich zu entspannen, ohne einen Penny auszugeben. Der Sky Garden ist täglich geöffnet, allerdings sollte der kostenfreie Besuch im Voraus gebucht werden. Aufgrund der außergewöhnlichen Location sind die Plätze verständlicherweise ziemlich rar.
Erstaunlich, dass in London so viele Museen keinen Eintritt verlangen. Auch das hoch informative und unterhaltsame Science Museum gehört dazu. Auf sieben Etagen gibt es hoch spannende Ausstellungen mit zahlreichen interaktiven Exponaten, die besonders die Kinder begeistern.
In der Energy Hall lassen sich die ersten Dampflokomotiven bestaunen. Sie stammen die aus dem frühen 19. Jahrhundert. Unter den Exponaten im dritten Stock befinden sich zahlreiche historische Segelflugzeuge, Heißluftballons und Flugsimulatoren, die ebenfalls bei Kindern besonders beliebt sind. Aber auch die erwachsenen Technikfreaks kommen auf ihre Kosten.
Nicht zu verwechseln mit der berühmten St. Paul’s Cathedral ist diese kleinere Kirche an der westlichen Flanke von Covent Garden Piazza. Für erstere muss ein Ticketpreis entrichtet werden, für die zweite hingegen nicht. Die St. Pauls Church ist auch bekannt als sogenannte Schauspieler-Kirche. Die erste "Punch and Judy Show" fand hier bereits im Jahr 1662 statt. Im Inneren der Kirche erinnern Denkmäler an Charlie Chaplin und Vivien Leigh. Die Kirche ist an Wochentagen frei geöffnet.
Er ist im Herzen des bezaubernden Notting Hill gelegen und gehört zu den beliebtesten Märkten Londons. Auf diesem stimmungsvollen und energiegeladenen Markt wird quasi alles verkauft – von Vintage-Klamotten und leckerem Streetfood bis hin zu Antiquitäten, Kuriositäten und Kunsthandwerk. Geöffnet ist der Markt an jedem Wochentag und eigentlich ist auch immer etwas los. Am Samstag allerdings geht es am lebendigsten zu.
Es gibt noch viel zu tun und viel zu sehen in der britischen Hauptstadt. Unser Reiseführer "London" zeigt Euch, was die Metropole an der Themse zu bieten hat.
Seht ihn euch doch hier einmal an.
Deutsche Fassung: Ines Wagner
Original-Artikel: Robert Reid/Lonely Planet international