Wo Straßen zu Sehenswürdigkeiten werden: Einige Routen führen durch so wunderbare Gegenden, dass sie selbst die Attraktion sind. Hier sind sieben besonders schöne Road-Trips in Europa.
All diese Straßen haben eines gemeinsam: Sie bieten wunderbare Ausblicke und kombinieren diese auch mit einer Portion Fahrspaß.
Alle hier genannten sind prinzipiell mit einer Tagestour zu schaffen, doch es lohnt sich die längeren davon über mehrere Tage zu strecken. Das erlaubt mehr Zwischenstopps, um Land und Leute besser kennenzulernen.
Denn hier gilt ja tatsächlich: Der Weg ist das Ziel.
Sie schmiegt sich in die Abhänge zum Mittelmeer - die Küstenstraße von Amalfi, die Amalfitana. Eigentlich heißt sie "Strada Statale 163 Amalfitana", aber wer fragt bei dieser Schönheit schon nach dem genauen Namen …
Die Amalfitana zeigt uns die Schönheit des Golfs von Salerno und führt dabei durch wunderbare Orte, deren bunte Häuser in den Fels eingebettet sind und in deren Häfen die Fischerboote vor sich hin schaukeln.
Wir starten unterhalb von Neapel im Ort Piano di Sorrento. Dort fahren wir auf die Strada Statale 163 und folgen ihr fortan. Einen Halt planen wir auf jeden Fall in der Ortschaft Positano ein, um ihren einzigartigen Flair zu genießen.
Zwischen den Dörfern muss die Straße immer wieder Täler überqueren, die zum Meer hin enden - das tut sie mit romantischen Brücken. Sehr schön ist zum Beispiel die Brücke zwischen Praiano und Conca dei Marini. Von dort aus blickt man in eine Schlucht, in der sich weiße Wohnhäuser an die Felswände lehnen.
In Vietri sul Mare endet unsere Küstenfahrt - es sei denn, man möchte die Route noch einmal in entgegengesetzter Richtung genießen.
Ein Hinweis: Für Busse und Wohnmobile sind weite Teile der Straße gesperrt.
In Schottland gibt es viele wunderbare und romantische Straßen. Diese aber hier ist besonders und kann als Tagesrundfahrt von Schottlands größter Stadt unternommen werden.
In Glasgow fahren wir zunächst am River Clyde die Dumbarton Road hinaus, ehe wir auf die A82 treffen. Diese führt uns vorbei am wunderbaren Loch Lomond durch den gleichnamigen Park.
Bei Crianlarich biegen wir nicht ab nach Oban, sondern bleiben auf der A82. Es folgen die schönsten Landschaften Schottlands, wenn es durch das Rannoch Moor ins Glen Coe geht.
An den Bergausläufern treffen wir bei Ballachulish auf das Meer und wir folgen der Küste südwärts - ein Halt beim Castle Stalker Café lohnt sich.
Wir müssen übrigens gar nicht bis Oban durchfahren - und können bereits wieder bei Connel Bridge die A85 entlang dem Loch Awe nach Dalmeny und zurück nach Glasgow fahren.
Europas Grand Canyon liegt in Südfrankreich und heißt Les Gorges du Verdon - auf Deutsch "die Schluchten des Verdon". Zu sehen gibt es steile Felswände, blaue Wasserflächen und die typische Landschaft der Provence.
Wir starten im Ort Moustiers-Sainte-Marie auf der D952 Richtung Castellane. Ab hier steigt die Straße bereits an und bald sehen wir den großen blauen Wasserspiegel des Lac de Saint-Croix auf der rechten Seite. Weiter oben finden wir den Aussichtspunkt Depart Randonnee, an dem wir stoppen und den grandiosen Blick genießen. Überhaupt liegen an der Strecke immer wieder Parkbuchten und -plätze, die die Aussicht in die Täler und auf den Verdon-Fluss eröffnen.
Im Ort La Palud-sur-Verdon können wir einen Umweg über die Rundstraße D23 nach Chalet de la Maline nehmen. Sie erhebt uns noch weiter über die Täler, so dass wir in tiefe Schluchten und über weite Landschaften blicken können, ehe die Straße wieder hinabführt nach La Palud-sur-Verdon.
Wir fahren weiter Richtung Rougon und passieren den Ort. Später biegen wir scharf rechts nach Trigance auf die D955 ab und wenig später auf die D90 ebenfalls nach Trigance. Sie trifft die D71, der wir nach "Aiguines" folgen.
Die Straße steigt nun wieder an, wir fahren auf der anderen Seite der Schluchten zurück. Bald passieren wir die beeindruckende Brücke Pont de l’Artuby. In Aiguines angekommen geht es auf der D19 zurück zum Startpunkt in Moustiers-Saint-Marie.
Das Beste von Irland in einer Tour. Der Ring of Kerry führt uns über die Halbinsel Iveragh entlang des Atlantiks. Start- und Endpunkt ist Killarney.
Auf dem Weg passieren wir kleine Dörfer wie Killorglin, während in der Ferne die Bergkette Macgillycuddy's Reeks den Horizont füllt. Wem der Sinn nach Strand steht, der kann im Örtchen Glennbeigh den Abzweig zum Rossbeigh Beach nehmen und dort bei einem ausgiebigen Spaziergang die Zehen in den Sand tauchen - wenn es dafür nicht zu kalt ist.
In Caherciveen unternehmen wir einen weiteren Abstecher zur Ballycarbery Castle, ehe wir wieder auf die N70 zurückfahren.
Wer etwas mehr Zeit mitbringt, unternimmt einen Umweg auf die Insel Valentia - keine Sorge, sie ist über eine Brücke zu erreichen. Auf Valentia befindet sich das Skellig Michael Visitor Centre. Skellig Michael ist eine Felsinsel mit einem uralten Kloster darauf und wurde kürzlich im Star Wars Film das "Das Erwachen der Macht" gezeigt. Ein Ausflug dorthin dauert allerdings alleine schon fast einen Tag, das wäre also nur etwas, wenn man den Ring of Kerry in mehreren Tagen abfährt. So kann man aber immerhin von der Küste aus einen Blick erheischen.
Über die Südroute des Rings geht es dann wieder zurück, am Ende der Strecke passieren wir noch den Killarney Nationpark, ehe wir in Killarney die Rundfahrt beenden.
Die Bergwelt für Touristen erschließen - diese Idee hatten die Österreicher bereits vor über hundert Jahren, als sie eine Ferienstraße bauten, die durch einen der schönsten Teile der Alpen führt: die Dolomiten. Heute gehört die Straße zu Italien und bietet ein Panorama wie nur wenige andere Routen.
Die Fahrt beginnt in Bozen. Leider ist hier ein Teil der alten Strecke gesperrt, so dass wir lange Zeit durch einen Tunnel fahren müssen, ehe wir weiter zum Karerpass und dem romantischen Karersee kommen. Wir befinden uns bereits am Südende des Naturparks Rosengarten mit seiner grandiosen Kulisse.
Danach geht es hinab bis nach Canazei, wo schon das nächste Highlight wartet: das Sellamassiv. Wir biegen ab nach Arraba und erklimmen das Pordoijoch. Wer hier noch Zeit und Muße hat, fährt einmal die Sellaronda, umrundet also einmal das Massiv. Sie führt über vier Pässe, darunter das Grödnerjoch und das Sellajoch. Das macht zusätzlich fast 50 Kilometer aus - die Aussicht unterwegs entlohnt jedoch jederzeit für diese Mühen.
Schließlich erreichen wir Arraba, von wo aus sich die Straße noch einmal über den Falzaregopass schwingt, ehe sie schließlich in Cortina d’Ampezzo endet.
Entlang am deutschen Schicksalsfluss, vorbei an Burgen und Weinbergen, das bietet uns die romantische Rheinroute. Früher als Sagenweg bekannt, startet sie in Köln und führt zunächst nach Bonn, das mit seinen prachtvollen Villen daran erinnert, dass es einige Jahrzehnte die Bundeshauptstadt war.
Stets auf der B9 bleiben wir auf der Westseite des Rheins und passieren dabei ein wunderschönes Städtchen nach dem anderen.
In Mainz angekommen, können wir uns dann entscheiden: Haben wir genug gesehen oder fahren wir mit einem kurzen Abstecher über Wiesbaden den Rhein auf der B42 wieder abwärts, um dort noch einmal Sehenswürdigkeiten wie die berühmte Loreley zu sehen?
Der Name "Trollsteig" lässt uns schon erahnen, dass es sich um eine Bergstraße handelt. Und was für eine. Als Verbindung zwischen zwei Fjorden überwindet sie mit Haarnadelkurven in kürzester Zeit über 400 Höhenmeter bis zur Passhöhe auf zirka 850 Metern. Die Straße ist eng und nur im Sommer befahrbar.
Auf halber Strecke etwa befindet sich der Wasserfall "Stigfossen", der sich 320 Meter tief unter einer Bogenbrücke hinabstürzt. Ganz oben an der Straße befindet sich ein Aussichtspunkt, der den Blick auf Straße, Tal und Berge freigibt.
Verfahren kann man sich hier kaum: der Trollstigen führt geradewegs von Åndalsnes im Norden nach Valldal im Süden über die Landstraße 63.
Es gibt noch viele Ausflüge in der Welt, die etwas ganz besonderes sind. Unser Buch "Du lebst nur einmal" nennt Dir auf 336 Seiten spannenden Erfahrungen, die Dein Leben für immer bereichern werden.
Schau es Dir doch hier einmal an.
Text: Stephan Goldmann