Europa mit all seiner Vielfalt bietet in der Silvesternacht ganz unterschiedliche Feiermöglichkeiten. Je nach Vorliebe gibt es große Partymeilen oder ruhige Plätze. Und vom Mittelmeer bis zum Polarkreis verschiedene Temperaturen und Kulturen.
Hier einige besondere Orte in Europa, an denen sich das neue Jahr hervorragend willkommen heißen lässt.
Prag ist nicht nur wunderschön, sondern immer noch recht günstig. Das, zusammen mit den vielen Ausgehmöglichkeiten, macht "die goldene Stadt" zu einem prima Ausflugsziel für die Silvesternacht. Allerdings ist Prag nur etwas für Feierlaunige mit starken Nerven. Am Altstädter Ring oder auf dem Wenzelsplatz drängen sich die Menschen und kippen Sekt in die Menge. Die meisten Clubs sind dann bereits voll, darum ist es ratsam, vorher zu reservieren.
Einen guten Blick auf die Böllerei erhält man vom Burgberg aus oder von einer der vielen Brücken über die Moldau - die Karlsbrücke ist hierbei mit am beliebtesten aber eben auch am vollsten.
Wer sich für die Partynacht ohne großen Blick entscheidet, kann sich am Neujahrstag um 18 Uhr das traditionelle Feuerwerk der Stadt ansehen.
Pünktlich zu Mitternacht erklingt an vielen Orten der Stadt der Donauwalzer. Dann liegen sich Pärchen in den Armen und drehen sich schwungvoll ins neue Jahr hinein. Der "Graben" wird dabei zu einer Art Freiluft-Ballsaal. Wer sich da übrigens mit dem Tanz noch nicht ganz sicher fühlt, kann schon ab Mittag etwa dort von Profis eine Einführung bekommen, damit dann nachts auch alles klappt.
Neben Walzer gibt es zirka zehn Freiluftbühnen mit nationaler und internationaler Musik. All das ist verbunden als "Wiener Silvesterpfad". Am berühmten Wiener Prater gibt es außerdem ein musiksynchrones Feuerwerk zu erleben.
Darauf ist die portugiesische Insel stolz: Für die Nacht vom Jahr 2006 auf 2007 erhielt sie das Guinness World Records Certificate für die weltweit größte Feuerwerksshow. Und auch in den Folgejahren haben die Inselbewohner gezeigt, dass sie etwas von Böllern und Raketen verstehen.
Sehr gut kann man das Feuerwerk vom Meer aus sehen - es gibt bei verschiedenen Anbietern Ausfahrten zu buchen samt Verkostung auf das Meer. Oder der Besucher begibt sich mit den Einheimischen zum Ort Monte oberhalb Funchals.
Von wegen geizig! Die Schotten lassen sich Silvester nicht Lumpen und feiern in Edinburgh drei Tage am Stück. "Hogmanay" nennen sie ihr Fest, das begleitet wird von Festivals mit internationalen Bands, einem Fackelmarsch und natürlich einem amtlichen Feuerwerk.
Ganz Harte treffen sich am Neujahrsmorgen übrigens zum Loony Dook im Vorort South Queensferry. Gemeinsam marschiert man dann durch die Straße um nahe der berühmten Forth Rail Bridge dann ins eiskalte Meer zu tauchen. Dabei gilt: Je ausgefallener die Schwimmbekleidung, desto besser. Und nebenbei wird Geld für einen guten Zweck gespendet.
Quedlinburg ist jetzt sicher keine Weltstadt und fällt daher etwas aus der Reihe. Dafür hat sie aber eine Besonderheit: in ihrem historischen Stadtkern darf kein Feuerwerk abgebrannt werden. Sieht man die wunderschönen sächsischen Fachwerkhäuser, kommt sofort Verständnis für diese Maßnahme auf. Und einige stört der Lärm in der Silvesternacht ja sowieso eher. Wer zudem noch einen Hund besitzt, dem die Böllerei Angst macht, für den ist Quedlinburg vielleicht genau das richtige Pflaster für einen eher ruhigen Start ins neue Jahr.
Übrigens: Ähnlich still halten es viele deutsche Inseln. Auf Amrum, Föhr oder Sylt zum Beipsiel darf nur an bestimmten Stellen geböllert werden.
Milde zehn Grad Celsius erwarten Silvesterfreunde in Kroatiens steinernen Stadt Dubrovnik. Die Gebäude und die Festungsanlage dürfte Manchem bekannt vorkommen, denn sie sind eine Kulisse für die Fantasy-Serie "Game of Thrones" (mehr lesen über Fantasy-Drehorte in Europa). Dieses Ambiente sorgt für eine ganz besondere Silvester-Stimmung.
Bester Ort ist die Hauptstraße “Stradun”. Hier finden neben allerlei Partys auch Auftritte von Musikern statt.
Die einen suchen eher gemäßigte Temperaturen, andere wollen genau die klirrende Kälte eines echten Winters. Der ist zumindest sehr wahrscheinlich in Reykjavik, Temperaturen um Null Grad lassen einen aber auch nicht komplett frieren.
Das Reizvolle in Islands Hauptstadt könnte aber die Zugabe von Nordlichtern sein, die im Winter am Polarkreis nicht unwahrscheinlich sind.
Ein offizielles Feuerwerk gibt es in Reykjavik nicht - braucht es auch nicht, denn die Bürger der Stadt ballern selbst - und das zünftig: bei 200.000 Einwohnern werden zirka 500 Tonnen Feuerwerkskörper abgebrannt. Das beginnt bereits ab 23:35 Uhr. Wieso bei so einer krummen Uhrzeit? Das ist das Ende der TV-Show Áramótaskaup, die immerhin fast 90 Prozent der Isländer ansehen.
Nach dem Geballer geht es dann noch in diverse Kneipen, die fast die ganze Nacht offen haben - und die Nächte nahe dem Polarkreis sind lang!
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Text: Stephan Goldmann